ich möchte gerne mal ein Problem äußern, dass bei mir hin und wieder da ist und ich nicht weiß, was es ist und wieso es ausgerechnet mit meiner Persönlichkeit auftritt.
Vorweg: Ich lebe seit meinem 6. Lebensjahr mit Zwangsneurosen, die mit 16 nochmal einen Schwung bekommen habe und bis jetzt so schlimm sind, dass ich sehr eingeschränkt in meinem Handeln bin. Ich ekel mich vor Menschenkontakt und fasse nichts von Personen an, solange ich nicht weiß, wie sie drauf sind (z.B. bezogen auf Sauberkeit). Trotzdem bin ich offen zu anderen Menschen, freundlich, immer hilfsbereit und kann leider auch schlecht nein sagen (manchmal gehen Prioritäten von anderen über meine). Nach Außen hin lasse ich mir wenig anmerken und ich kann Sachen, aufgrund von Erfahrungen sehr leicht wegstecken. Aufgrund meiner Erfahrungen mit anderen Menschen und auch aus der Ausbildung, bin ich sehr abgestumpft gegenüber der Gesellschaft und auch wegen der Krankheit diesgezüglich mit Kontakten zurückhaltend. Allgemein bin ich nicht massenabhängig und mache lieber mein eigenes Ding.
Anfang der Mitelstufe habe ich viel mit Kollegen rumgehangen. Das löste sich aber solangsam, als Alk., Dro. und sonstiger sch. in der Clique cool wurde. Daraufhin habe ich diese Freundschaften beendet und hatte komischerweise mehr mit den Mitschülerin zutun (freundschaftlich). Das ging bis zum Ende des Abiturs. Da jeder sein Weg ging und man immer weniger Zeit hatte, ging auch das auseinander.
Danach hatte ich das erste mal 3 anfängliche Beziehungen. Es lässt sich schwer beschreiben, weil ich nie wusste, wie man mit sowas umgeht. Es sah also immer eher nach einer engen Freundschaft aus. Auch meine Überwindung von Zwängen viel mir schwer, auch wenn die Glücklichkeit mit der Person für den Moment zusammen zu sein oft die Zwänge ausgeblendet hat. Trotzdem hatte ich dieses Gefühl, was ich jetzt ansprechen möchte. Es fühlte sich immer wie eine Art Abhängigkeit an. Man dachte pausenlos an diese Person, wollte sich treffen und etwas unternehmen. Aber als Liebe habe ich es nie wirklich definiert, da das Gefühl meistens 2-3 Tagen nach dem Kennenlernen auftrat. Da kann ich nicht von verlieben sprechen. Lustigerweise verschwindet es aber auch je nach Situation und alles fühlt sich wieder so normal an. Das aber meist erst nach dem distanzieren von den Personen. Es war wie eine kurzfristige Abhängigkeit. Das ist aber jetzt schon 4 Jahre her, wo es das letzte mal auftrat. Seitdem bin ich auch in vielen Sachen abgehärteter und sehe viele Sachen einfach nicht so ernst
Nun passierte es aber wieder. Zurzeit studiere ich im 1. Semester und bin soweit zufrieden. Kontakte kann man nur sehr schwierig schließen, was für mich eigentlich kein Problem ist und als Einzelgänger super zurecht finde. Doch jetzt fange ich mit einem Mädchen eine Projektarbeit an. Obwohl auch der Kontakt seit paar Tagen existiert, kommt dieses komische Gefühl wieder. Ich weiß echt nicht, was es ist und es nervt sowas von, weil es schmerzt. Ich esse dann tagelang nichts, kann überhaupt nicht schlafen und bin total abgelenkt. Aber auch hier blockiert dieses Gefühl kurzfrisstig die Zwänge. Ich gehe davon aus, dass besagtes Gefühl hoffentlich wieder verschwinden und meinen Alltag zurück bringen.
Trotzdem möchte ich euch gerne nun fragen, was das genau ist und warum ich es eigentlich mit meiner abgestumften Persönlichkeit gegenüber der Gesellschaft bekomme? Wie kann ich es überhaupt vermeiden, dieses Gefühl zu bekommen. Ich weiß ja selber nicht, wieso das immer bei weiblichen Personen passiert. Ich habe aber Angst, damit etwas falsches zu bewirken oder anders zu wirken, als ich bin. Ist es möglich, dass ich vielleicht süchtig bin nach dieser kurzzeitigen Ruhe von meiner Krankheit? Nutze ich das also nur zu meinen Zwecken?
Ich hoffe, dass ich soweit verständlich geschrieben habe. Ich bin halt immer noch in diesem verwirrten Zustand
Deshalb freue ich mich auf eure Antworten und danke euch im Voraus
10.12.2019 10:46 • • 12.12.2019 #1