Seit nun ca. 20 Jahren leide ich an einer Zwangsstörung. Es fing mit typischen Zwängen an als Kind und folgten mir bis ins Jugendalter. Ich hatte unterschiedliche Zwangsgedanken und die dazugehörigen Zwangshandlungen.
Eines Tages setzte ich anstelle meinen gewohnten Zwangshandlungen böse Wünsche ein. Ich versuche es mit einem Beispiel zu veranschaulichen:
Zwangsgedanke: Was ist wenn ich das Herd nicht ausgemacht habe?
alternative Zwangshandlung: wenn ich das Herd kontrolliere soll meiner Familie etwas zustoßen. Dann hatte ich Angst dass mein Wunsch in Erfüllung geht und wollte das Herd nicht mehr kontrollieren. So war ich befreit von der Zwangshandlung.
gewohnte Zwangshandlung wäre: mehrfach kontrollieren.
Dieser Wunsch hat mich von den gewohnten Zwangshandlungen ferngehalten und ich konnte besser leben aber irgendwann wurden die Wünsche ein Problem. Denn die Angst dass diese in Erfüllung gehen war groß. Darüber hinaus musste ich auch diesmal ständig Dinge tun oder vermeiden damit meine Wünsche nicht in Erfüllung gehen.
Bei dem Beispiel mit dem Herd, musste man zusehen das Herd nicht anzuschauen um es ja nicht zu kontrollieren, sonst könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.
Mittlerweile geht das seit 10 Jahren so und die Wünsche sind sehr automatisiert und ich habe immer Angst dass sie in Erfüllung gehen. Ich zweifle dran, dass diese Wünsche nicht zum Zwang dazugehören und deshalb verbindlich sind.
15.05.2021 10:05 • • 07.06.2021 #1