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Guten Morgen, ich mal wieder.

Momentan habe ich wieder eine ziemlich schlechte Phase und brauche wahrscheinlich einfach Rückversicherung, und kann momentan auch schwer darauf verzichten auch wenn ich weiß, dass ich so meine Angst wieder füttere.

Allerdings habe ich ganz neue Gedankengänge bei mir festgestellt. Hauptsächlich immernoch meinem Partner gegenüber. Von wegen das ich ihn nicht mehr lieben könnte, vielleicht sogar hassen könnte, oder dauerhaft genervt sein könnte. Ständig Frage ich mich ob ich wütend bin. Was mich aber am meisten stört, es ist hauptsächlich immer wenn er mir was gutes tut. Wenn er abspült, unsere Tochter ins Bett bringt, mir was vom Einkaufen mitnimmt was mir schmeckt. Jedes Mal frage ich mich ob mich das jetzt stört, und zack ist das Gefühl da, dass mich daran etwas nervt. Hab ich Angst wütend auf ihn zu sein, kommt plötzlich aus dem Nichts Wut auf, komischerweise rede ich aber völlig normal mit ihm, es fühlt sich nur so an. Es ist ständig dieser Druck auf der Brust, ein ganz komisches Gefühl im Kopf. Also ich weiß nichtmal ob es wirklich Wut/genervt seins ist oder die Angst davor das ich es sein könnte. Ich hinterfrage alles, jeden Satz den er sagt frage ich mich ob es mich genervt hat, ob mir sein Ton gefallen hat oder nicht. Und dann jedes Mal wenn mir jemand helfen will (Mama, Freund, Psychologe, etc.) drängt sich mir der Gedanke auf das ich garkeine Hilfe will, was absoluter Schwachsinn ist weil ich endlich aus diesen Zwangsgedanken raus will!

Trotzdem fühlt sich das alles dann so real an, dass ich nicht mehr weiß was ich überhaupt noch will oder fühle. Meine Gedanken/Gefühle reden mir immer das Gegenteil ein was ich immer mochte. Aber die Gefühle sind bei mir immernoch das große Problem, dass es sich so echt anfühlt.

Auch kontrolliere ich in letzter Zeit immer ob ich schnippisch, genervt oder aggressiv geantwortet habe bei einer normalen Frage. Ob ich plötzlich anfange zu grinsen wenn ich einen schlimmen Zwangsgedanken habe etc. Auch redet mir mein Zwang immer wieder ein, dass ich ja bestimmt ausrasten will, gemein sein will.

Seit drei Tagen nehme ich jetzt Escitalopram 10mg, natürlich merkt man davon noch nicht viel außer das ich seitdem wieder Panikattacken habe.

Ich weiß einfach nicht mehr ob das wirklich nur Angst und Zwangsgedanken sind und wäre dankbar jemanden zu finden, dem es ähnlich geht/erging.

17.07.2020 07:28 • 19.07.2020 x 1 #1


6 Antworten ↓


Zitat von Kirsche1:
Was mich aber am meisten stört, es ist hauptsächlich immer wenn er mir was gutes tut. Wenn er abspült, unsere Tochter ins Bett bringt, mir was vom Einkaufen mitnimmt was mir schmeckt. Jedes Mal frage ich mich ob mich das jetzt stört, und zack ist das Gefühl da, dass mich daran etwas nervt. Hab ich Angst wütend auf ihn zu sein, kommt plötzlich aus dem Nichts Wut auf, komischerweise rede ich aber völlig normal mit ihm, es fühlt sich nur so an. Es ist ständig dieser Druck auf der Brust, ein ganz komisches Gefühl im Kopf. Also ich weiß nichtmal ob es wirklich Wut/genervt seins ist oder die Angst davor das ich es sein könnte.


Für mich klingt das so, als hast du dich unbewusst von ihm abgenabelt. Warum das so ist kann ich dir nicht beantworten. Deine Reaktionen sprechen jedoch dafür, dass er es durch sein Tun dir die Gelegenheit nimmt den Prozess fortzusetzen. Er enttäuscht dich einfach nicht und du bist wütend/genervt davon, weil es dir dann schwerer fällt einen Grund zu finden, dich von ihm möglicherweise zu trennen.

A


Neue Zwangsgedanken / Gefühle

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Zitat von Vendetta1981:
Für mich klingt das so, als hast du dich unbewusst von ihm abgenabelt. Warum das so ist kann ich dir nicht beantworten. Deine Reaktionen sprechen jedoch dafür, dass er es durch sein Tun dir die Gelegenheit nimmt den Prozess fortzusetzen. Er enttäuscht dich einfach nicht und du bist wütend/genervt davon, weil es dir dann schwerer fällt einen Grund zu finden, dich von ihm möglicherweise zu trennen.


Ich denke nicht. Wir passen wirklich perfekt zusammen, kaum Streit oder sonstiges. Hab ich mal nicht ständig Zwangsgedanken im Kopf spüre ich die volle Liebe zu ihm. Ich will auch ständig seine Nähe, weswegen ich das Ganze nicht verstehe. Wir heiraten auch bald, und jedes Mal wenn wir was planen freue ich mich total, bis mich die Gedanken wieder einnehmen.

Genau so sind in aller Regel Zwangsgedanken und dazu kommt die Angst, dass es mehr wird / ist.
Gerade diese Sorge macht u.a. die ZGs zu ZGs!

Zitat von Kirsche1:
Auch redet mir mein Zwang immer wieder ein, dass ich ja bestimmt ausrasten will, gemein sein will.


Bist du das denn nie? Wie verläuft Streit bei euch?

Du hast ganz klar eine Zwangserkrankung. Das bestätige ich dir zu 110%. Weil 100% reichen einem Zwangsgestörten nicht. Bin schon seit Jahren immer mal wieder am kämpfen. Und Du nabelst dich bestimmt nicht ab, das mal vorweg! Ich bin eine Frau mit einer Zwangsstörung und höre nicht auf die die keine haben. Auch nicht auf Ratschläge vonFreunden, bzw. teilweise auch bei Psychologen ist aufzupassen. Warum? Meine Erfahrung nach muss jemand speziell auf diese Störung geschult sein.... sonst verschlimmert sich deine Situation.

Du hast einfach nur Angst wenn du streitest könnte eure Beziehung auseinander gehen.... deshalb hat sich der Zwang darauf gesetzt.... das hatte ich zwischenzeitlich auch. Bei meinen ZG dreht sich auch alles um die Beziehung zu meinem Mann. Den ich wirklich abgöttisch liebe und mit dem ich mein Leben verbringen will. Nur der blöde Zwang will dir einreden dem sei nicht so... und weil du den Gedanken so abwehrst fühlt er sich dann noch als echtes Gefühl an. Ich hatte sogar Zwangsimpulse dir mir sagten morgen betrügst du deinen Mann. Das hat sich echt angefühlt... hatte panische Angst vor jedem neuen Tag.

Zu den Tabletten will ich dir noch schreiben: falls du nach 2 Wochen keine Besserung siehst melde dich umgehend bei deinem Arzt und vermittle ihm dringend auf andere Tabletten zu wechseln... Auch das du das nicht aushälst sonst nimmt er dich nicht ernst. Ich hatte von Citalopram die ärgsten ZG und Panikattacken. Manchmal muss man ein paar Medikamente probieren... mir hat Venlafaxin meist gut geholfen aber die müssen bei dir nicht helfen.

Was ich dir noch empfehlen kann ist das Buch Tyrannen im Kopf. Gibst auch auf Kindle. Es ist ein selbsthilfebuch das einem genau erklärt wie die Gedanken entstehen und was du tun musst das sie weggehen. Nämlich sie nicht zu beachten, geh nicht auf die Fragen ein die dieser Gedanke aufwirft, sondern reagiere immun auf ihn. Er ist halt da aber ich schenke ihm keine Beachtung. Und irgendwann kommt wieder die normale Denkweise. Bin zwar auch noch dabei aber ich merke Erfolge wenn ich das anwende und die Zg sind nicht mehr immer präsent.

Es kann natürlich aber sein das du das mit den Tabletten schwer anwenden kannst, weil du dadurch keine Angst hast. Man braucht etwas Angst damit man gegen Zg effektiv angehen kann. Hoffe ich konnte dir etwas helfen

Nochwas: wenn du dich abnabeln würdest dann würdest du nicht nach Hilfe im Forum oder bei einer Psychologin suchen. Niemand dem es so ergeht würde das tun und schon gar keine Tabletten nehmen.




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