Zitat von JelliBelli92: Ich hatte nie ein wirklich schönes Leben . angefangen mit kindlicher Vernachlässigung . mit 13 von zu Hause weg und mal hier , mal dort gelebt, erste große Liebe kennen gelernt und in einer Beziehung aus häuslicher Gewalt und Angst gelebt , nie irgendwo dazu gehört, immer alleine gewesen,,mit 18 meine Angststörung bekommen , 4 Klinik Aufenthalte hinter mir. mittlerweile bin ich 30 und irgendwie zieht sich das Pech und die Angst durch mein Leben wie ein Roter Faden. ich beneide Menschen die den Mut haben Suizid zu begehen . ich habe zu große Angst vor dem Tod. Für mich gibt es diese Hintertür nicht, es gibt keinen Ausweg. ich muss das alles ertragen bis ich irgendwann von alleine sterben werde.
Geht es jemandem ähnlich?
@JelliBelli92
Ja, mir geht es ähnlich, sodass ich Dich und das sehr gut verstehen und nachvollziehen kann.
Ich finde das Thema Suizid sehr wichtig. Leider ist es heute nach wie vor tabuisiert und es wird ein Drama darum gemacht bzw. meint die Gesellschaft, diesbezüglich Dritte unberechtigt bevormunden zu müssen. Das Leben/der Tod bzw. ein Recht auf Leben und ein Recht auf Tod haben alle Menschen. Dritte können ohnehin nicht beurteilen, ob es gut/schlecht ist, wenn ein Mensch von dieser Welt geht. Zudem muss man sich auch immer die legitime Frage stellen, ob man selbst etwas in der Welt (ver)ändert oder die Welt aus den Fugen gerät, wenn man diese verlässt.
Ich finde, dass jeder Mensch sich offen neutral mit allen Facetten des Lebens Sterbens intelligent auseinandersetzen sollte, darf und muss. Was Dritte machen ist mir Wurst und geht mich ohnehin nichts an.
Wenn mein Nachbar sich das Leben nimmt, dann ist das so. Man muss das akzeptieren und eher Verständnis zeigen!
Und ja, ich finde es auch mutig, wenn Menschen diverse Schritte gehen und es durchziehen.
Ich verurteile diese Menschen ohnehin nicht, da ich Logiker und neutral bin. Jeder Mensch macht das, was er mag. Mich geht es nichts an!
Das Problem mit der Gesellschaft ist immer, dass diese beurteilen wollen, ohne Ahnung zu haben. Zudem wird bevormundet, obwohl es Dritte gar nichts angeht. Der Reiche sagt dem Armen floskelhaft, dass es nicht schlimm ist, kein Geld zu haben. Der verheiratete Mensch sagt dem Single, dass alles nicht so schlimm ist, wenn man Solo ist. Der GEsunde sagt dem Behinderten, dass doch alles easy wäre. So liese sich das Gesellschaftsbild fortführen. Dritte können einmal gar nichts beurteilen und haben sich auch nicht bevormundend über Menschen zu stellen. Insofern kann ich Dich schon sehr gut verstehen.
Alleine die Tatsache, dass man nicht offen mit der Thematik umgeht, zeigt doch das Spiegelbild der Gesellschaft. Der Tod gehört zum Leben ganz normal dazu. Ist ein Mensch anders bzw. denkt logisch, wird dieser geächtet und dann gewaltsam ins Gesellschaftsbild gepresst, bis dieser Mensch wieder funktioniert.
Wenn ein Mensch geht, dann ist es eben seine Sache. Mich juckt es nicht und es geht mich nichts an. Die Welt dreht sich weiter, auch ohne diese Person.
Ferner können Dritte nicht verstehen/beurteilen, ob ein Mensch, der 29376435,22^10 Probleme, Erkrankungen usw. hat, leben möchte oder ob das Leben sinnvoll bzw. lebenswert ist.
Ich habe z.B. auch Kontakte in der Hospiz, dann mit Behinderten und Kranken. Dort erlebe ich mehrfach täglich, dass Menschen sterbenskrank sind, aber der Freitod wird wegen Bevormundung, Egoismus und Co. verweigert, da das Leben angeblich kostbar ist. Man kann es sich auch schönreden. Ein Mensch, der massive Probleme hat, sterbenskrank ist oder andere Beweggründe, die Dritte nichts angehen, hat, der quält sich jeden Tag herum. Insofern hat jeder MEnsch das Recht, selbst zu entscheiden.
Und einmal davon abgesehen, ist es logisch. Wer möchte denn schon alt, zittrig und geistig wie Brei im Altenheim vergammeln? Wer sich vorher den Stecker zieht, ist schlau.
Ich bin da Logiker und lasse Menschen eben deren Entscheidungen. Recht auf Leben, Recht auf Tod!
Mein bisheriges Leben war auch nicht prickelnd und die Prognose ist eher schlecht, da stets etwas Neues hinzukommt oder Bestehendes sich verschlechtert. Aber, ich bin ein Kämpfer und habe keine Ausreden bzw. halte jeden Tag der Gesellschaft den Spiegel vor. Durchziehen und das Beste daraus machen. Manche Menschen müssen eben mehr machen, andere eben weniger. Manche Menschen haben es schwerer, andere leichter.
Ich sehe das z.B. als Herausforderung, besser zu sein. Auf Platz #1 zu stehen, obwohl ich Erkrankungen habe. Platz 1 ohne Erkrankung ist keine Kunst und die Norm. Insofern hat man dann doch mehr geschafft, wenn man es trotz widriger Umstände durchgezogen und geschafft hat.
Das kann ich Dir so auch 1:1 empfehlen. Entweder so oder eben den Stecker ziehen. Deine Entscheidung.
Was meinst Du, wie stolz alle sind, wenn Du Erfolg hast und dann erzählst, was Du alles hinter Dir hast.
So ein Mensch hat es mehr und REspekt obendrein verdient.
Dahingehend kannst Du es besser machen und das Schlechte in Positives ummünzen oder dies als Antrieb ...jetzt erst recht... nutzen.
Und, ob Du vier, fünf oder 100 Klinikaufenthalte hinter Dir hast, sagt doch nur neutral aus, dass DU eben speziell bist oder diverse Kliniken, die ohnehin nach Schema F vorgehen, nichts für Dich waren.
Schaue einmal -jetzt aus dem Nähkästchen geplaudert-, ich leide seit Dekaden an Angst, Unsicherheit, Schüchternheit, Depressionen, keinem Selbstbewusstsein und habe noch 123 körperliche Einschränkungen bzw. physische Krankheiten. Und das Schlimmste ist, dass ich immer noch keine Freundin/Frau habe. Das macht mich für mich unmännlich und ich bin dahingehend unkomplettiert/unvollständig.
Ich kann Dich schon verstehen und das alles nachvollziehen.
Suche DIr Hilfe, löse Probleme oder gehe eben einen Weg, der seitens Masse bevormundend abgelehnt wird. Es ist DEIN LEBEN und DEINE ENtscheidung! Es gibt auch Menschen, die helfen diesbezüglich.
Aktive oder Passive Sterbehilfe kannst Du vergessen, da diese auch kostenpflichtig ist und rechtliche nebst medizinische Hürden hat, da auch dort bevormundet wird.
Ich meine, dass es eben drei Lösungen gibt:
Akzeptieren
oder
Hilfe holen bzw. weiter hoffen und suchen, kämpfen
oder
Den Stecker ziehen
Ich wünsche generell allen alles Gute und wünsche Kraft, Erfolg, Durchhaltevermögen und viel Glück!
Ich bin ja nicht Dritte und was bei mir (nicht) geholfen hat, muss bei Dritten ja (nicht) ebenfalls helfen.
Ich kann hier nur von meinen Erfahrungen berichten und von den Dingen, die ich jeden Tag mehrfach beruflich und gesellschaftlich erlebe.
Unterm Strich meine ich, dass man A oder B sagen muss. Es ist Deine Entscheidung.
Ich verstehe Dich aber.