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Hallo, liebes Expertenteam !

Ich leide seit geraumer Zeit an einer Erythrophobie, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Leider bleibt es nicht nur bei der Angst...es kommt im Moment auch häufiger vor, dass ich tatsächlich erröte. Ich leide darunter, denke viel darüber nach und versuche, der Sache irgendwie Herr zu werden, was mir leider nur eingeschränkt/bedingt gelingt.
In der Vergangenheit fiel es mir aufgrund der Erythrophobie schwer, insbesondere meine beruflichen (aber auch meine privaten) Ziele zu verfolgen. Inzwischen kann ich diese Ziele zwar besser bzw. gut verfolgen. Die Phobie ist allerdings nach wie vor da und macht alles ein wenig mühsam.

Meine Frage ist:
Sollte ich eine Therapie machen, um das Problem in den Griff zu bekommen und wenn ja, wieviele Stunden wären erfahrungsgemäß in etwa nötig? Oder wäre es ausreichend, wenn ich z.B. ein Buch mit praktischen Übungen zum Thema lese.

Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort !

23.10.2007 12:30 • 25.10.2007 #1


1 Antwort ↓

Hallo katarina,

so wie Du schreibst, klingt es danach, dass Du außer Deinem Erröten Dein Leben ganz gut im Griff hast. Das klingt so, als wenn jemand eigentlich ganz gerne Ski fahren möchte, aber Angst vor der Gondel oder dem Lift hat - nicht angenehm, aber auch keine Katastrophe. Das Leben hängt nicht davon ab. Und schließlich müssen wir als Menschen nicht alles können, was wir wollen oder uns wünschen, weil wir ganz einfach - Gott sei dank - fehlerhafte und unvollkommene Wesen sind. Hier würde ich auch Erröten einordnen, wenn es nicht Ausdruck einer großen Selbstunsicherheit und massiverer Angst vor negativer Bewertung durch andere ist. Nur dann würde ich denken, dass eine Therapie sinnvoll ist.

Ansonsten ist Erröten in erster Linie dadurch ein Problem, dass Du es selbst zum Problem machst - also Deine Bewertung entscheidet darüber, ob Du Erröten als etwas schlimmes ansiehst, das es zu verstecken gilt, dass um Gottes willen nicht auftreten darf, das niemand sehen darf - ODER: ob Du es als charmante Eigenart Deiner Persönlichkeit ansiehst, das als Teil Deiner Selbst von Dir angenommen wird und das nicht versteckt werden muss - ganz im Gegenteil: Stehe zu Dir, wie Du bist!

Ja aber die Anderen? - höre ich Dich das sagen? Die geht das gar nichts an und sie werden es bald nicht mehr wahrnehmen, wenn sie merken, dass Du selbst Dich mit Erröten nicht mehr ablehnst.

Wenn Du in diese Richtung weiter an Dir arbeiten willst, dann können Selbsthilfebücher durchaus ihren Beitrag leisten (z.B. Gefühle verstehen, Probleme bewältigen aus dem PAL-Verlag, das insbesondere den Zusammenhang zwischen Bewertungen und Gefühlen zum Thema hat).

Ich wünsche Dir Dich selbst als liebe Freundin.

Herzliche Grüsse

Bernd Remelius




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