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Hallo,

Ich wollte mich mal bei euch erkundigen, ob jemand von euch auch diese Zwangsgedanken hat?

Ich bin oft unterwegs vor allem mit der Bahn und an viele Bahnhöfen liegt Unrat rum wie beispielsweise alte Kleidungsstücke, Taschentücher etc.
Dass ist mir schon öfter aufgefallen.

Und immer wenn ich an sowas vorbeigehe ekelt es mich (mal mehr mal weniger, aber aufjeden Fall öfter als früher) und ich hab nur wenn ich dranvorbei gehe den Wunsch, mir meine Hände gründlich zu waschen.

Heute im Zug habe ich mir dann auch die Hände gewaschen, weil der Zwang so unerträglich wurde Bzw. Die schlimmen Gedanken von wegen was wäre, wenn du das jetzt angefasst hättest? dabei weiß ich ganz genau, dass ich nur dran vorbeigegangen bin. Auf dem zugklo lag ein nasser papierfetzen neben dem Waschbecken und ich hab mich davor iwie auch geekelt, warum auch immer. Ich male mir dann immer die schlimmsten Sachen aus, das an dem Papier sonst was dran ist. Dadurch musste ich mir gefühlt 10 mal die Hände waschen, bis es mir iwann gereicht hat da ich nicht die halbe Zugfahrt auf dem Klo mit Händewaschen verbringen wollte. Und ich mich gezwungen habe, noch einmal Hände zu waschen und dann raus zu gehen, damit ich gar nicht mehr in Versuchung komme. Nur so hat das aufhören geklappt aber manchmal habe ich das Gefühl egal wie oft ich meine Hände Wasche sie sind immer schmutzig. Ich weiß, dass klingt alles ziemlich banal aber ich weiß einfach in solchen Situationen nicht weiter. Ich denke immer, man bekommt eine schlimme Krankheit wie beispielsweise hiv und co, wenn man das nicht macht oder fasst ausversehen in menschliche Ausscheidungen rein. Bis jetzt hab ich immer noch keinen Termin beim therapeuten bekommen und die Angst ist gerade extrem schlimm, ich muss auch dazu sagen, dass ich momentan arbeitslos bin und mich die neue Situation total stresst da ich unbedingt wieder einen Job haben will und noch nie arbeitslos war!

Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben, wie ich dieses zwanghafte Händewaschen unterbinden kann Bzw vielleicht von diesen Zwangsgedanken Abstand gewinne?

13.10.2018 15:59 • 19.10.2018 #1


10 Antworten ↓


Hey Darky,

also solche Zwangsgedanken habe ich nicht, aber ich glaube es ist doch relativ normal das man sich vor Müll oder Papierfetzen auf öffentlichen Toiletten ekelt, oder? Glaube nicht das es irgendwen gibt der auf die Idee kommen würde sowas anzufassen...

Musst du dir denn unbedingt die Hände waschen, oder würde es vielleicht auch reichen wenn du Desinfektions-Gel oder Tücher benutzt? Das mache ich immer so wenn ich denke das ich was verseuchtes angefasst habe, z.B. Türklinken in der Arztpraxis, Geldautomaten oder Einkaufswagen. Manchmal grinsen mich die Leute komisch an wenn sie das mitkriegen, aber wenigstens werde ich nie krank

A


Ekel vor fremden Müll und Waschzwang

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Du solltest dir klarmachen, dass ein gesundes Immunsystem sehr effizient arbeitet. Denke mal an kleine Kinder, die alles anfassen und in den Mund nehmen. Oder an Penner, die total verdreckt aber in der Regel gesund sind. Und HIV ist nur durch Blut und Sper. übertragbar, weshalb man sogar einem HIV-Kranken einen Zungenkuss geben könnte, ohne sich anzustecken. Ich nehme an, du entwickelst diese Ängste und steigerst dich in sie hinein, weil deine momentane berufliche Situation dich verrückt macht, ohne dass es dir selbst bewusst ist.

Zitat von Beja0708:
Hey Darky,

also solche Zwangsgedanken habe ich nicht, aber ich glaube es ist doch relativ normal das man sich vor Müll oder Papierfetzen auf öffentlichen Toiletten ekelt, oder? Glaube nicht das es irgendwen gibt der auf die Idee kommen würde sowas anzufassen...

Musst du dir denn unbedingt die Hände waschen, oder würde es vielleicht auch reichen wenn du Desinfektions-Gel oder Tücher benutzt? Das mache ich immer so wenn ich denke das ich was verseuchtes angefasst habe, z.B. Türklinken in der Arztpraxis, Geldautomaten oder Einkaufswagen. Manchmal grinsen mich die Leute komisch an wenn sie das mitkriegen, aber wenigstens werde ich nie krank



Dieses Gel und die Tücher habe ich schon zuhauf benutzt, deswegen will ich eigentlich von diesem kontaminationsgedanken Abstand nehmen aber ich weiß leider noch nicht wie. Heute hatte ich zum Beispiel Angst, dass mein Turmbeutel mit einem kaugummi auf dem Boden in Berührung gekommen ist, dabei reichen die Träger gar nicht bis auf den Boden. Soll ich die Ängste versuchen zu ignorieren oder mir zu sagen: es ist nichts kontaminiert? Ich würde gerne mal von jemandem einen Tipp wissen den ständig meine Sachen waschen oder Händewaschen und duschen ist auf Dauer ziemlich anstrengend.

Bei Einkaufswagen und co mache ich mir seltsamerweise keine Gedanken, nur wenn ich in meiner Wohnung bin oder wenn ich unterwegs bin und es um die Sachen geht die ich am Körper trage

Zitat von Pipifax Forte:
Du solltest dir klarmachen, dass ein gesundes Immunsystem sehr effizient arbeitet. Denke mal an kleine Kinder, die alles anfassen und in den Mund nehmen. Oder an Penner, die total verdreckt aber in der Regel gesund sind. Und HIV ist nur durch Blut und Sper. übertragbar, weshalb man sogar einem HIV-Kranken einen Zungenkuss geben könnte, ohne sich anzustecken. Ich nehme an, du entwickelst diese Ängste und steigerst dich in sie hinein, weil deine momentane berufliche Situation dich verrückt macht, ohne dass es dir selbst bewusst ist.



Ja, das denke ich auch dass ich dadurch am Rad drehe. Das schlimme ist nur, ich weiß bis jetzt nicht wie ich die negativen Gedanken in den Griff kriegen soll. Ich hbe jetzt im November ein erstgespräch beim Therapeuten (zum Glück). Aber dieser Ekel vor fremden Müll oder dreck auf der Straße Bzw draußen raubt mir manchmal den Nerv

Mein persönlicher Weg wäre Konfrontation. Bewußt den Turnbeutel auf der Straße schleifen lassen und dann die negativen Gefühle aushalten, solang es geht. Dann erst waschen. Sehen, dass nix schlimmes passiert. Beim nächsten Mal versuchen, etwas länger auszuhalten. Und immer so weiter, bis das Hirn gelernt hat, dass es keine Panikgefühle zu schicken braucht.

Zitat von Aquilia:
Mein persönlicher Weg wäre Konfrontation. Bewußt den Turnbeutel auf der Straße schleifen lassen und dann die negativen Gefühle aushalten, solang es geht. Dann erst waschen. Sehen, dass nix schlimmes passiert. Beim nächsten Mal versuchen, etwas länger auszuhalten. Und immer so weiter, bis das Hirn gelernt hat, dass es keine Panikgefühle zu schicken braucht.



Ich will den Drang, ihn waschen zu müssen gerade einfach ignorieren. Aber ob das gelingt, ist was anderes.

Versuch es schrittweise zu machen. Dann hast Du jedes Mal, wenn Du es länger aushältst, ein Erfolgserlebnis. Komplett ignorieren von jetzt auf gleich geht vermutlich schief und führt nur zu Frustration.
Vor allem ginge es ja auch darum, die hausgemachten Zwangsgedanken auszuschalten, indem du dich bewusst in Gefahr begibst. Turnbeutel am Boden schleifen lassen, sich einfach mal kurz auf eine Ubahntreppe setzen,.... Dadurch schaltest Du schrittweise diese irrationale hab ich dort und dort jetzt reingefasst?-Panik aus.

Zitat von Aquilia:
Versuch es schrittweise zu machen. Dann hast Du jedes Mal, wenn Du es länger aushältst, ein Erfolgserlebnis. Komplett ignorieren von jetzt auf gleich geht vermutlich schief und führt nur zu Frustration.
Vor allem ginge es ja auch darum, die hausgemachten Zwangsgedanken auszuschalten, indem du dich bewusst in Gefahr begibst. Turnbeutel am Boden schleifen lassen, sich einfach mal kurz auf eine Ubahntreppe setzen,.... Dadurch schaltest Du schrittweise diese irrationale hab ich dort und dort jetzt reingefasst?-Panik aus.


Aquilia, hast du das selbst mal so geschafft oder ausprobiert? seltsamerweise beunruhigt mich die Vorstellung mit dem turnbeutel mehr als das ich mich wohin setze

Nein, ein Schulkollege mit ausgeprägter Zwangproblematik wurde so behandelt - bei ihm gab es ganz viele verschiedene Ritualhandlungen und magisches Denken (wenn X eintritt muss ich Ritual Y machen, sonst stirbt meine Familie).
Er musste also für die Behandlung Ereignis X bewußt herbeiführen und dann die Angst, seiner Familie könnte was passieren, solange wie möglich aushalten ohne das Ritual durchzuführen.
Die Zeitspannen verlängerten sich im Laufe der Zeit immer mehr, und er konnte es von anfangs ein paar Minuten am Ende dann stundenlang aushalten.
Ob er allerdings komplett von seinen zwängen loskam, weiß ich nicht, weil wir uns aus den Augen verloren haben.
Aber einen Versuch wäre es doch wert!?

Zitat von Aquilia:
Nein, ein Schulkollege mit ausgeprägter Zwangproblematik wurde so behandelt - bei ihm gab es ganz viele verschiedene Ritualhandlungen und magisches Denken (wenn X eintritt muss ich Ritual Y machen, sonst stirbt meine Familie).
Er musste also für die Behandlung Ereignis X bewußt herbeiführen und dann die Angst, seiner Familie könnte was passieren, solange wie möglich aushalten ohne das Ritual durchzuführen.
Die Zeitspannen verlängerten sich im Laufe der Zeit immer mehr, und er konnte es von anfangs ein paar Minuten am Ende dann stundenlang aushalten.
Ob er allerdings komplett von seinen zwängen loskam, weiß ich nicht, weil wir uns aus den Augen verloren haben.
Aber einen Versuch wäre es doch wert!?


Ja so ähnlich ist es bei mir auch nur dass ich dann denke dass ich kontaminiert bin oder krank werde wenn ich bestimmte Rituale/Zwänge nicht mache. Ich werde es mal ausprobieren, danke dir.

A


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