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Ich habe momentan ganz schlimme Gedanken bzw. Gefühle, die mich dann in Panik versetzen. Zum Beispiel:

- Geh ich spazieren und sage mir dann ohje, wenn ich da jetzt hergeh, ist das schlecht.. Geh ich dann daher, krieg ich innerlich total Panik
- Steh ich vorm Eismann und denk mir Zitroneneis, würde es gern haben, hab aber den Zwang was anderes zu nehmen, mit dem ich in dem Moment was gutes verbinde
- Fahr ich im Auto und seh vor mir die Ampel und denk, ohje, wenn du da jetzt drunter herfährst.. Fahr ich dann drunter her, hab ich in dem Moment innerlich voll die Panik
- Geh ich spazieren und such ne Bank und muss eine finden, die ich positiv im Gedanken hab. Setz ich mich auf eine wo ich denke Nee, sitz ich da und bin unruhig.

AARGH. Solche Dinge sind das, total schwachsinnig, und die kommen dann einfach so, in jeglichen Situationen, und innerlich werd ich unruhig, panisch. Es gibt keine Regeln, das sind einfach so Dinge.

ODER ich hab das nicht, und habe dann stattdessen quälende Gedanken an eine Situation von früher wo ich 17 war (Mobbing.. eigentlich harmlos und mir ist das normal egal, momentan kommen die Gesichter aber immer in meinen Kopf und ich fühl mich wie mit 17.. ausgelacht.. dabei bin ich jetzt 23 und hab es kein Stück nötig, komm gut an bei meinen Mitmenschen. Mir ist das auch bewusst, jedoch zwängt sich das immer wieder auf.. wie ein elendiger Kreislauf)

Soo.. habe ich zb. obiges, ist mir diese Mobbingsache total schnurz und ich kann dran denken und es juckt mich nich. Also diese Dinge wechseln ständig.

Und GRUND dieser Dinge ist: Ich bin seit 1 Jahr auf Arbeitssuche, habe letztes Jahr mein Examen erfolgreich bestanden. Bekomme viele Absagen, bin natürlich frustriert, da man mir keine Chance gibt. Zudem bin ich unsicher ob dies MeIN Beruf ist, leider gibt man mir jedoch nicht die Möglichkeit, das auszuprobieren. Habe schon während der Ausbildung gezweifelt, da ich jedoch soviel darein investiert habe, möchte ich es auch ausprobieren.
Und ich denke, da ich ja VOR dieser Arbeitslosigkeit nie Gedanken an dieses Mobbing hatte oder diese Zwänge, dass ich damit meine eigentlichen Probleme (Zukunftsängste, Kontrollverlust in Bezug auf meine Zukunft, da ich ja abhängig bin von anderen Leuten, vllt. fühl ich mich auch irgendwo minderwertig und einsam, werde auch aggressiv, wenn mich jemand drauf anspricht und will das Thema irgendwo von mir wegschieben) damit kompensiere. Klingt das logisch?
Ansonsten bin ich recht gut drauf (wäre das nicht), bekomme auch von meiner Familie/Freunde zu sagen, dass sie mich bewundern, dass ich trotz der blöden Situation soviel lache und tue. Jaa, richtig, nur meine Gedanken kennen sie nich, und ich kann es auch keinem erzählen. Habe schon angedeutet, dass plötzlich Dinge von früher hochkommen, aber wenn ich sage WAS, versteht es auch keiner.

Nur was tue ich denn jetzt? Leider habe ich das ja nicht in der Hand (eine Zusage bzgl. eines Jobs), aber ich möchte wieder nen klaren Kopf haben, ohne diese zusätzliche Belastung.

Vielleicht können sie mir ja helfen.
LG!

18.07.2009 16:30 • 23.07.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo Yvey,

Deine Analyse erscheint mir zutreffend zu sein. Es ist jetzt wichtig, dass Du dieses Wissen nutzt, um die emotionale Belastung so weit in Grenzen zu halten, wie es Dir möglich ist, damit sich keine Zwangshandlungen etablieren. Zwänge sind immer mit der Regulierung von Ängsten verbunden und reduzieren diese kurzfristig, in dem man psychisch den Eindruck gewinnt, Kontrolle zu haben - auch wenn dies nicht wirklich der Fall ist.

Also ganz wichtig : den zwanghaft auftretenden Gedanken, etwas bestimmtes zu tun oder nicht zu tun, nicht nachgeben, sondern trotz unangenehmer Gefühle und Panikgefühlen das tun, was Dir rational richtig erscheint !

Dann solltest Du aus der Unterstützung Deiner sozialen Kontakte Kraft ziehen. Deine Situation der Arbeitslosigkeit ist sicher schwierig. Mache Dir aber klar, dass Du damit wirklich nicht alleine stehst, sondern dass dies vielen im Augenblick so geht. Also nicht aufgeben, nicht die Schuld dafür Dir geben, weiter viel bewerben und aktiv bleiben.

Vielleicht kannst Du auch schauen, ob Du sinnvolle andere Aktivitäten unternehmen kannst, die über Freizeitverhalten hinausgehen (Dich sozial engagieren, Selbsthilfegruppen für arbeitssuchende Menschen, Aushilfstätigketen ....), damit Du einfach nicht nur wartest.

Solltest Du merken, dass Du Unterstützung brauchst, hole Dir zusätzlich professionelle Hilfe.

Alles Gute für Dich - und lass Dich nicht unterkriegen !


Herzlichen Gruß

Bernd Remelius




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