Angst vor Ablehnung und Kritik

Wer kennt es nicht, das Gefühl der Angst von anderen Menschen abgelehnt zu werden! Ob im Berufsleben, in der Partnerbeziehung sowie in der Familie oder in den täglichen Begegnungen mit der Außenwelt, zum Beispiel beim Einkaufen, erlebt der Einzelne Situationen in denen er abgelehnt wird.
Angst vor Ablehnung und Kritik

Wie erklären Ihnen, wie Sie die Angst vor Ablehnung verstehen und überwinden können.

Ursache der Angst vor Kritik

Zwar ist der Mensch als Individuum ein “Ich” bezogenes Lebewesen, welches aber auf soziale Kontakte angewiesen ist.

Dabei stellt die Akzeptanz und Anerkennung seiner Umwelt für ihn ein existenzielles Bedürfnis dar und somit sind die zwischenmenschlichen Beziehungen für die soziologische Entwicklung des Menschen von Geburt an sehr wichtig.

Denn im Austausch mit seiner Umwelt lernt er, dass Ablehnung etwas ganz Normales ist, schließlich kann man es nicht allen recht machen und nicht jedem Gefallen.

Doch werden bestimmte Verhaltensmuster in der Kindheit nicht erlernt, weiß der Betroffene nicht, wie er mit der Ablehnung und Kritik umgehen soll und aus diesem negativen Gefühl der Zurückweisung, kann sich eine Angststörung, eine sogenannte soziale Phobie entwickeln.

Symptome und Entwicklung

Durch das subjektive Empfinden, dass der Betroffene als Person von seinen Mitmenschen
keine Wertschätzung erlangt und abgelehnt wird, nie den geforderten Ansprüchen seiner Umwelten und sich selber gerecht werden kann, entwickelt er kein Selbstwertgefühl. Mit diesem negativen Blick auf sich selbst sieht er sich ständig der Angst ausgesetzt, in der Gegenwart von anderen Menschen zu versagen. Banalste Situationen können ihn aus der Fassung bringen und er fürchtet sich, unter den Blicken der anderen, zu blamieren. Keinesfalls will er im Mittelpunkt stehen und die Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich lenken, denn ihn begleitet ständig das Gefühl der Angst, dass er von der Außenwelt abgelehnt wird.

Da er aber nach der Zustimmung seines Umfeldes sucht, bemüht er sich oft perfekt zu sein, nicht anzuecken und durch eine gegenteilige Meinungsäußerung aufzufallen. Damit setzt er sich selber dermaßen unter Druck keine Fehler zu machen, dass dadurch automatisch ein Fehlverhalten ausgelöst wird. Außerdem steht er nicht zu seinen eigenen Ideen, aus der Angst heraus, damit seinen Mitmenschen, zu widersprechen und ihre Zurückweisung zu provozieren.

Da er selber ja nicht zählt, ist er bereit vieles auszuhalten, was ihm eigentlich nicht zusagt, nur um ein positives Feedback zu bekommen Denn sein Selbstwert steht und fällt mit der Anerkennung der Außenwelt, so reicht bereits eine negative Bemerkung über sein Verhalten oder sein Äußeres und schon bricht für ihn eine Welt zusammen.

In folgenden Situationen ist die Angst besonders groß:

  • Mit einer fremden Person ins Gespräch kommen.
  • In der Öffentlichkeit einen Vortrag zu halten.
  • In Kontakt mit dem anderen Geschlecht treten.
  • Unter den Augen seiner Mitmenschen eine Aufgabe erledigen.
  • Eine Unterhaltung mit einer Autoritätsperson führen.
  • Das benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Das Hamsterrad

Menschen die mit der ständigen Angst leben von ihrer Umwelt abgelehnt zu werden, sind aufgrund ihrer negativen Erwartungshaltung und ihrer niedrigen Selbsteinschätzung im Alltag so verunsichert, dass sie das Gefühl haben unter ständiger Beobachtung zu stehen. In ihrer Vorstellung warten die anderen nur darauf, dass sie etwas verkehrt machen, sodass ihnen tatsächlich unnötige Fehler unterlaufen. So laufen sie unbewusst in einem Hamsterrad und egal wie schnell oder weit sie rennen, sie kommen einfach nicht von der Stelle.

Dadurch sehen sie sich wiederum in ihrer Annahme bestätigt, dass sie ein Versager sind und nichts können. Um dieser negativen Bewertung aus dem Weg zu gehen, werden von den Betroffenen immer mehr soziale Kontakte gemieden, damit wollen sie die Zurückweisung vermeiden, die nach ihrer Meinung sowieso auf sie zugekommen wäre.

Doch genauso nehmen sie sich selber die Chance positive Erfahrungen zu sammeln und ihre abwertende Selbsteinschätzung abzulegen, denn je mehr sie die Außenwelt meiden, um so mehr verstärkt sich ihre soziale Angst und die Furcht vor Ablehnung. So kann sich aus einer anfänglichen Schüchternheit eine große Unsicherheit anderen Menschen gegenüber entwickeln, die sich als psychische Störung manifestiert.

Die soziale Phobie

Diese Angststörung ist gekennzeichnet durch eine negative Bewertung der eigenen Person. Der Betroffene leidet unter einem ständigen Minderwertigkeitsgefühl und er geht davon aus, dass er von der Außenwelt ebenfalls abwertend beurteilt wird. Diese Erwartungshaltung löst bei ihm eine permanente Angst aus, die eine große Belastung für den Erkrankten darstellt. So beginnt für viele Jugendliche mit der Pubertät die Zeit, in der sie Zurückweisung oft überbewerten und nicht wissen, wie sie mit dem negativen Verhalten ihrer Umwelt umgehen sollen. Die Grundsteine der sozialen Phobie sind gelegt.

Sie beziehen die Ablehnung stets auf ihre eigene Person, auf ihr Aussehen, ihre Fähigkeiten und können so nicht mehr neutral beurteilen, ob andere Einflüsse zu einer Abweisung geführt haben. Daher kann gerade in dieser Entwicklungsstufe, die Entstehung einer sozialen Phobie begünstigt werden. Allerdings sind die Ursachen an dieser Störung zu erkranken zum Teil noch unerforscht, psychologische Studien zeigen jedoch, dass die Erziehung, das Verhalten der Umwelt sowie traumatische Erlebnisse, für eine derartige Angst vor Ablehnung verantwortlich sein können. So wächst mit der familiären Vorbelastung und der negativen Erfahrungen durch die Außenwelt das Erkrankungsrisiko. Dabei äußert sich das Angstgefühl unter anderem mit Symptomen wie Zittern, Herzrasen oder auch Schweißausbrüchen, Magenschmerzen und Übelkeit.

» Mehr zur Sozialen Phobie

Behandlung und Strategie

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten um den Betroffenen die Angst vor der Ablehnung zu nehmen beziehungsweise ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie mit diesem Gefühl besser umgehen können, um so ihren Leidensdruck zu verringern.

Zu den Behandlungsmethoden zählen unter anderem:

Therapie

Bei den verschiedenen therapeutischen Ansätzen zur Bekämpfung der Angst vor Ablehnung zählen die verhaltenstherapeutischen Methoden, wie die Konfrontationstherapie zu den wirkungsvollsten. Denn nach klinischen Studien ist es mit ihrer Hilfe für bis zu 70 % der Betroffenen möglich, ihre Angstzustände zu überwinden und zu verlieren. In dieser Form der Behandlung stellt der Patient sich den unangenehmen Situationen, durch die er Ablehnung erwartet oder erfahren hat, so lernt er auf der einen Seite die Zurückweisung zu ertragen, aber auch, dass die Zustimmung der Außenwelt nicht zwingend für seine eigene Wertschätzung nötig ist.

Ebenso sieht er, dass seine negativen Erwartungen in der Realität nicht immer bestätigt werden und das eine positivere Einstellung sich selber gegenüber, die Angst vor der Ablehnung verringert. Je öfter der Betroffene sich in Situationen begibt in denen er die Ablehnung fürchtet, desto mehr Selbstbewusstsein erlangt er durch das Erfolgserlebnis sich seinen Albträumen gestellt zu haben. Damit wird die Zurückweisung emotional so eingeordnet, dass sie in der alltäglichen Auseinandersetzung mit anderen Menschen verarbeitet werden kann und der Umgang mit der Ablehnung nicht mehr als so belastend empfunden wird. Dabei können Medikamente, wie Antidepressiva die Therapie unterstützen, wenn ihre Nebenwirkungen beachtet werden. Dagegen haben pflanzliche Mittel den Vorteil, dass sie in der Regel keine Nebenwirkungen haben, aber es einige Zeit dauert bis ihre positive Kraft sich entfaltet. Neben der Verordnung dieser Präparate gibt es verschiedene Techniken, die zur körperlichen und seelischen Entspannung angewandt werden und dabei helfen, das Nervensystem und die Muskulatur zu beruhigen.

Des Weiteren können mit der Methode des mentalen Trainings Denkweisen und Verhaltensmuster positiv beeinflusst werden, sodass die eigene Vorstellungskraft dazu genutzt wird, sich selber zu akzeptieren. Denn je mehr der Betroffene zu sich steht, je mehr Eigenschaften er an sich entdeckt, die ihm gefallen, desto weniger wird er von der Meinung der Umwelt abhängig sein und sich daran gewöhnen nicht immer eine positive Resonanz zu erhalten. Mit dem Bewusstsein, dass es nicht wichtig ist, von jedem gemocht zu werden, sondern in erster Linie sich selber zu mögen, ist ein wichtiger Schritt getan, um aus dem „Hamsterrad“ auszusteigen!

Kann Hypnose helfen?

Im Forum gibt es bezüglich Hypnose in Verbindung mit der Angst vor Ablehnung einige Themen. Hier erhalten Sie mehr Informationen:

Hilfe im Forum

Mut zur Selbsthilfe. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann Ihnen helfen Ihre Ängste zu besiegen. Hier geht es zum Selbsthilfe Forum.



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Autor: Psychic-Redaktion - aktualisiert am
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