Habe gestern meinen NAC Selbstversuch mit 1000mg Wirkstoff täglich nach 28 Tagen bewußt abgebrochen, da ich seit Einnahmebeginn eine deutliche Verringerung einer tiefen Apathie und Lethargie bis zum Verschwinden vor 3 Tagen feststellen konnte, dieses Phänomen jedoch nicht auf die Wirkstoffeinnahme von Acetylcystein zurückführe, obwohl die zeitliche Überschneidung augenscheinlich scheint, es naheliegt und ich gut verstehen kann, wenn manche glauben das Medikament oder der Medikamentenwirkstoff Acetylcystein hülfe dabei. Die Auswertung meines Selbstversuches zeigt mir allerdings, dass eine stark depressive Phase Mitte Dezember 2019 bereits nach meinem Entschluß, einen Selbstversuch mit NAC durchzuführen, zu dokuentieren und mit der Bestellung des NAC Mitte bis Ende Dezember 2019 eintrat, ich die Einnahme allerdings erst nach Lieferung am 30.12.2019 begonnen hatte.
Meine Erklärung der scheinbaren Wirksamkeit eines Medikamentes gründet auf der willentlichen und selbstbestimmten Entscheidung einen Selbstversuch auf eigene Verantwortung ohne Hilfe jedweder Art von Ärzten, Heilpraktikern, Psychologen oder Psychiatern in Anspruch zu nehmen und unter Überwidung seiner, in meinem Fall hypochondrischen, Ängste und generellen Abneigung und Mißtrauen gegenüber industriell und künstlich hergestellten Medikamenten zweifelhafter Herkunft, nicht nachprüfbarer Zusammensetzung und ebenso zweifelhafter Wirkung bei welcher Indikation auch immer, denn Acetylcystein hilft ja nachweislich nicht bei Husten oder Erkältung, und wurde m.W. in Europa 2009 nach Antrag der Zulassung als Nahrungsergänzungsmittel, wegen vermuteter jedoch nicht nachgewiesener Verursachung von Blutveränderungen, nicht als Nahrungsergänzungsmittel in Europa zugelassen.
All die dubiosen jedoch überschaubaren Versuchsbedingungen bergen natürlich ein Risiko. Doch das bewußte Inkauf nehmen ändert nahezu bewußt und unbewußt die Seinsbedingungen in einer depressiven Phase, jedenfalls bei mir. Seit der Entscheidung, hatte ich das Gefühl, mein Schicksal in die eigene Verantwortung und in die eigenen Hände zu nehmen, den Maßstab zu bestimmen ab wann ich festlegte was eine Verbesserung, eine Verschlechterung darstellte oder als unterschiedslos zum unmittelbar vorangegangen Zustand einzustufen wäre. Ich habe selbst festgelegt, welche Aktivitäts- oder Passivitätspotentialschwellen ich für mich aus der Situation und der frischen Erinnerung als signifikante Änderung einstufen will und war dadurch last not least von niemanden abhängig sondern fühlte mich vollkommen selbstbestimmt. Ich beobachtet daher erst eine zeitlang ca. eine Woche mit Verwunderung die Stabilisierung meiner Stimmungslage ohne sie gleich auf das Medikament zurückzuführen, da ich bei einem früheren unter Aufsicht betriebenen Medikamentenversuchs auf Anraten eines Psychiaters nach zwei Wochen Einnahme mit einer Wirkstoffreaktion zu rechnen hätte, wobei ich die Nebenwirkungen wie trockener Mund, Übelkeit und dumpfes Gefühl im Kopf bereits nach drei Tagen verspürte.
Nach 14 Tagen regelmäßiger Einnahme von NAC verbesserte sich mein Zustand zusehends ohne dass ich irgendeine körperliche Wirkung, auch keine Nebenwirkung verspürte, da wie ich fand mein Experiment ganz ausgezeichnet verlief und all meine hypochondrischen Ängste wie anaphylaktischer Schock durch allergische Reaktion, Blindheit, Blutvergiftung, plötzlicher Kindstod oder was auch immer ich mir hätte einreden können nahezu mit einem Schlag verschwunden waren, mir geradezu lächerlich erschienen, wodurch ich sogar ein bißchen euphorisch wurde allerdings sofort reflexartig mit meiner hypochondrischen Angst versetzt, dass es sich möglicherweise um den Beginn einer manischen Phase handeln könnte. Jedoch nichts dergleichen in den Folgetagen. In der dritten Woche wurde mir klar, nachdem ich die Zustandsverschiebung aus der depressiven Phase betrachtete, dass sich meine Urteilsbildung deutlich verbessert hatte und auch in der dritten Woche insbesonder mit meinem Aktivitätspotenzial nach oben ging. Ich machte Pläne, weil ich Pläne machen wollte und ich konnte mir dieses Wunder wie ich fand, nicht erklären, wehrte mich allerdings dies mit dem Acetylcystein in Verbindung zu bringen. Dazu bin ich zu sehr Zweifler und Korinthenkacker und die Widersprüche, die sich aus der somatischen Einnahme eines Wirkstoffes zur Heilung einer seelisch-geistigen Störung ergeben hätten, hätten mich sicher in eine noch tiefere Krise gebracht.
Aber ich spürte jetzt intuitiv, dass ich an einer Sache bei mir war, um die ich seit nunmehr mehr als einem Jahrzehnt bereits kreiste und zu Beginn der 4. Woche hatte ich das Rätsel um meine anscheinend auf eine bipolare affektive Störung zurückzuführende depressive Symptomatik gelöst
und landete bei meinem bereits vor 11 Jahren bei erstem bewußten Auftreten der Symptomatik als Sinnkrise deklarierten Zustand. Deklarieren heißt aber nicht erkennen und verstehen oder begreifen. Das tat ich aber jetzt! Ich begriff den allgemeinen Zusammenhang und bearbeitete im Laufe der 4. Einnahmewoche meinThema Körper, Geist und Seele und schaffte es tatsächlich meinen Geist so darauf zu fokussieren, dass ich für mich aufgrund der Verallgemeinerung meines Selbstversuchs einen Weg gefunden habe, meinem Selbst- und Ichbewußtsein wieder ein Selbst- und ichbezogenes Maß zu verschaffen für einen weiterführenden Selbstversuch ohne Acetylcystein.
Heute ist nun der zweite Tag nach Absetzen der Wirkstoffeinnahme und es ist keine Änderung zu spüren und ich hoffe nicht nur sondern weiß bereits, dass keine schwere depressive Phase nahe am oder schon im Nervenzusammenbruch wie vor ca 2 Monaten eintreten wird.
Mein Geist-Ich war willens und bereit sich seine Sinnkrise kritisch zu betrachten und gravierende Irrtümer in der Vorstellung von sich und der Welt zu revidieren und insbesondere sich selbst mit seinen Zweifeln, Postulaten und Relativierungen dem Postulat der Seele auf Ewig- und Unendlichkeit unterzuordnen und die Zeit als wahrgenommene Wirklichkeit als Illusion und Irrealität zu charakterisieren. damit so spürte ich hatte ich meine Mitte gefunden von wiedergefunden möchte ich nicht sprechen, weil ich eine Mitte vielleicht nie hatte. Formal gesehen handelt es sich für einige vielleicht für einen psycholgisierenden Kunstgriff einfach die Anwesenheit einer Seele für sich zu postulieren und ihr Ewig- und Unendlichkeit zuzuordnen. Jedoch reicht dies natürlich nicht allein sondern es bedarf auch des Glaubens daran und nicht des Meinungsglauben sondern des Glaubensglauben. Ist für mich als Naturwissenschaftler erst nicht leicht gewesen, durch Nachforschungen in der Philosophie der Antike bis heute allerdings erkenntnistheoretisch gut belegt, dass dieses Konzept des Unbewegten Bewegten, des Ewigen und Unendlichen von Platon bis heute die philosophischen Richtungen prägt. Und ich hatte dadurch, dass ich mich in den vergangenen vier
Wochen intensiver damit beschäftigte auch die mystische Erfahrung zum Glaubenglauben zu gelangen. Die Umsetzung dieser meiner mir neuen Vorstellung von Körper Seele und Geist, mein Selbstbild in der praktischen Lebensumsetzung wird daher die Weiterführung und Verallgemeinerung meines mit Acetylcystein begonnenen Experimentes sein, wobei der Wirkstoff ebensowenig eine Rolle gespielt hat wie der Name sondern ausschließlich die geistg-seelisch-körperlichen Prozesse, die eine willentliche und freie Entscheidungen unter den gegebenen Versuchsbedingungen mit maximaler Achtsamkeit reflektierte und die Erkenntnisse ohne Verzug in die daraus erforderlich werdende Praxis überführte und damit Körper, Seele und Geist im Sein Wirklichkeit sein lassen.
Meine begründete Meinung zu NAC aus meinem Selbstversuch sind für mich eineindeutig: Die Sichtweise einer Koinzidenz als wirsames Arzneimittel bei Vorhandensein einer wie bei mir vor 11 Jahren diagnostizierten und seit 5 Jahren nicht mehr medizinisch, psychiatrisch oder psychologisch behandelten BAS ist eine Fiktion, die irrtümlicherweise das Scheinbare zum Eigentlichen (Medikament heilt BAS) macht. Bei genauer Betrachtung ist durch die autarke selbstverantwortliche Entscheidung Versuchsbedingungen und die Versuchsdurchführung erkenntnisorientiert zu gestalten und zu reflektieren, der Gestaltungs- und Reflektionsprozess der ausschließliche Wirkmechanismus für die verbesserte Empfindung frei nach dem Motto: Es gibt nichts Gutes außer Du tust es oder um den Mut für neugierige Änstliche zu steigern: Die von Irrtum zu Irrtum reisen, das sind die Weisen, die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
Viel Spaß und Erfolg beim Selbstexperiment und bei der Irrtumsreise wünsche ich allen noch an sich Leidenden und Zweifelnden.
28.01.2020 02:45 •
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