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Ich mache bereits die zweite Langzeittherapie und ehrlich gesagt wird ständig etwas anderes diagnostiziert.
Damals war es eine selbstunsichere Persönlichkeitsstruktur, zwanghafte Persönlichkeit, generalisierte Angststörung, leichte Depression, starke Schlafstörungen.
Jetzt hieß es eher soziale Phobie, Hypochondrie und Depression sowie Zwangsstörung und auch etwas von Borderline und paranoide Persönlichkeitsstörung.
Und als wenn das nicht genug wäre wurde mir nun ADHS diagnostiziert.
Ich bin eigentlich nur noch verwirrt.
Können die ganzen psychischen Störungsbilder vom ADHS kommen?
Mal ist die generalisierte Angststörung sehr ausgeprägt, eigentlich immer die soziale Phobie sowie Borderline.
Ich weiß es nicht. Es wechselt ständig mit der Stärke der Symptome.
Mal mehr Angst Mal gar keine Angst aber wieder zwanghafter, etc.
Ist das normal? Bekommt ihr auch so viel diagnostiziert?

22.10.2024 22:31 • 23.10.2024 #1


11 Antworten ↓


Zitat von MamaAngsthase:
Bekommt ihr auch so viel diagnostiziert?

Nein.

A


Welche psychische Erkrankung habe ich?

x 3


Zitat von MamaAngsthase:
Ich mache bereits die zweite Langzeittherapie und ehrlich gesagt wird ständig etwas anderes diagnostiziert. Damals war es eine selbstunsichere Persönlichkeitsstruktur, zwanghafte Persönlichkeit, generalisierte Angststörung, leichte Depression, starke Schlafstörungen. Jetzt hieß es eher soziale Phobie, ...

Hab schon öfter gelesen, dass vorallem Frauen die viel diagnostiziert wurden, eigentlich die Diagnose ADHS dann erhalten haben. Also ja, vieles kann durch das ADHS kommen. Ich war bis jetzt nur bei zwei Psychiatern. Beim ersten wurde mir eine depressive Verstimmung diagnostiziert und anschließend vom zweiten eine schwere Depression, Angststörung, Hypochondrie und eine Zwangsstörung. Für mich sind diese Diagnosen passend. Ich denke aber schon seit Jahren dass ich entweder eine Form von Autismus habe oder auch ADHS. Diagnostizieren lasse ich mir beides aber nicht, weil das ewig dauert und für mich eigentlich nicht relevant ist. Da sich der Diagnoseschlüssel eh jedes Jahr ändert, viele Sachen hinzukommen, Sachen verändert werden, ist mir am Ende eigentlich egal, was ich jetzt habe. Ich bekomme Medikamente die für mich passen und für die meisten Erkrankungen gibt es auch dieselben Therapieansätze, wie Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie etc. Welche psychische Erkrankung du hast oder vielleicht auch nicht hast, wird dir hier keiner sagen können. Es hilft sicher wenn man viele Jahre den gleichen Psychiater hat und nicht ständig wechseln muss. Jeder hat eine andere Meinung und jeder arbeitet anders. Das deine Symptome switchen, sagt nix über die Diagnose allgemein aus, das ist ganz normal. Ein depressiver Mensch ist nicht jeden Tag totunglücklich, ein Mensch mit Angststörung hat nicht jeden Tag die gleiche Stärke an Angst. Ist bei mir genauso. Gibt gute und schlechte Tage. Und weil du von Damals schreibst, das ist auch normal. Psychische Störungen können sich auch verändern und entstehen. Du bleibst ja auch nicht immer ein Kind. Du entwickelst dich stets weiter.

Zitat von Smarty_:
Psychische Störungen können sich auch verändern und entstehen. Du bleibst ja auch nicht immer ein Kind. Du entwickelst dich stets weiter.


Ich denke, es sind nicht viele unterschiedliche Einzel-Diagnosen ( die einen dann verwirren )
sondern viele verschiedene Symptome die miteinander gemeinsam bei psychischen Erkrankungen einhergehen.

Eine Depression hat viele Gesichter, z.B. einhergehend mit Unsicherheit, Ängsten, Zwängen, Schlafstörungen... die man mitunter erst entwickelt in Laufe der Zeit. Begleiterkrankungen.

Wenn eine Grunderkrankung mit einer weiteren Krankheit einhergeht, bezeichnet man diese zweite Erkrankung als Begleiterkrankung. Der Fachbegriff dafür ist Komorbidität.

Auch auf psychischer Ebene gibt es häufig Begleiterkrankungen wie Angststörungen, Schlafstörungen, Depressionen und Persönlichkeitsstörungen.
Eine Begleiterkrankung ist eine Erkrankung, die bei einem Patienten neben der im Vordergrund der Therapie stehenden Grunderkrankung besteht. Man spricht auch von einer Nebendiagnose.

Nimmst du bereits irgendwelche Psychopharmaka?
Mitunter können es dann auch mal Nebenwirkungen sein, wie z.B. Schlafstörungen.

Psychische Erkrankungen sind nicht so einfach zu diagnostizieren wie ein Beinbruch....und mitunter dauert es länger, bis aus einer Verdachtsdiagnose eine gesicherte Diagnose wird.
Alles doof, ich weiß.
Es gibt nicht viel, was ich noch nicht hatte...im Laufe der Zeit...
und hatte auch einen weiten Weg, bis verschiedene Ärzte zu einer gesicherten Diagnose gekommen sind.

Zitat von MamaAngsthase:
Bekommt ihr auch so viel diagnostiziert?

Bei mir sagt auch seit Jahren jeder bisschen was anderes

Guten Morgen kennt ihr das Gefühl das wenn ich gar nichts mehr spürt keine Unruhe, keine Angst, und der Kopf ist komplett zu ? Du kannst gar nichts mehr denken? Das macht mir gerade ganz viel Angst

Zitat von MamaAngsthase:
Ist das normal? Bekommt ihr auch so viel diagnostiziert?

Im Durchschnitt bekommen Menschen heute 2,7 psychische Krankheiten diagnostiziert.
Es ist ja im Grunde egal, ob Du das nun auf eine Störung zurückführst oder auf sieben, wichtiger ist, dass Dein Leben wieder besser ist.

Viele Erkrankungen tretren auch zusammen auf man kann bspw. bei Persönlichkeitsstörungen Depressionen im Schlepptau haben und weiteres.

Da man oft nicht weiß, wo man anfangen soll, hat man begonnen, das ICD, mit dem die Diagnosen erstellt werden, umzuschreiben. Mit anderen Worten, TherapeutInnen sind auch gerne mal ratlos.

Schlafstörungen sind keine psychische Diagnose, sondern eine Folge davon. Und Depressionen können eine Folge der Schlafstörungen sein. Bei mir war das so. Ich bin immer nur wegen meinen Schlafstörungen zu Therapeuten gegangen und bekam nach vielen Jahren endlich die Diagnosen, die verantwortlich für die Symptome waren: erst war nur soziale Phobie, später wurde es zur ängstlichen (vermeidenden) Persönlichkeitsstörung ausgeweitet.
Es ist aber häufig so, dass man die Kriterien für mehrere auch unterschiedliche Diagnosen etfüllt, so wie das bei dir der Fall ist.

Also ich habe auch mehrere Diagnosen ja

Zitat von MamaAngsthase:
Können die ganzen psychischen Störungsbilder vom ADHS kommen?


Geht in beide Richtungen.

ADHS kann genanntes verursachen, und genanntes kann zusammengenommen als ADHS-verursacht interpretiert werden.

Zitat von MamaAngsthase:
Bekommt ihr auch so viel diagnostiziert?


Nein, aber ich hab auch noch keine umfassende Diagnostik durchlaufen, außer zu ADHS.

Meiner persönlichen Erfahrung nach wurde es von Psychiatern und Psychologen eher vermieden mit zu vielen Diagnosen um sich zu werfen.

Einerseits ändert es nichts, nur davon zu wissen wie krank man ist und andererseits kann man mit dem ICD auch ein katastrophales Bild im Menschen zeichnen, um ihm damit die Hoffnung zu rauben, jemals wieder gesund zu werden.

Zudem: Was erstmal als gesichert auf dem Papier steht, lässt sich juristisch in viele Richtungen verwenden. Für einen und gegen einen.

Ich habe ebenfalls nicht viele Diagnose.
Und die, die ich habe, wurden nur oft dann bestätigt (brauchte mehrere Gutachten).

Ich musste eher nachfragen, ob nicht doch noch was da mit drin hängen könnte, wo mir niemand z.B. meine Sozial Phobie aufs Blatt schreiben wollte.
Habe sie ma Ende bekommen und ich lag wohl richtig, wo es mir nun besser geht.


Ich verstehe, dass so viele verschiedene Diagnosen verwirrend sein können.

Was ich mich nun frage, ist, ob nur hinzugefügt wurde oder auch gesagt wurde, dass eine deiner vorher gestellten Diagnosen nicht sein kann? Also eigentlich wieder abgesprochen wurde?

Was man bei ADHS nun machen kann, ist, wenn man sich sicher sein will, zu einem Klinikum zu gehen, dass eine Spezialambulanz für AD(H)S hat.
Wie aber schon geschrieben wurde, sind solch Diagnosen bei so einem Ort sehr langwierig - wegen der unmenschlichen Wartezeiten. Das muss also jeder für sich entscheiden.


Zitat von Smarty_:
Ich bekomme Medikamente die für mich passen und für die meisten Erkrankungen gibt es auch dieselben Therapieansätze, wie Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie etc.

Da muss ich zustimmen, aber auch widersprechen.
Sollte es sich tatsächlich um ADHS handeln, kann es sein, dass die üblichen Medikamente nicht helfen werde, sollten welche genommen werden wollen oder wenn welche schon genommen werden. Sogar der Therapieansatz kann unterschiedlich sein oder manche Therapieformen kommen gar nicht erst in Frage (aus der Sicht des Arztes).

Ja, es kann auch vom ADHS kommen. ADHS geht oft mit Komorbidäten einher, vor allem wenn das erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wird. Wenn sowas lange unerkannt bleibt, hat der Betroffene einen langen Leidensweg hinter sich. Auch das Umfeld trägt viel dazu bei, sodass das Selbstwertgefühl eher gering ausgeprägt ist.

Mir wurde vor fast 10 Jahren auch eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, die aber wieder gestrichen wurde. Viele Symptome überlagern sich, wie Stimmungsschwankungen, Schwarz weiß denken etc.

Sozial Phobie war auch einer meiner Diagnosen, generalisierte Angststörung, Panikstörung... Also auch mehrere Diagnosen schon bekommen.

A


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Mira Weyer
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