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Hallo Forenmitglieder,

schon als ich noch ein Kind war habe ich oft darüber nachgedacht, warum jeder Mensch irgendwann nicht mehr da ist, wie das sein wird und wo die Reise hingeht.

Warum macht uns oder vielen Menschen die Endlichkeit so eine Angst? Würde die Angst vor dem nicht mehr da sein schwinden, dann sollte doch auch die Angst vor schweren Krankheiten nicht mehr überhand nehmen können!?

Wer Lust hat hier seine Gedanken aufzuschreiben, zu philosophieren, der ist herzlich dazu eingeladen das hier zu tun.

01.12.2016 15:36 • 01.12.2016 #1


9 Antworten ↓


Hallo BeJoB

Ich setze mich schon sehr lange, bzw. immer wieder mit diesm Thema auseinander. Ich habe oft sehr ausgeprägte Krankheitsängste, verbunden mit der Angst plötzlich zu sterben. Der Tod macht mir grosse Angst, obwohl, wenn wir ehrlich sind, wer weiss schon, ob es danach nicht angenehmer und schöner ist als auf dieser momentanen Welt? Das komische ist, dass ich mir nicht allzu grosse Gedanken mache, wie ich sterbe und ob ich das bewusst erlebe, sondern vielmehr, was passiert hier, wenn ich nicht mehr da bin? Das geht so weit, dass ich mir detailliert überlege, was mit meinen Sachen geschieht. Wer fährt danach mein Auto? Wer kennt die Passwörter für meinen Computer und mein Handy? Wen hat meine Freundin danach als Freund, wenn ich nicht mehr bin? Ich weiss sehr wohl, dass mir das schlussendlich alles egal sein könnte, denn ich bin ja nicht mehr da und habe keinen Einfluss darauf. Und vielleicht ist es genau das, was mir Angst macht. Diese Ohnmacht, nicht mehr ins Leben eingreifen zu können. Vielleicht sogar zuschauen zu müssen, wie alle leiden und traurig sind. Ich kann mich dann einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, nicht mehr da zu sein und ins Ungewisse zu gehen. Etwas, was nicht bekannt ist und natürlich will man sich nicht von etwas Bekanntem trennen, auch wenn man mit gewissen Lebenssituationen nicht zufrieden oder glücklich ist. Dennoch ist es bekannt und in gewisser Weise gibt uns das auch Sicherheit.
Auch ich hatte diese Gedanken bereits als Kind im Schulalter. Damals jedoch hatte ich einfach Angst, dass ich etwas verpassen könnte und alle meine Kollegen verlieren und dann einfach irgendwann vergessen gehe. Ich sah vor meinem inneren Auge Bilder meiner Todesanzeige in der Zeitung und habe mich oft aus Angst in den Schlaf geweint. Wie man sieht, bin ich aber am nächsten Tag immer wieder aufgewacht und habe mich im Nachhinen gescholten: Na also, alle Angst war umsonst! Beruhig dich, du wirst noch lange leben! Das schreibt sich so einfach, die bedrückenden Gedanken aus dem Kopf zu kriegen, ist umdas schwieriger. Und auch heute noch liege ich oft im Bett und fantasiere, wie es wäre, nicht mehr da zu sein und vermisst zu werden. Ich weiss selber, wie es ist, wenn man zurückbleibt und ich als hochsensibler Mensch habe immer sehr darunter gelitten. Müsste ich das jemandem antun, dann hätte ich ein schlechtes Gewissen. Auch das plagt mich oft und auch wenn ich den Zeitpunkt nicht wählen kann, fürchte ich mich immer wieder davor, einfach eines Morgens nicht mehr aufzuwachen und nie mehr zurückzukehren.
Und ich denke auch, dass eine Angst vor schweren Krankheiten stark damit verküpft ist. Man weiss zwar, dass unser momentanes Dasein nicht unendlich ist, dennoch macht es umso mehr Angst, wenn ein Ende evtl. nun absehbar ist, z.B. durch eine unheilbare, schwere Krankheit.

Ich kenne die Ängste schon lange sehr gut und ich habe für jeden Verständis und Mitgefühl, der dasselbe empfindet.

A


Warum gibt es die Angst vor dem Tod?

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Hi,

also ich habe auch schon sehr früh damit angefangen über den Tod nachzudenken, hatte auch schon als Kind oft die Angst, meine Eltern oder mein Bruder könnten Plötzlich sterben. Heute denke ich zwar auch noch oft darüber nach, wie ICH sterben werde...durch krankheit etc. Habe auch schon so einiges an Schweren Krankheiten hinter mir - oder auch nicht...Schlaganfall, Herzinfarkt, Hodenkrebs, Tumor usw. Aber die Angst jetzt zu Sterben ist gar nicht mehr so präsent. Eher ist es so, dass ich während einer Panikattacke einfach Angst vor dem Schlaganfall zbs. habe. Aber der Gedanke, jetzt stirbst du, ist wie gesagt nicht wirklich vorhanden. Schwer zu beschreiben. Aber generell würde ich auch sagen, dass die Panische Angst vor dem Tod, durch schwere Krankheiten bestärkt wird. Also keine Angst vor Tod - keine Angst vor Krankheiten. Aber vielleicht ist es auch einfach Angst vor der Krankheit, auch ohne den Tod im Kopf zu haben. Angst vor Erkältung - ohne Todesangst...ist bei mir zbs. so. Ich weiß das mich die Erkältung nicht umbringen wird, trotzdem habe ich Angst eine zu bekommen...warum auch immer.

LG Dennis

Zitat von MonkeySkull:
Ich weiß das mich die Erkältung nicht umbringen wird, trotzdem habe ich Angst eine zu bekommen...warum auch immer.


Es könnte ja auch eine Lungenentzündung sein.Davor habe ich dann meist Angst.

Okay, daran habe ich jetzt nicht gedacht. Aber höchstwahrscheinlich würde es mir nicht anders gehen. Spätestens wenn dann der Husten dazu kommt und ein wenig schmerz im Brustkorb.

Die Angst existiert deswegen weil man nicht weiss was nach dem Tod kommt obwohl die Antwort ganz einfach und logisch erscheint... nämlich NICHTS..

Eine gesunde Angst vor dem Tod ist von der Evolution genetisch so angelegt. Wenn das nicht wäre, würde man sich ständig in tödliche Gefahren begeben und die Menschheit würde schnell aussterben. Das ist nicht im Sinne der Evolution.

Es gibt 2 verschiedene Arten der Angst vor dem Tod, denke ich:

1. Die intuitive Angst (Überlebensintinkt, den auch Tiere haben)

2. Die rationale Angst (selbstgemacht, durch Gedanken und Sorgen - die haben Tiere nicht und leben deshalb teilweise unbekümmerter)

Ich hab mich mit dem Thema und vor allem auch mit Gründen gegen diese rationale Angst vor dem Tod auf meinem Blog mal ausführlich beschäftigt:

http://www.vernuenftig-leben.de/angst-v ... or_dem_Tod

Hoffe es erreicht und beruhigt einige =) Mit hat die bewusste Auseinandersetzung damit sehr gut getan.

Liebe Grüße

Norman

Der indische Guru Bhagwhan(später Osho) sagte mal:
Ich kenne wenig Menschen,die Angst vor dem Tod haben.Aber mir begegnen viele Menschen,die Angst vor dem Leben haben.

Der Tod hat mich mich keinen Schrecken.Es wird so etwas geben wie vor unserer Geburt,nämlich schwarze Unendlichkeit ohne Bewußtsein und ohne Instanz,die irgendwas bedauern oder befürchten könnte.
Ein Leben ohne den Tod würde alles entwerten was wir tun,denn alles was wir tun könnte zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
Unser Leben ist nur ein Versuch,ein fehlerhafter Entwurf in einer gnadenlosen Welt.Ohne den Tod würde es endlos so weitergehen.
Der Tod ist der Notausgang,den wir alle irgendwann nehmen werden,nach hoffentlich gelungenem Leben.

Es bleibt also die Frage:
Tod,wo ist Dein Stachel?

Das man Angst hat im Angesicht einer unmittelbaren Gefahr finde ich logisch, z.B. wenn ein LKW ungebremst auf mich zufährt, mir ein gefährliches Raubtier über den Weg läuft.

Aber darüber hinaus ? Was nützt uns denn die Angst vor dem Tod ? wird diese Angst verhindern das wir sterben ? Nein, natürlich nicht. Irgendwie unlogisch das wir Angst vor etwas haben was ohnehin unvermeidbar ist. Erst recht wenn es um soziale Ängste usw geht die uns je in erheblichem Maße mehr Nachteile einbringen als das sie uns zu etwas von nutzen sind.

A


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Mira Weyer
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