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Hallo,

ich mache mir große Sorgen um meine Mutter. Sie raucht schon seitdem sie 16 / 17 ist, als ca. seit 30 Jahren. seit einigen Jahren hustet sie oft am Tag, mal öfter mal weniger und in der Früh besonders stark. Nach eigener Recherche gehe ich davon aus, dass es mittlerweile COPD ist. Klar kann ich es nicht mit Sicherheit wissen aber es würde leider Sinn ergeben. Wir haben ihr schon oft gesagt, dass wir eigentlich wollen, dass sie mit dem Rauchen aufhört aber sie macht es nicht. Dann kommen so Sprüche wie, dein Uroma hat geraucht und ist 90 geworden. Ja gut, hatte sie halt Glück gehabt. Zum Arzt geht sie auch nicht. Auf jeden Fall belastet mich das wirklich sehr, da ich sowieso große Zukunftsängste habe und sehr, wirklich sehr viel grüble. Vor paar Tagen ist auch meine Tante an Krebs verstorben, was mir auch sehr zusetzt und ich möchte nicht, dass die nächste Beerdigung so bald folgt, vor allem nicht die meiner Mutter. Wie soll man mit so etwas umgehen? Ich fühle mich wirklich hilflos, weil ich zusehen muss, wie meine Mutter quasi ihren eigenen Tod finanziert. Das hört sich alles sehr düster an aber wer so hustet, da kann nicht mehr alles gut sein mit der Lunge. Ich brauche sie noch an meiner Seite aber ihr ist es anscheinend egal.

08.08.2023 14:16 • 08.08.2023 x 1 #1


3 Antworten ↓


Man kann einen Raucher nicht zum Aufhören bringen. Das ist nicht möglich. Spare dir die Gedanken und akzeptiere es. Du hast auch ethisch gesehen kein Recht, jemandem das Rauchen abspenstig zu machen.

A


Wie einen Raucher zum Aufhören bringen?

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Deine Mutter muss es leider selbst erkennen, dass ihr das Rauchen schadet. Hast du sie jemals gefragt, warum sie den Glimmstengel hat? Vielleicht kannst du ihr Alternativen aufzeigen und/oder den Grund nehmen.

Kann deine Sorge verstehen, ist ja irgendwo auch süß

Zitat von Kenza:
Ich brauche sie noch an meiner Seite aber ihr ist es anscheinend egal.

Wenn Du sie nicht mehr bräuchtest, wäre es Dir dann auch so wichtig, ihr das Rauchen abzugewöhnen? Ich frage deshalb etwas provokativ um anzudeuten, dass unsere Fürsorge für Andere oft ein gutes Stück weit Selbstsorge ist.

Jegliche Sucht ist ein Multifunktionswerkzeug im Geist des Süchtigen. Ihm das ohne für ihn nachvollziehbaren Grund wegzunehmen käme für ihn einer Entmündigung gleich - insbesondere nach solch einer langen Zeit des Konsums. Meine Stief-Schwiegermutter ins spe hat kürzlich (inklusive diagnostizierter COPD!) offiziell ihr 50-jähriges Raucherjubiläum gefeiert. Vom augenscheinlichen Galgenhumor abgesehen war das einer der traurigsten Tage im Leben ihres jetzigen Ehepartners.

Ich sehe es auch so: jeder Süchtige hat ein Recht auf seine Sucht und gleichzeitig die Pflicht, die Konsequenzen auch weitgehend selbst zu tragen. Die Angehörigen hingegen haben maximal die Pflicht zu helfen, sobald der Süchtige aus eigenem Antrieb abstinenzwillig ist. Ansonsten außerdem das Recht, sich von dem Süchtigen abzuwenden, falls es für ihn zu belastend wird.

Zitat von Kenza:
Wie soll man mit so etwas umgehen?

Dafür gibt es m. E. kein Patentrezept aber die Bemühungen in Richtung geistiger Autonomie gegenüber dem Süchtigen zeitigen meiner Erfahrung nach auch andere Lerneffekte.

Es gibt Beratungsstellen und SH-Gruppen für Angehörige von Suchtkranken. Das Suchtmittel dort ist meistens Alk. aber ich bin mir sicher, die nehmen auch Betroffene aus anderen Bereichen. Letztendlich geht es dabei ja um die Befreiung aus der Abhängigkeit von den Abhängigen.





Mira Weyer
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