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Guten Morgen, ich schreibe hier nochmal im Forum, weil ich gerade echt ratlos bin

Ich bin schon seit 2011 wegen einer generalisierten Angststörung mit Cardiophobie in Behandlung. Es gab nach 2011 auch wieder bessere, fast angstfreie Zeiten. Leider hat sich während der Pandemie bei mir zusätzlich noch eine sehr ausgeprägte Agoraphobie entwickelt. Diese war dann so heftig, dass ich es nicht mal mehr zum Hausarzt oder zur Psychotherapie geschafft habe. Zuhause habe ich aber funktioniert und konnte auch ganz normal aus dem Homeoffice arbeiten. Weil ich aber aus der Agoraphobie alleine nicht rausgekommen, habe ich dann im Oktober Kontakt zu einer ambulanten psychlogischen Unterstützung aufgenommen. D. h. es kommen 2-3x pro Woche Ärzte oder Therapeuten zu mir nach Hause. Mit der Unterstützung durch ambulanten Dienst ging es dann komplett den Bach runter.

Es wurden zuerst meine bisherigen Medikamente (morgens Escitalopram, abends Mirtazapin) gestrichen. Diese Medikation wurde als Kontraindikation bezeichnet. Stattdessen sollte ich Sertralin einnehmen, was ich aber überhaupt nicht vertragen habe und was ich dann nach 2 Wochen wieder absetzten musste. Seitdem bin ich komplett ohne Medikament. Eine alternatives Medikament wurde verweigert. Ein Bedarfsmedikament wurde verweigert. Ich habe auf eigene Faust mit Lavendel, Baldrian, Passionsblume etc. herumexperimentiert, leider ohne Erfolg.

Mein aktueller Zustand ist geprägt von starker innerer Unruhe, Schlafproblemen, Panikattacken, Schwindel und einer absoluten körperlichen Schwäche. Ich kann kaum stehen, geschweige denn Spazieren gehen, wie die Therapeuten immer fordern. Spazieren gehen scheint sowieso der einzige Therapieansatz zu sein, den die kennen Die Schwäche kann ich mir zumindest so erklären, dass ich in den letzten Wochen unheimlich viel gelegen habe.

Die Leute vom ambulanten Dienst fordern nun, dass ich in 2 Wochen oder so in der Tagesklinik zu erscheinen habe. Außerdem reagieren die tw. ungehalten, weil ich trotz ihrer Behandlung keine Fortschritte mache. Ich überlege nun, die Zusammenarbeit mit dem ambulanten Dienst zu beenden und wieder meine alte Medikation einzunehmen. Damit ich zumindest wieder in den Zustand vor Oktober zurückkomme.

Gestern 11:59 • 27.12.2024 #1


6 Antworten ↓


Zitat von ChrisG:
Ich überlege nun, die Zusammenarbeit mit dem ambulanten Dienst zu beenden und wieder meine alte Medikation einzunehmen. Damit ich zumindest wieder in den Zustand vor Oktober zurückkomme.

Klingt nach einer guten Idee

A


Cardiophobie - Wieso hat es sich so verschlechtert?

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Krankheiten insbesondere psychische Erkrankungen können in Wellen verlaufen. Man versucht dann zurecht an bessere Zeiten anzuknüpfen, die mit bestimmten Medikamenten erreicht wurden. Überall wo Angst im Spiel ist, muss zusätzlich aufgepasst werden, denn krankhafte Angst breitet sich aus wie die Pest, wenn man ihr zu viel Raum gibt. Was die körperliche Schwäche betrifft, habe ich eine hohe Disziplin entwickelt, mich gegen viele Widrigkeiten trotzdem zu bewegen. Bei einer Depression ist das eher schwierig, aber bei Angst lohnt es sich, sich durchzubeissen. Selbst wenn die die Angst einen zuhause gefangen hält, muss man eben dort zu seiner Bewegung kommen. Wer innerlich und äusserlich stagniert läuft Gefahr, sich in eine Abwärtsspirale zu begeben.

Danke für eure Antworten. Gestern war ich erfolgreich, gegen die Schwäche anzukämpfen. Heute bin ich total platt und kriege es nicht hin.

Das ist doch gut das du gestern gegen die Schwäche ankämpfen konntest und heute machst du eine Pause.

Hast Du einen ambulanten Psychiater falls nicht kann dir dein Hausarzt deine alten Medis verschreiben? Zur Not Karte hinschicken und die Medis aufschreiben lassen wenn du den Weg nicht schaffst. Evt. reicht auch eine Ersatzbescheinigung per Post ausgedruckt von der Kasse.

Sind die Theras mit Dir rausgegangen oder nur zu Hause gesessen und geredet? Du brauchst letztendlich praktische Hilfe d.h gemeinsam rausgehen und immer wieder neue positive Erfahrungen sammeln bis sich das Erlernte im Gehirn irgendwann gesetzt hat.
Alles leider ein langer langer Weg und an erster Stelle sollte nun stehen das du mit Begleitung zu Ärzten und Ämtern kommst. Ein Bluttest um paar körperliche Sachen auszuschliessen, wäre auch nicht schlecht (Ursache für Schwäche suchen- Vit D, Eisen, Schilddrüsenwerte..).

Aufjedenfall versuche zu Hause nicht den ganzen Tag zu liegen : es gibt auf youtube viele Sitzprogramme/Balanceübungen (wichtig für Schwindel) für Senioren/sogar im Liegen etc. Fang mit 10Min im Sitzen an und irgendwann machst du 3mal 10`pro Tag und steigerst das. Oder laufe in der Wohnung rum und zähle deine Schritte. Nicht deine Restfitness einfach so verschenken.
Ich habe mit 3 Min dehnen angefangen und später dann Sitzgynmastik und mit den Monaten wollte mein Gehirn einfach aus Routine jeden Tag etwas Bewegung haben (neue Routinen dauern Monate bis diese auch sitzen). Ich mache das alles seit Jahren zu Hause in meinem Tempo.

Die alten Medikamente sind noch vorhanden, habe mir auch schon vom Hausarzt absegnen lassen, dass ich die wieder nehmen kann. Ich werde morgen damit beginnen. Wenn es mir dann besser geht, kann ich auch hoffentlich mal wieder zum Arzt. Die letzten Blutwerte sind vom 20.11.

Die ambulante Therapie besteht aus Gesprächen und Verabredungen, was ich dann alleine umsetzen soll. Wir haben aber auch zusammen trainiert, z. B. Einkaufen gehen.

Die Idee mit den Sitzübungen finde ich sehr gut! Auf YT findet man da wirklich viel

Hallo ChrisG,

bitte schau dir diese Themen genauer an. Darin befinden sich sehr viele Hilfestellungen. Du kannst in diesen Themen auch gerne schreiben:

Cardiophobie Herzangst

Cardiophobie Leidensgenossen?

Du kannst auch in diesen Themenbereichen Beiträge erstellen, und die relevanten Mitglieder werden informiert.

Beste Grüße
Carsten





Mira Weyer
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