Mir ging es lange Zeit echt gut. Ich konnte einkaufen gehen, bin Bus gefahren, hab einfach ein stinknormales Leben gelebt. Zwar waren die Angst- und Panikattacken nie wirklich weg, aber ich kam mit ihnen zurecht. Ich hab mir viel zugetraut, war mutig und aucb stolz auf meine Fortschritte.
Seit 2 Wochen nun aber habe ich plötzlich aus heiterem Himmel auftretende Panikattacken. Und zwar wieder die richtig heftigen. Die von der Sorte, mit allen Symtomen, Gedanken, Gefühlen, die so unangenehm und belastend sind, dass es so schwer auszuhalten ist.
Ich hab schon ein paar Sachen analysiert, weswegen es jetzt gerade so heftig ist. Und zwar ist mein Therapeut 2 Wochen in Urlaub, ziemlich genau nach dem letzten Termin vor seinem Urlaub fing der Spuk an. Ich find es einfach nur so ermüdend.
Ich hab dann mit meiner Psychiaterin telefoniert und sie meinte, ich solle die Medikamente erhöhen (Sertralin auf 75 Lyrica auf 50). Bis jetzt hab ich nur das Sertralin erhöht, beim Lyrica trau ich mich irgendwie noch nicht so recht.
Ich mache jeden Tag pmr, das hilft mir und entspannt auch. Gehe spazieren, versuche mich abzulenken. Ich weiß soooo viel über meine Angst, wie ich damit umgehen kann/soll... Aber irgendwie fühle ich mich so hilflos. Ich habe Tavor als Bedarf, damit gehe ich sehr sorgsam um, habe in den letzten 2 Wochen nur 2 mal 1mg genommen, als es wirklich nicht mehr zum aushalten war. Aber die Wirkung trat erst stunden später ein. Wahrscheinlich hatte ich auch zu lange gewartet.
Nun denn. Heute morgen wache ich auf und hab schon ein komisches Gefühl. Hab wohl auf meinem linken Arm geschlafen u der linke kleine Finger u der Zeigefinger fühlten sich komisch an. Aufeinmal wurde mir meeeeega schlecht, so als ob ich gleich spucken muss.. Dann der übliche Vorgang.. Herzrasen, schweißnasse Hände, Übelkeit, verschwommenes Sehen, wirre Gedanken, Gedankenrasen, Angst, Panik, Herzstechen,...
Ich bin dann in der Wohnung rumgelaufen, immer auf und ab, dann Kniebeugen, sit ups, mich gedehnt und gestreckt,... Wunder! Es wurde besser, aber nur solange ich abgelenkt war. Kamen meine Gedanken auf die Symptome, hörte ich natürlich wieder voll in mich rein, drehte mehr und mehr durch. Fing an zu schwitzen.
Soooo, dann bin ich panisch zu meinem Hausarzt und sagte wahrscheinlich mache ich mich lächerlich und hab nur ne Panikattacke naja ekg wurde geschrieben, ich wurde abgehört, untersucht und alles.. Alle 5 Schläge ne Extrasystole. Kenne ich, hab ich immer bei Panikattacken. Der Arzt hat mich beruhigt, er sagte, dass das Ekg u mein schneller Puls (108) zu meinem jetzigen Zustand passen.
Er gab mir noch Magnesiumtabletten, damit ich was zum Entkrampfen habe, weil ich ja auch immer so sehr angespannt bin.
Soooo. Ich immer nur kurzzeitig beruhigt, auf dem weg nach hause wieder voll die Panik.. Ich hab ernsthaft überlegt, dass ich den Notarzt rufe. So langsam 1 1/2 nach der Einnahme von Tavor gehts mir auch etwas besser.
Ich denke, ich hab mich so dermaßen reingesteigert, schon heute morgen. Dieses warten auf die Angst, diese Erwartungsangst, ea nervt mich nur noch. Schlecht ist mir immernoch.
Danke fürs Lesen.
Meine Frage an euch :
Wie geht ihr mit Angst vor der Angst um?
Beruhigt euch ein ekg? Ich werd schon so hypochondrisch.. Dass ich denke, ich müsste noch eins machen (aber in meinem Ratgeber steht, dass eines völlig ausreicht).
Was macht ihr in akuten Panikattacken?
Was macht ihr NACH einer Panikattacke? Also freut ihr euch, sie überstanden zu haben oder denkt ihr gleich an die nächste?
Ich hoffe auf einen guten Austausch, trotz meines langen Geschreibe.
21.10.2015 11:59 • • 24.10.2015 #1