@Karimma Es ist natürlich schwierig zu sagen, ob Deine Probleme mit den Wechseljahren zusammenhängen oder nicht. Ich denke, dass die auf jeden Fall Dinge antriggern, die tief in uns schlummern. War bei mir ja auch so. Aber ich kann Dir zumindest ein paar Hintergrundinformationen zur HET mit bioidentischen Hormonen geben, da ich mich da ja seit letztem Jahr intensiv mit beschäftige:
Bioidentische Hormone sind nicht, wie der Name vermuten lässt, natürlichem Ursprungs. Sie sind aus dem Labor, allerdings identisch zu den im Körper befindlichen aufgebaut. Das heißt, sie fügen sich nahtlos in die Hormonrezeptoren ein und sind keine Fremdstoffe, die der Körper immer bekämpft. Bis vor einigen Jahren umfasste eine Hormon-Ersatztherapie eine Behandlung mit Hormonen, die keine Hormone waren, sondern künstliche Stoffe, die aus dem Urin von schwangeren Stuten gewonnen wurden. Da das Fremdstoffe sind, wurden sie teilweise vom Körper bekämpft und konnten daher Brustkrebs auslösen.
Bioidentische Hormone sind von der Seite aus unbedenklich - es sei denn, man hat eine Disposition für eine bestimmte Krebsart, die durch Östrogen angeregt wird. Für den ist das natürlich ein Festessen - aber der wäre wahrscheinlich sowieso irgendwann ausgebrochen. Leider packen die Firmen, die bioidentische Hormone herstellen, den Beipackzettel von künstlichen Hormonen in die Packungen, um sich abzusichern und keine Klage zu riskieren. Dadurch werden viele Frauen natürlich verunsichert.
Es gibt ein Golden Window in dem eine Frau noch unbedenklich mit einer HET anfangen kann. Dieses begrägt 10 Jahre nach der letzten Periode - Du wärst da also noch voll drin. Danach muss man wirklich vorsichtig sein und sollte nicht mehr damit starten.
Vor Beginn sollte auf jeden Fall erst einmal ein Hormonstatus gemacht werden, um zu schauen, wie die Werte sind. Blind sollte man auf keinen Fall damit anfangen. Danach muss immer mal überprüft werden, wie die Werte hochgehen, da die Aufnahme bei jeder Frau individuell ist. Das Östrogen wird als Gel auf den Oberarm gecemt, das ist sehr gut dosierbar. Man fängt mit einem Hub an und kann sich dann steigern. Östrogen darf niemals ohne Progersteron als Gegenspieler gegeben werden, das ist ganz wichtig. Progesteron kann man abends mündlich nehmen (das macht wunderbar müde) oder die Kapsel aufstechen und es vercremen. Viele wählen die zweitere Variante, weil dann mehr und schneller Progesteron aufgenommen wird und die Leber umgangen wird. Außerdem enthält die Kapselhülle bei einigen Herstellern Titanoxid. Ich nehme es seit Jahren abends mündlich, mir liegt das rumgeschmiere auf den Schleimhäuten nicht so.
Ganz geneerell hilft die HET nicht nur gegen Wechseljahresbeschwerden, sondern schützen auch Herz und Knochen und wirkt sich positiv auf die Blutwerte aus (Cholesterin), da die Sexualhormone auch bei der Bildung von Cholesterin beteiligt sind.
Wenn Deine Gyn da aufgeschlossen ist, würde ich es auf jeden Fall probieren. Wenn es nicht hilft, kannst Du es ja wieder sein lassen. Und wenn Du Bedenken wegen Brustkrebs hast (was Du eigentlich nicht haben msust), kannst Du Dich ja halbjährlich bei Deiner Gyn überwachen lassen.
Das Buch, das Pauline Dir weiter oben empfohlen hat, kann ich auch wärmstens empfehlen, plus das Buch Women on fire von Dr. Sheile de Liz.
29.09.2023 09:13 •
#16