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Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe das ich hier ein paar Ratschläge und eventuell ein wenig Aufmunterung bekommen kann. Wenn ich nur wüsste wo ich anfangen soll Ich versuche das ganze obwohl es sehr komplex ist so gering wie möglich zu halten. Es gab einige Zeiten in meiner Kindheit und auch in meinem Leben die wirklich hart waren, die geprägt sind von Verlustängsten seelischer und körperlicher Misshandlung und immer wieder diesem Gefühl bei allem aber wirklich allem versagt zu haben. Zur Aufarbeitung meiner Kindheit habe ich über 2 Jahre eine erfolgreiche Therapie gemacht...sie ist nicht vollständig aufgearbeitet hat aber ein Level erreicht mit dem ich einigermaßen gut umgehen kann. Nach ein paar gescheiterten Beziehungen die auch immer wieder durch Enttäuschungen und teilweise massivem psychischen Druck gescheitert sind lernte ich vor acht Jahren meinen jetzigen Mann kennen. Durch ihn hab ich endlich im Leben erfahren was es bedeutet bedingungslos geliebt und akzeptiert zu werden. Gekrönt wurde das ganze durch meine zwei süßen Mädels. Es gab einige Tiefen in den acht Jahren aber wir haben bisher alles sehr gut zusammen ausgestanden und ich bin meiner kleinen Familie sehr dankbar das sie mir immer wieder den Rücken gestärkt haben....Meine erste Panikattacke erlebte ich kurz nach der Geburt meiner großen Tochter, plötzlich drehten sich meine Gedanken nur noch darum was für eine schlechte Mutter ich meinem Kind doch sein könnte das ich nichts auf die Reihe bringe und das mein Mann sich sicher bald eine andere suchen würde. So sehr mein Umfeld mir immer wieder bestätigte das alles super wäre und ich mich fantastisch um meine Große kümmern würde umso schlimmer wurden meine Angstzustände und meine Versagensängste. Das ganze führte dann soweit das ich den ganzen Kummer und die Angst so sehr in mich reinfraß das mein Magen und Darm begannen verrückt zu spielen...ich landete mehrfach im Krankenhaus weil ich mich vor lauter Durchfall nicht mehr auf den Füßen halten konnte....Als organisch alles ausgeschlossen war diagnostizierte ein Arzt eine Angststörung und verschrieb mir Tabletten. Die Tabletten halfen gut und mir ging es in kürzester Zeit wieder besser, ich war körperlich und seelisch wieder gestärkt und das Leben hat wieder richtig Spaß gemacht. Doch dann kam die Wende...Durch die Tabletten nahm ich innerhalb 2 Jahre über 35 Kilo zu... vorher hatte ich ein recht normales Gewicht bei einer Größe von 1,70 m hatte ich immer umd die 65 KG. Die enorme Gewichtszunahme schlugen bei mir sofort wieder aufs Gemüt und da war sie wieder diese furchtbare Angst...Angst verlassen zu werden...Angst nicht mehr attraktiv genug zu sein usw. und auch mein Umfeld macht es mir bis heute nicht leicht damit...denn egal wo ich hinkomme immer wieder ernte ich entsetzte Gesichtsausdrücke und den Spruch: Mensch Mädel wie siehst Du denn aus? So warst Du doch früher nicht! Mach endlich was! Dieses Gefühl ist wirklich superklasse, zu wissen das heutzutage ein guter Charakter nichts mehr zählt sondern nur das was man scheinbar optisch aufzuweisen hat. Aber nun zum eigentlichen Problem....Vor 2 Wochen ging es mir urplötzlich und ohne ersichtbaren Grund schlecht...ich hatte mit derbem Schwindel zu kämpfen und an einem Tag war es so schlimm das ich nicht aufstehen konnte....Ich muss dazu noch erwähnen das ich 2008 einen Schlaganfall erlitten habe der zum Glück glimpflich abgelaufen ist. Jedenfalls bekam ich sofort Angst das mir das gleiche wieder wie vor 2 Jahren passiert und bin dann zu meiner Hausärztin und einem HNO gegangen. Da der HNO sich nicht schlüssig war ob es nun ein Hörsturz oder eben doch etwas vom Kopf her ist bin ich ins Krankenhaus gegangen und habe ein CT bekommen das zum Glück negativ ausfiel. Verdacht lag nun auf der HWS die ich demnächst untersucht bekommen werde. Der Schwindel wurde zum Glück wieder besser und ich dachte meine Ausgelaugtheit käme eben von den Anstrengungen der letzten Tage. Ca. 3 Tage nach dem ganzen wachte ich Nachts urplötzlich auf, nass geschwitzt mit Herzrasen und einer fürchterlichen Todesangst, ich hab mich im Bett aufgesetzt und verzweifelt versucht meinen Puls zu fühlen doch ich konnte ihn wohl vor lauter Panik nicht finden...ich dachte dann nur oh mein Gott jetzt ist alles vorbei....ich weiß nicht wie ich es geschafft habe aus dem Bett zu kommen ich weiß nur das es mir wie eine Ewigkeit vorkam bis mein Mann mich wie ein kleines Häufchen Elend im Bad vorfand. Seit dieser Nacht denke ich fast täglich darüber nach was ist wenn mir etwas passiert...ich grüble ständig darüber nach was für einen Sinn doch alles noch macht da wir ja sowiso alle irgendwann einmal sterben werden....Ich habe so wahnsinnige Angst vor dem sterben und vor der Zukunft das meine Gedanken schon beim aufstehen nur darum kreisen und ich panische Angst davor habe nicht mehr genug Zeit mit meiner Familie zu haben....Ich habe in den letzten Jahren einiges aus dem Bekanntenkreis mitbekommen und auch ein sehr guter Freund von mir ist tödlich verunglückt....Der Gedanke einfach nicht mehr da zu sein und meine Familie allein lassen zu müssen macht mich wahnsinnig....solche Ängste kannte ich vorher nicht und wahrscheinlich deshalb überwältigen sie mich momentan so sehr. Seit 1 Woche werde ich nun mit leichten Medis behandelt aber die verstärken bei mir nur wieder das Gefühl zu versagen, das ich eben nichts auf die Reihe bringe....Ich traue mich auch nicht mit jemandem darüber zu reden, zu groß ist die Angst als verrückt abgestempelt zu werden. Momentan ist das aufstehen und den Tag bewältigen die reinste Qual...ich funktioniere, ich lächle weil ich niemandem zur Last fallen will und ich spiele allen die heile Welt vor aber innerlich zerbreche ich bald. Dazu kommt das ich mein Leben momentan wie nebenbei wahrnehme schwer zu beschreiben das Gefühl..... Hat jemand von Euch auch schon solche Erfahrungen gemacht? Wie konntet Ihr die Angst bewältigen? Bzw. kann man überhaupt jeh wieder ein normales Leben führen? Über ein paar Antworten würde ich mich sehr freuen...

26.03.2011 10:32 • 26.03.2011 #1


1 Antwort ↓

Hallo Equilibrium,

deine Geschichte ist echt rührend, die ähnelt meiner auch ein wenig und ich kann dich gut verstehen, dass du momentan einfach total durcheinander bist und weiß nicht wie du dir helfen sollst. Deine Angstzustände und Stimmungsschwankungen können sich verschlimmern, wenn du nichts dagegen unternimmst. Ich habe das auch erst dann verstanden als ich im Bad auf dem Teppich lag und mich nicht bewegen konnte, es war wirklich die Hölle. Ich habe auch nach außen die heile Welt gespielt und mein Zustand wurde immer schlechter, ich habe mich selbst nicht mehr gefühlt, die Angst hat mich manchmal einfach gelehmt, ich weiß, es ist wirklich ein schreckliches Gefühl, wenn man sich selbst total fremd vorkommt. Ich kann dir nur raten professionelle Hilfe zu suchen, du wirst ganz bestimmt nicht als verrückt abgestempelt, davor hatte ich auch immer Angst. Aber du muss bedenken, dass es jetzt um dich und um deine Gesundheit geht, glaub mir, es gibt so viele Menschen, die Ängste und Depressionen haben. Es ist mir leider erst jetzt klar geworden, deswegen versuche ich anderen Menschen Mut zu machen sich Hilfe zu suchen. Jetzt sehe ich das alles aus einer anderen Perspektive, seine Schwäche zugestehen ist viel mutiger und klüger als mit der ganzen Last rumzulaufen und sich damit zu ruinieren. Ich wünsche dir alles,alles Gute!





Mira Weyer
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