Reizmagen Behandlung und Therapie

Viele Deutsche klagen über einen Reizmagen – etwa jeder Dritte hat mitunter Beschwerden bei der Verdauung. Bei jedem Zweiten, der sich daraufhin untersuchen lässt, können allerdings keine bestimmten organischen Ursachen gefunden werden – das kann auf einen Reizmagen hinweisen.
Reizmagen Behandlung Therapie

Ausgelöst wird dieser vor allem durch eine unzureichende Beweglichkeit des Magens, zu schnelle oder zu langsame Magenentleerung, generelle Überempfindlichkeit (auch gegen Säure) und psychische Auslöser wie Stress. Eine ungesunde Lebensweise kann ebenso ein Grund sein.

Habe ich einen Reizmagen?

Ob Sie einen Reizmagen haben oder nicht, ist mittels Ferndiagnose schwer festzustellen. Wenn Sie den Verdacht haben, unter einem Reizmagen zu leiden, dann sollten Sie AUF JEDEN FALL einen Arzt aufsuchen.

Hinter Ihren Beschwerden können ernstzunehmende Erkrankungen stecken, die behandelt werden müssen. Anzeichen für einen Reizmagen sind oft ähnlich denen für einen Reizdarm – so gehören beispielsweise Schmerzen im oberen Teil des Bauchs und ein Druckgefühl in der Magengegend dazu.

Auch Völlegefühl, fehlender Appetit und saures Aufstoßen zählen zu den Symptomen – Übelkeit und sogar Übergeben können ebenfalls vorkommen.

Wenn Sie hingegen blutigen Stuhl, unerklärbare Gewichtsabnahme oder nächtliches Schwitzen feststellen, sind dies keine Symptome eines Reizmagens, sondern sollten dringend mit dem Arzt besprochen werden. Abzuklären ist auch, ob eine chronische Magenschleimhautentzündung (mit Helicobacter pylori, der chronischen B-Gastritis) vorliegt, die zu einem Reizdarm führen kann.

» Mehr zu den Anzeichen

Selbsthilfe-Strategien & Ernährung

Es gibt bei einem Reizmagen so einiges, was Sie selbst tun können, um die Symptome zu lindern. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf einer gesunden Lebensweise, die nicht nur die Ernährung betrifft. Wenn Sie Symptome eines Reizmagens haben, dann sollten Sie die folgenden Selbsthilfe Strategien beherzigen:

  • kleinere Mahlzeiten über den Tag hinweg verteilt essen
  • leicht und gut bekömmlich essen
  • nicht zu scharf essen oder zu sehr würzen
  • bei Empfindlichkeit auf Nahrungsmittel verzichten, die blähen (beispielsweise Bohnen und Kohl)
  • viel Gemüse, Früchte, Salat – am besten täglich
  • Fleisch wirkt sich nicht günstig bei einem Reizmagen aus
  • viel trinken (Wasser, ungesüßte Kräutertees). Nicht zu kalte Flüssigkeit trinken!
  • Cola und sonstige Softdrinks nur in Maßen trinken!
  • Kaffee eher in Maßen trinken – auch grüner Tee enthält Koffein und kann bekömmlicher sein
  • nicht rauchen! Zigaretten wirken ungemein reizend auf Magen und auch Darm
  • auf genug Schlaf achten
  • auch tagsüber mal kleine Ruhepausen einlegen
  • Yoga, Meditation oder Atem- bzw. Entspannungsübungen können sich sehr positiv auswirken
  • regelmäßiger Sport ist gut für eine funktionierende Verdauung

Diese allgemeinen Tipps sind nicht nur dann gute Ratschläge, wenn ein Reizmagen bereits vorhanden ist. Sie beugen auch vor und sollten eigentlich jederzeit beachtet werden, da eine gesunde Lebensweise sich positiv auf die gesamte Gesundheit auswirken kann. Eine besondere Diät muss im Allgemeinen nicht gemacht werden, viel wichtiger ist die gesunde und ausgewogene Ernährung unter Vermeidung bestimmter, reizender Lebensmittel. Eine einseitige Diät wirkt sich so gut wie nie positiv auf den Körper aus.

Psychotherapie kann dann wirksam sein, wenn Stress und ungelöste Probleme als Hauptursache für den Reizmagen in Frage kommen. Eine Psychotherapie allein ist meist aber nicht das Heilmittel für einen Reizmagen.

Helfen Medikamente?

Es gibt Möglichkeiten, einen Reizmagen medikamentös zu behandeln. Dies erfolgt meistens erst dann, wenn oben genannte Maßnahmen wie Ernährungsumstellung und bessere Lebensführung nicht zur Besserung der Symptome geführt haben.

Je nach Symptomen werden unterschiedliche Medikamente gegeben: Wenn vor allem Sodbrennen und Schmerzen das Problem sind, kommen zumeist erst Säureblocker zum Einsatz. Wenn diese nicht die gewünschte Wirkung zeigen, dann wird die Beweglichkeit des oberen Bereichs im Magen-Darm-Trakt mittels Gastroprokinetika reguliert. Andersrum erfolgt die Behandlung bei anderen Beschwerden wie Erbrechen oder Druckgefühl.

Die Prognose bei einem Reizmagen ist recht positiv zu sehen, da der Betroffene selbst meist viel tun kann. Er kann lernen, Risikofaktoren zu vermeiden und so die Ursachen des Reizmagens zu verhindern. Die unangenehmen Symptome eines Reizmagens lassen sich auf diese Weise meist gut in den Griff bekommen.

Weitere Tipps sowie Erfahrungsberichte zu den verschiedenen Behandlungsmethoden finden Sie im Reizmagen Forum.


Autor: Psychic-Redaktion - aktualisiert am
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