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Hallo Zusammen,

Ich bin aktuell sehr verzweifelt. Ich leide seit ein paar Jahren schon an psychischen Problemen. Die letzten 2 Jahre ging es mir eigentlich relativ gut. Jedoch seit 2 Wochen hat sich das plötzlich geändert. Es fing an, dass ich mich und die Umwelt unreal empfunden habe. Dies hatte ich schonmal, war mir also nicht unbekannt. Es hat jedoch seit einigen Tagen Ausmaße genommen, dass ich nicht mehr unterscheiden kann, ob es vielleicht nur noch Zwangsgedanken sind oder wirklich die Derealisation. Bei allem was ich mache, frage ich mich, ob ich das wirklich grad mache. Z.B. füttere ich meine Katzen und dann frage ich mich, ob ich sie wirklich gefüttert habe. Ich gucke in die Näpfe. Dort ist essen drin aber ich hinterfrage es trotzdem und frage mich ob ich mir das einbilde, dass ich sie gefüttert habe. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Ich steigere mich dann extrem rein und frage mich, ob das alles echt ist. Darüber denke ich dann den ganzen Tag nach. Das macht mich wirklich fertig. Hat jemand auch sowas schonmal gehabt ? Und wie kommt man da raus ?Das ist alles so belastend. Habe bis jetzt weder Therapeuten noch Neurologen gefunden, die noch Patienten annehmen. Schon alles probiert. Nehme seit ein paar Jahren Escitalopram 5 mg, geringe Dosis mit der ich aber immer gut klar kam. vielleicht wirken die Tabletten nicht mehr ?
Danke schonmal für eure Antworten.

05.07.2024 15:37 • 05.07.2024 #1


12 Antworten ↓


@Sas.kia
Diese derealisierung habe ich bei starker angst.
5 mg sind wenig. Ich nehme auch esc aber inzwischen 15 mg .
Denke die 5 mg wirken nicht mehr und du solltest auf 10 gehen.
Natürlich hast du dann erstmal ne ganze weile mit Nebenwirkungen zu tun. LG emmy

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Zwangsgedanken oder Derealisation / wie unterscheiden?

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Unter Depersonalisations-/Derealisationsstörung versteht man ein anhaltendes oder immer wiederkehrendes Gefühl, vom eigenen Körper oder Denken (Depersonalisation) und/oder von der eigenen Umgebung (Derealisation) losgelöst zu sein.

Betroffene leiden unter der Wahrnehmung, als seien sie „nicht richtig hier“, oder als ob sie wie „neben sich stehen“. Sie kommen sich selbst unwirklich und verloren vor. Sie erleben ihre Umwelt unwirklich, fremd, künstlich oder als ob wie durch einen Schleier sehen. Betroffene sind häufig von der Furcht beherrscht, „verrückt“ zu werden oder die Kontrolle über sich zu verlieren.

Patienten mit Zwangsgedanken werden von wiederkehrenden oder anhaltenden Vorstellungen überflutet, die Angst, Ekel oder Unbehagen hervorrufen. Dabei dominieren vor allem aggressive Gedankeninhalte (z.B., dass man eine andere Person verletzen könnte) und solche, die mit Verschmutzung und Sexualität in Verbindung stehen.

Habe ich jetzt mal gegoogelt, weil ich es selber nicht so kurz und knapp in Worte fassen könnte

Noch mehr Info für *Betroffene* findest du hier:

https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/p...%C3%B6rung

@Kentucky Also das ist definitiv nicht die einzige Definition von Zwangsgedanken. Zwangsgedanken können sich auf einfach auf das starke Bedürfnis dauerhaft Hände zu waschen beziehen und das hat weder was mit Agressivität gegenüber anderen zu tun noch mit Sexualität. Weiß ja nicht, wo du das her hast…

Aber @Sas.kia vielleicht sprichst du wirklich deinen Hausarzt mal auf die Erhöhung von ESC an? Ich denke, dass die Derealisation zunimmt, weil du auch extrem drauf achtest und deine volle Aufmerksamkeit darauf legst vielleicht…

Zitat von sas.kia:
Hat jemand auch sowas schonmal gehabt ? Und wie kommt man da raus ?

Ich habe es bei jeder Depression. DR ~ Depression und das war’s.

Leider kann man es nicht beeinflussen. Ich las hier im Forum, dass manche Wechselduschen machen, hilft mir nicht.

Leider kann ich Dir nichts raten, ich nehme sogar durchgehend Antidepressiva und es half nicht.

Wenn es mir besser geht, dann verschwindet es ganz von selbst.

Und es hat Jahre gedauert, dass mir mal ein Arzt erklärte, was das ueberhaupt ist! Die haben mir nie richtig zugehört!

Zwangs Gedanken hatte ich allerdings noch nie

@Luce1 depressiv war ich tatsächlich die letzten 2 Wochen auch sehr ! Ich konnte kein Licht ertragen und es musste alles dunkel sein. Kann natürlich auch mit der Depression zusammen hängen, wobei das seit 2-3 Tagen wieder etwas besser ist. Nur die Unwirklichkeit und das ständige nachdenken darüber, ist nach wie vor da. Zwangsgedanken hatte ich in der Vergangenheit schon öfter, nur nicht darauf bezogen. Deshalb hatte ich eben das Gefühl, dass sich daraus ein Zwangsgedanke gebildet hat und ich immer wieder drüber nachdenken muss, dass es nicht real ist.
Mit meiner Hausärztin werde ich sprechen wegen den ESC. Habe ja die Hoffnung, dass es wieder von allein weg geht, weil es in der Vergangenheit eig. immer so war.
Aber das mit dem nie richtig zuhören kenn ich, man fühlt sich einfach hilflos.

Zitat von sas.kia:
Aber das mit dem nie richtig zuhören kenn ich, man fühlt sich einfach hilflos

Die eine Ärztin hat die DP/DR einfach so abgewinkt a la “ja das sind die Begleitungerscheinungen einer Depression”.

Und als ich dann in der Klinik andere Patienten fragte und die meinten, nee haben wir nicht, dachte ich, ich werde verrückt.

Irgendwann hatte ich dann einen Arzt, der mir das genau erklärte, weil ich dachte, ich drehe gleich durch oder bilde mir das ein.

Klar hast Du Gedankenkarrusell:

ich hab 3x in der Minute jedes Mal gedacht:
Wie komm ich da wieder raus?
Das ging den ganzen Tag so.

Hoffe Dir gehts bald wieder besser. Ich nehme 45ml Mirtazepin und fühle mich zum ersten Mal richtig gut eingestellt!

@Luce1 vielen Dank. Ich hoffe echt, das geht wieder weg, man hält das kaum aus und man leidet so sehr.
Aber das freut mich, dass es dir damit besser geht !

Man denkt halt wirklich immer, man wird verrückt und ist anders als Andere.
Gehe schon regelmäßig ins Fitnessstudio, das hilft sonst eigentlich immer, aber diesmal irgendwie nicht.

Denke auch das es rein die Dereslisation. Ist halt eine Schutzfunktion vom Gehirn bei starken Belastungen. Versuche dich ein wenig zu entspannen. Lass mal den Kaffee weg und versuche Ballaststoffreich zu ernähren um den Darm auch zu entspannen. Derealisation und Depersonalisation geht auch voll auf den ganzen Körper. Weiß wovon ich spreche, habe es chronisch seit sehr vielen Jahren. Kann es mittlerweile aber recht gut positiv beeinflussen. Die wenigsten denken dabei an das Bauchhirn.

@Lumius danke für den Tipp. Versuche grad sowieso meine Ernährung wieder etwas umzustellen weil ich letztes Jahr sehr abgenommen habe, nur fehlt im Moment auch der Appetit, da das ganze Chaos im Kopf auch auf meinen Magen schlägt. Aber bin definitiv dabei.
Wünsche Dir aber alles Gute !

Danke, habe mich mittlerweile damit abgefunden. Habe es chronisch seit 22 Jahren. Aber kein Vergleich zu früher mehr. Kann mittlerweile echt gut damit leben und auch arbeiten.

Zitat von Kirschblütex:
Also das ist definitiv nicht die einzige Definition von Zwangsgedanken. Zwangsgedanken können sich auf einfach auf das starke Bedürfnis dauerhaft Hände zu waschen beziehen und das hat weder was mit Agressivität gegenüber anderen zu tun noch mit Sexualität. Weiß ja nicht, wo du das her hast…

Habe auch nicht behauptet, dass es die einzige Definition ist. Das ist nur ein grober Umriss.

Bitte noch einmal ganz genau lesen:

Zitat von Kentucky:
Patienten mit Zwangsgedanken werden von wiederkehrenden oder anhaltenden Vorstellungen überflutet, die Angst, Ekel oder Unbehagen hervorrufen. Dabei dominieren vor allem aggressive Gedankeninhalte (z.B., dass man eine andere Person verletzen könnte) UND SOLCHE, die mit Verschmutzung und Sexualität in Verbindung stehen.

Bitte nicht in einen Topf werfen, was nicht in einen Topf gehört.
Der Hände-Wasch-Zwang kommt aus der Ecke EKEL und Verschmutzung....Angst vor Keimen, Angst vor Ansteckung und ist eine ZwangsHandlung.
Es gibt noch mehrere andere Zwänge, Zwangshandlungen. Zwangsgedanken sind was anderes.

Aggressive und sexuelle Zwangsgedanken siehe hier:
https://www.hogrefe.com/de/thema/aggres...gsgedanken

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