Wenn das Erröten allerdings immer häufiger und bei eigentlich alltäglichen Gegebenheiten auftritt, kann dies zum Problem werden. Hier spricht man dann von Erythrophobie.
Unter der Erythrophobie, also der Angst vor dem Erröten, leiden mehr Menschen, als man gemeinhin vermuten könnte. Meist ist dabei nicht das Rot werden selbst das größte Problem, sondern die Angst davor, dass es passiert.
Auslöser hierfür ist häufig eine bestimmte, unangenehme Situation, in der es zum Erröten gekommen ist und die sich dann negativ im Gehirn abspeichert.
Besonders Menschen sind betroffen, die ein geringes Selbstwertgefühl besitzen, immer perfekt sein wollen und denen es sehr wichtig ist, was andere über sie denken. Für sie können auch alltägliche Situationen zu einer harten Probe werden. Wie ein Mensch reagiert, ob er errötet, wie stark, oder nur bei bestimmten Ereignissen, ist auch sehr typabhängig.
In diesen Situationen fühlt man sich unwohl, es ist einem peinlich, man fragt sich, was die anderen über einen denken, wenn man errötet und setzt sich somit selbst stark unter Druck; es entsteht so mit der Zeit ein regelrechter Teufelskreis. Je mehr man versucht, nicht daran zu denken und das Erröten zu vermeiden, desto wahrscheinlicher wird es auftreten. Langsam schleicht sich eine negative „Routine“ ein. Das Problem tritt häufiger auf und verstärkt sich. Daraus resultiert dann wiederum, dass sich die Angst vor dieser Situation steigert. Ein Teufelskreis beginnt.
Der Körper reagiert bei neuerlichen Situationen darauf von vornherein mit Stress, Nervosität und Unsicherheit und letztendlich wieder mit dem Rotwerden. Nun kommt auch die Angst dazu, was die Menschen um einen herum denken, wenn sie das rote Gesicht oder die roten Flecken bemerken.
Leidet man unter Erythrophobie, kann man selbst versuchen, sie in den Griff zu bekommen, gegebenenfalls auch mit der Hilfe vom Partner und Freunden. Ist sie allerdings schon recht stark ausgeprägt oder schafft man es nicht allein, sollte man sich nicht scheuen, die Hilfe eines guten Therapeuten in Anspruch zu nehmen.