Hallo,
ich bin neu im Forum und wende mich mit einem Problem an Euch, dass mich schon seit vielen Jahren begleitet, und für das ich einfach noch keine Lösung habe. Ich hoffe der eine oder andere hier kann mir in paar sinnvolle Tipps geben und ich bedanke mich schon einmal im Voraus für Eure Hilfe.
Bis jetzt habe ich mit niemandem über meine Probleme gesprochen. Ich bin mit meinen Sorgen ganz alleine und merke, dass die Belastung im Laufe der Jahre nicht weniger wird, sondern gleich bleibt oder vielleicht sogar steigt. Auf die Dauer will ich mich mit diesem Zustand nicht abfinden.
Konkret ist folgendes passiert: Ich habe mit 17 (bin jetzt 32) eine Jugendsünde begangen, die auf Video festgehalten wurde und die mir im nachhinein sehr peinlich ist. Es ist mir noch heute unangenehm darüber zu schreiben. Ich will deshalb nur sagen, dass es peinliche und obszöne Handlungen von mir waren, die man zwar als Jugendsünde abtun kann und die niemandem wirklich geschadet haben, aber die mir heute mehr als peinlich sind. Das Video hat damals ein Freund von mir aufgenommen, zu dem ich keinen Kontakt mehr habe. Ich weiss aber, dass er es auch an Mitschüler weitergegeben hat. Deshalb kann man nicht sagen, wieviele Kopien davon noch existieren und wer sie besitzt. Meine Befürchtung ist seit vielen Jahren, dass jemand dieses Videos öffentlich macht! In Zeiten von youtube müsste nur jemand das Video veröffentlichen und meinen Namen nennen, und es könnte praktisch jeder darauf zugreifen und sehen, was ich damals getan habe.
Da ich aus verschiedenen Gründen misstrauisch gegenüber Psychiatern hbin, will ich erstmal alles versuchen, was ich selber tun kann, um mir zu helfen. Ich habe schon vieles über den Umgang mit traumatischen Erlebnissen gelesen und mich mit den einschlägigen Bewältigungsstrategien vertraut gemacht. Das Problem hier ist aber gerade nicht ein traumatisches Erlebnis in der Vergangenheit, sondern Zukunftsangst. Die große Zukunftsangst scheint für mich sehr real, was sicherlich auch an einer gewissen Neigung meinerseits liegt, mich unnötig zu sorgen und vergangene Fehler überzubewerten.
Konkret macht mir besonders die gespürte Hilflosigkeit Sorgen. Ich fühle mich hilflos, weil ich das Ereignis nicht mehr Rückgängig machen kann. Ich fühle mich darüberhinaus erpressbar und anderen ausgeliefert, die über das Video verfügen und es verbreiten können, wenn Sie es wollen. Ich spiele oft die Szenarien durch, die eintreten können, wenn das Video an die Öffentlichkeit gelangt. Am meisten Angst habe ich davor, ausgelacht und der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Ich stelle es mir schlimm vor, wenn etwa die Chefs oder Arbeitskollegen davon erfahren und ich zur Zielscheibe von Spott usw. werde. Man könnte sagen, ich steigere mich zu sehr in diese Ängste rein, aber es ist ja nicht auszuschliessen, dass es tatsächlich so kommt. In letzter Konsequenz fürchte ich um meine bürgerliche Existenz. Meinen Job würde ich eher aufgeben, als mich täglich oder immer wieder auf´s neue (auch im erweiterten Freundeskreis, wenn neue Leute mich kennenlernen, kann das passieren) bissigen Kommentaren oder Sticheleien auszusetzen. Jetzt werden einige vielleicht sagen, ich soll mit 32 Jahren mir keine Sorgen mehr über eine Jugendsünde machen, aber ich habe es bis jetzt nicht geschafft, mich soweit davon zu distanzieren, dass es kein Problem mehr für mich darstellt.
Soweit meine Geschichte. Ich könnte jetzt noch vieles mehr schreiben, aber das wichtigste habe ich gesagt. Ich freue mich über jede Art von konstruktiven Vorschlägen und Kritik, die mir helfen können, meine Sorgen und schlimmen Zukunftserwartungen in den Griff zu bekommen.
Gruß
Ratsuchender09
ich bin neu im Forum und wende mich mit einem Problem an Euch, dass mich schon seit vielen Jahren begleitet, und für das ich einfach noch keine Lösung habe. Ich hoffe der eine oder andere hier kann mir in paar sinnvolle Tipps geben und ich bedanke mich schon einmal im Voraus für Eure Hilfe.
Bis jetzt habe ich mit niemandem über meine Probleme gesprochen. Ich bin mit meinen Sorgen ganz alleine und merke, dass die Belastung im Laufe der Jahre nicht weniger wird, sondern gleich bleibt oder vielleicht sogar steigt. Auf die Dauer will ich mich mit diesem Zustand nicht abfinden.
Konkret ist folgendes passiert: Ich habe mit 17 (bin jetzt 32) eine Jugendsünde begangen, die auf Video festgehalten wurde und die mir im nachhinein sehr peinlich ist. Es ist mir noch heute unangenehm darüber zu schreiben. Ich will deshalb nur sagen, dass es peinliche und obszöne Handlungen von mir waren, die man zwar als Jugendsünde abtun kann und die niemandem wirklich geschadet haben, aber die mir heute mehr als peinlich sind. Das Video hat damals ein Freund von mir aufgenommen, zu dem ich keinen Kontakt mehr habe. Ich weiss aber, dass er es auch an Mitschüler weitergegeben hat. Deshalb kann man nicht sagen, wieviele Kopien davon noch existieren und wer sie besitzt. Meine Befürchtung ist seit vielen Jahren, dass jemand dieses Videos öffentlich macht! In Zeiten von youtube müsste nur jemand das Video veröffentlichen und meinen Namen nennen, und es könnte praktisch jeder darauf zugreifen und sehen, was ich damals getan habe.
Da ich aus verschiedenen Gründen misstrauisch gegenüber Psychiatern hbin, will ich erstmal alles versuchen, was ich selber tun kann, um mir zu helfen. Ich habe schon vieles über den Umgang mit traumatischen Erlebnissen gelesen und mich mit den einschlägigen Bewältigungsstrategien vertraut gemacht. Das Problem hier ist aber gerade nicht ein traumatisches Erlebnis in der Vergangenheit, sondern Zukunftsangst. Die große Zukunftsangst scheint für mich sehr real, was sicherlich auch an einer gewissen Neigung meinerseits liegt, mich unnötig zu sorgen und vergangene Fehler überzubewerten.
Konkret macht mir besonders die gespürte Hilflosigkeit Sorgen. Ich fühle mich hilflos, weil ich das Ereignis nicht mehr Rückgängig machen kann. Ich fühle mich darüberhinaus erpressbar und anderen ausgeliefert, die über das Video verfügen und es verbreiten können, wenn Sie es wollen. Ich spiele oft die Szenarien durch, die eintreten können, wenn das Video an die Öffentlichkeit gelangt. Am meisten Angst habe ich davor, ausgelacht und der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Ich stelle es mir schlimm vor, wenn etwa die Chefs oder Arbeitskollegen davon erfahren und ich zur Zielscheibe von Spott usw. werde. Man könnte sagen, ich steigere mich zu sehr in diese Ängste rein, aber es ist ja nicht auszuschliessen, dass es tatsächlich so kommt. In letzter Konsequenz fürchte ich um meine bürgerliche Existenz. Meinen Job würde ich eher aufgeben, als mich täglich oder immer wieder auf´s neue (auch im erweiterten Freundeskreis, wenn neue Leute mich kennenlernen, kann das passieren) bissigen Kommentaren oder Sticheleien auszusetzen. Jetzt werden einige vielleicht sagen, ich soll mit 32 Jahren mir keine Sorgen mehr über eine Jugendsünde machen, aber ich habe es bis jetzt nicht geschafft, mich soweit davon zu distanzieren, dass es kein Problem mehr für mich darstellt.
Soweit meine Geschichte. Ich könnte jetzt noch vieles mehr schreiben, aber das wichtigste habe ich gesagt. Ich freue mich über jede Art von konstruktiven Vorschlägen und Kritik, die mir helfen können, meine Sorgen und schlimmen Zukunftserwartungen in den Griff zu bekommen.
Gruß
Ratsuchender09
06.09.2009 15:04 • • 06.09.2009 #1
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