Panikattacken bekämpfen – Hilfe und Tipps

Angst gehört zu unserem Leben dazu und ist auch wichtig, um uns vor Gefahren zu warnen und bestimmte Situationen richtig einschätzen zu können. Jedoch gibt es auch eine „falsche“ Angst, die den Betroffenen schwer zu schaffen machen kann, so dass ein normales Leben mitunter gar nicht mehr möglich ist.
Panikattacken bekämpfen - Hilfe und Tipps

Heutzutage leiden immer mehr Menschen darunter, aber es ist immer noch ein Tabuthema. Doch auch diese übertriebene Angst kann behoben werden, man muss nicht mit ihr leben. Was also tun bei Panikattacken? Um eine Panikattacke zu bekämpfen, ist es das Beste, sich von einem Therapeuten helfen zu lassen.

Unterscheidung und Arten der Panikattacken:

  • Panikattacke mit Agoraphobie (Platzangst)
  • Panikattacke ohne Agoraphobie

Es kommt sehr oft vor, dass Attacken in Verbindung mit einer Agoraphobie auftreten. Man spricht von einer Agoraphobie, wenn z. B. bestimmte Orte und Menschenansammlungen die Angst und Panikstörung auslösen. z. B. Aufzüge, Flugzeuge, Feste und Autos.

» Mehr zur Agoraphobie / Platzangst

Ursachen von Panikattacken

Die Ursachen, die zu einer Angststörung mit Panikattacken führen, sind sehr vielfältig. Häufig sind plötzlich eintretende, schlimme Ereignisse und Traumata daran schuld, wie etwa der Tod eines nahen Angehörigen oder dass eine an sich alltägliche Situation durch besondere Umstände als sehr schlimm und angsteinflößend empfunden wird. Das Gehirn speichert dieses Empfinden ab und so ist es möglich, dass der Kopf entweder lange benötigt, um sich von dem Schock zu erholen (bei einmaligen Ereignissen) oder sich daran „gewöhnt“ (bei alltäglichen Situationen).

Hat die erste Panikattacke im Alltag stattgefunden, kann es passieren, dass bei der nächsten Konfrontation wieder die Angst in einem aufsteigt, da das Gehirn diese als negative Erfahrung gespeichert hat. Hier kann man schnell in einen Teufelskreis gelangen, weil sich von Mal zu Mal die Panik wiederholt und steigert. So wird das Gehirn „negativ trainiert“ und bewertet die Situation als Gefahr: man hat schon vorab ein schlechtes Gefühl und die Angst vor der Angst. Je mehr man darüber nachdenkt und versucht, die Angst abzuwenden, desto eher wird allerdings wieder eine Panikattacke provoziert.

Panikattacke

Symptome einer Panikattacke

Eine Panikattacke läuft eigentlich immer wie eine Kettenreaktion ab. Tritt sie das erste Mal auf, kommt die Angst ganz plötzlich und aus heiterem Himmel. Ist sie aber erst einmal „antrainiert“, tritt sie häufig bei derselben Begebenheit auf. Das führt dazu, dass die Angst schon vorher da ist, wenn auch nur im Hinterkopf und nicht direkt im Bewusstsein: es ist die Angst vor der Angst, die Sorge, dass es einem wieder schlecht geht und die Panik ausbricht.

Diese negativen Gedanken lösen meist schon einen leichten Stress und Nervosität aus, der Körper ist angespannt und natürlich kommt dann irgendwann auch die Panik hinzu: die Atmung beschleunigt sich, man fängt an zu schwitzen und zu zittern, bekommt Beklemmungsgefühle in der Brust und Schwindel, hat das Gefühl, jeden Moment durchzudrehen oder verrückt zu werden, umzukippen oder einen Infarkt zu erleiden, da man meint, das Herz schlägt schneller. Außerdem fällt es einem schwer, sich zu konzentrieren und man hat nur noch den Wunsch, dieser Situation schnell zu entfliehen und zu flüchten.

Auch, wenn es in dem Moment sehr schwer fällt sollte man doch versuchen, sich vor Augen zu halten, dass die Panik zwar sehr unangenehm ist, aber dass man völlig gesund ist und einem nichts passieren kann. Im Regelfall dauern die Symptome einer Panikattacke diese nicht länger als etwa 30 Minuten. Durch den Stress und die körperliche Anstrengung fühlt man sich danach häufig sehr schlapp und wie zerschlagen.

Möglichkeiten zur Behandlung

Merkt man, dass eine Panikattacke aufkommt, sollte man nicht mit aller Macht versuchen, sie zu verhindern, da sie dann erst recht mit voller Wucht einschlägt. Es ist sehr wichtig, dass man die Angst zunächst akzeptiert und annimmt, auch wenn dies bestimmt nicht einfach ist. Im akuten Fall sollte versucht werden, sich zu beruhigen, soweit es eben geht. Es gibt einige Möglichkeiten zur Behandlung einer Panikattacke: ruhiges Atmen durch spezielle Atemtechniken, das Konzentrieren auf etwas anderes durch Sehen, Riechen und Hören, das innerliche Aufsagen von positiven Mantras wie etwa „Ich bin gesund, die Angst geht vorbei!“, je nach Situation Musik hören und laut mitsingen, sich durch kräftiges An- und Entspannen der Muskel körperlich beruhigen, denn wer körperlich entspannt ist, kann keine Angst spüren.

Generell ist es wichtig, die angstauslösenden Situationen nicht zwanghaft zu vermeiden, sondern sich ihnen bewusst und immer wieder zu stellen. So begreift das Gehirn mit der Zeit, dass diese Situationen nicht gefährlich oder bedrohlich sind und man erhält wieder den richtigen, realen Eindruck.

Natürlich können kurzzeitig auch entsprechende Medikamente helfen, sie sollten aber eher wenig oder noch besser gar nicht eingenommen werden. Die Wirkstoffe können das Problem nicht lösen, sondern nur überdecken. Der beste Weg um eine Angststörung zu beheben, ist eine Verhaltenstherapie. Hierbei wird dem Auslöser durch Gespräche auf den Grund gegangen, der einem eventuell auch gar nicht bewusst und greifbar ist. In der Verhaltenstherapie werden außerdem Übungen unternommen, um mit angstauslösenden Situationen und Panikattacken besser umgehen zu können.

Häufig erhält der Patient auch kleine „Hausaufgaben“, die er zu erledigen hat. Die wichtigste Voraussetzung um eine erfolgreiche Therapie zu beginnen ist, sich bewusst zu machen, dass man ein Problem hat, mit dem man nicht alleine fertig wird und die Angststörung akzeptiert, was besonders zu Anfang nicht leicht ist. Wichtig ist auch, dass man den festen Willen hat, etwas zu verändern und bereit ist, dafür vieles zu tun. Eine Therapie ist nicht immer leicht und kann an die eigenen Grenzen führen. Jedoch sollte man immer das Ziel im Auge behalten, wieder ein „normales“ Leben ohne Angst führen zu können und zu wollen.

Begleitend zu einer Therapie haben sich Methoden zur Entspannung bewährt, wie etwa Progressive Muskelentspannung oder Meditation. Wichtig ist, dass sie regelmäßig angewandt werden.

Eine zusätzliche Hilfe kann unter Umständen auch Hypnose sein. Dies ist allerdings kein Ersatz für eine Therapie und eher zu einem späteren Zeitpunkt empfehlenswert, wenn die Beschwerden zwar noch vorhanden, aber nicht mehr so stark sind.

Hilfe im Forum

Auch das Forum für Panikattacken kann Ihnen helfen Ihre Ängste zu verstehen und zu überwinden. Schreiben Sie sich Ihre Sorgen von der Seele und profitieren Sie von den Erfahrungen der betroffenen Mitglieder. Ganz sicher finden Sie Beistand und Hilfe im Forum.



Autor: Psychic-Redaktion - aktualisiert am
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