Hallo Zusammen,
vor zweieinhalb Jahren hatte ich eine mittelschwere Depression, deren Ursache vermutlich in einer generalisierten Angststörung begründet war. Ich habe mich dann in ambulante Behandlung bei einer Psychiaterin begeben. Ich mache bei ihr Verhaltenstherapie und wurde zusätzlich mit Escitalopram 10 mg versorgt. Daraufhin hat sich die Depression recht deutlich verbessert, allerdings war die Wirkung des Medikaments auf meine Ängste nicht so erfolgreich. Immer wieder hatte ich Phasen von unspezifischer Angst, die geprägt waren durch körperliche Symptome wie Übelkeit, Schwitzen, Herzklopfen, Schlafprobleme etc. Die körperlichen Symptome wurden gegenüber der Anfangszeit schon deutlich besser und waren weniger präsent. Im Mai diesen Jahres habe ich einvernehmlich mit der Ärztin die Reduktion von Escitalopram auf 5 mg vorgenommen. Bis im August habe ich es dann ganz ausgeschlichen.
Seit 4 Wochen etwa habe ich nun wieder eine Phase mit verstärkter Angst. Nach Möglichkeit würde ich versuchen ohne Medikament auszukommen, frage mich aber dabei, wie es in der Psychotherapie weitergehen könnte. Meine Therapeutin fokussiert stark auf das Thema soziale Kontakte und Partnerschaft. Ich gehe täglich arbeiten, wo ich soziale Kontakte habe und mache mit anderen Sport. Diese Kontakte sind aber nicht so, dass ich sagen würde, das geht in Richtung Freundschaft. Ich weiß also, dass ich in dieser Richtung Defizite habe, aber es ist schwer, Kontakte mit der entsprechenden Tiefe aufzubauen. Ich glaube, dass ich da auch recht anspruchsvoll bin.
Aus meiner Sicht gibt es aber noch einige andere Defizite in meinem Leben, wo ich das Gefühl habe, in der Therapie wurde daran überhaupt nicht gearbeitet. Z.B. nehme ich negative Dinge viel intensiver wahr als Positive oder grüble häufig über meine Ängste nach. Mein Selbstwert ist nicht gerade sehr gut, obwohl ich auch ein paar Dinge in meinem Leben erreicht habe.
Meine Therapeutin meint, ich solle mir eine Partnerin suchen und mehr soziale Kontakte aufbauen, dann würde sich der Rest alleine fügen. Sicher wäre das schön, aber das ist erstens nicht so einfach und zweitens denke ich, dass das nicht die anderen Probleme lösen würde.
Die Therapiestunden laufen immer auf die gleiche Weise ab. Sie fragt mich, wie es mir geht, dann rekapituliere ich die letzten vier Wochen und das eine oder andere wird etwas intensiver besprochen. Ich würde erwarten, dass sie mir konkrete Übungen gibt oder mir Methoden vermittelt, wie ich mit meinen Problemen besser umgehen kann, aber das geschieht nicht, es ist etwas plakativ beschrieben einfach eine Plauderstunde. Es tut ja ganz gut, dass man sich mal ausprechen kann, aber das führt eben nicht zu einer nachhaltigen Besserung, sondern allenfalls zu einer kurzfristigen Linderung. Zu Beginn der Therapie wurden auch keine Ziele vereinbart, obwohl ich da durchaus konkrete Vorschläge gehabt hätte.
Ich bin gerade hin und her gerissen, was ich machen soll. Ich habe das Gefühl, dass ich in der Therapie gerade wenig Fortschritte mache und dass wir uns im Kreis drehen. Andererseits kennt sie mich nun mittlerweile recht gut, was ja auch ein Vorteil ist. Bei einem neuen Therapeuten würde ich wieder von vorne beginnen müssen. Und ob ich dann mit der oder dem Neuem tatsächlich besser vorankommen würde ist ja auch fraglich.
Was denkt ihr, was könnte man als Kriterium für einen Wechsel anlegen? Formal wäre ein Wechsel übrigens unproblematisch, da ich in der Schweiz bin und es dort kein Limit bezüglich Sitzungen oder ähnliches gibt.
Körperklaus
vor zweieinhalb Jahren hatte ich eine mittelschwere Depression, deren Ursache vermutlich in einer generalisierten Angststörung begründet war. Ich habe mich dann in ambulante Behandlung bei einer Psychiaterin begeben. Ich mache bei ihr Verhaltenstherapie und wurde zusätzlich mit Escitalopram 10 mg versorgt. Daraufhin hat sich die Depression recht deutlich verbessert, allerdings war die Wirkung des Medikaments auf meine Ängste nicht so erfolgreich. Immer wieder hatte ich Phasen von unspezifischer Angst, die geprägt waren durch körperliche Symptome wie Übelkeit, Schwitzen, Herzklopfen, Schlafprobleme etc. Die körperlichen Symptome wurden gegenüber der Anfangszeit schon deutlich besser und waren weniger präsent. Im Mai diesen Jahres habe ich einvernehmlich mit der Ärztin die Reduktion von Escitalopram auf 5 mg vorgenommen. Bis im August habe ich es dann ganz ausgeschlichen.
Seit 4 Wochen etwa habe ich nun wieder eine Phase mit verstärkter Angst. Nach Möglichkeit würde ich versuchen ohne Medikament auszukommen, frage mich aber dabei, wie es in der Psychotherapie weitergehen könnte. Meine Therapeutin fokussiert stark auf das Thema soziale Kontakte und Partnerschaft. Ich gehe täglich arbeiten, wo ich soziale Kontakte habe und mache mit anderen Sport. Diese Kontakte sind aber nicht so, dass ich sagen würde, das geht in Richtung Freundschaft. Ich weiß also, dass ich in dieser Richtung Defizite habe, aber es ist schwer, Kontakte mit der entsprechenden Tiefe aufzubauen. Ich glaube, dass ich da auch recht anspruchsvoll bin.
Aus meiner Sicht gibt es aber noch einige andere Defizite in meinem Leben, wo ich das Gefühl habe, in der Therapie wurde daran überhaupt nicht gearbeitet. Z.B. nehme ich negative Dinge viel intensiver wahr als Positive oder grüble häufig über meine Ängste nach. Mein Selbstwert ist nicht gerade sehr gut, obwohl ich auch ein paar Dinge in meinem Leben erreicht habe.
Meine Therapeutin meint, ich solle mir eine Partnerin suchen und mehr soziale Kontakte aufbauen, dann würde sich der Rest alleine fügen. Sicher wäre das schön, aber das ist erstens nicht so einfach und zweitens denke ich, dass das nicht die anderen Probleme lösen würde.
Die Therapiestunden laufen immer auf die gleiche Weise ab. Sie fragt mich, wie es mir geht, dann rekapituliere ich die letzten vier Wochen und das eine oder andere wird etwas intensiver besprochen. Ich würde erwarten, dass sie mir konkrete Übungen gibt oder mir Methoden vermittelt, wie ich mit meinen Problemen besser umgehen kann, aber das geschieht nicht, es ist etwas plakativ beschrieben einfach eine Plauderstunde. Es tut ja ganz gut, dass man sich mal ausprechen kann, aber das führt eben nicht zu einer nachhaltigen Besserung, sondern allenfalls zu einer kurzfristigen Linderung. Zu Beginn der Therapie wurden auch keine Ziele vereinbart, obwohl ich da durchaus konkrete Vorschläge gehabt hätte.
Ich bin gerade hin und her gerissen, was ich machen soll. Ich habe das Gefühl, dass ich in der Therapie gerade wenig Fortschritte mache und dass wir uns im Kreis drehen. Andererseits kennt sie mich nun mittlerweile recht gut, was ja auch ein Vorteil ist. Bei einem neuen Therapeuten würde ich wieder von vorne beginnen müssen. Und ob ich dann mit der oder dem Neuem tatsächlich besser vorankommen würde ist ja auch fraglich.
Was denkt ihr, was könnte man als Kriterium für einen Wechsel anlegen? Formal wäre ein Wechsel übrigens unproblematisch, da ich in der Schweiz bin und es dort kein Limit bezüglich Sitzungen oder ähnliches gibt.
Körperklaus
22.11.2018 15:57 • • 22.11.2018 #1
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