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Umfrage: Wie würdet ihr euch entscheiden?

Die Abstimmung ist anonym.

Dort bleiben wo ich jetzt bin
0
Einzelaußenarbeitsplatz im Archiv
1
20%
Abendschule + Ausbildung
4
80%
 
Abstimmungen insgesamt : 5
Hallo liebe Foren-User!

Ich muss bis nächste Woche eine Entscheidung bezüglich meiner beruflichen Zukunft treffen, die mir sehr schwer fällt. Hinzu kommt, dass es mir seit ein paar Wochen schlecht geht, was mich sehr ins schwanken bringt und verunsichert. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen alles etwas einzuordnen.

Erstmal zu meiner Psyche:
Ich bin 31 (w) und arbeite seit 2019 innerhalb einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Die Entscheidung dazu habe ich damals wegen meiner Psyche und meiner ausgeprägten Skoliose getroffen. Ich dachte ich würde es nie auf den allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen. Ich bin aufgrund diverser Traumata aus der Kindheit (wichtig für das Thema hier, eines davon ist Mobbing und diverse traumatische Erlebnisse mit anderen Menschen über einen sehr langem Zeitraum hinaus) und Jugend an Borderline, einer kPTBS und Sozialen Phobie (es ist nicht sicher, ob es eine Sozialphobie ist.) erkrankt. Bezüglich dem Borderline habe ich schon gut Therapie gemacht und auch gelernt vieles zu steuern bis auf meine emotionale Instabilität in schwierigen Phasen. Sonst komme ich aber ganz gut klar mit dem Borderline. Nur die Sozialphobie bzw. die Symptome kriege ich nicht in den Griff. Ihr müsst wissen, dass ich in Bezug auf Menschen schon seit meiner Kindheit immer eher still war, introvertiert und ängstlich. Ich habe Angst vor dem sprechen und interagieren mit Menschen. Ironischerweise besonders mit denen, die mir etwas näher stehen aber auch nicht richtig. So wie Arbeitskollegen oder Chefs eben. Mit nahestehenden Menschen kann ich reden wie ein Wasserfall. Durch die Traumata hat sich vieles verschlimmert, ich misstraue Menschen extrem. Mein kranker Anteil denkt ständig sie wollen mir etwas böses. Oder man will mich loswerden ich bin ein Störfaktor, und all solche Gedanken. Dazu beobachte ich lMenschen auch in Gesprächen sehr genau, jede Mimik, Gestik alles wird gescannt und jede kleinste Veränderung wird eingeordnet. Zwanghaft. Ich interpretiere da auch sehr viel leider. Insbesondere in den letzten Wochen wo es mir nicht gut geht, habe ich eine Art Paranoia entwickelt - es hat sich also verschlimmert.

Nun mehr zu meiner Situation:
Es steht seit längerem im Raum, dass ich von der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wechsle oder zumindest auf einen Einzelaußenarbeitsplatz. Ich möchte das auch sehr gerne, da ich nicht mehr von Grundsicherung abhängig sein möchte und Lebensträume habe (Führerschein, bessere Wohnung, einmal Urlaub machen z. B.). Der jetztige Lohn ist dafür viel zu gering. Wir sprechen hier von circa 1-2Euro die Stunde was nochmal angerechnet wird. Ich wurde vor einigen Monaten auch noch um fast die Hälfte gekürzt. Folge von Corona etc. Das war auch der Beginn meines Bestrebens mit der Ausbildung.
Jedenfalls muss ich dafür meine Fachoberschulreife über die Abendschule nachholen. Ich habe
in den letzten Monaten auch mehrere Praktika absolviert. Meine Arbeitsleistung war nie ein Problem, ich bin trotz meiner Psyche sehr zuverlässig und kann in guten Phasen leicht und gerne 200% leisten. Während dem Praktikum fanden das auch alle so. Aber das Problem ist meine Sozialphobie. Und das nicht bei Kundenkontakt, sondern mit Kollegen, Chefs.
Ich bin zum Beispiel sehr unsicher bei Chefs und kann meine emotionale Instabilität leider nicht immer in Zaum halten. Oh gott die Vorstellungsgespräche wären vermutlich schrecklich.
Deshalb zweifle ich wieder sehr an mir Viele andere Menschen, die mich jahrelang begleiten (Chef, Betreuerin, Psychiater, etc.) alle glauben dass ich eine Ausbildung leicht schaffen könnte, besonders kognitiv und sagen mir das auch seit Jahren immer wieder fast täglich eindringlich. Aber sie sehen nicht so die schlechten Phasen, können nicht in mich hinein schauen. Der Integrationsfachdienst, mit dem ich bereits Kontakt hatte, glaubt z.b. nicht an mich. Die Dame hat das auch klar so geäußert. Sie sagte sogar ich solle meine psychischen Erkrankungen bloß später nicht erwähnen. Mein letztes Zeugnis sei zu schlecht und meine Bewerbungen sowieso. Weitere Gründe zu zweifeln.
Naja die Schule würde jedenfalls im November 25 beginnen. Habe mich heute unverbindlich angemeldet. Lust zu lernen habe ich definitiv. Das wäre auch ein Traum. Damals nur den Hauptschulabschluss gepackt wegen dem ganzen Mobbing. Bis dahin könnte ich mich dann in Ruhe um meine Körperliche Gesundheit kümmern Das habe ich mein ganzes Leben vernachlässigt. Ich hatte mich dazu bereits in die Behandlung eines Adipositaszentrums begeben und mit Sport und Ernährungstherapie begonnen und das tut mir aktuell wirklich sehr, sehr gut. Im Sommer würde dann eine Magenverkleinerung anstehen (habe starkes Übergewicht. Die Abnahme erhöht die Chancen denke ich ) Bewerben für eine Ausbildung könnte ich mich dann ab Ende 2026.

Jetzt wurde mir aber noch ein Einzelaußenarbeitsplatz in einem Archiv angeboten. Von meinem Chef klang es so, als solle ich das am besten gleich direkt annehmen. Mir ist das zu schnell irgendwie. ich weiß nicht, ob ich das will. Archiv würde sehr zu mir passen. Aber dort sind wahrscheinlich wieder Tätigkeiten, die mich sehr unterfordern werden (den ganzen Tag scannen) und ich könnte den Schulabschluss nicht parallel machen zeitlich. Ausbildung also nicht möglich. Mir wurde auch gesagt, dass die Mitarbeiterin, die vorher dort war auch psychisch krank war und nicht mehr dorthin wollte. Sie war zuletzt sogar stationär. Es könnte deshalb schwierig sein mit der Chefin falls ich stationär muss. Und ich würde weiter wenig Geld bekommen. Man sagte max 6Euro die Stunde und nur Teilzeit möglich. Ich bin jetzt so durcheinander, dass ich gerade alles am liebsten abblasen würde. Deshalb:

Was würdet ihr tun bei meiner psychischen Problematik und den ganzen Umständen?
Dort bleiben wo ich bin +enorme Sicherheit -unterfordernd, kaum Lohn

Einzelaußenarbeitsplatz Archiv +Archiv, ruhiger Arbeitsplatz -nur geringfügig mehr Lohn, keine Schule möglich, aktuelle Unterstützung würde wegfallen, unterfordernd (ganzen Tag nur scannen)

Abendschule + anschließender Ausbildung in einer Branche, die zu meiner Problematik passt - +mehr Lohn und dadurch Erfüllung meiner Träume, Unabhängigkeit, Arbeit macht Spaß, neues Lernen, psychisch weiter wachsen. -Aber auch sehr riskant, dass ich psychisch so tief wie noch nie abstürze.

28.02.2025 00:35 • 07.03.2025 #1


10 Antworten ↓


Hi Xianna,

Also wenn ich das so lese klingt es für mich so, als ob Schule echt die beste Option wäre. Ich bin selber w33 j alt und seit 10 Jahren sehr viel arbeitslos gewesen und kenne das voll gut, das man unsicher ist wie es beruflich weitergeht. Abendschule ist auch relativ entspannt im Gegensatz zum kolleg (was tagsüber wie normale Schule wäre). Da hast du nämlich nicht so viele jüngere Leute, was denke ich besser ist weil das dann deine Mobbingerfahrungen nicht triggert und du dich nicht so alt fühlst ich war selber mal an einem Kolleg/Erwachsenenenschule und das war wegen dem krassen Altersunterschied nichts für mich. Deswegen Abendschule ist eine gute Idee. Träume haben ist wichtig und deine klingen jetzt nicht unrealistisch.

Lg
Fauchur

A


Welche berufliche Entscheidung bei meinen Ängsten?

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Wer nicht wagt der nicht gewinnt heißt es so schön.

Zum Lohn:
Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn wurde am 1. Januar 2015 in Deutschland eingeführt. Damals lag er bei 8,50 Euro brutto pro Stunde, ab 1. Januar 2025 beträgt er 12,82 Euro pro Stunde. Er markiert die Lohnuntergrenze, die nicht unterschritten werden darf.

Du hast viel zu wenig Geld bekommen, und selbst wenn der Lohn auf die Grundsicherung angerechnet würde, dürftest du 30 % vom Verdienst behalten.

Auch der Lohn in dem Archiv wäre viel zu wenig, die verstoßen eindeutig gegen die gesetzliche Regelung des Mindestlohns.

Wenn du dir zutraust und es auch dein große Wunsch ist die Abendschule zu besuchen und auch eine Ausbildung zu machen, dann tu es.

Du nimmst ja auch deine gesundheitlichen Probleme in Angriff, eine begleitende Psychotherapie um deine sozialen Ängste in den Griff zu bekommen fände ich auch sehr hilfreich.

Du bist noch viel zu jung um an irgendwelchen schlecht bezahlten Jobs zu versauern, das ist auch nicht grad gut für die Psyche.

Liebe @Xianna
du beschreibst deine Situation und dein Leben so differenziert und klarsichtig - ich glaube in Dir steckt wirklich viel!
Ich verstehe Deine Bedenken und Ängste - es ist auch ganz richtig wichtige Entscheidungen nicht zu übereilen.
Aber : es gilt immer wieder im Leben, dass man nicht weiß ob es etwas gut oder schlecht ist - bevor man es ausprobiert hat.
Das soll nun nicht so eine lasche Aussage sein , nach dem Motto : mach mal einfach , wirste dann schon sehen.

Für mich klingt alles bei Dir nach einer notwendigen Veränderung.

Du hast in deinem Alter noch viele Wünsche und Träume und das ist auch gut so!
Du hast auch noch nicht deine Grenzen UND Möglichkeiten ausgetestet.

Ich frage mich bei wichtigen und weitreichenden Entscheidungen, was denn passieren würde, wenn es eben nicht klappt, nicht das Richtige ist , nicht das erhoffte Ergebnis kommt......

Es gibt nur wenige Entscheidungen die einen dauerhaft von allem abtrennen könnten.

Nehme einmal an du machst die Schule und würdest feststellen dass es nicht so gut klappt.
Könntest du nicht sowieso wieder in den alten Job zurück oder in einen ähnlichen ?
(Die schlechte Bezahlung in den WfBM wird im übrigen schon lange sehr kritisch gesehen! )

Würdest du dich mit dem Schulbesuch finanziell übernehmen oder in andere (unlösbare?) Schwierigkeiten bringen?
Ich glaube das eher nicht.
Was man aber deutlich merkt - deine aktuelle Arbeits- und Lebenssituation genügt Dir nicht.
Der Archivjob ist keine Verbesserung , keine positive Veränderung. Da kannst du m.E. gleich bleiben wo du bist.

Du bist jemand der vieles schon geschafft hat und vieles schaffen kann - auch unter wirklich schwierigen Umständen. Meinen Respekt dafür.
Du hast auch Wegbegleiter die dich unterstützen (Betreuerin,Psychiater...) du musst also auch nicht so eine unbändige Angst vor einem großen Absturz haben.

Ich stimme meiner Vorrednerin zu : es klingt realistisch, wohl durchdacht und die Risiken halten sich in überschaubaren Grenzen.
Trau dich. Ich würde es Dir wirklich wünschen.

@Fauchur: Danke für deine Meinung! Die Abendschule wäre die VHS. Mein Eindruck war gestern auch, dass es dort eher entspannt sein wird. Ich wurde auch nach meinem Hintergrund gefragt und mir wurde mitgeteilt, dass ich mir wegen Mobbing oder meiner Sozialphobie keine großen Sorgen machen müsse, die Lehrkräfte würden mir dabei helfen. Es wäre zwar ein sehr voller Tag, vorher 7 Stunden Arbeit und danach noch bis 20:15 Schule, aber ich denke auch, dass ich das schaffen kann.

@Angor: Auch dir Danke! Leider bekommt man in einer WfbM generell so wenig. Das wird auch bereits sehr kritisch betrachtet durch viele Instanzen hinweg, aber ich bin da nicht so tief im Thema. Liegt wohl irgendwie auch an dem Rehastatus den das Ganze hat uvm.. Vor meiner letzten Kürzung habe ich 450 Euro verdient, auch nicht viel. Aber mit der Grundsicherung kam ich so auf knapp 900 Euro und konnte mir so zwischendurch auch mal einen Friseurbesuch leisten oder andere kleinere Dinge, die mich glücklich machen. Ab nächstes Jahr erhalte ich dann nur noch 200 Euro. Das Einpunktungssystem in den Werkstätten hat sich etwas verändert, Corona hat auch den Werkstätten sehr geschadet und die Politik interessiert sich seit Jahren viel zu wenig für das Ganze. In kaum einem Wahlprogramm jetzt laß man etwas darüber... naja das ist ein anderes Thema.
Ja, im Archiv wäre es zwar etwas mehr, aber vieles wäre genau gleich wie jetzt. Die Werkstätten agieren (nach meinem Verständnis) bei Einzelaußenarbeitsplätzen sozusagen als Art Leihfirma. Die Arbeit kann bei ganz normalen Firmen etc. stattfinden, aber die Werkstätten betreuen weiterhin und zahlen auch den Lohn. Da hat man meist aber auch nur Hilfstätigkeiten. Für mich ein Graus... ich habe tatsächlich lieber viel zutun und sogar Stress auf der Arbeit als den ganzen Tag dasselbe zu tun und rumzusitzen. Ich möchte später eine Tätigkeit haben, wo ich das Gefühl habe wirklich was beitragen zu können. Ambulante Psychotherapie möchte ich aufjedenfall nochmal angehen, ich denke an Tiefenpsychologie, Traumatherapie oder Schematherapie.

@Roberta: Danke! Ich glaube auch, dass ich mehr schaffen kann. Wenn nur nicht diese doofen Ängste und Zweifel ständig wären.

Zitat:
Nehme einmal an du machst die Schule und würdest feststellen dass es nicht so gut klappt.
Könntest du nicht sowieso wieder in den alten Job zurück oder in einen ähnlichen ?
(Die schlechte Bezahlung in den WfBM wird im übrigen schon lange sehr kritisch gesehen! )

Mir wurde gesagt, dass ich jederzeit zurück könnte. Ich weiß aber nicht, ob das eine verbindliche Aussage ist. In die Werkstätten könnte ich, aber das wären Arbeitsbereiche, die mir nicht gefallen. Montage, Verpackung, etc. Mit der Kritik ist mir bekannt, leider tut sich da zu wenig. Es müsste noch viel präsenter sein.

Zitat:
Würdest du dich mit dem Schulbesuch finanziell übernehmen oder in andere (unlösbare?) Schwierigkeiten bringen?
Ich glaube das eher nicht.
Was man aber deutlich merkt - deine aktuelle Arbeits- und Lebenssituation genügt Dir nicht.
Der Archivjob ist keine Verbesserung , keine positive Veränderung. Da kannst du m.E. gleich bleiben wo du bist.

Der Schulbesuch würde insgesamt nur 60 Euro kosten plus zwei Schulbücher und Materialien. Das wäre also gar kein Problem. Ja das stimmt, ich möchte viel mehr schaffen. Meine Schwester, ähnliche Diagnosen wie ich, hat es damals auch geschafft. Nur ich habe diese doofen Sozialängste wodurch ich auch heute noch bei vielem eine Begleitung durch meine Betreuerin habe. Ich muss irgendwie mehr Selbstsicherheit bekommen und mein Selbstwertgefühl verbessern.

Zitat:
Du bist jemand der vieles schon geschafft hat und vieles schaffen kann - auch unter wirklich schwierigen Umständen. Meinen Respekt dafür.

Du hast auch Wegbegleiter die dich unterstützen (Betreuerin,Psychiater...) du musst also auch nicht so eine unbändige Angst vor einem großen Absturz haben.

Danke nochmal für deine Worte. Und auch an alle anderen nochmal Danke. Das hat mich wieder mehr gefestigt und geerdet. Ich denke auch, dass ich jetzt erstmal die Operation und damit alles verbundene angehen werde. Allein dabei wird sich viel ändern. Anschließend die Schule und dann die Ausbildung. Ich weiß nur noch nicht ganz welche Branche zu einer Sozialphobie passen könnte. Und ambulante Psychotherapie wäre auch sinnvoll. Falls das alles nicht klappt, könnte ich ja vielleicht immer noch auf so einen Einzelaußenarbeitsplatz.

@Xianna
Jetzt wo du noch einmal die Einzelheiten schilderst - es hört sich alles wirklich sehr , sehr gut an!
Ich kenne mich mit einer ausgeprägten Sozialphobie nicht aus - aber ich bin mir sicher dass man auch mit dieser Erkrankung seinen Platz finden kann in dieser Welt.
Und wenn man dann noch so zielstrebig und reflektiert ist wie du : das sind gute Voraussetzungen!

Und natürlich sind Ängste und Sorgen ein Teil des Ganzen.

Ich habe immer Veränderungen angestrebt, durchgesetzt und kann nur schwer das immer Gleiche ertragen . Aber trotzdem habe ich auch jedesmal schlaflose Nächte, und z.T auch Panik gehabt wenn ich mal wieder vor einem neuen Job , einer neuen Stadt und/oder Wohnung stand. Und das ist nicht grade selten bei mir.....

Man muss sich dafür hüten zu glauben, Ängste wären eine Art Zeichen dass es eine Veränderung zum Schlechten , eine falsche Entscheidung ist.
Sich zu trauen, das Gewohnte aufgeben macht nicht nur euphorisch und selbstgewiss.

Viele bleiben aber in ungeliebten Jobs, bei ungeliebten Partnern etc., eben weil die Angst so groß ist.

Freu dich dass du die ersten Schritte schon getan hast! Und immer nur an den nächsten Tag denken und an die Aufgaben die an DIESEM einen Tag anstehen!

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen. Gib mal irgendwann ein Update!
Egal was dann ist. So oder so kann es nur besser werden.

@Xianna erstmal wow zu Deinen Schilderungen und deinem wirklich tollen Schreibstil. Ich denke, dass du das sicherlich alles hinbekommen würdest.
Wegen deiner Sozialphobie: ich bin das komplette Gegenteil, aber selbst ich kenne das manchmal, dass man Angst vor Gesprächen hat. Eventuell kannst du das bei einem Vorstellungsgespräch anmerken?

@Roberta Darf ich fragen warum du so oft den Job wechselst oder auch den Wohnort? Liegt das bei dir auch an Ängsten? Ich werde auf jeden versuchen euch auf den laufenden zu halten und immer mal was posten. Nächste Woche habe ich das Gespräch. Irgendwie hilft das auch alles mal so rauszulassen unter Gleichgesinnten. In meinem Umfeld habe ich niemanden so mit dem ich darüber sprechen kann. Die meisten sprechen einem nur gut zu - was schön ist, aber manchmal möchte man ja auch anders sprechen. Das was du geschrieben hast macht mir auf jeden Fall Mut. Man hört viel zu oft auf die Angst und auf das was andere Menschen erwarten und du hast Recht, manchmal muss man seinen ganzen Mut zusammen nehmen und darüber steigen.

@Steph_17 Danke! Wie gehst du in Gesprächen damit um? Ich habe schon überlegt, ob später dann noch ein Jobcoaching gut wäre, da ich eh Hilfe brauche beim Bewerbungen schreiben und unsicher bin wegen meinem Auftreten und ob man zum Beispiel seine Schwerbehinderung (habe 60 GdB) erwähnt und die Gründe dafür. Was denkst du? Sollte man so etwas direkt erwähnen?

Hallo @Xianna
ja mach das mal mit den Nachrichten wie es so läuft.....

Im übrigen : ich wechsele meine Jobs , Wohnungen , Beziehungen warum? - na ja immer dann - wenn es schwierig wird.

Ich habe insbesondere auf der Arbeit keine Lust auf Auseinandersetzung, Anpassung und Kompromisse.
Ich habe aber auch eine gefragte gute Ausblidung /Studium - so dass ich mir die Haltung leisten kann.
Bisher habe ich immer was Neues gefunden.

Manchmal besser, manchmal noch schlechter als vorher.
Und ich war und bin auch bereit von weniger Geld zu leben, z.B. bei einer kurzen Arbeitslosigkeit.
Habe aber auch keine 10 Mäuler zu stopfen.

Hört sich nun ganz schön an - es hat auch alles (wie immer) zwei Seiten : natürlich renne ich auch weg vor Kritik und Verantwortung.
Und im Laufe der Jahre (bin ja deutlich älter als Du ) hatte ich auch viele Ängste und Sorgen.
Ist eben auch ein Leben ohne Ruhe.
Leider werde ich rappelig wenn´s zu ruhig wird bei mir ............ dann muss ich wieder los.......

Es ist eine ganz andere Ausgangsposition / Haltung zum Leben als die Deine.

Aber ich weiß eben aus diesen ganzen Jahren : etwas wagen bringt einen nicht um. Entscheidungen sollten nur nicht in eine Art Sackgasse enden.
Und Du musst mit den Konsequenzen leben können - wenn es eben nicht klappt.
Finanziell , aber auch die innere Haltung zum immer auch möglichen Scheitern muss vorher schon stimmen.

Die Sackgasse sehe ich bei Dir nicht. Innere Haltung ? Das weißt nur Du allein!
Deshalb bleibt meine Einschätzung : du bist auf einem guten Weg.

Ein kleines Update zu mir: ich bin jetzt erstmal da geblieben wo ich die ganze Zeit schon arbeite - allerdings nur bis nach dem Schulabschluss. Dauert ja noch bis es los geht. Jetzt aktuell muss ich erstmal sehr viel regeln, um die Magenverkleinerung bewilligt zu bekommen. Sport, Ernährungstherapie, sehr viele Arztbesuche. Ich muss sagen, jetzt in der dritten Woche Sport (ich muss wöchentlich auf mindestens 2,5 Stunden kommen), wird es schwer. Ich frage mich sehr oft, wie andere das neben der Arbeit schaffen. Oder auch den Haushalt - aktuell habe ich dabei Unterstützung. Ohne wüsste ich auch nicht. Man ist psychisch irgendwie so schnell erschöpft, braucht Ruhe und Schlaf, während andere das gefühlt mit einem Wupp schaffen - vielleicht auch nur meine Wahrnehmung.


@Roberta Wird es bei dir schwierig wegen deiner psychischen Gesundheit und du wechselst deshalb? Wie ist da der erste Arbeitsmarkt eigentlich so drauf diesbezüglich? Gibt es heutzutage da viel Verständnis oder muss man tatsächlich Glück haben?

@Xianna
zum wuppen: das sieht glaube ich nur so aus - ich habe auch das Gefühl : alle Anderen sind fitter und belastbarer als ich.
Interessanterweise glauben die Anderen das ich fitter und belastbarer bin und alles immmer wuppe....

Fazit : dieses Leben ist eines der schwersten und das meiste erreicht man nur durch Schweiß und Tränen. Jeder muss hart kämpfen . Halt durch!

Zu deiner Frage : ich habe halt Schwierigkeiten im sozialen Bereich und in wie auch immer gearteten Beziehungen. Würde jetzt zu weit führen.
Aber das hat natürlich überall Auswirkungen . Nicht niur in privaten Beziehungen gleich welcher Art.
Sondern auch im Beruf. In meinem arbeitet man auch eigentlich immer in einem mehr oder weniger großen Team! (hätte ich das nur eher bedacht )
Meine Zündschnur ist kurz und ich bin nicht besonders kompromissbereit.

Ich habe noch nie auf der Arbeit meine psychische Situation thematisiert. Wenn man sich wg. Psyche krankschreiben läßt ( ich war mal 6 Wochen in einer Tagesklinik ) weiß im Endeffekt der Arbeitgeber sowieso Bescheid. Ob man das will oder nicht.
Auch wenn der Hausarzt dich krankschreibt - bei mehreren Wochen - was soll das schon sein? Falls es nicht eine schwere körperliche Erkrankung ist , bleibt ja nur die Psyche.

Ich habe bei Freunden schon erlebt das der Arbeitgeber sehr verständnisvoll und unterstützend reagiert hat. Und die Kollegen auch.
Dafür musst du aber auch einen gewissen Stand in der Firma haben.

Bist du neu oder das Verhältnis ist nicht das Beste - sollte man sich eher zurückhalten mit den Infos.

Geht ja auch keinen was an.

A


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Mira Weyer
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