Hallo
Erstmal möchte ich sagen dass ich mich auf diesen Thread gefreut habe und das was ich bisher gelesen habe, ist häufig ähnlich mit dem was auch bei mir der Fall ist.
Was die kleine Diskussion zwischen eine von Vielen und Casadero angeht:
Ich finde auch, dass es personenabhängig ist, was die Angst ausmacht und durch was sie hervorgerufen wird. Aber man findet oft übereinstimmungen in gewissen Verhaltensmustern und Ursachen.
Zu Casaderos Auflistung der Gemeinsamkeiten kann ich mich teils identifizieren, teils möchte ich aber auch klar widersprechen:
- Lieber Winter, Regen und Wind als nur Sommer und Sonne (definitiv Nein! Ich liebe Sommer und Sonne sehr viel lieber als Regen, Wind und Winter. Regen Wind und Winter finde ich allenfalls gemütlich, weil man dann gerne drinne sitzt mit warmen Tee und bspweise ein Buch liest, aber ich persönlich bin lieber draußen an der Frischen Luft
- Eher an allem herumnörgeln ( auch das muss ich verneinen, ich nörgel eigentlich nur an mir rum, weniger an anderen oder an Umständen bzw Dingen.)
- Eher schlecht machen als einfach mal gut finden ( das kann ich befürworten, mir fällt es oft schwer, etwas positiv zu sehen und habe grundsätzlich ein schlechtes Gefühl gegenüber unbekannten Dingen und bin misstrauisch, bevor ich mich auf etwas einlasse)
- Gerne das letzte Wort haben ( Eher nicht, dafür bin ich zu Kleinlaut und schüchtern, oft male ich mir nur im Kopf aus, was ich gerne noch gesagt hätte, nur wenn es um meine Angst geht, lasse ich mir nicht reinreden und da will ich auch recht haben, weil ich mir denke, dass eh keiner weiß wies mir in dem moment gerade geht )
- Ständig Ideen im Kopf, egal zu welchem Thema ( Definitiv Ja! Das schweift ins unendliche aus, mein kopf ist eh ein heilloses Chaos )
- Andere gerne verbessern ( Jein, wie gesagt, bin eher kleinlaut, aber manchmal fühle ich mich gut wenn ich andere verbessere, weil ich dann das gefühl habe, überhaupt mal was zu sagen zu haben, wenn ich etwas besser weiß oder glaube etwas besser zu wissen )
- Gewisse Tendenz zur Arroganz (Eher nicht, ich halte nicht besonders viel von mir und bin selten von mir überzeugt, allerdings wurde ich schon oft für arrogant gehalten, weil ich schüchtern bin und deshalb wenig sage, viele interpretieren das als Desinteresse oder Überheblichkeit)
- Durchaus selbstdarstellerisch (schwierig, ja einen Hang zur Selbstdarstellung habe ich wohl, mir wurde oft unterstellt, dass ich die PAs benutze um mich in den Mittelpunkt zu rücken, ebenso merke ich oft, dass wenn andere von sich erzählen, ich dann häufig von mir anfange, da ich schüchtern bin, bin ich eigentlich froh überhaupt etwas zu gewissen Themen sagen zu können, aber mich zb nervt es total, wenn ich etwas erfreuliches oder trauriges zu erzählen habe und eigentlich eine reaktion darauf erwarte, und dann jemand antwortet: Ja ich kenne das, bei mir war das so und so.... und dann erzählt derjenige plötzlich seine lebensgeschichte... aber ich habe mich schon oft ertappt, dass ich das selbst auch manchmal mache )
- Nach aussen große Fresse, nach innen kleines Licht (Jein, ich bin nach außen kleines licht und nach innen kleines licht ;p)
- Meist Einzelgänger, selten Teamfähig (Definitiv ja, in einem Team kann ich mich nicht durchsetzen, will es aber auch nicht, ich denke immer meine meinung zählt eh nicht und nehme vieles nur hin und ich fühle mich selten irgendwo dazu gehörig)
- Häufig wechselnde Beziehungen (Definitiv nein, ich habe meinen Partner seit 6 Jahren, er ist auch mein erster fester Freund, mag natürlich daran liegen, dass ich zu schüchtern für Kontakte bin, dass ich vor ihm keinen hatte)
- Sexuell sehr engagiert (mir ist nicht richtig klar, was du damit meinst Wenn es das ist was ich denke, sage ich mal ja ;p)
- Wollen vieles auf einmal, verzetteln sich dabei ( Defintiv Ja! Mein Leben ist ein riesengroßes Chaos und ich kriege nichts geregelt, weil ich nicht eine sache zu ende kriege, ohne zwei neue angefangen zu haben)
- Starke Tendenzen zur Hochbegabung (ist schwierig das selbst zu beurteilen, als kind hatte ich nur 1 auf dem zeugnis außer in Sport aber das verlor sich je älter ich wurde. Sehr begabt bin ich aber in Kunst jeglicher Art. Sowas geht mir sehr leicht von der Hand , das macht mir Spaß und ich kann mich stundenlang damit beschäftigen)
- Als Kind meist nicht gefordert und gefördert (mag gut sein, meine eltern waren beide berufstätig und hatten zusätzlich auch mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen)
- Seinen eigenen Wert nicht erkennend, immer auf der Suche nach Bestätigung von aussen (hmmm jein, eigentlich zählt nur meine eigene Bestätigung. Aber zu sagen die meinung der anderen wäre mir egal und hätte auf mich keinen Einfluss wäre gelogen. Natürlich bin ich geschmeichelt wenn mich einer anflirtet, mir ein Kompliment macht oder mich lobt. Aber ich denke das geht auch nicht-Angstis oft so. Meinen eigenen Wert nicht erkennend muss ich wohl befürworten, ich habe kein Gefühl für mich selbst und meinen Körper und sehe vieles zu streng oder negativ.)
- Häufig sind wir auch Histrionier (siehe Google) (muss ich wohl befürworten)
- Wir adaptieren ungemein das Verhalten anderer, sind eine Art Energievampire (Auch hierzu ein klares JA)
Man sieht also, dass nicht alles auf mich zutrifft. Was mich wohl unterscheidet, zb von Punkten wie: Große Fresse, kleines Licht, ist, dass ich garnicht mutig genug bin, meine Unsicherheit hinter einer gespielt selbstbewussten Persönlichkeit zu verstecken. Meine Unsicherheit dringt bei mir aus sämtlichen Poren und die Tatsache, dass ich weiß dass das so ist, hindert mich einfach daran. Ebenso hindert mich das daran, herumzunörgeln, weil ich oft denke, dass meine meinung sowieso nicht zählt. Klar bin ich mehr unzufrieden als alles andere mit vielem, aber ich schiebe mir das selbst in die schuhe, und nicht etwa anderen menschen oder umständen. Aber die Dsikussion fande ich spannend und habe natürlich direkt angefangen zu vergleichen ^^
Naja kommen wir mal zum eigentlichen Thema:
Was für Charaktereigenschaften bringe ich mit, die in Verbindung mit meinen Ängsten stehen könnten?
Pessimismus
Unsicherheit
wenig Selbstbewusstsein
Nachdenklich/Träumerisch
Perfektionismus
die Schuld bei sich suchen
Introvertiertheit
sehr emotional
Chaotisch
unzuverlässig
Kreativ
wenig Reselienz
Misstrauisch
Welche Umweldfaktoren bringe ich mit? ( famillär, beruflich, etc. )
Antriebslosigkeit
familiär:
In einer festen Beziehung seit 6 Jahren
Wohne mehr oder weniger noch bei meinen Eltern (am Haus in der Anliegerwohnung)
alle verwandten ersten Grades sind am Leben und wohl auf
Ich bin mehrfach Tante und habe viele Geschwister, eher wenig Cousinen bzw Cousins
viele unterschiedliche Probleme in der Familie, aber nichts schwerwiegendes wie Scheidung, Dro.
oder häusliche Gewalt
zu allen ein gutes Verhältnis, mal abgesehn vom mangel an kontakt zu einigen aufgrund zu hoher entfernung
oder zu wenig zeit (die einzige Ausnahme ist eine Person, die Grund für die Ursache ist, dazu mehr
bei den Ursachen)
beruflich:
klare Ziele, aber zu kraftlos sie umzusetzen
Kunstwissenschafts Studentin mit Nebenfach Geschichte
Aushilfe an einer Tankstelle
der Versuch der Selbstständigkeit mit Nageldesign (steckt noch in den Kinderschuhen, läuft bisher ganz gut
ist allerdings nur als zweites Standbein gedacht)
Gab es einen akuten Auslöser für meine Ängste? ( Unfall, Verlust eines Menschen etc. )
Der Auslöser für meine ersten Panikattacken:
Abiturabbruch, dadurch unter Druck gestanden, was nun wird
Ich musste meine Pferde verkaufen aus Geld und Zeitgründen, die waren mein ein und alles
Beides kann man wohl mit dem Gefühl versagt zu haben beschreiben
Dann die Auseinandersetzung mit dem Missbrauch in der Kindheit, die ein Jahr vorher ans Tageslicht kam
und als I-Tüpfelchen kam dann eine Magen Darm Grippe mit anschließender Magenschleinhautentzündung
die mir 8 Kilo innerhalbt kürzester Zeit raubten, mich ins Untergewicht trieben und die körperliche
Voraussetzung für meine PAs schufen
Der Auslöser für meine anschließende krankhafte Eifersucht:
schwierig da einen genauen Zeitpunkt zu ermitteln, es waren viele Situationen, die in mir den Gedanken einpflanzten, ich sei nicht gut genug für meinen Freund, er hätte was besseres verdient, darin steigerte ich mich
so rein, dass ich Angst davor bekam, dass er sich bereits eine andere suchen würde und fing an ihn zu kontrollieren. Auch das war begleitet von PAs
Danach ein Jahr Ruhe
Der Auslöser für meinen Rückfall:
Stress, ungewissheit was die Zukunft angeht, berufliche Umorientierung (kurz nachdem ich die Nagel
design ausbildung gemacht hatte in den Semesterferien gingen die PAs wieder los) ich liebe diese Tätigkeit und hatte das rumjobben satt, wollte was eigenes neben der uni machen, aber bin wohl mal wieder nicht überzeugt davon, dass ich etwas auf die beine stellen kann.
Gibt es eine vermutete Ursache oder wurde die Ursache evt. bereits gefunden ( Therapie ) ?
bei gewissen sachen ( Phobien):
Angst vor Gewitter: Vorfall auf dem Weg zum Reiterhof, ich war 10 und kam in ein starkes Gewitter, danach
konnte ich kein Gewitter mehr ertragen, obwohl ich es als kind richtig cool fand.
Ich ziehe Stecker, verkrieche mich und heule sogar....
Angst vorm Ersticken: Hat viele Ursachen, mehrmals fast ertrunken, an meiner eigenen kotze fast erstickt etc,
alles im kindesalter
das wiederum löst Quasi unterkategorische Phobien aus:
Angst vor Wasser und alles was damit zu tun hat (Sprungbretter, Rutschen, Schifffahrten)
oder Angst mich zu Übergeben, deshalb Angst zu essen
Angst Tabletten zu schlucken, sie könnte ja stecken bleiben
Angst vor Höhlen, also Angst unter der Erde zu sein, man könnte verschüttet werden und
ersticken
Angst vor Dunkelheit und Stille: Der Missbrauch fande in dunklen völlig stillen Räumlichkeiten statt (Stadtwohnung
mit Jalosien, frühe Bettruhe etc)
Seitdem kann ich in keinen dunklen und stillen Räumen sein, ich brauche immer
einen Sinnesreiz, also Radio, Fernseher oder Menschen um mich herum, die sich
noch unterhalten. Manchmal reicht eine Laterne auf der Straße oder vorbeifahrende
Autos, ich wohne leider sehr ländlich. Das was andere als erholsam empfinden ( die
ländliche Ruhe) empfinde ich als anstrengend, ich will lieber in einer hellen lauten
Stadtwohnung schlafen ^^
Ansonsten bekomme ich Alpträume oder bilde mir Sachen ein.
Daraus ensteht die Angst vorm schlafen, ich sträube mich solange bis mich die
Müdigkeit übermannt.
Aber allen voran steht als Ursache der Missbrauch. Es ist verantwortlich für vieles und spielt so oft in alle Ängste hinein. Am meisten ist es aber wohl Ursache für mein geringes Selbstwertgefühl, das manchmal schon Selbsthasscharakter hat, daraus wiederum resultieren die Folgesachen, wie kein Selbstbewusstsein, Antriebslosigkeit, kein Gefühl für mich und meinen Körper und Bedürfnisse, naja usw usw.
Dieser Mensch kommt aus der Verwandschaft, also wie ich oben sagte, er ist der einzige, zu dem ich kein gutes
Verhältnis habe.........
So ich habe mich jetzt ordentlich ausgekotzt
Es ist befreiend,es ist befreiend nicht nur über Symptome, sondern auch über Ursachen sprechen zu können
LG
11.09.2012 02:41 •
#12