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Hi,
Also ich weiß, dass ich eine Zwangsstörung habe, da ich manchmal magisches Denken habe. Diese Zwangsgedanken kann ich aber gut ignorieren, da ich vom Verstand her, mich gut abgrenzen kann. Ich denke mir dann oft, ach ob ich die Zwangshandlung ausführe oder nicht ausführe, ändert auch nichts.

Dann habe ich aber noch einen Zwang, dem ich nachgehen muss, da ich daran glaube. Sprich, ich glaube (zumindest zum Großteil) an meinen Zwang. Also glaube, dass meine Angst wahr wird, wenn ich diese Handlung nicht ausführe.

Ist es denn dann überhaupt noch ein Zwang wenn man nicht sicher weiß, dass es Quatsch ist?

Danke für euren Rat

27.08.2020 16:59 • 29.08.2020 #1


14 Antworten ↓


Es kommt darauf an ob du die Kontrolle darüber hast. Könntest du es einfach sein lassen oder musst du diese Handlung ausführen? Leidest du darunter, das zu tun? Oft denkt man nur, dass etwas passieren könnte obwohl es gar nicht so ist. Es geht also weniger darum, wie realistisch du es selbst einschätzt.

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Sind das Zwänge, wenn man stark an seine Ängste glaubt?

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Zitat von Julia_ne:
Es kommt darauf an ob du die Kontrolle darüber hast. Könntest du es einfach sein lassen oder musst du diese Handlung ausführen? Leidest du darunter, das zu tun? Oft denkt man nur, dass etwas passieren könnte obwohl es gar nicht so ist. Es geht also weniger darum, wie realistisch du es selbst einschätzt.

Hi, danke für deine Meinung.
Naja einfach sein lassen nicht, nein. Aber wenn es mal nicht möglich ist die Handlung nicht auszuführen, dann halte ich es schon aus. Aber oft bleibt die Anspannung dann so lange bis ich es getan hab trotzdem bestehen.

Man sagt ja auch die Anspannung flacht mit der Zeit immer ab, aber ich hab das nicht immer bemerkt. Also meistens blieb die Anspannung gleich. Und zwar auch über Tage hinweg.

Mein Zwang zwingt mich halt dazu auch darauf zu achten, ich darf ja die Anspannung auch nicht verlieren, denn sonst geht das gefühl ja weg und ergo lasse ich die Handlungen dann weg. Aber da mein Zwang Kontrolle verspricht und mich zwingt alles im Blick zu haben muss ich dieses Gefühl quasi behalten.

Keine Ahnung ob das jetzt verständlich für Außenstehende ist. Aber ja.

Und ja ich leide darunter, also es nervt oft. Denn diese Zwangshandlungen schränken mich im Alltag ein.
Aber lieber geh ich eine Stunde duschen und komm zu spät auf Arbeit, als dieses Gefühl zu haben.

Also selbst wenn es einschränkt, die anderen Dinge die daraus resultieren sind weniger schlimm als die Angst die kommen würde, wenn ich den Zwang ignorieren würde.

Zitat von Plsbegoodtome:
Hi, danke für deine Meinung. Naja einfach sein lassen nicht, nein. Aber wenn es mal nicht möglich ist die Handlung nicht auszuführen, dann halte ich es schon aus. Aber oft bleibt die Anspannung dann so lange bis ich es getan hab trotzdem bestehen.Man sagt ja auch die Anspannung flacht mit der Zeit immer ab, aber ich hab das nicht immer bemerkt. Also meistens blieb die Anspannung gleich. Und zwar auch über Tage hinweg. Mein Zwang zwingt mich halt dazu auch darauf zu achten, ich darf ja die Anspannung auch nicht verlieren, denn sonst geht das gefühl ja weg und ergo lasse ich die Handlungen dann weg. Aber da mein Zwang Kontrolle verspricht und mich zwingt alles im Blick zu haben muss ich dieses Gefühl quasi behalten.Keine Ahnung ob das jetzt verständlich für Außenstehende ist. Aber ja.Und ja ich leide darunter, also es nervt oft. Denn diese Zwangshandlungen schränken mich im Alltag ein.Aber lieber geh ich eine Stunde duschen und komm zu spät auf Arbeit, als dieses Gefühl zu haben.Also selbst wenn es einschränkt, die anderen Dinge die daraus resultieren sind weniger schlimm als die Angst die kommen würde, wenn ich den Zwang ignorieren würde.


So wie du das beschreibst klingt es für mich schon nach einem richtigen Zwang. Ich verstehe sehr gut was du meinst, ich hatte vor ein paar Jahren auch Probleme mit Zwängen und jetzt auch noch ab und zu.
Hat es dir nicht geholfen, als du gemerkt hast dass nichts schlimmes passiert auch wenn du die Handlung nicht ausübst? Ich weiß es ist schwer, aber das beste ist es, wenn du es sein lässt. Auch was die Gedanken betrifft. Versuch dich abzulenken und nicht darüber nachzudenken. Manchmal dauert es länger und man denkt, es hilft nicht, aber glaub mir, wenn du durchhältst wird es dir bestimmt besser gehen. Nur Mut, du kannst das schaffen und je weniger Kontrolle die Zwänge haben umso befreiter fühlst du dich.

Zitat von Julia_ne:
So wie du das beschreibst klingt es für mich schon nach einem richtigen Zwang. Ich verstehe sehr gut was du meinst, ich hatte vor ein paar Jahren auch Probleme mit Zwängen und jetzt auch noch ab und zu. Hat es dir nicht geholfen, als du gemerkt hast dass nichts schlimmes passiert auch wenn du die Handlung nicht ausübst? Ich weiß es ist schwer, aber das beste ist es, wenn du es sein lässt. Auch was die Gedanken betrifft. Versuch dich abzulenken und nicht darüber nachzudenken. Manchmal dauert es länger und man denkt, es hilft nicht, aber glaub mir, wenn du durchhältst wird es dir bestimmt besser gehen. Nur Mut, du kannst das schaffen und je weniger Kontrolle die Zwänge haben umso befreiter fühlst du dich.


Problem ist, die Angst die ich habe kann man nicht ,,beweisen.
Also ich kann nicht wissen, ob das was mir Angst macht wirklich eintrifft oder nicht.

Deswegen ist dieser Erfolgsgedanke, wenn man es sein lässt und merkt das nichts passiert, leider nicht ganz möglich :/.

Und es freut mich zu lesen, dass du es geschafft hast zumindest besser mit deinen Zwängen umzugehen.
Hast du es mit Therapie geschafft oder durch eigene Initiative oder wie hast du das hinbekommen?^^

Zitat von Plsbegoodtome:
Problem ist, die Angst die ich habe kann man nicht ,,beweisen.
Also ich kann nicht wissen, ob das was mir Angst macht wirklich eintrifft oder nicht.

Das ist auch nicht nötig. Du glaubst, du könntest durch das Erfüllen der Zwänge dein Schicksal kontrollieren.

Es könnte hilfreich sein zu ergründen, worüber du im Leben die Kontrolle verloren oder aufgegeben hast.

Zitat von Calima:
Es könnte hilfreich sein zu ergründen, worüber du im Leben die Kontrolle verloren oder aufgegeben hast.



Und warum Du glaubst,alles kontrollieren zu müssen.

Wir können im Leben nicht alles kontrollieren,das zu akzeptieren klappt mit Mantras wie : Ich gebe die Kontrolle auf und vertraue darauf,dass ich zur rechten Zeit für alles eine Lösung finden werde.

(Zukunfts-) ängsten kommt man nicht bei,indem man die Kontrolle verstärkt (damit nährt/bedient man nur weiter die Angst und die daraus resultierenden Zwänge) sondern indem wir in´s Vertrauen finden.

Das Vertrauen in uns selbst (unsere Fähigkeiten) und darin,dass wir gut sind,wie wir sind.

Vertrauen ist das Gegenteil von Angst.

Zitat von Plsbegoodtome:
Und es freut mich zu lesen, dass du es geschafft hast zumindest besser mit deinen Zwängen umzugehen.
Hast du es mit Therapie geschafft oder durch eigene Initiative oder wie hast du das hinbekommen?^^


Ich habe es alleine geschafft. Mir ist bewusst geworden, dass es mir schadet und ich es sein lassen muss. Ich habe mich viel abgelenkt, bin oft nach draußen gegangen und irgendwann hat es von allein nachgelassen. Manchmal können auch Entspannungsübungen wie Meditation helfen.

Zitat von Julia_ne:
Ich habe es alleine geschafft. Mir ist bewusst geworden, dass es mir schadet und ich es sein lassen muss. Ich habe mich viel abgelenkt, bin oft nach draußen gegangen und irgendwann hat es von allein nachgelassen. Manchmal können auch Entspannungsübungen wie Meditation helfen.


Hut ab, dass du das selber geschafft hast. Das schafft nicht jeder.


Ja Entspannung könnte mir denke ich auch nicht schaden..

Stelle mir momentan auch ne andere Frage und zwar bin ich sehr in eine Freundin von mir verliebt und da ich auch Zwänge habe die um Schutz und Verlust gehen, macht mir der Kontakt zu ihr ziemlich Stress. Also die Symptome meiner Zwänge sind halt wieder stärker und ich bin nun am Überlegen den Kontakt vorübergehend abzubrechen. Zumindest solange bis nach meiner stationären Therapie, die ich bald machen will.

Da ist die Frage, soll ich wieder vermeiden um dann Entspannung zu erfahren oder sollte ich es nicht tun?
Denn ich bin mir sicher, dass ich viele Zwänge dann mehr kriege, wenn wir in Kontakt bleiben. Aber eigentlich ist sie mir ja wichtig und ich lasse jemanden los, den ich eigentlich in meinem Leben haben will..

Alleine sein und ohne Angst oder mit jemandem sein und dauernd die Angst haben sie zu verlieren?

Zitat von Plsbegoodtome:
Alleine sein und ohne Angst oder mit jemandem sein und dauernd die Angst haben sie zu verlieren?


Warum muss es nur schwarz oder weiß geben? Was spricht dagegen, die Nähe zu genießen und einfach abzuwarten, was passiert? Festhalten kannst du ohnehin niemanden, höchstens vertreiben, wenn du klammerst.

Letzten Endes musst du abwägen, was für dich mehr wert ist.

Die Nähe kann ich aktuell durch die Zwänge kaum genießen leider. Und das schwarz weiß denken liegt in meiner Natur, keine Ahnung wieso.

Zitat von Plsbegoodtome:
Alleine sein und ohne Angst oder mit jemandem sein und dauernd die Angst haben sie zu verlieren?

Wenn sie dir wichtig ist solltest du dich für sie entscheiden. Vielleicht wird es mit den Ängsten nicht so schlimm. Sprich es auf jeden Fall in deiner Therapie an und rede auch mit deiner Freundin über deine Ängste wenn du das willst und kannst. Aber wenn du sie gehen lässt bereust du es später vielleicht.

Zitat von Julia_ne:
Wenn sie dir wichtig ist solltest du dich für sie entscheiden. Vielleicht wird es mit den Ängsten nicht so schlimm. Sprich es auf jeden Fall in deiner Therapie an und rede auch mit deiner Freundin über deine Ängste wenn du das willst und kannst. Aber wenn du sie gehen lässt bereust du es später vielleicht.

Meine Therapeutin ist zur Zeit leider in Urlaub und die stationäre Therapie ist leider erst in ein paar Wochen. Die Freundin die ich habe,die weiß von meinen Ängsten aber es ist mir so unangenehm darüber zu sprechen. Vor allem, was soll ich sagen, das mir die Verliebtheit Stress macht? Das ist dann bestimmt seltsam für sie...

Zitat von Plsbegoodtome:
Vor allem, was soll ich sagen, das mir die Verliebtheit Stress macht? Das ist dann bestimmt seltsam für sie...

Hilfreich in einer Beziehung ist immer, sich nicht den Kopf für andere zu zerbrechen. Du kannst nicht wissen, was sie denkt, nur phantasieren. Und das hat meist weniger mit der Realität als mit den eigenen Ängsten zu tun.

Sie kann nur auf dich eingehen und sich entscheiden, wenn sie versteht, was Sache ist.

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