Ich bin neu hier bei euch und ich möchte mit euch
meine Angst teilen und hoffe vielleicht erfahren zu
können was mein Problem eigentlich ist.
Kurz zu meiner Person : ich bin 24 Jahre alt, studiere
noch und wohne zwar offiziell zuhause, bin aber
entweder immer bei meinem Freund oder er bei mir.
Ich habe eine wundervolle Familie, eine unbeschreiblich
perfekte Partnerschaft, Aussicht auf einen tollen Jon
und gute Freunde.
Trotzdem scheint mich etwas so sehr zu quälen
dass ich mich bis in Suizidgedanken steiger.
Seit 1,5 jahren sind mein Freund und ich nun zusammen.
Das erste Jahr verlief wunderbar, mir ging es so gut
wie noch nie in meinem Leben.
Plötzlich fingen im August dieses Jahres ganz seltsame
Gefühle und gedanken an.
Alles hat mit Druck in der Brust und leichtem
Schwindel angefangen. Weil ich dieses Gefühl
nur als schlechtes Gewissen kannte fing ich an
nach Gründen dafür zu suchen.
Sowas kannte ich nie, erst kommt doch das Reflektieren
über eine bestimmte Handlung und DANN das schlechte
Gewissen, oder versteh ich jetzt gar nichts
mehr?! dachte ich.
Sehr beängstigendes Gefühl keine Kontrolle über
seinen Körper zu haben.
Wie dem auch sei.. ich fing an zu suchen. Nach Dingen
die ich in der Vergangenheit mal getan habe, die
ich meinem Freund nicht erzählt hatte und für
die er mich verurteilen könnte.
Da ich während unserer Beziehung nichts getan
hatte was mir anderen Männern zu tun hat war
meine Lösung nur die Vergangenheit.
Das alles zog sich ziemlich lang, bis ich die erste
Beichte ablegte. Die Anzahl von Männern mit
denen ich wirklich S.uellen Kontakt gehabte habe
vor ihm. Als er mich das damals gefragt hat, habe
ich nicht die Wahrheit gesagt weil es für mich keine
Rolle spielte und es doch egal für uns war.
Bei ihm hat es mich auch nie interessiert.
Seine Reaktion war verheerend für mich und den
weiteren Verlauf.
Er ist ziemlich wütend geworden. wieso ich es ihm
überhaupt sagen würde und dass er doch so ein
gutes bild hatte von mir und dass ich gelogen habe.
Ich kann nicht beschreiben WIE schlimm das gefühl für mich war/ist ihn enttäuscht zu haben.
Kurz war ich erleichtern doch mein Gedankenkarussel
hatte nun erst so richtig angefangen.
sozusagen das anfang vom ende.
Nachdem er sich beruhigt hatte war für ihn alles
wieder in ordnung, er versprach mir mich dafür
nicht zu verlassen und dass die vergangenheit egal sei.
Doch die angst die ich verspürt hatte als er die dinge
vorher gesagt hat, ging nicht. die angst ihn zu
enttäuschen und zu verlieren. oder gar als
lügnerin dazustehen.
meine gedanken gingen weiter. ich suchte und
fand natürlich. noch mehr typen oder mehr
geschichten die ich nichtmal
mehr
richtig rekonstruieren kann, die
zum Teil fast 11 jahre zurückliegen.
4 schlimme beichten waren es insgesamt.
jedes mal riesen schmerz und verletzung,
das bild ich sei eine *beep*, eine *beep*.
einfach wertlos. dinge die ich vorher NIE gedachr
habe über mich.
manchmal blitzt meine altes Ich irgendwie auf
und ich sehe alles aus einer anderen perspektive
und finde mich lächerlich, ich tu mir sogar leid.
ich denke dann hey.. was machst du hier eigentlich?
das war doch alles gar nicht nötig. was hat es mit
euch zu tun? dinge die wir bereuen haben wir
doch alle mal getan. deswegen sind wir heute
wer wir sind und wenn er dich so liebt dann nur
weil aus dir das geworden bist was du heute bist.
kurz geht es mir gut und dann wieder so schlecht
dass ich weiter suche. nach dingen von denen ich
mir nichtmal sicher bin ob und wie ich sie getan
habe.
mittlerweile geht es meinem freund nur noch darum
dass es mir besser geht. er verspricht mir mich nicht
zu verlassen oder mich zu verurteilen. er kümmert
sich bedingungslos und trotzdem fühle
ich
mich als hätte ich ihm irgendwas noch nicht erzählt
und habe panische angst es könnte irgendwie
raus
kommen und er verlässt mich.
es fing also damit an mit wem ich geschlafen habe
und heute geht es in meinem
kopf darum
was ich mal im kindesalter
für mist gemacht habe als ich unterwäschefotos
verschickt habe oder vor der webcam erfahrungen
gesammelt habe.
ich steigere mich so hinein dass ich mir vorstelle
jemand hat noch irgendwelche bilder oder hat mich sogar
gefilmt.
bis vor kurzem wusste ich die dinge nichtmal mehr.
so unwichtig waren sie.
ich weiß nichtmal mehr genau was ich damals
von mir gezeigt habe.
die vorstellung jemand könnte (nach 10-8 jahren!)
irgendwas beschämendes von mir haben oder
meinem freund zeigen lähmt mich fast zu tode.
Kurz kommt wieder das ich und alles scheint
so unlogisch. wieso sollte das jemand tun? was
hätte er davon? das interessiert doch gar keinen.
bringt nichts. ich denke nämlich ich bereue es an
sich und bestrafe mich mit der angst. ich ekel
mich
vor mir selbst. finde mich nicht liebenswert.
übergebe mich wenn ich darüber nachdenke
was ich irgendwann mal getan habe.
und das alles obwohl mein freund gestern abend
noch zu mir gesagt hat, jeder sollte geheimnisse
bewahren. er hätte auch welche, dumme
oder schlechte
dinge die er mal gemacht hat.
mich interessieren seine fehler null. ich
wäre
niemals wütend auf ihn. nur auf mich.
Langsam denke ich dass selbst wenn ich ihm
JEDE unwichtige sache in bezug auf das andere
geschlecht erzählen
würde,
würde mein kopf so weit gehen und sogar dinge
erfinden.
Hilfe Leute, ich habe wirklich das gefühl ich komme
da nicht mehr raus. Habe am dienstag einen ersten
termin bei einer Psychologin die
mit
kunsttherapie arbeitet. hoffe es bringt was.
Entschuldigt den langen text. ich erzähle
es zum ersten
mal jemand anderem als
meinem freund.
Danke fürs lesen, schönes wochenende!
21.10.2017 09:38 • • 29.10.2017 #1