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Zitat von Tigerlilie:
Wie weit definiert man eigentlich Urvertrauen?

Das weiß ich nicht.

Zitat von Tigerlilie:
Also bei manchen ging es nur um das Vertrauen in andere Menschen

Das halte ich eher für naheliegend.

Zitat von Tigerlilie:
... Woanders war es weiter gefasst als Vertrauen in andere, in sich selbst (Körper und Fähigkeiten) und in die (Um-)welt.

Das erscheint mir nicht so naheliegend zu sein. Weil, Vertrauen in mich selbst muss ich doch
nach meiner Überzeugung erst einmal über einen längeren Zeitraum selber aufbauen.

Zitat von Tigerlilie:
Wenn ich von mir ausgehe, dann habe ich vor allem wenig Vertrauen in meinen Körper und meine Fähigkeiten, ich halte die Welt für einen gefährlichen Ort (Glaubenssatz) und habe kein Vertrauen darauf, dass andere mir wohlgesonnen sind und es gut mit mir meinen.

Wie bitte, willst Du Dich bei dieser Aussage einigermaßen entspannt und sicher im
täglichen Leben fühlen?

Zitat von Tigerlilie:
Kann man auch sagen, das Urvertrauen wären positive Glaubenssätze wie ich werde geliebt, die Welt ist ein sicherer Ort, ...?

Das kann gut so oder zumindest so ähnlich funktionieren.

Zitat von Tigerlilie:
Dann könnte man an seinen Glaubenssätzen versuchen anzusetzen.

Auf jeden Fall. Im Grunde sehe ich das als ein Muss an.
Allerdings kann das nach meiner Sichtweise nur folgendermaßen funktionieren.

Langsam, sachlich und bewusst herausfinden, was ich als Mensch möchte. Welchen
Glaubenssätzen ich gerne folgen will.
Und dann die gewünschten Glaubenssätze immer und immer wieder so etwa wie auswendig lernen.
Dadurch werden sie im Unterbewusstsein gespeichert und helfen in allen Situationen, in
denen wir schnell, sicher, angstfrei und geschickt mit anderen Menschen reden möchten
und uns selbstbewusst zeigen möchten.

A


Urvertrauen oder besser Grundvertrauen selbst herstellen?

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Ein sehr spiritueller Gedanke

Wir werden hier auf Erden geboren um unser Urvertrauen zu verlieren. (Für mich bedeutet Urvertrauen, das Vertrauen darauf, dass ich jederzeit beschützt, geborgen bin und ich alles bekomme/habe, was ich brauche)

Wie schnell müssen wir erfahren, dass es eben nicht so ist. Ich war z. B. als Baby im Brutkasten. Zur damaligen Zeit durften die Eltern dort nicht hin. = Trennung von Mutter = Verlust des Urvertrauens, weil ich mich nicht mehr geborgen und beschützt gefühlt habe. Das habe ich deutlich gemacht, durch ganz viel schreien. Solange, bis die Krankenschwestern aufgegeben haben und meine Mama doch zu mir durfte (so wurde es mir berichtet))

Also ganz egal wie, aber ich glaube, dass das Urvertrauen sehr schnell weg ist. Vielleicht schon während der Schwangerschaft, aber ziemlich schnell nach der Geburt. Wir müssen lernen, dass es eben nicht immer Sicherheit und Geborgenheit gibt und dass wir Bedürfnisse haben, die nicht sofort befriedigt werden.

Die wo relativ geborgen aufwachsen, die haben dennoch relativ viel Vertrauen, aber ein gewisses Misstrauen (Gegenteil von Vertrauen) ist wohl bei jedem vorhanden, eben nur in verschiedener Ausprägung.

Nur wenn man daran glaubt, dass es nach dem Tod in irgendeiner Weise weiter geht, dann macht das einen Sinn. (Meine Eingangsaussage, dass wir geboren werden um das Urvertrauen zu verlieren.) Dann ist dieses Leben hier nur ein kleiner Ausschnitt von eigentlichem Leben und vielleicht ein Spiel?
Wer schlüpft nicht gerne in einem Spiel in eine andere Rolle? Nicht umsonst gibt es so viele Computerspiele, wo man seinen Charakter erstellen kann und seine eigene Geschichte erleben kann. Und unser Leben ist ganz einfach so, als ob man in den Computer tatsächlich rein geht und nicht nur mit den Tasten die Figur bewegt.
Es ist ein Zeitvertreib. Wie würde ich sein, wenn mein Urvertrauen auf einmal weg wäre?

Wer sich mit diesem Gedanken anfreunden kann, der findet eine andere Art des Vertrauens wieder. Nicht die in andere Menschen, oder dass man hier nichts Schlimmes erleben muss/darf/soll. Sondern es geht dann wieder in Richtung Urvertrauen, dass alles gut ist, so wie es ist (weil es nur ein Spiel ist und nur ein winziger Abschnitt in meinem Leben (ein paar Stunden am PC in eine andere Welt eintauchen)).

Hallo hereingeschneit,

Zitat von hereingeschneit:
Wir werden hier auf Erden geboren um unser Urvertrauen zu verlieren.

Deine Aussage kann ich irgendwie kaum nachvollziehen. Ich lebe mit einem völlig anderen
Weltbild.
Mich wundert dieser Beitrag auch deshalb, weil ich viele Deiner Beiträge hier im Forum für mich
oft sehr hilfreich fand.

Zitat von hereingeschneit:
Wer sich mit diesem Gedanken anfreunden kann, der findet eine andere Art des Vertrauens wieder. Nicht die in andere Menschen, oder dass man hier nichts Schlimmes erleben muss/darf/soll.

Nach meinem Verständnis, habe ich gerade über den Kontakt mit anderen Menschen sehr
viel Vertrauen bei anderen Menschen gefühlt und auch tatsächlich bekommen.
Dies macht für mich einen wesentlichen Teil meiner Zufriedenheit aus.

Zitat von hereingeschneit:
Wer schlüpft nicht gerne in einem Spiel in eine andere Rolle? Nicht umsonst gibt es so viele Computerspiele, wo man seinen Charakter erstellen kann und seine eigene Geschichte erleben kann.

Hier teile ich Deine Meinung.
Menschen schlüpfen gern in andere Rollen, weil sie dann meistens keine Verantwortung
übernehmen brauchen.

Ob ich in einer Theatergruppe mitspiele oder ein Computerspiel spiele.
Nie macht es eine wesentlich Rolle, ob ich dabei Fehler mache. Ich darf mein Spiel immer
wieder von vorn neu beginnen. Meine Fehler haben keine ernsten Konsequenzen.

Selbst im echten Leben funktioniert das auch hervorragend. Wenn ich anderen Menschen täglich
eine Rolle vorspiele, diese berühmte Maske trage, bei der ich im Grunde genau weiß, so bin
ich gar nicht, kann ich mich absolut sicher fühlen.
Ich kann meine Rolle ohne Gefahr bei
Bedarf auch immer wieder beliebig verändern.

Das ändert sich dann, wenn ich versuche ehrlicher durchs Leben zu gehen.
Dann sollte ich zu dem stehen, was ich
sage und was ich mache.
Dann muss ich es vor mir selbst verantworten. Es kritikfest machen.


Und dafür brauche ich wieder mein selbst erstelltes Grundvertrauen.
Wenn nämlich andere das verreißen wollen, was ich denke. Das auslachen wollen,
was ich
mache, sage und schreibe, dann.
Dann
brauche ich mindesten eine Person, die zu mir hält.
Und diese Person die bin ich selbst.

Zitat von Hotin:
Wie bitte, willst Du Dich bei dieser Aussage einigermaßen entspannt und sicher im
täglichen Leben fühlen?

Das funktioniert nicht. Deshalb geht es mir ja nocht so gut und deshalb bin ich ja hier.
Natürlich ist das nicht permanent so. Es gibt auch Orte und Menschen, wo ich mich entspannen kann.

Zitat von Tigerlilie:
Es gibt auch Orte und Menschen, wo ich mich entspannen kann.

Das ist doch gut. Wenigstens etwas.

Zitat von Tigerlilie:
Wenn ich von mir ausgehe, dann habe ich vor allem wenig Vertrauen in meinen Körper und meine Fähigkeiten

Donnerwetter. Deine Überzeugung wird Dir bestimmt sehr viel helfen.

Zitat von Tigerlilie:
ich halte die Welt für einen gefährlichen Ort (Glaubenssatz) und habe kein Vertrauen darauf, dass andere mir wohlgesonnen sind und es gut mit mir meinen.

Für so gefährlich, wie Du es schilderst halte ich Deutschland nun nicht gerade.
Allerdings ist das meine Sichtweise und meine bisherige Lebenserfahrung.

Welche Menschen mir wohlgesonnen sind, das ist nicht einfach zu beantworten.
daran bin ich sehr, sehr stark beteiligt. Ständig mache ich einiges dafür, dass mir Menschen
wohl gesonnen sind.

Ich versuche meistens freundlich zu sein. Die anderen sind es dann meistens auch.

Ich grüße viele Menschen durch Kopfnicken, mit der Hand winken, mit einem Hallo oder auch
Guten Tag. Geht es ihnen gut?

Ich versuche mit den Menschen Augenkontakt zu halten. Die machen das dann meistens ebenfalls.

Ich biete anderen oft entspannte Gesichtszüge, ein Lächeln und eine entspannte
Körperhaltung zu zeigen. Meistens machen die anderen das dann auch.

Ich bemühe mich, anderen gut und genau zuzuhören. Das machen die anderen meistens nicht.
Aber sie freuen sich, wenn ihnen endlich mal jemand zuhört.

Dies alles könnte ich jetzt viel, viel weiter führen.
Menschen, die auf mich freundlich zurück strahlen, warum sollten die mir denn nicht
wohlgesonnen sein? Mein Verhalten muss allerdings echt, natürlich und vor allen
sehr ehrlich wirken.
Vermuten die anderen, dass ich nur eine Rolle spiele, unecht wirke,
dann falle ich in Sekunden in deren Bewertung nach unten. Dann war alles umsonst.
Oder wenn man lügt, dann sollte man wenigsten so perfekt lügen, dass es niemand erkennen kann.
Zitat von Tigerlilie:
Kann man auch sagen, das Urvertrauen wären positive Glaubenssätze wie ich werde geliebt, die Welt ist ein sicherer Ort, ...?

Ja, so etwa sehe ich es schon so. Mit positiven Glaubenssätzen kannst Du durchaus Deine
persönlichen Empfindungen deutlich entspannen.


Na ja, mit dem, was ich gerade geschrieben habe, wird die Welt für mich bestimmt nicht sicherer.
Warum auch. Für mich ist sie ja gar nicht unsicher.
Na ja, und lieben sollen die Menschen mich auch nicht? Warum sollten sie mich lieben.
Liebe schafft eine große Verpflichtung, wenn ich ernsthaft geliebt werde.
Also sollen die anderen am besten einen gewissen Sicherheitsabstand halten. Ich möchte die
nicht alle auf meiner Pelle haben.

Nein, die Menschen auf der Straße, am Arbeitsplatz, im Geschäft und auch sonst überall,
die sollen mich möglichst akzeptieren, mich respektieren, und mehr.
Weil wenn die das nicht machen, dann könnte es sein, dass ich denen was ganz anderes sage.
Das ist hier aber nicht unser Thema.

Zitat von Hotin:
Donnerwetter. Deine Überzeugung wird Dir bestimmt sehr viel helfen.

Das weiß ich auch. wenn ich mir die meisten Themen hier im Forum ansehe, bin ich aber sicher nicht die Einzige, die Probleme hat, ihrem Körper zu vertrauen.

Du legst hier jedes Wort auf die Goldwaage, oder?

Statt ich werde geliebt passt vielleicht besser ich bin liebenswert. Es ging mir nur allgemein um das Thema Glaubenssätze. Hab noch ein Buch von Stefanie Stahl daliegen, wo es auch darum geht. Habe ich noch nicht zuenede gelesen.

Es geht um das, was das Kind lernt von den Eltern in der ersten Lebenszeit. Kümmern die Eltern sich gut um die Bedürfnisse des Kindes, lernt es im Großen und Ganzen, dass es liebenswert ist ... Wenn es, wie in meinem Fall, ängstliche Eltern hat und auf jegliche eventuell drohende Gefahren aufmerksam gemacht wird usw. lernt es von den Eltern, dass die Welt gefährlich ist.

Zitat von Hotin:
Mein Verhalten muss allerdings echt, natürlich und vor allen
sehr ehrlich wirken.
Vermuten die anderen, dass ich nur eine Rolle spiele, unecht wirke,
dann falle ich in Sekunden in deren Bewertung nach unten. Dann war alles umsonst.

Ich geh noch einen Schritt weiter.

Es kommt auf die eigene (ehrliche) Grundhaltung an.

Menschen spüren instinktiv,ob man sie manipulieren will oder ob man authentisch ist.
Und das macht die Sache interessant, weil was vorpielen funktioniert -wenn überhaupt- nur kurzfristig und kann auch nicht Sinn der Sache sein.
Am wenigsten für uns selbst.

Weil das,was ich anderen vorspiele,ist nur Theater und damit schadet man sich meiner Ansicht nach selbst am meisten.
Wenn man nie echt ist,betrügt man am ehesten sich selbst.

Problem: Wenn man oft enttäuscht wurde im Leben,ist es nicht leicht,eine grundsätzlich misstrauische Grundhaltung aufzugeben.
Die nichtmals böse gemeint ist sondern eher Ausdruck der eigenen Angst vor erneuten Verletzungen.

Ich bin auch eine der ängstlichen und misstrauischen Personen (aus Angst) aber ich versuche mir bei jedem neuen Kennenlernen zu sagen,dass der Mensch,der mir grade begegnet nichts dafür kann,dass ich verletzt wurde.

Und ich weiss,dass auch ich schon andere Menschen verletzt habe.
Das ist wichtig zu erkennen ohne Schuld sondern einfach als Einsicht.

Sowas passiert in jedem Menschenleben und manchmal sogar aus positiven Motiven heraus,die sich aber im Rückblick so dargestellt haben,dass man vielleicht was Gutes erreichen wollte,damit aber möglicherweise ein Problem sogar noch verschärft hat.

Zitat von Hotin:
Hier teile ich Deine Meinung.
Menschen schlüpfen gern in andere Rollen, weil sie dann meistens keine Verantwortung
übernehmen brauchen.
.....

Du hast meinen Glauben gut durchdacht und dann sehr weise Erkenntnisse daraus entnommen.

Und sieh nur, zu welchem Ergebnis du gekommen bist.
Anderen Menschen vertrauen zu können (also wenn man so etwas zu jemanden aufbauen kann), das gibt uns ein gutes Gefühl, aber letztendlich:
Zitat von Hotin:
Und dafür brauche ich wieder mein selbst erstelltes Grundvertrauen.
Wenn nämlich andere das verreißen wollen, was ich denke. Das auslachen wollen,
was ich mache, sage und schreibe, dann.
Dann brauche ich mindesten eine Person, die zu mir hält.
Und diese Person die bin ich selbst.


Nichts anderes wollte ich mit meiner Aussage zum Ausdruck bringen.
Zitat von hereingeschneit:
Wer sich mit diesem Gedanken anfreunden kann, der findet eine andere Art des Vertrauens wieder. Nicht die in andere Menschen, oder dass man hier nichts Schlimmes erleben muss/darf/soll.


Wenn man das Leben aus Spiel ansieht, dann bedeutet das, dass man keine Konsequenzen fürchten muss, dass man immer wieder von vorne anfangen kann, wenn man möchte und dass man einfach sein kann wie man möchte.
Wenn man unbedingt böse sein möchte, dann darf man das, denn auch die braucht man für das Spiel. Wäre ja sonst schnell langweilig, oder?

Ich glaube, je unbewusster wir sind umso mehr lassen wir uns von unseren Gefühlen und Gedanken beeinflussen. Je bewusster wir werden umso mehr können wir uns selbst erkennen. Der/die/das, was hinter dem Ich (der Spielfigur) verborgen ist. Nämlich den Spieler, der entscheidet, wie es mit der Spielfigur weiter gehen soll.

Wenn man keine Angst mehr vor Konsequenzen hat, dann kann man mutig sein und für das einstehen, was man selbst für richtig erachtet. (Konsequenzen hat es natürlich für die Spielfigur, die man eingenommen hat, also mich, aber eben nur in diesem Leben, im nächsten teste ich dann ganz einfach eine andere Version.)

Also mir hilft diese Vorstellung enorm. Sie gefällt mir ausgesprochen gut, weil ich dann alle Zeit der Welt habe um alles mögliche auszuprobieren. Mir verhilft diese Vorstellung zu einem Grundvertrauen und dass ich immer mehr zu mir selber stehe.

Aber es gibt viele andere Wege um das Grundvertrauen aufzubauen. Das ist halt meiner.

Zitat von hereingeschneit:
Aber es gibt viele andere Wege um das Grundvertrauen aufzubauen. Das ist halt meiner.

Ich finde, dass es nicht nur einen Weg benötigt, sondern mehrere. Selbstsicherheit, Selbstkontrolle, Selbstwert usw. Eigentlich alles was mit einem Selbst zu tun hat. Wenn etwas davon fehlt oder zu wenig ist, bröckelt das Grundvertrauen (nicht Urvertrauen). Grundvertrauen bedeutet für mich Selbst(erzeugt)- (siehe oben), Urvertrauen verstehe ich als nicht Selbst(erzeugt), das ist einfach schon da.

Zitat von hereingeschneit:
Du hast meinen Glauben gut durchdacht und dann sehr weise Erkenntnisse daraus entnommen.

Ich weiß nicht, ob ich Deinen Text verstanden habe. Mindestens 5 mal habe ich es nochmal gelesen.
Zitat von hereingeschneit:
Ich glaube, je unbewusster wir sind umso mehr lassen wir uns von unseren Gefühlen und Gedanken beeinflussen. Je bewusster wir werden umso mehr können wir uns selbst erkennen.

So ähnlich sehe ich das auch.

Zitat von hereingeschneit:
Wenn man das Leben aus Spiel ansieht, dann bedeutet das, dass man keine Konsequenzen fürchten muss, dass man immer wieder von vorne anfangen kann, wenn man möchte und dass man einfach sein kann wie man möchte.

Meinst Du damit, wenn man religiös bezogen lebt, dass einem dann über den Glauben die
Angst genommen wird?

Kann man das nicht einfacher und direkter sagen, damit sofort alle erkennen können,
was gemeint ist?

Zitat von Hotin:
Kann man das nicht einfacher und direkter sagen, damit sofort alle erkennen können,
was gemeint ist?

Vielleicht kann das jemand, ich wohl scheinbar nicht. Ich bemühe mich eigentlich grundsätzlich so zu schreiben, dass man es nachvollziehen kann, aber ich merke, dass es mir immer weniger gelingt, je mehr ich meinen Glauben verändere und vom allgemeingültigen Glaube abweiche.


Zitat von Hotin:
Meinst Du damit, wenn man religiös bezogen lebt, dass einem dann über den Glauben die
Angst genommen wird?

Wenn jemand sagt, dass man glaubt, dann wird das sehr oft mit Religion verbunden, aber für mich glaubt jeder, nur an was, das ist unterschiedlich. Einige glauben an einen Gott, der beschützt, der straft, der entscheidet. Andere glauben eher an jemanden (Gott?) der nur beobachtet und nicht eingreift, wiederum andere glauben, dass es da nichts gibt.

Selbst die Wissenschaft ist für mich nur ein Glaube. Eine bis zu du diesem Zeitpunkt richtige (wahre) Aussage.
Aber keine Wahrheit währt ewig. (Ein Glaubenssatz von mir). Die Erde ist eine Scheibe - die Erde ist rund ist ein Beispiel. Das ist solange wahr, bis etwas anderes bewiesen werden kann.

Also ich glaube, dass unser Glaube ausschlaggebend dafür ist, wie es uns geht und wie sich unser Leben entwickelt. Der Glaube ist mächtig. (Wieder ein Glaubenssatz von mir).

Man spricht ja auch oft von Glaubenssätze und dass man sie verändern soll. Dass man nicht denken (glauben) soll, dass man wertlos ist, sondern wertvoll (z. B.)

Also ja, durch den Glauben kann einem die Angst genommen werden. Wenn sich der Glaube anfühlt als sei es ein Wissen, eine Überzeugung (die Erde ist rund), dann ist er sehr mächtig und wenn ganz viele Menschen das gleiche glauben, dann erzeugt das unsere Zukunft. Wenn z. B. ganz viele Menschen glauben, dass ein Krieg unausweichlich ist, dann wird er auch kommen. Wenn viele Menschen glauben, dass die Zustände immer schlimmer werden, dann wird es so kommen.
Wir gestalten unsere Zukunft mit unseren Gedanken und Überzeugungen.

Das ist mein Glaube. Ich lege keinen Anspruch darauf, dass er allgemein richtig/wahr ist, aber er bestimmt mein Leben, weil es für mich wahr ist.

Also ich glaube, dass etwas in mir (ich selbst, die Seele, oder was auch immer) nicht sterben kann. Es lebt ewig. Stell dir das mal vor, dass du Milliarden von Jahren und noch viel länger lebst (also nicht nur 80 oder 100). Was machst du dann? Wie vertreibt man sich die Zeit? Vielleicht spielt man Spiele. Man versetzt sich in einen Zustand, wo man vergisst, dass man ewig lebt und tut so, als ob man sterblich ist, um herauszufinden, wie man dann damit umgehen kann/möchte. Man experimentiert einfach ein bisschen herum, weil dort, wo man zuhause ist, da ist immer reine Liebe. Man ist sicher, geborgen und hat keinerlei Bedürfnisse, die gestillt werden müssten.

Diese Vorstellung ist für mich so toll, dass ich sie zu meinem Glaube mache. Ich kann sie nicht beweisen und auch nicht wirklich wissen, aber ich kann es glauben und mir somit einen guten Anker in meinem Leben setzen.

Für jemand anderen mag diese Vorstellung vielleicht ein Horror sein, der darf gerne etwas anderes glauben, damit auch er einen guten Weg findet, mit seinen Ängsten und Problemen gut umgehen zu können.

Ich hoffe ich konnte es jetzt besser erklären.

Ich denke, nun habe ich es besser verstanden, was Du sagen möchtest.

Zitat von hereingeschneit:
Wenn sich der Glaube anfühlt als sei es ein Wissen, eine Überzeugung (die Erde ist rund), dann ist er sehr mächtig und wenn ganz viele Menschen das gleiche glauben, dann erzeugt das unsere Zukunft.

Diesen Satz finde ich hervorragend. Für mich sticht er heraus!

Wenn der Glaube sich anfühlt, als sei es Wissen, dann ist er sehr mächtig.

Ich erlebe es fast täglich.

Aber vor allem auch im negativen Sinne. Oder etwa nicht?

Wenn ich glaube, das ich immer benachteiligt wurde.
Wenn ich glaube, dass ich krank bin.

Wenn ich glaube, dass ich für fast alles zu schwach bin.
Wenn ich glaube, dass ich meine Situation nicht verbessern kann.
Wenn ich glaube, das andere Menschen immer die Besseren und Erfolgreicheren sind.

Und so weiter.
Dann,
dann, brauche ich, glaube ich, Hilfe.

Kann man das so sagen?

Zitat von Hotin:
Aber vor allem auch im negativen Sinne. Oder etwa nicht?

Natürlich, der Glaube geht in beide Richtungen und wenn ich diesen Satz so ansehe, sehe ich dann einen Glauben von dir, den man anpassen könnte?

Vor allem? Also du glaubst, dass der negative Glaube überwiegt? Könnte dein Glaube daher gehend entstanden sein, weil du gerne helfend unterwegs bist und dich somit viel mit Menschen beschäftigst, die diese negativen Glaubenssätze in sich tragen?


Zitat von Hotin:
Kann man das so sagen?

Ja.

Zitat von hereingeschneit:
Natürlich, der Glaube geht in beide Richtungen und wenn ich diesen Satz so ansehe, sehe ich dann einen Glauben von dir, den man anpassen könnte?


Das wäre schön, wenn Du das erkennst. Nur siehst Du dann bestimmt keinen Glauben von mir.
Allerdings kannst Du bei mir eine gewisse Grundüberzeugung erkennen, wenn Du das möchtest.
Anders als viele andere Menschen bin ich bestrebt, meine Grundüberzeugungen häufig zu hinterfragen.
Und daraus folgt dann, dass ich meine Kenntnisse und das, was man Wissen nennt sehr oft
versuche zu hinterfragen und anzupassen.
Deine Aussage einen Glauben, den man anpassen könnte, kann mir wenig helfen.
Denn in mein Unterbewusstsein lasse ich Dich nicht hinein. Du vermutlich, mich auch nicht in Dein
Unterbewusstsein hinein.
Wenn Du mal liest, was ich vor etwa 10 Jahren hier geschrieben habe, dann kannst Du leicht erkennen,
wie sich mein Bild von der Möglichkeit anderen helfen zu können, grundsätzlich verändert hat.
Ich sage dazu, sich hoffentlich verbessert hat. Wie andere dies beurteilen weiß ich nicht.

Zitat von hereingeschneit:

Vor allem? Also du glaubst, dass der negative Glaube überwiegt?

Das habe ich nicht so gemeint, wie Du es hier sagst.
Wem sollte ich den versuchen zu helfen, wenn er alles nur positv sieht? Holz sollte man nicht
versuchen in den Wald hineinzutragen. Das ergibt wenig Sinn. Da ist nämlich schon Holz drin.

Zitat von hereingeschneit:
Könnte dein Glaube daher gehend entstanden sein, weil du gerne helfend unterwegs bist und dich somit viel mit Menschen beschäftigst, die diese negativen Glaubenssätze in sich tragen?

Beim Helfen, hier im Forum, handelt es sich nicht um etwas, wie Du das findest.
Und für mich ist das auch alles andere als ein Spiel. Das ist richtig ernst ! Denn mit der
seelischen Situation, also der Psyche anderer Menschen, da darf man nicht spielen.

Sehr früh in meinem Leben habe ich bemerkt, dass mich privat, dienstlich und einfach überall,
Menschen immer wieder in Gespräche verwickeln, bei denen sie sich scheinbar
besser verstanden fühlen, als gegenüber anderen.

Auf eine bestimmte Weise habe ich so unzähligen Menschen teilweise helfen können.
Nur etwas Wichtiges habe ich immer versucht zu verhindern.
Ich will und wollte nie den Gauben der Menschen verändern.
Nie ihnen vorgeben, welches Grundvertrauen ihre Basis werden sollte.

Die Menschen sollten möglichst alle frei und unabhängig bleiben.

Häufig sieht man hier von mir etwa genauso viel, wie von einem Eisberg der im Wasser schwimmt.

Was ich hier für alle lesbar schreibe, ist fast immer nur ein kleiner Teil dessen, was ich
mit der einen oder anderen Person bespreche.

Zitat von Hotin:
Das habe ich nicht so gemeint, wie Du es hier sagst.

Dann ist es gut, dann habe ich einfach ein bisschen zu viel reininterpretiert.

War ja auch nur als Gedankenanstoß gedacht und nicht, dass du etwas verändern musst.
Ich will nämlich, so wie du auch, den anderen ihren größtmöglichen Freiraum lassen, und ihnen nichts aufzwingen.

Danke.
Und hier stimmen wir wieder weitgehend überein.
Sponsor-Mitgliedschaft

Hallo in diesem interessanten thread. Da ich kein Urvertrauen als Kind kennen gelernt habe, kann ich darauf nicht zurückgreifen/vertrauen. Schon länger überlege ich, wo im Körper das Urvertrauen wäre. Ich stelle mir vor, es sei im solarplex, weil von dort auch meine Angst kommt. Die Wärmeübung aus dem Autogenen Training macht im besten, seltenen Fall ein Gefühl, welches ich als Vertrauen ( im Körper) empfinde. Sorry, wenn es unverständlich ist - spät und müde, aber gerade jetzt da. LG

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Mira Weyer
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