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Zitat von FrancesTheMute:
In 3 Wochen fahren wir nach Italien, davor hab ich ein wenig Respekt.

Es kann auch eine riesen Chance sein.
Bei mir ist es meist so, dass ich im Urlaub (wenn ich weit weg von daheim bin) so gut wie immer ein anderer Mensch bin. Das war schon vor einigen Jahren so, immer. Ich habe im Urlaub bis auf ganz wenige Ausnahmen wirklich keinerlei Symptome.
Achte mal darauf, wenn du in Italien bist bzw. vielleicht, wenn du daheim bist dann nochmal überlegen, wie es im Urlaub war im Vergleich zu daheim.

Wenn es bei dir ähnlich ist wie bei mir, dann sind das eindeutige (!) Hinweise, dass im üblichen Umfeld daheim der Kern des Problems liegt. Im Urlaub hat man meist keine Verpflichtungen im Unterbewusstsein verankert (Job, Eltern, gesellschaftliche und sonstige Aufgaben, Stress usw). Der ganze Mist von Alltag existiert im Urlaub nicht (außer natürlich, man hat Probleme in der Beziehung, die mit dabei ist im Urlaub - dann kann es auch anders sein - weiß ich von einem Bekannten).

Ansonsten freut es mich, dass du mit Venlafaxin gut zurecht kommst.

Zitat von SteveRogers:
Es kann auch eine riesen Chance sein. Bei mir ist es meist so, dass ich im Urlaub (wenn ich weit weg von daheim bin) so gut wie immer ein anderer ...

Absolut.

Ich will mir dahingehend auch keinen Druck auferlegen. Keine was wäre wenn-Szenarien im Kopf durchspielen, sondern sich an den schönen Dingen erfreuen.

Update:
Ich hatte eine sehr gute Woche. Kann aber nicht sagen ob es dem Venlafaxin geschuldet ist, den neuen Erkenntnissen in der Psychotherapie oder ein Mix aus Beidem. Nichtsdestotrotz traue ich dem Frieden nicht ganz, weil ich ja weiß wie schnell es gehen kann. Grundsätzlich also positiv, aber ich harre der Dinge die da noch kommen oder auch nicht.

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Wie eine Panikattacke mein Leben veränderte

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@FrancesTheMute

Hab gerade an Deine Geschichte gedacht und mich gefragt wie es Dir wohl gerade geht.

@illum
Hallo allerseits!

Aktuell bin ich im Urlaub in Italien. Ich würde sagen mein Zustand ist durchwachsen. Grundsätzlich habe ich die Symptome gut im Griff, jedoch tu ich mich schwer mit den negativen Gedanken bzw. Zwangsgedanken. Es war die richtige Entscheidung un den Urlaub zu fahren, jedoch bin ich auch noch sehr entfernt davon, wie es sein könnte bzw. wie es wohl ohne Angst wäre.

Beim Venlafaxin bin ich nach wie vor bei 150mg, hatte wenig - keine Nebenwirkungen. Ob sie besser helfen als die Escitalopram? Puh, schwer zu sagen. Mir ging es damals zu Beginn auch besser, nach und nach verschlechterte sich mein Zustand. Zumindest muss ich recht selten auf Benzos zurückgreifen.
Um deine Frage @illum also zu beantworten, ich würde sagen nicht gut und nicht schlecht.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Italien

@FrancesTheMute
Mit einer Angststörung ist alles immer erstmal anders.
Und da gibts leider auch kein Medikament, was man nehmen kann, damit man wieder „so ist wie vorher“.
Antidepressiva und co sind keine Ibuprofen, die man bei Kopfschmerzen nimmt und dann sind die weg.
Wichtig ist die therapeutische Aufarbeitung, damit du nach und nach wieder ein normales Leben leben kannst.
Aber das dauert, auch wenn’s frustrierend ist.

Schön ist aber, dass du den Urlaub trotzdem ein wenig genießen kannst.
Versuche dich nicht mehr mit dem „francis“ von früher zu vergleichen, auch wenn’s schwer fällt.
So ne Erkrankung ist ein einschneidendes Erlebnis.
Bleib im hier und jetzt. Wenn es jetzt „ok“ ist, genieße das und ärgere dich nicht darüber, dass es eigentlich noch besser sein müsste.
Es könnte auch viel schlechter sein.
Daher, bleib im hier und jetzt und genieße deinen Urlaub so gut es geht

Mal ein kleines Update:
Mittlerweile nehme ich nur noch Venlafaxin 150mg. Panikattacken hatte ich schon seit Monaten keine mehr, auch keine leichten. Symptome bis auf manchmal Schwindelgefühl oder flauen Magen auch nichts ...
Sport kann ich in kleinen Dosen auch machen. Bald jährt sich meine Panikattacke, davor habe ich großen Respekt. Und es gibt auch noch recht oft Momente, in denen die Angst durchkommt - wenn auch auf andere Art und Weise. Ich habe definitiv große Fortschritte gemacht, aber die Gedanken und die Angst vor der Angst sind immer noch da. Hab auch das Gefühl dass ich das nicht mehr wirklich wegbekomme. Da kann aber auch nur meine Ungeduld aus mir sprechen ...

@FrancesTheMute Schön von dir zu lesen und noch schöner das es dir besser geht
Auch bei mir jährt sich die Angst und Panikstörung , ganz bald .
Mir ist auch etwas mulmig dabei , aber hey wir dürfen stolz auf uns sein, was wir in den letzten Monaten geschafft haben
Ich wünsche dir weiterhin , gute Besserung, Glück und Zufriedenheit.
Fröhliche Weihnachten und ein gesundes neues Jahr

Zitat von FrancesTheMute:
Hab auch das Gefühl dass ich das nicht mehr wirklich wegbekomme.

Das darf auch ruhig ein ganz kleines bisschen so bleiben. Die Angst passt auf dich auf, und ab und zu mal daran erinnert werden ist besser, als wenn sie dir eines Tages wieder unvermittelt mit voller Wucht ins Kreuz tritt..

Danke für euer Feedback.
Ich freue mich grundsätzlich dass ich wieder relativ normal am Leben teilnehmen kann. Aber es sind diese Momente, in denen mich die Angst und Panik kurz einholt, die einen dann wieder sehr erden. Ich würde sagen dass ich danach hauptsächlich Traurigkeit und Frust empfinde. Ist aber in Ordnung, das darf und soll wahrscheinlich so sein. Der Gedanke an Weihnachten letztes Jahr macht mich dennoch sehr nervös und ichhabe Angst, alles nochmal durchmachen zu müssen. Meine Therapeutin meinte, dass diese Jahrestage einfach in der menschlichen DNA verankert sind. Also Augen zu und durch!

Zitat von FrancesTheMute:
Meine Therapeutin meinte, dass diese Jahrestage einfach in der menschlichen DNA verankert sind.

Bei mir war es seinerzeit ein Urlaub, in dem wir kurz bevor ich so richtig zusammengebrochen bin gewesen sind. Es war schrecklich, weil ich die drei Wochen nur aus Angst und Derealisation bestanden habe. Das hat mir dann auch den Rest gegeben.

2 Jahre später - nach Klinik und Therapie - sind wir das erste mal wieder dorthin gefahren – gleiches Land, gleicher Ort wie schon so oft zuvor. Ich habe große Bedenken gehabt, wie es mir dort wohl gehen würde und ob die ganzen Erinnerungen und Gefühle wieder hochkommen. Aber es war so ganz anders als erwartet. Es kamen eher die guten Gefühle von früher wieder hoch und die Erleichterung, endlich wieder (halbwegs) angstfrei zu sein und die Dinge im Griff zu haben.

Mach' die Augen ruhig auf, aber denke daran, dass Du heute klüger / wissender / erfahrener als vor einem Jahr bist. Im Gegensatz zu letztem Jahr hast Du heute ganz andere Möglichkeiten.

Zitat von Angstmaschine:
Bei mir war es seinerzeit ein Urlaub, in dem wir kurz bevor ich so richtig zusammengebrochen bin gewesen sind. Es war schrecklich, weil ich die drei ...

Ich hoffe das wird bei mir ähnlich sein.
Aktuell ist es mehr der Frust, wenn mal wieder ein schlechter Tag ist ... Da überkommen mich auch mal die Emotionen und ich verdrück ein paar Tränen, weil in diesen Momenten der Wunsch nach früher extrem ausgeprägt ist.

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Mira Weyer
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