ich weiß gar nicht mehr, wo und was ich zuerst schreiben soll.
Letzten Freitag wurde ich aus der Tagesklinik entlassen. Seitdem fühle ich mich von allen nur noch fallengelassen. Der Arzt, der in der Klinik für mich zuständig war, hat mich in den drei Wochen dort so oft mit Panik erlebt und trotzdem hat er mich so früh entlassen. Das habe ich nicht verstanden und das verstehe ich auch bis heute nicht. Ich habe keine Alternative geboten bekommen, so wie es abgesprochen war. Ich wurde einfach ins kalte Wasser geschmissen.
Am Montag war ich bei meiner Hausärztin. Sie ist wirklich lieb, konnte auch absolut nicht nachvollziehen, wie ich schon aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte, aber sie hat gesagt, dass sie mich nicht mehr mit gutem Gewissen krankschreiben kann, weil sie nicht weiß, ob mir das hilft. Trotzdem hat sie das natürlich getan, denn sie sieht ja auch, in welchem Zustand ich bin und dass ich so nicht arbeiten kann. Ich habe ihren Rat befolgt, mich die ganze Woche nicht verkrochen, habe wirklich sehr viel gemacht, worauf ich auch stolz bin. Aber ich habe riesige Angst, keine weitere Krankschreibung zu bekommen, während ich mich nicht arbeitsfähig fühle.
Obendrein wurde mir in der Praxis der ausführliche Arztbrief vom letzten Krankenhausaufenthalt gegeben. Dort stand als Diagnose neben der Panikstörung eine schwere depressive Episode - von der mir kein Mensch was erzählt hat! Sollte man der Patientin nicht sagen, was sie hat?!
Am Dienstag war ich bei meiner Psychologin. Noch bevor wir gesprochen haben, hat sie mir gesagt, dass sie nur noch nächste Woche da ist und anschließend 3 Wochen Urlaub hat. Klasse.
Gestern kam (nach anderthalb Wochen!) ein Anruf von der Beratungsstelle, in der ich an einer Gesprächsgruppe teilnehmen wollte. Man hat mir abgesagt, obwohl ein Platz frei ist: ich bin den anderen Patienten zu jung.
Heute kam Post von der Rentenversicherung. Ich habe vor einigen Wochen eine Reha beantragt und nun wollen sie einen Befundbericht von meiner Neurologin. Die ist seit Montag im Urlaub, noch bis Ende August. Habe sofort bei der Rentenversicherung angerufen. Sie vermerken, dass ich den Befundbericht nicht früher schicken kann, bis dieser da ist, wird aber nichts weiter passieren. Reha-Bewilligung also frühestens im September, wo ich eigentlich schon in der Berufsschule sitzen müsste, um im Dezember meine Prüfung schreiben zu können. Ich bin stinksauer!
Die Hausärztin hat mir am Montag gesagt, dass ich aufpassen soll, weil ich in eine Trotzreaktion verfalle. Aber mal ehrlich, ist das noch ein Wunder?!
Ich hab keine Ahnung, was ich mir an Antworten erhoffe. Vielleicht musste ich einfach mal alles loswerden.
14.08.2014 15:24 • • 15.08.2014 #1