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Liebes Forum,

da sich die Gemengelage bei mir etwas verändert hat, schreib ich nicht am alten Thema weiter, sondern eröffne dieses Thema, und hoffe, dass vielleicht der eine oder andere solche Zustände kennt und mir weiterhelfen kann.

Vorab: Ich habe einen Psychotherapeuten, bei ich jetzt ein paar Sitzungen war, und er hat panikähnliche Zustände als Möglichkeit ins Spiel gebracht, wird es aber noch genauer mit mir analysieren. Ich möchte vor allem von euch wissen, ob ihr ähnliche Empfindungen selbst hattet und was euch geholfen hat.

zur Problematik:
- Ich habe mittlerweile mehrmals in der Woche Phasen von 1, 2, oder 3 Stunden, in denen ich mich innerlich ziemlich komisch fühle. Mein rechtes Bein fühlt sich oft angespannt an, ich bekomm eher negative Gedanken und ich fühle mich in meinem Körper schlecht. Es ist, als ob ich meinen Körper zu sehr wahrnehme und es mich überanstrengt. Im Prinzip hab ich das Gefühl, dass ich nicht mehr kann. Zugleich bin ich gerne auch innerlich ziemlich unruhig.
- Problematisch ist auch das Schlafen. Auch wenn ich müde bin, passiert es gerne, dass ich – sobald ich schlafen möchte – innerlich hochfahre und dann gar nicht schlafen kann. Manchmal stört mich dann alles und dann kann ich erst recht nicht einschlafen.
- Und dann gibt es auch all solche Momente, in denen ich gefühlt grundlos innerlich unruhig und nervös bin. Das kann direkt nach dem Aufstehen sein oder mitten im Tag.

Mir machen diese Zustände Angst, auch wenn mein Therapeut sagt, dass es Sorgen sind. Was mich am meisten beängstigt/besorgt ist, dass diese Zustände so oft und aus dem Nichts auftauchen. Ich denke dann, ich könnte nie wieder arbeiten/normal sein etc.
Was mich am meisten beunruhigt ist dann, dass ich diese Zustände nicht so recht stoppen kann. Sie können überall auftauchen (beim Einkaufen, zu Hause…) und ich hab noch nicht den Dreh raus, was ich tun kann. Wenn die Phase überstanden ist, dann geht es mir oft sehr gut.
Was ich wissen wollte: Kennt ihr solche Zustände wie ich sie habe? Habt ihr irgendwelche guten Tipps? Ich habe jetzt Escitalopram bekommen hoffend, dass es wirkt, aber das wird ja etwas Zeit brauchen.

Danke schon mal im Voraus!

22.06.2024 10:51 • 24.06.2024 #1


14 Antworten ↓


Zitat von Rotbuche:
Problematisch ist auch das Schlafen. Auch wenn ich müde bin, passiert es gerne, dass ich – sobald ich schlafen möchte – innerlich hochfahre und dann gar nicht schlafen kann. Manchmal stört mich dann alles und dann kann ich erst recht nicht einschlafen.

Das habe ich seit über 30 Jahren so. Ich nehme seit fast 25 Jahren dagegen abends sedierende schlafanstoßende Antidepressiva, ansonsten hätte ich schon vor langer Zeit meine Arbeit durch permanten Schlafmangel und Übermüdung verloren.

Zitat von Rotbuche:
Und dann gibt es auch all solche Momente, in denen ich gefühlt grundlos innerlich unruhig und nervös bin. Das kann direkt nach dem Aufstehen sein oder mitten im Tag.


Das kam bei mir auch in all den Jahren immer wieder vor. Das hat mir aber nie etwas ausgemacht, Hauptsache Schlafen ging einigermaßen. Die innere Unruhe und Nervosität bekämpfe ich mit Bewegung. Ich mache regelmäßig verschiedene Ausdauersportarten.. Durch die Bewegung wird der Überschuss an Adrenalin im Körper abgebaut. Ist auch gut für die Schlafstörungen, allerdings nicht am Abend, weil das das Gegenteil bewirkt.

Zitat von Rotbuche:
Ich habe jetzt Escitalopram bekommen hoffend, dass es wirkt, aber das wird ja etwas Zeit brauchen.

Escitalopram gehört zu den anregenden Antidepressiva. Das könnte, zumindest am Anfang, die Schlafstörungen und die Nervosität und Unruhe verstärken. Gegen Ängste ist es sehr gut.

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Ängstliche und panikhafte Zustände?

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Wovor genau hast du denn Angst? Was passiert subjektiv schlimmstenfalls wenn es nicht aufhört? Welche Symptome gehen damit einher? Kaltschweiß, Zittern, Krämpfe oder sowas?
Wie hat sich - wie du sagst - die Gemengelage verändert?

Was mir bekannt vorkommt und bei mir aufgrund von starker Verdrängung entstanden ist, ist die Beunruhigung darüber wie der Zustand zu stoppen ist. Wenn da keine Logik und keine eigeninitiierte mir-doch-egal-Haltung mehr hilft, dann denke ich darf man ruhig ein Medikament zur Unterstützung nehmen. Kenne das Escitalopram aber nicht.

@Schlaflose
Zitat von Schlaflose:
Ich nehme seit fast 25 Jahren dagegen abends sedierende schlafanstoßende Antidepressiva,

Was hilft dir? Ich sollte mal Trimipramin nehmen, aber das wirkte bei mir nicht wirklich. Vielleicht war auch die Dosis von 25 mg zu niedrig und ich hätte mehr nehmen soll.


Zitat von Schlaflose:
Hauptsache Schlafen ging einigermaßen.

Hmmm, ich denke auch, dass, wenn ich das hinkriegen würde, manches am Tag entspannter sehen würde. Momentan ist es so, dass, wenn ich nervös/innerlich unruhig bin, ich dann denke Oh je, das kann heut Abend ja heiter werden. und das verstärkt sicherlich das Unwohlsein am Tag.

Zitat von Schlaflose:
Das könnte, zumindest am Anfang, die Schlafstörungen und die Nervosität und Unruhe verstärken. Gegen Ängste ist es sehr gut.


Das Problem, das ich mit Escitalopram habe, ist, dass ich das Gefühl habe, ich bin noch nervöser und panischer als sonst. Mir ist vorhin auch wieder unterwegs richtig unwohl geworden und bin den ganzen Tag schon sehr unruhig. Das deprimiert mich tatsächlich ziemlich. Meine Ärztin meinte, ich könnte abends eine halbe Tablette vom Mirtazapin zur Beruhigung nehmen - ich hab es noch nicht gemacht, aber mit dem Escitalopram allein ist es momentan kritisch. Ich fühl mich schlechter als sonst...

@JacknCrack
Zitat von JacknCrack:
Wovor genau hast du denn Angst? Was passiert subjektiv schlimmstenfalls wenn es nicht aufhört? Welche Symptome gehen damit einher? Kaltschweiß, Zittern, Krämpfe oder sowas?
Wie hat sich - wie du sagst - die Gemengelage verändert?

1) Angst macht mir, dass diese Zustände sich sehr schlecht anfühlen und manchmal unerträglich sind; dass mir das mittlerweile fast täglich passiert; und dass es auch unterwegs passieren kann. Dadurch hab ich einfach Angst, dass ich nicht mehr richtig leben kann und irgendwann es nicht mal mehr schaffe, zu arbeiten oder was zu unternehmen. Ich liebe meinen Job, umso mehr bin ich besorgt, dass ich so schlimme Zustände habe.
2) Schlimmstenfalls (s. 1)) denke ich, dass nichts mehr gut wird, und ich verliere dann die Hoffnung und finde diese Gefühlslage und der persönliche Empfinden unerträglich.
3) Symptome der Attacken: innere Unruhe, ne gewisse Rastlosigkeit (will heißen, ich bin unruhig und versuche einen Weg zu finden, mich zu beruhigen durch allerlei Beschäftigung), körperliches Missempfinden (ich hab den Eindruck, dass mir alles zu viel ist und ich meinen Körper zu krass wahrnehme), Angespanntheit (z. B. fühlt sich mein re. Bein oft angespannt an) und dann in der Folge je nach Attacke Appetitlosigkeit oder Übelkeit, selten auch Hitzewallung.
4) Gemengelage: Bei meinem ersten Post hatte ich einen status migraenosus, also eine Migräne, die nicht wegging, und das hat auf die Psyche geschlagen. Mittlerweile hab ich die Migräne echt gut im Griff durch eine wirksame Antikörperspritze, aber diese psychischen Probleme sind intensiver geworden und es gibt viel mehr solcher Attacken.

zum Rest: Das Problem ist vermutlich, dass ich mich sehr sträube gegen diese Zustände und sie einfach nicht aushalten kann. Und da ich momentan noch sehr hilflos ihnen gegenüber bin, kann ich sie irgendwie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Insofern suche ich nach einem unterstützenden Medikament, muss aber sagen (wie du aus dem anderen Thema weißt), dass das Escitalopram mich aktuell nur noch unruhiger macht... :/

Zitat von Rotbuche:
Was hilft dir? Ich sollte mal Trimipramin nehmen, aber das wirkte bei mir nicht wirklich. Vielleicht war auch die Dosis von 25 mg zu niedrig und ich hätte mehr nehmen soll.

Mein erstes AD war Amitriptylin. Davon nahm ich 75mg. Es half einige Jahre sehr gut, dann ließ die Wirkung nach. Daraufhin wechselte ich zu Doxepin, die ersten Jahre 125mg. Ich hatte auch alle anderen sedierenden ADs ausprobiert, aber die wirkten nicht. Auch 100mg Trimipramin nicht. Inzwischen habe ich das Doxepin ganz langsam runterdosiert und bin seit ein paar Jahren auf 6-10mg. Allerdings habe ich vor 13 Jahren auch meine Lebensumstände geändert, was sehr zu Verbesserung meiner Schlafprobleme geführt hat. Bei mir war die Hauptursache für die ganz massiven Schlafstörungen mein Beruf als Lehrerin. Nachdem ich fast ein Jahr krank geschrieben war, hat man mir eine Stelle am Ministerium angeboten und das hat mich gerettet.

Zitat von Rotbuche:
Meine Ärztin meinte, ich könnte abends eine halbe Tablette vom Mirtazapin zur Beruhigung nehmen -

Das wird oft so gemacht, dass zumindest am Anfang, zum Schlafen abends ein sedierendes AD dazugegeben wird. Manche nehmen das auch dauerhaft in dieser Kombi. An deiner Stelle würde ich das ausprobieren, wenn du es schon zuhause hast. Aber besser nicht am Tag vor der Reise, nicht dass du den Abflug verschläfst

Zitat von Schlaflose:
Ich hatte auch alle anderen sedierenden ADs ausprobiert, aber die wirkten nicht. Auch 100mg Trimipramin nicht.

Da bin ich ja mit meinen 25 mg noch ganz schön niedrig gewesen. Vielleicht hätt ich es doch mal steigern sollen... Hast du auch das Mirtazapin getestet? Von Doxepin hab ich schon mal gehört, aber es noch nie bekommen.

Zitat von Schlaflose:
Bei mir war die Hauptursache für die ganz massiven Schlafstörungen mein Beruf als Lehrerin.

Dann bin ich sozusagen ein Kollege, auch wenn du nicht mehr an der Schule tätig bist. Meinen Beruf liebe ich tatsächlich, bei mir ist eher das Problem, dass ich Angst habe, durch meine Psyche nicht mehr arbeiten zu können. Ich habe ewig lange gebraucht, um meine chronische Migräne in den Griff zu kriegen, und das hat an meiner Psyche genagt (neben anderen Dingen) und jetzt hab ich die Migräne mal halbwegs im Griff, aber komm mit meinen Attacken, die ich habe, nicht klar. Ich denke, das Schlimmste ist - wie ich das an anderer Stelle geschrieben habe - die Hilflosigkeit bei den Attacken und dieses krasse Unwohlsein in den Attacken...


Zitat von Schlaflose:
An deiner Stelle würde ich das ausprobieren, wenn du es schon zuhause hast.

Ich hab es tatsächlich zu Hause und vermutlich sollte ich das nehmen, denn die letzten Tage waren ziemlich schwierig und auch heute hab ich das Gefühl, dauernervös zu sein und hab zwischendrin immer wieder ziemlich panische Momente gehabt.

Zitat von Rotbuche:
Hast du auch das Mirtazapin getestet?

Ja, für etwa 2 Wochen, aber es half mir lange nicht so gut wie Doxepin. Aber das ist individuell. Viele kommen von 7,5mg ,zumindest am Anfang, überhaupt nicht aus dem Bett.

Zitat von Rotbuche:
Dann bin ich sozusagen ein Kollege, auch wenn du nicht mehr an der Schule tätig bist. Meinen Beruf liebe ich tatsächlich, bei mir ist eher das Problem, dass ich Angst habe, durch meine Psyche nicht mehr arbeiten zu können. Ich habe ewig lange gebraucht, um meine chronische Migräne in den Griff zu kriegen, und das hat an meiner Psyche genagt (neben anderen Dingen) und jetzt hab ich die Migräne mal halbwegs im Griff, aber komm mit meinen Attacken, die ich habe, nicht klar. Ich denke, das Schlimmste ist - wie ich das an anderer Stelle geschrieben habe - die Hilflosigkeit bei den Attacken und dieses krasse Unwohlsein in den Attacken...

Für mich war der Lehrerberuf völlig falsch. Ich hatte schon während des Studiums Angst davor, irgendwann mal vor einer Klasse stehen zu müssen, aber ich dachte, dass man das mit der Zeit und mit Übung lernt. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Im Referendariat ging es noch, weil ich mich da durch die Fachleiter geschützt fühlte und nie die volle Verantwortung hatte. Aber als ich meine erste richtige Stelle hatte, ging es vom ersten Tag an mit den extremen Schlafstörungen los. Und dann kam natürlich die Angst dazu, in diesem Zustand nicht mehr arbeiten zu können. Ich war schon immer finanziell allein auf mich gestellt. Da ich nicht verbeamtet bin (wurde wegen mangelnder Belastbarkeit verweigert), hatte ich auch nicht die Möglichkeit, in den vorzeitigen Ruhestand versetzt zu werden. Ich machte während der Zeit mehrere Therapien und auch einen 8- wöchigen Rehaaufenthalt in einer psychosomatischen Klinik, aber es half nichts. Wenigstens bekam ich zum Schluss Diagnosen, die alles erklärten. Ich habe eine soziale Phobie und eine ägstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung. Mein letzter Therapeut hat ständig ungläubig gefragt, wie ich das überhaupt 2ü Jahre durchgehalten habe.

Zunächst einmal voll heftig, was du erlebt hast. Es ist super, dass es dir heute viel besser geht und du einen Weg gefunden hast, wie es dir ganz gut geht (das deute ich hoffentlich richtig).


Zitat von Schlaflose:
Und dann kam natürlich die Angst dazu, in diesem Zustand nicht mehr arbeiten zu können.

Verständlich. Die Angst hab ich auch. Vor allem, wenn ich früh raus muss, funktioniert das mit dem Schlafen schlecht. Es ist, wie wenn ich ich mir innerlich Druck machen würde, auch tatsächlich schlafen zu müssen. Das ist echt komisch. Normalerweise müsste ich ganz entspannt zu Bett gehen, aber genau das passiert dann nicht und ich hab es noch nicht geschafft, das irgendwie in den Griff zu kriegen...


Zitat von Schlaflose:
Wenigstens bekam ich zum Schluss Diagnosen, die alles erklärten. Ich habe eine soziale Phobie und eine ägstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung.

Schön, dass du die richtigen Diagnosen bekommen hast. Damit lässt sich dann ja arbeiten.


Abschließend nochmal kurz zum Mirtazapin und Co.:
Ja, die 7,5 mg hauen schon gut rein. Ist es richtig, dass bei dir Doxepin auch zum Schlafen verwendet wird?
Hast du mal Escitalopram genommen? Drück mir die Daumen, dass es wirklich so gut hilft, wie es das soll. Weißt du, manchmal hab ich das Gefühl, dass ich alleine durch Gedanken es schaffe, dass ich mich innerlich schlecht fühle, und manchmal hab ich eine grundlose Nervosität und panikartige Zustände, und es wäre klasse, wenn das Medikament mir dagegen helfen würde, damit ich alles auch wieder positiver angehen kann. Manchmal verliert echt etwas den Mut...

Zitat von Rotbuche:
Ist es richtig, dass bei dir Doxepin auch zum Schlafen verwendet wird?

Ich nehme es nur zum Schlafen. Das war von Anfang an so, auch mit Amitriptylin. Ich habe die gesamte Dosis immer nur abends genommen. Das half aber auch gegen die Depressionen, die ich durch Situation entwickelt hatte.
Anregende ADs wie Escitalopram habe ich nie genommen.
Panikattacken hatte ich mal während des Studiums für 6 Monate, die sich hauptsächlich in Form von Schwindel und dem Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen oder zu sterben, bemerkbar machten und das mehrmals täglich und auch nachts. Aber nachdem ich 2 Wochen lang, in denen ich nicht das Haus verließ, merkte, dass das nie passiert, habe ich dann doch wieder ganz normal alles gemacht und die PAs hörten von selbst auf.

Zitat von Rotbuche:
Zunächst einmal voll heftig, was du erlebt hast. Es ist super, dass es dir heute viel besser geht und du einen Weg gefunden hast, wie es dir ganz gut geht (das deute ich hoffentlich richtig).

Vielen Dank Und vor allem die Aussicht, dass ich zum 1. März in Rente gehe (mit 63 und 13,2%,Abschlägen) versetzt mich in besondere Glücksgefühle und nimmt mir auch den letzten Druck, funktionieren zu müssen.
Zitat von Rotbuche:
Drück mir die Daumen, dass es wirklich so gut hilft, wie es das soll.

Klar

Zitat von Schlaflose:
Panikattacken hatte ich mal während des Studiums für 6 Monate, die sich hauptsächlich in Form von Schwindel und dem Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen oder zu sterben, bemerkbar machten und das mehrmals täglich und auch nachts. Aber nachdem ich 2 Wochen lang, in denen ich nicht das Haus verließ, merkte, dass das nie passiert, habe ich dann doch wieder ganz normal alles gemacht und die PAs hörten von selbst auf.

Das ist genau das, was ich bei mir nicht richtig zuordnen kann. Ich hab mittlerweile recht häufig so Attacken, in denen ich mich grundsätzlich schlecht fühle. Meist hab ich irgendwelche sehr negative Gedanken und dann fühl ich mich in meinem Körper sehr unwohl - es ist so, als würde ich jeden Reiz übertrieben wahrnehmen und das ist mir dann zu viel. Das dauert manchmal ein paar Stunden, dann bin ich erschöpft und oft auch deprimiert. Ich bin dann richtig niedergeschlagen und traurig.
Es ist m. E. keine klassische Panikattacke (Länge, Symptome), aber vielleicht ist das meine Art der Panik. Deswegen hoffe ich mal auf das Escitalopram, dass da gut wirken soll.
Hast du noch so ne Erinnerung daran, wie lange diese Attacken gedauert haben. Waren das immer so die klassischen 30 min oder wie bei mir auch längere?
Manchmal, wenn ich meine Attacken habe, denke ich auch, ich werde nie wieder vor die Tür gehen können oder arbeiten können. Zum Glück hab ich es bisher immer geschafft, dann doch wieder raus zu gehen, aber im Umfeld der Attacken hab ich so extreme Gedanken.


Zitat von Schlaflose:
Vielen Dank Und vor allem die Aussicht, dass ich zum 1. März in Rente gehe (mit 63 und 13,2%,Abschlägen) versetzt mich in besondere Glücksgefühle und nimmt mir auch den letzten Druck, funktionieren zu müssen.

Ach, wie schön!


Zitat von Schlaflose:
Klar

Danke

Zitat von Rotbuche:
Hast du noch so ne Erinnerung daran, wie lange diese Attacken gedauert haben. Waren das immer so die klassischen 30 min oder wie bei mir auch längere?

Die dauerten immer nur 5-10 Minuten. Eine richtige Panikattacke (Angst der höchsten Stufe) kann nicht länger dauern als 20-30 Minuten, weil dabei das ganze Adrenalin im Körper verbraucht wird und dann flacht die Angst ab und hört ganz auf. Der Körper braucht danach einige Zeit, um neues Adrenalin zu bilden und erst dann kann eine neue Attacke stattfinden. Wenn ein Angstzustand über längere Zeit anhält, ist es unterhalb des Paniklevels und der Körper ist in der Lage das Adrenalin ständig nachzuproduzieren.
So wie du deine Zustände beschreibst, ist das keine Panikattacke, geht eher in Richtung Depressionen. Was sagt denn dein Arzt dazu?

@Rotbuche

Zitat:
Meist hab ich irgendwelche sehr negative Gedanken und dann fühl ich mich in meinem Körper sehr unwohl - es ist so, als würde ich jeden Reiz übertrieben wahrnehmen und das ist mir dann zu viel. Das dauert manchmal ein paar Stunden, dann bin ich erschöpft und oft auch deprimiert. Ich bin dann richtig niedergeschlagen und traurig.
Es ist m. E. keine klassische Panikattacke (Länge, Symptome), aber vielleicht ist das meine Art der Panik


Klingt mMn wie ne agitierte Depression.

Zumindest kenne ich diese schnelle Übererregbarkeit.

Hab letzteres zB morgens im Bett, wenn mich meine Frau berührt und ich davon zusammenfahre, weil's so unangenehm ist oder wenn ich Musik höre, dass ich mich sofort wie unter Strom dadurch fühle.

Durch diese schnelle Erregbarkeit bekomme ich dann uA auch Angst, wenn ich das Kind in die Kita bringe, weil mir zu viel los ist bei dem schnatternden Durcheinander und dadurch leicht reizbar.

Insgesamt also leichter reizbar, unruhig, rastlos, übererregbar.

@Schlaflose

Zitat von Schlaflose:
Wenn ein Angstzustand über längere Zeit anhält, ist es unterhalb des Paniklevels und der Körper ist in der Lage das Adrenalin ständig nachzuproduzieren.
So wie du deine Zustände beschreibst, ist das keine Panikattacke, geht eher in Richtung Depressionen. Was sagt denn dein Arzt dazu?

Genau, bei mir hält sich so eine innere Unruhe und die Angst länger. Es ist aber so, dass es manchmal schlagartig besser wird und ich dann oft ziemlich erschöpft und müde bin.
Mein Therapeut sprach von panikähnlichen Zuständen, was, glaube ich, ganz gut zu dem passt, was du geschrieben hast. Insofern sind es vermutlich keine richtigen Panikattacken, sondern nur einer Panik ähnliche Attacken; allerdings habe ich reale körperliche Symptome, die sich nicht gut anfühlen...

Was mir auffällt, ist, dass ich von so vielen Dingen beunruhigt werde. Ich bin gefühlt ständig nervös oder habe anstrengende Gedanken. Wenn ich mich mit jemandem verabrede, bin ich gefühlt die ganze Zeit latent nervös, auch wenn ich die Person sehr gut kenne, und auch beim Treffen bin ich wie verkrampft innerlich und denke Hoffentlich geht alles gut und dir wird nicht schlecht etc.. Diese Anspannung führt dann oft dazu, dass ich mich schlecht fühle.
Und wie gesagt, dann gibt es da und dort noch die oben beschriebenen Attacken, wo mir alles zu viel ist und ich mich in meinem Körper überfordert fühle und dann diese panikähnliche Zustände habe.
Ich bin aber gleich bei meinem Therapeuten und werde nochmal genauer nachfragen.

@illum

Zitat von illum:
Hab letzteres zB morgens im Bett, wenn mich meine Frau berührt und ich davon zusammenfahre, weil's so unangenehm ist oder wenn ich Musik höre, dass ich mich sofort wie unter Strom dadurch fühle.

Das mit der Musik hatte ich auch mal. Ich war dann irgendwie genervt davon, ganz strange. Mir ist es auch schon mal bei Menschen passiert, mit denen es anstrengend ist zu reden (z. B. wegen merkwürdiger Ansichten). Danach war ich innerlich so genervt, dass es mir auch körperlich nicht gut ging.

Ich werde, wie ich das in der anderen Antwort geschrieben habe, heut mal beim Therapeuten nachfragen, wie er mich einschätzt/verortet, denn wir sind gerade in der Anamnese und vielleicht kann er mir schon mal sagen, in welche Richtung es geht.

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Dr. Christina Wiesemann
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