Hallo liebe Community,
zuerst möchte ich an dieser Stelle kurz Hallo sagen.
Nach längerem Leidensweg habe ich mich dazu entschlossen, mich hier anzumelden und hoffe auf guten Austausch.
Möglichst kurz zu meiner Vorgeschichte:
Ich bin Anfang 30 und befinde mich seit mehreren Monaten in meiner mittlerweile dritten Beziehung.
Meine erste Beziehung, welche als Fernbeziehung begann, hatte ich vor etwa 10 Jahren und es war die Hölle.
Meine damalige Partnerin und auch ihre Familie, bei welcher sie noch wohnte, waren hochgradig toxisch, das heißt:
Ihre Eltern waren unfassbar streng; was der Vater sagte war Gesetz und auch ich sollte gehorchen und zu allem Ja und Amen sagen.
Dies habe ich nur sehr begrenzt mitgemacht, weshalb mir ihre Eltern irgendwann den Zutritt zu ihrem Haus verwehrten.
Da sie zur damaligen Zeit kein eigenes Auto hatte holte ich sie in der Regel zuhause ab, um die Wochenenden oder Urlaub mit ihr zusammen zu verbringen.
Im Schnitt ließ sie mich trotz abgemachter Uhrzeit zwischen eineinhalb und drei Stunden im Auto warten, bis sie sich dazu bequemte, zu mir ins Auto zu kommen - dies ging irgendwann so weit, dass ich bereits mit Essen und einem Buch dort ankam, da ich wusste, dass ich noch eine ganze Weile dort seitzen und warten würde.
Sie war krankhaft eifersüchtig, ich durfte keinen Kontakt mehr zu anderen weiblichen Freundinnen haben.
Sie gewalttätig mir gegenüber, schlug etwa meinen Kopf gegen Auto oder Wand und ich hatte zum Teil ernsthaft zugefügte Bisswunden, welche Jahre nach der Beziehung noch sichtbar waren.
In der Öffentlichkeit demütigte sie mich immer mal wieder, redete mir ein, dass ich nach ihr sowieso keine andere Frau finden würde, welche mich anfassen würde; sie drohte im Streit mit Selbstmord und reagierte nicht mehr auf meine Nachrichten und Anrufe, was mich damals veranlasste, während meiner Arbeit (damals Nachtschicht) meinen Arbeitsplatz zu verlassen und eineinhalb Stunden lang zu ihr zu rasen (zu der Zeit hatten wir noch die Fernbeziehung); dort angekommen öffnete sie mir grinsend *beep* und mit einer Chipstüte in der Hand die Tür.
Trotz aller möglichen und im Nachgang sehr krassen Warnsignale zog ich mit ihr zusammen, wo es natürlich nicht besser wurde.
So drohte sie mir zum Teil in Streitsituationen mit einem Küchenmesser und machte mich psychisch so fertig, dass ich mir zwischenzeitlich meinen gesamten Oberkörper aufritzte.
Ich schaffte es erst aus dieser Beziehung raus, als sie mich kurz nach unserem Zusammenzug mindestens einmal, eher mehrfach, betrogen hatte.
Im Zuge unserer Trennung sorgte meine damalige Partnerin zusätzlich für einen Polizeieinsatz, da sie mich per Notruf so darstellte, asl wäre ich ihr gewalttätiger Exfreund, welcher versuche, in ihre Wohnung einzudringen.
Alles in allem war es eine äußerst schwere Zeit, auch wenn die Zustände in ebendieser Beziehung irgendwann normal für mich waren.
Danach brauchte ich etwa fünf Jahre, um mich wieder auf eine Partnerin einlassen zu können und landete wieder bei einer eher ungesunden Lebensgefährtin und somit in meiner zweiten Beziehung inklusive schwieirger Schwiegereltern; welche ich in den zweieinahlb Jahren Beziehung nie kennengelernt habe, da ich auch ihnen als Nichtakademiker nicht gut genug war und sie darum keinerlei Interesse daran hatten, dass ich mich bei ihnen vorstelle.
Diese Partnerin war zwar nicht gewaltätig im körperlichen Sinne, setzte mir psychisch jedoch auch massiv zu.
Sie hatte mich als damaligen Raucher kennengelernt und wollte mir dies nach unserem Zusammenkommen untersagen.
Aus Rücksicht ihr gegenüber reduzierte ich meinen Zig. deutlich, rauchte in unserer gemeinsamen Wohnung gar nicht mehr und auf der Arbeit nur sehr reduziert.
Dennoch brach sie regelmäßig in Tränen aus, wenn ich eben nach Rauch riechend nach Hause kam.
Da ich aus der ersten Beziehung teilweise gelernt hatte ließ ich es mir diesmal zumindest nicht untersagen, auch Sozialkontakte außerhalb meiner Beziehung zu haben, wusste jedoch etwa bei der Überlegung, mit Kollegen noch ein Feierabendbier trinken zu gehen jedesmal im Voraus, dass es daheim im Anschluss Drama geben würde.
Genauso gab es Drama, wenn ich (was in meinem Berufsfeld keine Ausnahme ist) mit entsprechender Zwischenmeldung ab und an etwas länger arbeiten musste und dementsprechend später nach Hause kam.
Selbst kam sie sehr selten mit zu Freunden von mir, da ihr laut ihrer Aussage sowohl der Großteil der Menschen allgemein als auch ihr Studentenumfeld viel zu dumm dazu war, um sich damit abzugeben.
Sie verletzte sich regelmäßig selbst und fand es immer wieder amüsant, wenn ich heimkam und schockiert darüber war, dass sie sich aufgrund obiger Ereignisse mal wieder in ihre Arme geschnitten hatte.
Genauso amüsant fand sie die Vorstellung, vielleicht einmal abends an einem Bahnhof vergewaltigt zu werden oder die Situation, als in ihrer Uni ein Mädchen nur wenige hundert Meter von ihr entfernt von ihrem Exfreund umgebracht wurde.
Ganz genau erinnere ich mich noch an einen Abend, an welchem wir Streit hatten (was an mindestens vier von sieben Tagen der Fall war) und ich kurzzeitig die gemeinsame Wohnung verließ, um kurz durchzuatmen.
Als ich zurückkam sah unsere Wohnung aus wie ein Schlachtfeld, sie hatte Sachen zerstört, das halbe Inventar durch die Wohnung geworfen und sah mich mit der Frage Ist was? an, während sie unschuldig an ihrem Schreibtisch saß und ich mit riesigen Augen dastand.
Hier stand mein Entschluss schneller, die ungesunde Beziehung zu verlassen, doch ich schaffte es nicht wirklich.
So kam es, dass ich - mittlerweile abgemagert und mit Augenringen des Todes - mal wieder alleine auf einer Party eines sehr guten Freundes zu Besuch war und ein Mädchen kennenlernte, mit dem schnell eine gewisse Anziehung bestand.
Ich hatte einfach keine Kraft mehr für meine zweite ungesunde Beziehung und tat etwas, das mich bis heute zerreißt: Ich betrog meine damalige Partnerin in dieser Nacht; etwas, das mir vorher niemals in den Sinn gekommen war.
Es fühlte sich am nächsten Morgen schrecklich und extrem befreiend zugleich an.
Da ich ehrlich sein wollte, beichtete ich meiner Freundin den Seitensprung sofort am nächsten Morgen und teilte ihr mit, dass mein eigenes Verhalten in der Nacht zuvor das größte Warnsignal für mich sei und ich diese Beziehung definitiv beenden wolle.
Sie kämpfte in den Tagen danach verbissen darum, dass ich mit ihr zusammenblieb und gewann; sie versprach, eine Therapie zu machen, nicht mehr mehrfach die Woche Streit loszutreten und gemeinsam an einer gesunden Beziehung zu arbeiten.
Tatsächlich geändert hatte sich in den Monaten danach wenig, von ihren Versprechen löste sie nichts wirklich ein und zog eines Tages zu einem anderen Mann, während ich auf der Arbeit war.
Nun bin ich seit mehreren Monaten in meiner neuen Beziehung und es ist wie eine andere Welt.
Zum ersten Mal habe ich tatsächlich das Gefühl, gesehen zu werden.
Meine Partnerin ist unglaublich liebevoll, verständnisvoll und hat auch gewisse Päckchen aus ihrer Vergangenheit zu tragen, wobei wir uns gegenseitig unterstützen.
Dank ihr merke ich langsam, was eine gesunde Beziehung mit gegenseitigem Respekt vor- und füreinander tatsächlich ausmacht und dass ich mir eigentlich keine Gedanken machen muss.
Wir haben auch eine Fernbeziehung, sind uns aber ziemlich einig, dass dies kein Zustand für die Ewigkeit sein soll.
Nun kommt mein Riesenproblem, welches mich teils in den Wahnsinn treibt:
Relativ früh nach unserem Zusammenkommen gab es eine Situation, welche eigentlich keine große Rolle spielt, mich aber in dieser Beziehung verunsicherte.
Und da hat sich ein Schalter umgelegt:
Quasi aus dem Nichts überfiel mich eine Riesenpanik diesbezüglich, auch ihr untreu werden zu können und somit die erste wirklich gesunde und auch mir guttuende Beziehung zu verlieren.
Es gab keine Triggersituation in dem Sinne, diese Panik überfiel mich, als ich zuhause auf der Couch saß.
Ich versuchte, mir einzureden, dass das Blödsinn sei, bis ich in tatsächliche Triggersituationen kam und das ziemlich intensiv.
Da ich in meinem Berufsfeld viel mit Menschen zu tun habe bekam ich zügig richtige Panikattacken, sobald mir eine grundsätzlich attraktive andere Frau gegenüberstand, ohne dass ich irgendwelche Intentionen gehabt hätte.
Ich bekam Herzrasen, Schweißausbrüche und Schwindelanfälle und das jedes Mal, bis ich mir selbst eine Psychotherapeutin suchte.
Diese diagnostizierte ziemlich schnell Zwangsgedanken und begann den üblichen Ablauf:
Ich müsse mir klar machen, dass Gedanken nur Gedanken seien, sollte mir meine Gedanken möglichst humorvoll vorsingen und ihnen so ihre Kraft rauben.
Tatsächlich haben sich meine Panikattacken reduziert, aber ich habe dennoch das Gefühl, mich immer wieder im Kreis zu drehen.
Meinen Gedankenstrudel werde ich nicht los, auch wenn ich es immer und immer wieder versuche; auf OCD-Land habe ich viel gelesen und kognitiv auch verstanden, dennoch rutsche ich immer wieder in Situationen, in welchen mir die Zwangsgedanken in den Kopf schießen und ich an mir selbst verzweifle.
Ich weiß, wie unglaublich wichtig mir Treue ist und vertraue mir selbst dennoch nicht wirklich, da ich diese Grenze selbst einmal übertreten habe.
Ich will einfach nur eine gesunde und stabile Beziehung führen und weiß, dass ich auch das Recht dazu habe.
Kennt jemand ähnliche ROCD-Gedanken und wenn ja, wie seid ihr dem endlich entkommen?
Sind es tatsächlich Zwangsgedanken oder hat ein Teil von mir einfach grundsätzlich kein Vertrauen mehr in Beziehungen und ich müsste das ganze anders angehen?
Bitte verzeiht diesen Riesenroman.
Liebe Grüße
Lum3
zuerst möchte ich an dieser Stelle kurz Hallo sagen.
Nach längerem Leidensweg habe ich mich dazu entschlossen, mich hier anzumelden und hoffe auf guten Austausch.
Möglichst kurz zu meiner Vorgeschichte:
Ich bin Anfang 30 und befinde mich seit mehreren Monaten in meiner mittlerweile dritten Beziehung.
Meine erste Beziehung, welche als Fernbeziehung begann, hatte ich vor etwa 10 Jahren und es war die Hölle.
Meine damalige Partnerin und auch ihre Familie, bei welcher sie noch wohnte, waren hochgradig toxisch, das heißt:
Ihre Eltern waren unfassbar streng; was der Vater sagte war Gesetz und auch ich sollte gehorchen und zu allem Ja und Amen sagen.
Dies habe ich nur sehr begrenzt mitgemacht, weshalb mir ihre Eltern irgendwann den Zutritt zu ihrem Haus verwehrten.
Da sie zur damaligen Zeit kein eigenes Auto hatte holte ich sie in der Regel zuhause ab, um die Wochenenden oder Urlaub mit ihr zusammen zu verbringen.
Im Schnitt ließ sie mich trotz abgemachter Uhrzeit zwischen eineinhalb und drei Stunden im Auto warten, bis sie sich dazu bequemte, zu mir ins Auto zu kommen - dies ging irgendwann so weit, dass ich bereits mit Essen und einem Buch dort ankam, da ich wusste, dass ich noch eine ganze Weile dort seitzen und warten würde.
Sie war krankhaft eifersüchtig, ich durfte keinen Kontakt mehr zu anderen weiblichen Freundinnen haben.
Sie gewalttätig mir gegenüber, schlug etwa meinen Kopf gegen Auto oder Wand und ich hatte zum Teil ernsthaft zugefügte Bisswunden, welche Jahre nach der Beziehung noch sichtbar waren.
In der Öffentlichkeit demütigte sie mich immer mal wieder, redete mir ein, dass ich nach ihr sowieso keine andere Frau finden würde, welche mich anfassen würde; sie drohte im Streit mit Selbstmord und reagierte nicht mehr auf meine Nachrichten und Anrufe, was mich damals veranlasste, während meiner Arbeit (damals Nachtschicht) meinen Arbeitsplatz zu verlassen und eineinhalb Stunden lang zu ihr zu rasen (zu der Zeit hatten wir noch die Fernbeziehung); dort angekommen öffnete sie mir grinsend *beep* und mit einer Chipstüte in der Hand die Tür.
Trotz aller möglichen und im Nachgang sehr krassen Warnsignale zog ich mit ihr zusammen, wo es natürlich nicht besser wurde.
So drohte sie mir zum Teil in Streitsituationen mit einem Küchenmesser und machte mich psychisch so fertig, dass ich mir zwischenzeitlich meinen gesamten Oberkörper aufritzte.
Ich schaffte es erst aus dieser Beziehung raus, als sie mich kurz nach unserem Zusammenzug mindestens einmal, eher mehrfach, betrogen hatte.
Im Zuge unserer Trennung sorgte meine damalige Partnerin zusätzlich für einen Polizeieinsatz, da sie mich per Notruf so darstellte, asl wäre ich ihr gewalttätiger Exfreund, welcher versuche, in ihre Wohnung einzudringen.
Alles in allem war es eine äußerst schwere Zeit, auch wenn die Zustände in ebendieser Beziehung irgendwann normal für mich waren.
Danach brauchte ich etwa fünf Jahre, um mich wieder auf eine Partnerin einlassen zu können und landete wieder bei einer eher ungesunden Lebensgefährtin und somit in meiner zweiten Beziehung inklusive schwieirger Schwiegereltern; welche ich in den zweieinahlb Jahren Beziehung nie kennengelernt habe, da ich auch ihnen als Nichtakademiker nicht gut genug war und sie darum keinerlei Interesse daran hatten, dass ich mich bei ihnen vorstelle.
Diese Partnerin war zwar nicht gewaltätig im körperlichen Sinne, setzte mir psychisch jedoch auch massiv zu.
Sie hatte mich als damaligen Raucher kennengelernt und wollte mir dies nach unserem Zusammenkommen untersagen.
Aus Rücksicht ihr gegenüber reduzierte ich meinen Zig. deutlich, rauchte in unserer gemeinsamen Wohnung gar nicht mehr und auf der Arbeit nur sehr reduziert.
Dennoch brach sie regelmäßig in Tränen aus, wenn ich eben nach Rauch riechend nach Hause kam.
Da ich aus der ersten Beziehung teilweise gelernt hatte ließ ich es mir diesmal zumindest nicht untersagen, auch Sozialkontakte außerhalb meiner Beziehung zu haben, wusste jedoch etwa bei der Überlegung, mit Kollegen noch ein Feierabendbier trinken zu gehen jedesmal im Voraus, dass es daheim im Anschluss Drama geben würde.
Genauso gab es Drama, wenn ich (was in meinem Berufsfeld keine Ausnahme ist) mit entsprechender Zwischenmeldung ab und an etwas länger arbeiten musste und dementsprechend später nach Hause kam.
Selbst kam sie sehr selten mit zu Freunden von mir, da ihr laut ihrer Aussage sowohl der Großteil der Menschen allgemein als auch ihr Studentenumfeld viel zu dumm dazu war, um sich damit abzugeben.
Sie verletzte sich regelmäßig selbst und fand es immer wieder amüsant, wenn ich heimkam und schockiert darüber war, dass sie sich aufgrund obiger Ereignisse mal wieder in ihre Arme geschnitten hatte.
Genauso amüsant fand sie die Vorstellung, vielleicht einmal abends an einem Bahnhof vergewaltigt zu werden oder die Situation, als in ihrer Uni ein Mädchen nur wenige hundert Meter von ihr entfernt von ihrem Exfreund umgebracht wurde.
Ganz genau erinnere ich mich noch an einen Abend, an welchem wir Streit hatten (was an mindestens vier von sieben Tagen der Fall war) und ich kurzzeitig die gemeinsame Wohnung verließ, um kurz durchzuatmen.
Als ich zurückkam sah unsere Wohnung aus wie ein Schlachtfeld, sie hatte Sachen zerstört, das halbe Inventar durch die Wohnung geworfen und sah mich mit der Frage Ist was? an, während sie unschuldig an ihrem Schreibtisch saß und ich mit riesigen Augen dastand.
Hier stand mein Entschluss schneller, die ungesunde Beziehung zu verlassen, doch ich schaffte es nicht wirklich.
So kam es, dass ich - mittlerweile abgemagert und mit Augenringen des Todes - mal wieder alleine auf einer Party eines sehr guten Freundes zu Besuch war und ein Mädchen kennenlernte, mit dem schnell eine gewisse Anziehung bestand.
Ich hatte einfach keine Kraft mehr für meine zweite ungesunde Beziehung und tat etwas, das mich bis heute zerreißt: Ich betrog meine damalige Partnerin in dieser Nacht; etwas, das mir vorher niemals in den Sinn gekommen war.
Es fühlte sich am nächsten Morgen schrecklich und extrem befreiend zugleich an.
Da ich ehrlich sein wollte, beichtete ich meiner Freundin den Seitensprung sofort am nächsten Morgen und teilte ihr mit, dass mein eigenes Verhalten in der Nacht zuvor das größte Warnsignal für mich sei und ich diese Beziehung definitiv beenden wolle.
Sie kämpfte in den Tagen danach verbissen darum, dass ich mit ihr zusammenblieb und gewann; sie versprach, eine Therapie zu machen, nicht mehr mehrfach die Woche Streit loszutreten und gemeinsam an einer gesunden Beziehung zu arbeiten.
Tatsächlich geändert hatte sich in den Monaten danach wenig, von ihren Versprechen löste sie nichts wirklich ein und zog eines Tages zu einem anderen Mann, während ich auf der Arbeit war.
Nun bin ich seit mehreren Monaten in meiner neuen Beziehung und es ist wie eine andere Welt.
Zum ersten Mal habe ich tatsächlich das Gefühl, gesehen zu werden.
Meine Partnerin ist unglaublich liebevoll, verständnisvoll und hat auch gewisse Päckchen aus ihrer Vergangenheit zu tragen, wobei wir uns gegenseitig unterstützen.
Dank ihr merke ich langsam, was eine gesunde Beziehung mit gegenseitigem Respekt vor- und füreinander tatsächlich ausmacht und dass ich mir eigentlich keine Gedanken machen muss.
Wir haben auch eine Fernbeziehung, sind uns aber ziemlich einig, dass dies kein Zustand für die Ewigkeit sein soll.
Nun kommt mein Riesenproblem, welches mich teils in den Wahnsinn treibt:
Relativ früh nach unserem Zusammenkommen gab es eine Situation, welche eigentlich keine große Rolle spielt, mich aber in dieser Beziehung verunsicherte.
Und da hat sich ein Schalter umgelegt:
Quasi aus dem Nichts überfiel mich eine Riesenpanik diesbezüglich, auch ihr untreu werden zu können und somit die erste wirklich gesunde und auch mir guttuende Beziehung zu verlieren.
Es gab keine Triggersituation in dem Sinne, diese Panik überfiel mich, als ich zuhause auf der Couch saß.
Ich versuchte, mir einzureden, dass das Blödsinn sei, bis ich in tatsächliche Triggersituationen kam und das ziemlich intensiv.
Da ich in meinem Berufsfeld viel mit Menschen zu tun habe bekam ich zügig richtige Panikattacken, sobald mir eine grundsätzlich attraktive andere Frau gegenüberstand, ohne dass ich irgendwelche Intentionen gehabt hätte.
Ich bekam Herzrasen, Schweißausbrüche und Schwindelanfälle und das jedes Mal, bis ich mir selbst eine Psychotherapeutin suchte.
Diese diagnostizierte ziemlich schnell Zwangsgedanken und begann den üblichen Ablauf:
Ich müsse mir klar machen, dass Gedanken nur Gedanken seien, sollte mir meine Gedanken möglichst humorvoll vorsingen und ihnen so ihre Kraft rauben.
Tatsächlich haben sich meine Panikattacken reduziert, aber ich habe dennoch das Gefühl, mich immer wieder im Kreis zu drehen.
Meinen Gedankenstrudel werde ich nicht los, auch wenn ich es immer und immer wieder versuche; auf OCD-Land habe ich viel gelesen und kognitiv auch verstanden, dennoch rutsche ich immer wieder in Situationen, in welchen mir die Zwangsgedanken in den Kopf schießen und ich an mir selbst verzweifle.
Ich weiß, wie unglaublich wichtig mir Treue ist und vertraue mir selbst dennoch nicht wirklich, da ich diese Grenze selbst einmal übertreten habe.
Ich will einfach nur eine gesunde und stabile Beziehung führen und weiß, dass ich auch das Recht dazu habe.
Kennt jemand ähnliche ROCD-Gedanken und wenn ja, wie seid ihr dem endlich entkommen?
Sind es tatsächlich Zwangsgedanken oder hat ein Teil von mir einfach grundsätzlich kein Vertrauen mehr in Beziehungen und ich müsste das ganze anders angehen?
Bitte verzeiht diesen Riesenroman.
Liebe Grüße
Lum3
Vor 16 Minuten • • 01.02.2025 #1
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