Hallo zusammen,
ich habe ganz beschissene zwei Wochen hinter mir. Schon seit zwei Jahren leide ich unter einer leichten generalisierten Angststörung (Die Diagnose habe ich mir jetzt mithilfe von Google selber gestellt), konnte damit aber immer sehr gut leben.
Eines Abends dann habe ich mit meinem Freund einen Film geschaut in dem ein Psychopath jemanden umgebracht hat. Plötzlich kam mir der Gedanke: „Was, wenn ich auch mal meinem Freund was antue?“ Dieser Gedanke hat mich so aus der Bahn geworfen, dass ich eine ganz schlimme Panikattacke bekam und in den kommenden Tagen immer mehr verrückte Ideen hatte einhergehend mit einem ständigen Gefühl von Angst (irgendwann mal Amok laufen, Hass auf die Menschheit entwickeln usw.) Ich kannte mich selbst nicht mehr wieder und dachte wirklich ich bin verrückt. Jedenfalls hab ich völlig das Vertrauen in mich selber verloren und war total angespannt, hatte plötzlich keinen Hunger mehr und hab morgens gedacht „Oh Gott wie überstehe ich diesen Tag“. Mir wars auch alleine in der Wohnung mit meinem Freund ganz unwohl und ich hab mich mega in meine Krankheit (ganz sicher Schizophrenie!) rein gesteigert. Wenn man dann natürlich auch im Internet noch Sachen liest wie „Eine Angststörung kann zur Schizophrenie führen“ – das macht die Sache natürlich dann deutlich schlimmer und man sieht sich schon in der Psychiatrie. Alle Leute die mir gesagt haben „So einfach verliert man nicht den Verstand, da muss man bestimmt schon ganz krasse Dinge in der Vergangenheit erlebt haben“ konnten mich nicht beruhigen, denn ich fand stets ein Gegenbeispiel. Das Gedankenkarussell hat sich gedreht und gedreht und es fiel mir so schwer mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren.
Ich wusste die ganze Zeit, dass es eigentlich völliger Schwachsinn ist, den ich mir da zurecht spinne und ich eigentlich überhaupt keinen Grund dazu habe, weil mein Leben eigentlich schön ist.
Einen weiteren großen Fehler, den ich gemacht habe, war psychische Krankheiten googlen. Seitdem weiß ich, dass schizophrene Menschen z.B. den Teufel sehen und was rede ich mir natürlich ein? Ich hätte in jemandem den Teufel gesehen. Und zack- wieder eine Panikattacke!
Ich bin echt froh, dass meine Familie im Moment für mich da ist und mir immer wieder sagt, wie lächerlich meine Gedanken doch sind. Mittlerweile weiß ich auch dass es sich wohl um schlimme Zwangsgedanken handelt, die mich im Moment verstärkt heimsuchen. Und ich bin mal gespannt, was meine nächste Idee ist, woran ich festmache, dass ich verrückt bin
Eigentlich ist es echt zum Lachen, aber mich hat das Ganze in den letzten Wochen extrem belastet. Nun, wo ich weiß, dass es „nur“ Zwangsgedanken sind und dies offensichtlich etwas ist, wo viele junge Menschen drunter leiden, geht es mir etwas besser.
Als ich vor einer Woche bei meiner HA war und ihr das mit den Ängsten erklärt hat, hat sie mir ein AD namens Sertralin verschrieben, welches die Ängste wohl lösen soll. Erst dachte ich, „oh man, wie tief bist du gesunken, dass du sowas nehmen sollst?“ , hab mich aber jetzt entschieden es doch mal zu versuchen. Eigentlich sollen so Medikamente ja erst nach mindestens zwei Wochen wirken, aber ich bilde mir ein, dass ich zumindest abends deutlich ruhiger bin und meine Zwangsgedanken belächeln kann. Trotzdem ist die innere Unruhe besonders morgens immer noch da, wo ich aber hoffe, dass es bald weg geht.
Obwohl diese Krise bei mir sicherlich noch nicht komplett überstanden ist, kann ich allen, die genau so fühlen wie ich sagen: Lasst das Googeln von Krankheiten weg und am besten auch die Erfahrungsberichte in Foren (da findet man nämlich auch die wildesten Krankheitsgeschichten). – ich weiß, ich mache grad nichts anderes, aber bei diesem Post soll es auch bleiben.. Eine andere Art von Ablenkung ist eigentlich wichtig, mir tut es zum Beispiel total gut in der Natur zu sein.
Außerdem glaube ich, dass so eine Angststörung nicht ohne Grund auftritt, sondern dass er Körper einem irgendwas sagen will. Auch wenn das wahrscheinlich absolut blöd klingt, aber ich versuche daraus jetzt auch etwas positives zu ziehen und mein Leben ein wenig zu ändern, damit ich bald wieder die Alte bin und über meine momentane Phase lachen kann.
Also Leute, so viel von mir. Ich wünsche euch alles Gute und wir schaffen das schon!
ich habe ganz beschissene zwei Wochen hinter mir. Schon seit zwei Jahren leide ich unter einer leichten generalisierten Angststörung (Die Diagnose habe ich mir jetzt mithilfe von Google selber gestellt), konnte damit aber immer sehr gut leben.
Eines Abends dann habe ich mit meinem Freund einen Film geschaut in dem ein Psychopath jemanden umgebracht hat. Plötzlich kam mir der Gedanke: „Was, wenn ich auch mal meinem Freund was antue?“ Dieser Gedanke hat mich so aus der Bahn geworfen, dass ich eine ganz schlimme Panikattacke bekam und in den kommenden Tagen immer mehr verrückte Ideen hatte einhergehend mit einem ständigen Gefühl von Angst (irgendwann mal Amok laufen, Hass auf die Menschheit entwickeln usw.) Ich kannte mich selbst nicht mehr wieder und dachte wirklich ich bin verrückt. Jedenfalls hab ich völlig das Vertrauen in mich selber verloren und war total angespannt, hatte plötzlich keinen Hunger mehr und hab morgens gedacht „Oh Gott wie überstehe ich diesen Tag“. Mir wars auch alleine in der Wohnung mit meinem Freund ganz unwohl und ich hab mich mega in meine Krankheit (ganz sicher Schizophrenie!) rein gesteigert. Wenn man dann natürlich auch im Internet noch Sachen liest wie „Eine Angststörung kann zur Schizophrenie führen“ – das macht die Sache natürlich dann deutlich schlimmer und man sieht sich schon in der Psychiatrie. Alle Leute die mir gesagt haben „So einfach verliert man nicht den Verstand, da muss man bestimmt schon ganz krasse Dinge in der Vergangenheit erlebt haben“ konnten mich nicht beruhigen, denn ich fand stets ein Gegenbeispiel. Das Gedankenkarussell hat sich gedreht und gedreht und es fiel mir so schwer mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren.
Ich wusste die ganze Zeit, dass es eigentlich völliger Schwachsinn ist, den ich mir da zurecht spinne und ich eigentlich überhaupt keinen Grund dazu habe, weil mein Leben eigentlich schön ist.
Einen weiteren großen Fehler, den ich gemacht habe, war psychische Krankheiten googlen. Seitdem weiß ich, dass schizophrene Menschen z.B. den Teufel sehen und was rede ich mir natürlich ein? Ich hätte in jemandem den Teufel gesehen. Und zack- wieder eine Panikattacke!
Ich bin echt froh, dass meine Familie im Moment für mich da ist und mir immer wieder sagt, wie lächerlich meine Gedanken doch sind. Mittlerweile weiß ich auch dass es sich wohl um schlimme Zwangsgedanken handelt, die mich im Moment verstärkt heimsuchen. Und ich bin mal gespannt, was meine nächste Idee ist, woran ich festmache, dass ich verrückt bin
Eigentlich ist es echt zum Lachen, aber mich hat das Ganze in den letzten Wochen extrem belastet. Nun, wo ich weiß, dass es „nur“ Zwangsgedanken sind und dies offensichtlich etwas ist, wo viele junge Menschen drunter leiden, geht es mir etwas besser.
Als ich vor einer Woche bei meiner HA war und ihr das mit den Ängsten erklärt hat, hat sie mir ein AD namens Sertralin verschrieben, welches die Ängste wohl lösen soll. Erst dachte ich, „oh man, wie tief bist du gesunken, dass du sowas nehmen sollst?“ , hab mich aber jetzt entschieden es doch mal zu versuchen. Eigentlich sollen so Medikamente ja erst nach mindestens zwei Wochen wirken, aber ich bilde mir ein, dass ich zumindest abends deutlich ruhiger bin und meine Zwangsgedanken belächeln kann. Trotzdem ist die innere Unruhe besonders morgens immer noch da, wo ich aber hoffe, dass es bald weg geht.
Obwohl diese Krise bei mir sicherlich noch nicht komplett überstanden ist, kann ich allen, die genau so fühlen wie ich sagen: Lasst das Googeln von Krankheiten weg und am besten auch die Erfahrungsberichte in Foren (da findet man nämlich auch die wildesten Krankheitsgeschichten). – ich weiß, ich mache grad nichts anderes, aber bei diesem Post soll es auch bleiben.. Eine andere Art von Ablenkung ist eigentlich wichtig, mir tut es zum Beispiel total gut in der Natur zu sein.
Außerdem glaube ich, dass so eine Angststörung nicht ohne Grund auftritt, sondern dass er Körper einem irgendwas sagen will. Auch wenn das wahrscheinlich absolut blöd klingt, aber ich versuche daraus jetzt auch etwas positives zu ziehen und mein Leben ein wenig zu ändern, damit ich bald wieder die Alte bin und über meine momentane Phase lachen kann.
Also Leute, so viel von mir. Ich wünsche euch alles Gute und wir schaffen das schon!
06.08.2015 10:44 • • 06.08.2015 #1
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