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Hallo an Alle,

ich befinde mich momentan in einer sehr unschönen Situation. Ich wohne in einer sehr hellhörigen Wohnung, in der es auch spät nachts oder früh morgens immer wieder zu Geräuschen kommt, tagsüber natürlich sowieso.

Seit ich hier lebe bekomme ich nur noch etwa 3-4 Stunden Schlaf täglich. Seitdem habe ich bemerkt, dass ich neben allgemeinen Stress anfange komische Entfremdungsgefühle zu bekommen, mich nicht mehr richtig da zu fühlen, mein Spiegelbild als fremd zu empfinden und mich wie abgekapselt von der Welt zu fühlen. Dazu kommt mir alles irgendwie irreal vor und ich grübel wirklich über ALLES nach, seien es wirklich große Themen wie die Welt und die Menschheit, wieso es Zeit gibt, wie es sein kann dass sowas wie Internet existiert etc.

In Internet habe ich herausgefunden, dass sowas unter depersonalisation und Derealisation fallen könnte. Allerdings frage ich mich, ob es wirklich so starke Symptome machen kann? Ich leide schon sehr unter der Situation, fühle mich übermüdet, ausgeliefert und habe jeden Tag Angst vor der nächsten Nacht mit so wenig Schlaf.

Als ich für einige Zeit woanders schlief, wo es leise war und ich wieder normal schlafen konnte, waren diese Symptome sehr viel besser, an manchen Tagen auch weg.

Gibt es jemanden, der sowas durch starken Schlafmangel bekommen hat? Und was kann ich dagegen tun, wenn ich die Ursache, also den Lärm nicht abstellen kann?

Viele Grüße und danke

28.08.2023 18:46 • 28.08.2023 #1


9 Antworten ↓


@Krokodil90
Also so schlimm wie du hatte ich das zwar noch nicht, aber Schlafmangel kann einen schon irre machen.

Und wegen dem Lärm...
Hast du es schon mal mit Ohrstöpsel versucht?
Klingt jetzt vielleicht banal, aber die tu ich mir auch ab und zu rein, wenn ich wegen Lärm nicht schlafen kann und für mich funktioniert das prima.

A


Starke Symptome bei Depersonalisation / Derealisation?

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@Nodi danke für deine Antwort. Mit Ohrstöpseln habe ich es auch schon probiert, leider lassen diese die Poltergeräusche trotzdem durch…oder ich habe noch nicht die richtigen gefunden für mich. Wie kann man sich das erklären, dass der Kopf so „durchdreht“ durch Schlafmangel? Oder hängt es mit etwas Anderem zusammen? Durch den wenigen Schlaf und die schwierige Wohnsituation fühle ich mich schon völlig depressiv.

Ich wohne auch extrem hellhörig und leide sehr darunter. Nachts feiert hier zwar keiner Partys aber dafür höre ich nonstop Geräusche. Nur hier. Vor 2 Monaten dachte ich bei all dem Schlafmangel ich werde richtig wahnsinnig. Hab mich immer noch nicht komplett erholen können. Ständig Angst, ständig das Gefühl in Watte zu sein.
Es ist nicht wie von dir beschrieben aber Schlafmangel kann vieles auslösen. Galt früher ja auch als Foltermethode.
Was du tun könntest:
- Nachbarn, Vermieter / Hausverwaltung kontaktieren
- Geräusche ortbar?
- Ohrenstöpsel oder Kopfhörer mit Entspannugsmusik o.Ä. bis du eingeschlafen bist
- Arzt / Facharzt aufsuchen zur Entlastung, Unterstützung, Überlegen, wie man dort helfen könnte
- wohl unter übel ausziehen.

Würde ich beispielsweise gerne. Aber Wohnungsmarkt, Finanz- und Lebenssituation sagen Nö. Problem ist ja auch, dass man nie weiß, ob man vom Regen in einer noch größeren Traufe kommt.

@Krokodil90
Also leider bin ich kein Neurologe oder Neurowissenschaftler und kann dir deswegen auch nicht die genauen Hintergründe erklären, was bei Schlafmangel genau passiert im Hirn.
Aber ich finde es sagt schon so einiges, dass Schlafentzug auch eine Foltermethode ist!

Und 3 - 4 Stunden sind einfach nur halb so viel, wie man eigentlich bräuchte. Über eine längere Zeit kann das schon sehr zermürbend sein.

Zitat von Madame_I:
Galt früher ja auch als Foltermethode.

Gleicher Gedanke!

Zitat von Krokodil90:
Seit ich hier lebe bekomme ich nur noch etwa 3-4 Stunden Schlaf täglich. Seitdem habe ich bemerkt, dass ich neben allgemeinen Stress anfange komische Entfremdungsgefühle zu bekommen, mich nicht mehr richtig da zu fühlen, mein Spiegelbild als fremd zu empfinden und mich wie abgekapselt von der Welt zu fühlen. Dazu kommt mir alles irgendwie irreal vor und ich grübel wirklich über ALLES nach, seien es wirklich große Themen wie die Welt und die Menschheit, wieso es Zeit gibt, wie es sein kann dass sowas wie Internet existiert etc.

Ich leide auch unter DR/DP,aufgrund meiner psychischen Erkrankung.
Schlafmangel macht viel,besonders wenn man eine psychische Erkrankung hat.
Du schreibst vom Grübeln über ALLES..
Ich denke das steckt mehr dahinter als nur Schlafmangel..

@Madame_I ich fühle mit dir. Dem Lärm ausgeliefert zu sein dort, wo man sich eigentlich sicher fühlen möchte und seine Erholung bekommen, ist schrecklich.

Ein Auszug ist geplant, aber bis dahin muss man die Zeit leider rum kriegen…Entspannungsmusik wäre einen Versuch wert.

Du sagst, du hattest Angst wahnsinnig zu werden. So geht es mir auch manchmal, ich fühle mich total überreizt durch den wenigen Schlaf. Ich fand es erstaunlich, dass ich als ich woanders schlief, sofort wieder normal schlafen konnte.

@Nodi da hast du Recht, zumal ich auch eigentlich eher ein Langschläfer bin und wenn ich Ruhe habe und keine Termine, auch gerne mal 9 Stunden schlafe. Schlafmangel ist wirklich eklig

@PiriPiri darf ich fragen, welche Erkrankung das ist? Kannst du auch gerne privat beantworten. Bei mir steht eine Depression im Raum, allerdings hatte ich, solange ich noch schlafen konnte, diese noch recht gut im Griff.

Durch den Schlafmangel nach Umzug fingen dann plötzlich diese seltsamen Entfremdungsgefühle und dieses Grübeln an. Zwar habe ich mir früher auch viele Gedanken gemacht, aber nicht über so abstrakte und existentielle Dinge. Fühlt sich manchmal an, als ob ich wie ein Alien bin und die Welt neu entdecke.

A


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