@TheCheshireCat
Ja, ich bin schon seit ich 16 war in Therapie - natürlich immer wieder mit Pausen, denn die Kasse zahlt ja nicht ewig und zwingt einen zwischen jeder Therapie 2 Jahre Pause zu machen...
Seither nehme ich auch Antidepressiva, allerdings bringen die nicht mehr wirklich viel. Ich hab so ziemlich alles durchprobiert, was es auf dem Markt gibt. Entweder ich vertrage es nicht oder es bringt nichts. Zu Beginn hab ich ewig Escitalopram genommen, was ganz gut war um das Gedankenkarussell zu bremsen. Allerdings hat es auch alles Andere gebremst und ich war ein bisschen wie ein Zombie. Aber zumindest konnte ich so mein Abi und meine Ausbildung schaffen.
Seit einigen Jahren hilft aber nicht mal mehr das irgendwie. Deswegen empfahl mir mein letzter Therapeut doch mal wieder zum Psychiater zu gehen. Und damit begann das Pillenroulette. Am Ende bin ich bei Venlafaxin hängen geblieben, welches in sofern geholfen hat, als dass es mich wenigstens wacher macht. Aber meine Stimmung ist deswegen nicht stabiler oder gar besser geworden, weshalb ich mittlerweile wieder auf einer Minimaldosis von 37,5 mg ist. Ist eigentlich mehr Placebo also sonst was... Ich bin deswegen kein Antidepressive-Gegner oder so. Gerade zu Beginn einer Erkrankung können sie gut helfen und ich hoffe, das tun sie auch bei dir. Aber Dauerhaft sind sie leider meist keine Lösung.
Aktuell bin ich dabei eine neue Therapie anzufangen. Ein anderer Ansatz als bisher. Er nennt sich Ego-state-Therapie, wo es hauptsächlich darum gehen wird, sich um mein inneres Kind zu kümmern und die Traumata aus der Kindheit zu verarbeiten. Bisher hat man sich nämlich in der Verhaltenstherapie bei mir immer nur um das Beheben der Symptome (Panikattacken etc.) gekümmert, aber das bringt ja nix, wenn die Ursache nicht verschwindet. Deswegen hab ich auch regelmäßig, alle paar Jahre, meine Rückfälle und damit soll irgendwann (hoffentlich!) mal Schluss sein. Leider geht die Therapie erst im Januar richtig los, da mein Therapeut vorher keinen Platz frei hat.
Momentan strauchle ich deswegen auch ganz schön. Befinde mich in einem ziemlichen Tief und habe Schwierigkeiten zur Uni zu gehen. Das Schlimmste sind eigentlich gar nicht die Ängste - die würde ich schon irgendwie bändigen oder ignorieren - sondern die körperlichen Symptome (Reizdarm, Kopfschmerzen, Herzrasen etc.). Die machen es mir halt gerade sehr sehr schwer das Haus zu verlassen und ich fühle mich deswegen wie ein Versager... Ich war jetzt sogar gezwungen meinen Teampartnern davon zu erzählen, da ich immer wieder fehle. Wir müssen halt (leider) viele Gruppenprojekte machen und da fällt es halt auf, wenn jemand immer wieder krank ist. Das verunsichert mich jetzt zusätzlich, denn ich habe große Angst verurteilt zu werden. Ich habe so viele schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn ich Leuten davon erzählt habe. Aber eigentlich ist es mir lieber, wenn sie Bescheid wissen, als wenn sie hintenrum irgendwann anfangen zu reden...
Naja, Sozialleben ist einfach schwierig und anstrengend mit sowas. Wenn ich nur für mich lernen müsste, wäre das alles kein Thema, aber dieser ständige Druck mit anderen zusammenarbeiten zu müssen, macht mich gerade echt fertig. Versteh mich nicht falsch: Eigentlich bin ich schon immer mal wieder gerne unter Leuten. Aber einfach dieser Druck, dass die Note anderer Leute von mir abhängig ist, macht mich fertig. Ich will niemanden enttäuschen oder hängen lassen. Argh, ich hasse das...
LG
white_cat
Ja, ich bin schon seit ich 16 war in Therapie - natürlich immer wieder mit Pausen, denn die Kasse zahlt ja nicht ewig und zwingt einen zwischen jeder Therapie 2 Jahre Pause zu machen...
Seither nehme ich auch Antidepressiva, allerdings bringen die nicht mehr wirklich viel. Ich hab so ziemlich alles durchprobiert, was es auf dem Markt gibt. Entweder ich vertrage es nicht oder es bringt nichts. Zu Beginn hab ich ewig Escitalopram genommen, was ganz gut war um das Gedankenkarussell zu bremsen. Allerdings hat es auch alles Andere gebremst und ich war ein bisschen wie ein Zombie. Aber zumindest konnte ich so mein Abi und meine Ausbildung schaffen.
Seit einigen Jahren hilft aber nicht mal mehr das irgendwie. Deswegen empfahl mir mein letzter Therapeut doch mal wieder zum Psychiater zu gehen. Und damit begann das Pillenroulette. Am Ende bin ich bei Venlafaxin hängen geblieben, welches in sofern geholfen hat, als dass es mich wenigstens wacher macht. Aber meine Stimmung ist deswegen nicht stabiler oder gar besser geworden, weshalb ich mittlerweile wieder auf einer Minimaldosis von 37,5 mg ist. Ist eigentlich mehr Placebo also sonst was... Ich bin deswegen kein Antidepressive-Gegner oder so. Gerade zu Beginn einer Erkrankung können sie gut helfen und ich hoffe, das tun sie auch bei dir. Aber Dauerhaft sind sie leider meist keine Lösung.
Aktuell bin ich dabei eine neue Therapie anzufangen. Ein anderer Ansatz als bisher. Er nennt sich Ego-state-Therapie, wo es hauptsächlich darum gehen wird, sich um mein inneres Kind zu kümmern und die Traumata aus der Kindheit zu verarbeiten. Bisher hat man sich nämlich in der Verhaltenstherapie bei mir immer nur um das Beheben der Symptome (Panikattacken etc.) gekümmert, aber das bringt ja nix, wenn die Ursache nicht verschwindet. Deswegen hab ich auch regelmäßig, alle paar Jahre, meine Rückfälle und damit soll irgendwann (hoffentlich!) mal Schluss sein. Leider geht die Therapie erst im Januar richtig los, da mein Therapeut vorher keinen Platz frei hat.
Momentan strauchle ich deswegen auch ganz schön. Befinde mich in einem ziemlichen Tief und habe Schwierigkeiten zur Uni zu gehen. Das Schlimmste sind eigentlich gar nicht die Ängste - die würde ich schon irgendwie bändigen oder ignorieren - sondern die körperlichen Symptome (Reizdarm, Kopfschmerzen, Herzrasen etc.). Die machen es mir halt gerade sehr sehr schwer das Haus zu verlassen und ich fühle mich deswegen wie ein Versager... Ich war jetzt sogar gezwungen meinen Teampartnern davon zu erzählen, da ich immer wieder fehle. Wir müssen halt (leider) viele Gruppenprojekte machen und da fällt es halt auf, wenn jemand immer wieder krank ist. Das verunsichert mich jetzt zusätzlich, denn ich habe große Angst verurteilt zu werden. Ich habe so viele schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn ich Leuten davon erzählt habe. Aber eigentlich ist es mir lieber, wenn sie Bescheid wissen, als wenn sie hintenrum irgendwann anfangen zu reden...
Naja, Sozialleben ist einfach schwierig und anstrengend mit sowas. Wenn ich nur für mich lernen müsste, wäre das alles kein Thema, aber dieser ständige Druck mit anderen zusammenarbeiten zu müssen, macht mich gerade echt fertig. Versteh mich nicht falsch: Eigentlich bin ich schon immer mal wieder gerne unter Leuten. Aber einfach dieser Druck, dass die Note anderer Leute von mir abhängig ist, macht mich fertig. Ich will niemanden enttäuschen oder hängen lassen. Argh, ich hasse das...
LG
white_cat
08.11.2016 22:13 • #121