Seit ca. 10 Jahren habe ich Dissoziationen. Anfangs wusste ich noch gar nicht, was das überhaupt ist, weil sie sich nur rein körperlich zeigten. Irgendwann wusste ich nicht mehr, wie man eine Kaffeemaschine befüllt und bedient. Meine Frau rief den Hausarzt an, worauf hin ich mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus gebracht wurde. Es wurden keine Anzeichen dafür gefunden, ganz zu schweigen davon, dass es sich um eine Dissoziation handeln könne. Vor 5 Jahren dann die erste echte dissoziative Amnesie. Zum Glück passierte das während einer psychischen Reha, sodass endlich eine Diagnose gestellt werden konnte.
In letzter Zeit denke ich darüber nach, ob man in einer D.A. hängen bleiben kann, weil möglicherweise ein Auslöser zu einschneidend war, z.B. der Tod eines sehr nahen Angehörigen. Oder ob es eine Steigerungsform gibt? Meine Frau stellt mir jedesmal während einer D.A. gezielte Fragen, um herauszufinden, zum einen, ob ich noch mitten drin, oder bereits am Ende bin, oder an was ich mich noch erinnere, während ich dissoziiere. U.a. frug sie mich mal, ob ich wisse, wer sie sei. Du kommst mir bekannt vor, hätte ich geantwortet. Gruselig. Wenn alle Stricke reißen, keine Therapie mehr anschlägt, die Seele mit der D. kein Ventil mehr hat, was kommt danach? Weiß das jemand von euch?
Gruß, catsitter
30.03.2016 09:20 • • 19.04.2019 #1