Hallo liebe Community,
ich bin zufällig auf das Forum gestoßen und sehe es als niederschwellige Möglichkeit, mich mit meinem Problem zu beschäftigen.
Ich bin 24 und komme aus der Nähe von Straubing. Seit einigen Jahren weiß ich nicht, was mit mir los ist. Ich tat mich schwer, hier die richtige Kategorie auszuwählen, weil einfach so viel davon auf mich zutrifft.
Seit meinem Studium vor circa 5 Jahren bemerkte ich eine Wesensveränderung. Gewisserweise ist das ja auch gewöhnlich und okay. Man sucht sich neue Freunde und beginnt einen neuen Lebensabschnitt nach der Schule. Allerdings bemerkte ich, dass ich keinen richtigen Anschluss zu anderen realen Kontakten mehr fand. Ich wurde immer ruhiger und akzeptierte immer mehr, derjenige zu sein, der vor sich hin studiert. In den ersten Semestern hatte ich sogar noch regen Kontakt zu Kommilitonen, was mir richtig gut tat. Allerdings war auch da schon der Hauptgedanke, dass niemand mich wirklich mehr mag und nur notfalls mit mir abhängen wollte. Der Kontakt zu den alten Schulfreunden ging immer mehr zurück. Wenn ich meine Kommilitonen in den Semesterferien nicht mehr sah, fiel ich in ein Loch und heulte mich aus.
Nach und nach wurde die realen Kontakte und Treffen - auch dank Corona - immer weniger. Ich studierte zuhause bei meinen Eltern. Ich bin Einzelkind, so hatte ich kaum noch Kontakt zu anderen Menschen bis auf einen Musikverein, in dem ich immer noch regelmäßig bin.
Nach und nach machte mein Studiumsalltag keinen Spaß mehr. Ich tat mir so leid und fühlte mich nicht mehr gemocht. Ich hielt die Fassade gegenüber meinen Eltern und allen anderen Menschen weiter hoch.
Gleichzeitig änderten sich immer mehr Vorlieben und Routinen von mir. Ich weiß nicht, wie es begann, aber irgendwann mochte ich zunehmend die feminine Welt. Ich kaufte mir Röcke und Kleider, trug Nagellack, rasierte mir gründlich die Beine und versuchte unentwegt damit nicht aufzufallen. Die Phasen der Entspannung, in dem ich in anderen Städten regelmäßig das trug, was mir gefiel, reichten immer weniger aus. Der Drang, es zur Normalität werden zu lassen, wurde immer größer. Das Wissen, das es mit ungeheuer großen Konsequenzen verbunden ist, fraß mich auf. Ich grübelte, ich versank in Gedankenspiralen, zog mich noch mehr zurück und gewann das Bett als phasenweise einzigen Freund. Die depressiven Phasen wurden länger, die Ängste größer, der Frust und die Hoffnungslosigkeit schmerzhafter.
Immer und immer wieder wollte ich das Teufelsrad durchstoßen und mit meinen Eltern darüber reden. Es war mir zum einen so peinlich, zum anderen befürchtete ich Probleme für meine Familie. Ich wohne auf dem Land , abgelegen in einem 80-Einwohner-Dorf. Es gibt niemanden weit und breit auf meiner Wellenlänge. Niemand, der empfangbar für meine Sorgen und Probleme ist, so bilde ich es mir zumindest ein.
Ich suchte in einer besonders dunklen Phase im Winter einen Allgemeinarzt an meinem Studiumsort auf. Ich wollte die Hormone abchecken lassen und mich endlich öffnen. Ich wurde durchgecheckt, aber es fehlte nichts. Alles war körperlich in Ordnung. So wurde ich zum Psychiater geschickt. Dieser blickte mich nicht mal an, fiel mir dauernd ins Wort und wollte nach 5 Minuten Antidepressiva und Vitamin B12 verschreiben.
Seit her lebte ich mit diesem sch. Gefühl, das Tag für Tag, teilweise Stunde für Stunde, besteht, weiter. Ich redete mit niemandem darüber. Ich kontaktierte keinen meiner alten Freunde mehr. Nun beendete ich das Studium und wollte eigentlich unbedingt und so schnell es geht wegziehen. Weiter weg, in eine sehr große Stadt. Irgendwohin, wo jemand annähernd mich verstehen kann. Wobei ich mich ja selbst nicht mal verstehe.
Momentan sind für mich Triggermomente am Schlimmsten. Ich werde von Neid getriggert. Frauen in Röcken und Kleidern sind für mich schrecklich. Sie führen mir ständig, ununterbrochen vor Augen, dass ich nicht so sein kann wie ich wohl sein möchte. Ich muss mich verstecken, ich muss mich verstellen. Ein normales Leben für das Umfeld führen, wie dieses es gewohnt ist. Wenn ich mit meinen Eltern anlassbestimmt Essen gehe und meine Mutter ein Kleid trägt, weiß ich, dass der Abend für mich schrecklich und wortwörtlich schmerzhaft wird. Natürlich tragen dann noch viele weitere Frauen feminine Kleidung, sodass ich am liebsten sofort im Boden versinken oder zumindest schnellstmöglich heim wollen würde. Der Neid zerfrisst mich, Wut gesellt sich bei. Die Angst, dass man damit auffällt und beobachtet wird, gibt einem den Rest. Ich werde andauernd gefragt, was mit mir los sei. und am liebsten würde ich daraufhin alles auspacken. aber es geht nicht. Ich lasse mich zulaufen, aber es wird dadurch nicht erträglicher. Ich verkrampfe und ramme mir die Fingernägel in die Ellenbögen oder in die Oberschenkel. Der körperliche Schmerz soll ablenken. Ich versuche, den Abend routiniert ablaufen zu lassen, um nicht aufzufallen. Wenn ich endlich alleine bin, ist mir selbst im Hochsommer so kalt, dass ich zwei Decken überwerfe und mich zusammenkauere. Mitleid macht sich breit. Ich weine mich aus. Ich überlege ein tausendstes Mal, wie ich die Sache doch irgendwie noch angehen könnte, aber ich mache seit Jahren nichts.
Wie gesagt, ich weiß nicht, wohin damit und habe mit nirmandem bisher darüber gesprochen. Mit den Ärzten hatte ich kein gutes Verhältnis. Ein Psychotherapeut kam bisher auch nicht in Frage.
So konnte ich bisher nur Online-Angebote nutzen, die es zumindest ein kleinwenig erträglicher machten. Nur weiß ich immer noch nicht, was ich habe. Was mir fehlt. Warum ich so bin, wie ich bin. Ich würde so gern ein zufriedenes Leben führen. Vielleicht kann jemand ansatzweise damit etwas anfangen?
ich bin zufällig auf das Forum gestoßen und sehe es als niederschwellige Möglichkeit, mich mit meinem Problem zu beschäftigen.
Ich bin 24 und komme aus der Nähe von Straubing. Seit einigen Jahren weiß ich nicht, was mit mir los ist. Ich tat mich schwer, hier die richtige Kategorie auszuwählen, weil einfach so viel davon auf mich zutrifft.
Seit meinem Studium vor circa 5 Jahren bemerkte ich eine Wesensveränderung. Gewisserweise ist das ja auch gewöhnlich und okay. Man sucht sich neue Freunde und beginnt einen neuen Lebensabschnitt nach der Schule. Allerdings bemerkte ich, dass ich keinen richtigen Anschluss zu anderen realen Kontakten mehr fand. Ich wurde immer ruhiger und akzeptierte immer mehr, derjenige zu sein, der vor sich hin studiert. In den ersten Semestern hatte ich sogar noch regen Kontakt zu Kommilitonen, was mir richtig gut tat. Allerdings war auch da schon der Hauptgedanke, dass niemand mich wirklich mehr mag und nur notfalls mit mir abhängen wollte. Der Kontakt zu den alten Schulfreunden ging immer mehr zurück. Wenn ich meine Kommilitonen in den Semesterferien nicht mehr sah, fiel ich in ein Loch und heulte mich aus.
Nach und nach wurde die realen Kontakte und Treffen - auch dank Corona - immer weniger. Ich studierte zuhause bei meinen Eltern. Ich bin Einzelkind, so hatte ich kaum noch Kontakt zu anderen Menschen bis auf einen Musikverein, in dem ich immer noch regelmäßig bin.
Nach und nach machte mein Studiumsalltag keinen Spaß mehr. Ich tat mir so leid und fühlte mich nicht mehr gemocht. Ich hielt die Fassade gegenüber meinen Eltern und allen anderen Menschen weiter hoch.
Gleichzeitig änderten sich immer mehr Vorlieben und Routinen von mir. Ich weiß nicht, wie es begann, aber irgendwann mochte ich zunehmend die feminine Welt. Ich kaufte mir Röcke und Kleider, trug Nagellack, rasierte mir gründlich die Beine und versuchte unentwegt damit nicht aufzufallen. Die Phasen der Entspannung, in dem ich in anderen Städten regelmäßig das trug, was mir gefiel, reichten immer weniger aus. Der Drang, es zur Normalität werden zu lassen, wurde immer größer. Das Wissen, das es mit ungeheuer großen Konsequenzen verbunden ist, fraß mich auf. Ich grübelte, ich versank in Gedankenspiralen, zog mich noch mehr zurück und gewann das Bett als phasenweise einzigen Freund. Die depressiven Phasen wurden länger, die Ängste größer, der Frust und die Hoffnungslosigkeit schmerzhafter.
Immer und immer wieder wollte ich das Teufelsrad durchstoßen und mit meinen Eltern darüber reden. Es war mir zum einen so peinlich, zum anderen befürchtete ich Probleme für meine Familie. Ich wohne auf dem Land , abgelegen in einem 80-Einwohner-Dorf. Es gibt niemanden weit und breit auf meiner Wellenlänge. Niemand, der empfangbar für meine Sorgen und Probleme ist, so bilde ich es mir zumindest ein.
Ich suchte in einer besonders dunklen Phase im Winter einen Allgemeinarzt an meinem Studiumsort auf. Ich wollte die Hormone abchecken lassen und mich endlich öffnen. Ich wurde durchgecheckt, aber es fehlte nichts. Alles war körperlich in Ordnung. So wurde ich zum Psychiater geschickt. Dieser blickte mich nicht mal an, fiel mir dauernd ins Wort und wollte nach 5 Minuten Antidepressiva und Vitamin B12 verschreiben.
Seit her lebte ich mit diesem sch. Gefühl, das Tag für Tag, teilweise Stunde für Stunde, besteht, weiter. Ich redete mit niemandem darüber. Ich kontaktierte keinen meiner alten Freunde mehr. Nun beendete ich das Studium und wollte eigentlich unbedingt und so schnell es geht wegziehen. Weiter weg, in eine sehr große Stadt. Irgendwohin, wo jemand annähernd mich verstehen kann. Wobei ich mich ja selbst nicht mal verstehe.
Momentan sind für mich Triggermomente am Schlimmsten. Ich werde von Neid getriggert. Frauen in Röcken und Kleidern sind für mich schrecklich. Sie führen mir ständig, ununterbrochen vor Augen, dass ich nicht so sein kann wie ich wohl sein möchte. Ich muss mich verstecken, ich muss mich verstellen. Ein normales Leben für das Umfeld führen, wie dieses es gewohnt ist. Wenn ich mit meinen Eltern anlassbestimmt Essen gehe und meine Mutter ein Kleid trägt, weiß ich, dass der Abend für mich schrecklich und wortwörtlich schmerzhaft wird. Natürlich tragen dann noch viele weitere Frauen feminine Kleidung, sodass ich am liebsten sofort im Boden versinken oder zumindest schnellstmöglich heim wollen würde. Der Neid zerfrisst mich, Wut gesellt sich bei. Die Angst, dass man damit auffällt und beobachtet wird, gibt einem den Rest. Ich werde andauernd gefragt, was mit mir los sei. und am liebsten würde ich daraufhin alles auspacken. aber es geht nicht. Ich lasse mich zulaufen, aber es wird dadurch nicht erträglicher. Ich verkrampfe und ramme mir die Fingernägel in die Ellenbögen oder in die Oberschenkel. Der körperliche Schmerz soll ablenken. Ich versuche, den Abend routiniert ablaufen zu lassen, um nicht aufzufallen. Wenn ich endlich alleine bin, ist mir selbst im Hochsommer so kalt, dass ich zwei Decken überwerfe und mich zusammenkauere. Mitleid macht sich breit. Ich weine mich aus. Ich überlege ein tausendstes Mal, wie ich die Sache doch irgendwie noch angehen könnte, aber ich mache seit Jahren nichts.
Wie gesagt, ich weiß nicht, wohin damit und habe mit nirmandem bisher darüber gesprochen. Mit den Ärzten hatte ich kein gutes Verhältnis. Ein Psychotherapeut kam bisher auch nicht in Frage.
So konnte ich bisher nur Online-Angebote nutzen, die es zumindest ein kleinwenig erträglicher machten. Nur weiß ich immer noch nicht, was ich habe. Was mir fehlt. Warum ich so bin, wie ich bin. Ich würde so gern ein zufriedenes Leben führen. Vielleicht kann jemand ansatzweise damit etwas anfangen?
18.08.2023 15:52 • • 19.08.2023 #1
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