App im Playstore
Pfeil rechts
14

Hey Ihr Lieben,
und zwar kann ich mich schon seit ich 15 bin sehr schlecht von Dingen trennen.
Dies kann daran liegen, dass ich früher eine sehr "starke Bindung" zu meinen Kuscheltieren hatte, welche mir über die Scheidung meiner Eltern geholfen haben.
Nun steht wieder so ein Entrümpelungstag an und ich muss mich von manchen Sachen trennen.
Ich müsste mich von meinem Alten Keyboard trennen und irgendwie habe ich das Gefühl es könnte mir "böse" sein. Das habe ich bei manchen Dingen, nicht bei alltäglichen, also ich bin alles andere als ein Messie.
Auch wenn ich weiß das Gegenstände keine Gefühle haben können, irgendwie schwirrt mir dann doch im Kopf rum was ist wenn es doch böse ist. so ein Blödsinn. Ich hänge sehr an manchen Dingen.
Wenn ich z.B. eine Blume im Baumarkt sehe muss ich die nehmen die ich zuerst hatte ,sonst fühle ich mich irgendwie schlecht, wenn ich die dann da lasse.
Dies verstärkt natürlich wieder meine Angst vor einer Psychose, da diese Verhalten j nicht normal ist.
Könnt ihr euch auch so schwer von Gegenständen trennen die ihr lange in Gebraucht hattet.

13.01.2021 10:25 • 14.01.2021 #1


18 Antworten ↓


Hallo

Das man eine Beziehung zu Dingen aufbaut, die man lieb gewonnen hat, finde ich ganz normal. Du musst Dich nicht trennen, wenn Du nicht möchtest.

Viele intepretieren Gefühle in sachliche Dinge oder Alltagsgegenstände, oder nennen sie mit Namen.

Ich habe z.B.Namen für meine Haushaltsgeräte, wenn ich z.B. sage, Alexa mach Staubsi an, würden andere sich vielleicht an den Kopf fassen.

Das Auto meiner Tochter hat z.B. auch einen Namen.

Sicher können Gegenstände keine Gefühle haben wie böse und so, dass weißt Du ja auch sicher, und deshalb kannst Du schon mal keine Psychose haben.

Wenn Dein Herz sagt, Du möchtest einige Dinge behalten, dann tue es, und ohne schlechtes Gewissen oder Angst, dass es nicht normal ist.

LG Angor

A


Sammelzwang oder normal?

x 3


Zitat von Felic:
Könnt ihr euch auch so schwer von Gegenständen trennen die ihr lange in Gebraucht hattet.

Nein. Was ich nicht mehr brauche, kommt weg. Wenn möglich, in den Gebrauch anderer, die noch Freude daran haben, ansonsten in die Tonne.

Es gibt einige wenige Dinge, die mich dauerhaft begleiten, weil sie ganz besondere Erinnerungen tragen, aber auch diese passen in einen einzigen Umzugskarton.

Warum du glaubst, dass etwas/ jemand?dir böse es, wenn du es nicht (mehr) um dich haben willst, lohnt sicher einer näheren (therapeutischen) Betrachtung.

Meine erwachsenen Töchter haben auch noch den größten Teil ihrer Kuscheltiere, und letzens habe ich mich noch mit meiner Ältesten darüber unterhalten.

Sie bereut, dass sie damals ihr schönes großes Spielzeugpferd verkauft hat. Da konnte man den Sattel hochklappen, was verstecken und den Sattel abschließen.

Sie hat auch noch die Arielle Kassette, die sie damals von uns zur Belohnung bekommen hat, als sie sich mit 5 Jahren operieren lassen musste, das ist über 25 Jahre her und sie würde sie nie abgeben.

@Angor
Vielen Lieben Dank für deine Antwort. Ja bei uns hat eigentlich nur das Auto einen Namen, aber warum sollte man nicht auch seinen kleinen Helferlein einen Namen geben.
Mich hat es nur in Kombination verursacht, dass ich auch beim Einkaufen immer das nehmen muss was ich zuerst angefasst habe.. vielleicht ein kleiner Tic

Zitat von Felic:
vielleicht ein kleiner Tic

Den hat doch glaub ich jeder hier
Solange Du nicht darunter leidest weil es zu extrem wird, mach Dir keine Gedanken

Zitat von Angor:
Solange Du nicht darunter leidest weil es zu extrem wird, mach Dir keine Gedanken


Ich bin eher darüber gestolpert, dass er glaubt, Dinge seien ihm böse, wenn er sie weggibt oder nicht kauft.

Und das halte ich schon für hinterfragenswert.

@Calima
Nicht direkt "böse" ich weiß, dass Gegenstände keine Gefühle haben, dennoch probieren mich meine Zwangsgedanken zu verunsichern. Und irgendwie kriege ich dann ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas wegwerfe.
Jedoch Tag kommt mir was neues in meine Gedanken was an meinem Verhalten Krankhaft sein könnte.

Ich glaube schlechtes Gewissen trifft es ehr als "böse"

Liebe Felic,
du bist ganz normal. Du brauchst überhaupt keine Angst vor Psychosen zu schieben. Du bist sehr empfindsam und liebevoll. Vielleicht ein wenig zu sehr, willst nichts und niemanden verletzen. Du kannst das langsam einüben, dass du nicht zuuu viel Respekt und Verpflichtung gegenüber anderen und sogar Gegenständen empfindest, denn das behindert dich und nützt keinem. Dass du beim Auswählen einer Blume den Gedanken hast, die erste könnte es dir verübeln, wenn du dich für eine andere entscheidest, zeugt von zu viel Rücksichtnahme und Angst vor Bestrafung. Im Kopf weißt du es ja schon. Ich empfehle dir, das gelegentliche Ausmisten regelrecht zu üben. Auch die freie Entscheidung für oder gegen etwas, wie du es haben willst. Es sind alles Gewohnheiten, die uns das Leben erleichtern oder erschweren. Ich habe lange gebraucht, bis ich z.B. Essen wegwerfen konnte. Diese Gewohnheit stammt von Generationen, die Kriege und Mangel erlebt haben. Obwohl ich das nicht erlebt habe, steckte diese Gewohnheit in mir. Es sind angelernte und übernommene Gewohnheiten. Wir wollen ja alles richtig machen. Wenn ich heute einen Essensrest wegwerfen muss, sage ich mir: es ist alles Energie und die Energie, die z.B. in den alten Nudeln und der Sauce steckt, geht nun in den Energiekreislauf zurück. Völlig OK. Dasselbe gilt für Bücher (in eine Sammlung geben oder ins Altpapier) und alles andere. Und den Gedanken bei einer Auswahl, den kenne ich auch. Er beherrscht mich aber nicht, sondern ich beobachte solche inneren Gedanken mit Interesse. Du bist die Chefin, gewöhne dich daran.
Ganz liebe Grüße

@Fauda
Erst mal vielen herzlichen Dank für diese sehr lange und liebe Nachricht.
Mir kamen sogar etwas die Tränen, da ich mich 1 zu 1 damit identifizieren kann was du schreibst.
Beim Essen wegwerfen habe ich das auch mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf " in anderen Länder müssen Menschen Hunger und ich werfe es weg"
Außerdem bin ich sehr sensibel wie du sagst wollen wir es allen Recht machen und sind immer für unsere Mitmenschen da.
Tausend Dank nochmal für deine liebe Nachricht:)

Ich kenne das total gut. Mir tut es auch immer Leid, wenn ich nur ein einzelnes Gummibärchen esse, weil es könnte sich ja in meinem Magen einsam fühlen. Genauso kann ich im Urlaub nichts wegschmeißen, weil ich den Gegenstand ja alleine im Ausland zurücklassen würde und der Gegenstand sicher lieber nach Hause will

@masky
Hihi des könnte ich sein
Gut zu wissen, dass auch noch mehr Menschen so denken oder handeln

Oh man jetzt habe ich tatsächlich kein Keyboard auf den Wertstoffhof gebracht, da meine Mutter meinte es muss weg. Der Wertstoffhof hebt es bis es jemand anderes mitnimmt.
Irgendwie bin ich jetzt total traurig, weil ich es ja nie mehr wiederbekommen. Obwohl ich jetzt locker 2 Jahre nicht mehr gespielt habe.
Habe heute auch noch andere Sache weggebracht aus meinen Zimmer, da war es kein Problem.
Oh man echt ein blödes Gefühl

@Fauda @Angor
Denkt ihr das das sind Zwangsgedanken wenn ich mir jetzt denke " was ist wenn ich es wieder haben will" und dann denke ich mir "es ist jetzt weg ich bekomme es nie wieder" und irgendwie macht mich des voll traurig... hatte es davor noch nie

Ich bin kein Arzt. Ich denke, es sind nur Gedanken und du kannst deine Gedanken bestimmen. Entweder, du fütterst falsche Gedanken oder du lässt sie. Es gibt ein gutes Gleichnis dafür:

Ein alter Indianer sitzt mit seinem Sohn am Lagerfeuer und spricht:
"Mein Sohn, in jedem von uns tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen.
Der eine Wolf ist böse. Er kämpft mit Neid, Eifersucht, Gier, Arroganz,
Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.
Der andere Wolf ist gut. Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung,
Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.

Der Sohn fragt: "Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?"

Der alte Indianer schweigt eine Weile.
Dann sagt er: "Der, den du fütterst."

Zitat von Felic:
Könnt ihr euch auch so schwer von Gegenständen trennen die ihr lange in Gebraucht hattet.

Nein, das kenne ich gar nicht. Zu Gegenständen habe ich nie eine Bindung gehabt. Es hatte nie etwas einen Namen, noch nicht einmal meine Puppen. Gerade von Gegenständen, die ich lange in Gebrauch hatte z.B. Haushaltsgeräte, trenne ich mich am leichtesten und freue mich etwas Neues zu kaufen. Wenn mich etwas hindert, mich von etwas zu trennen, ist es der finanzielle Wert, den der Gegenstand noch hat und zu schade ist zum Wegwerfen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Felic:
Denkt ihr das das sind Zwangsgedanken wenn ich mir jetzt denke was ist wenn ich es wieder haben will und dann denke ich mir es ist jetzt weg ich bekomme es nie wieder und irgendwie macht mich des voll traurig... hatte es davor noch nie

Denke nicht an den Verlust sondern stell dir vor, wie sich jemand darüber freut, weil er sich es hätte nicht leisten können. Stell dir vor wie gerne er spielt und das Board zu neuem Leben erwacht, das Leben, das du ihm nicht mehr geboten hast, das Leben, für das es geschaffen wurde. Der neue Besitzer freut sich und das Board auch.

Dieses Gefühl von Was, wenn du es wiederhaben willst ist nur im ersten Moment da, keine Sorge! In ein paar Tagen/Wochen hast du das Keyboard vergessen. Du hast es seit 2 Jahren nicht mehr benutzt, dann wirst du es auch jetzt nicht mehr brauchen.

A


x 4





App im Playstore