ich hoffe, ich bin hier im richtigen Bereich. Sonst bitte verschieben
Also, ich bin 24, weiblich und hab bis auf ein schlechtes Abitur nichts vorzuweisen. Einige Ausbildungen angefangen und aus teilweise gesundheitlichen und teilweise psychischen Gründen abbrechen müssen. Hab auch einige chronische Krankheiten, was dazu führte, dass ich zum Hypochonder wurde. Dazu kommen spezifische und allgemeine Ängste, Panikattacken, leichte Zwänge und manchmal hab ich auch das Gefühl, depressive Züge zu entwicklen. Zu all den psychischen Problemen kam es unter anderem wegen starken Mobbings schon in der Mittelstufe. Das zog sich bis zum Abitur und kam auch in den Ausbildungen zum Vorschein, weswegen ich auch leider keine Freunde habe und recht isoliert lebe. Sehe auch, ich sag mal, etwas merkwürdig aus und falle dadurch sofort auf, was durch eine Krankheit vor zwei Jahren noch stark verstärkt wurde.
So, nun zu meinem Problem. dadurch, dass ich wegen der ganzen Krankheiten nicht in der Lage war, eine Ausbildung zu machen, hab ich letztes Jahr im Oktober mit einem Fernstudium begonnen. Soweit, so gut. Leider war ich falsch informiert, denn trotz es Fernstudiums habe ich fast jeden Samstag von 9-18h Präsenzveranstaltungen. Der Horror für mich, ich kann nicht gut mit vielen Menschen so lange eng zusammen sein ohne flüchten zu können. Dennoch bin ich ganz tapfer zur Begrüßungsveranstaltung gegangen. Wohl war mir dabei nicht, aber gut. Hab es durchgehalten und mich im Anschluss sogar noch mit den Kommilitonen zusammengesetzt, um Kontakte zu knüpfen. Da entstand schon eine ungute Stimmung, denn wir sind nur 10 Leute und acht davon kannten sich schon.
Zur nächsten Veranstaltung ging ich dennoch, wenn auch sehr angespannt. Und es passierte das, wovor ich so Angst hatte. Man machte sich über mich lustig, niemand wollte mit mir Kontakt haben (und das in einer Gruppe von Leuten, die alle deutlich über 20 sind), Gruppenarbeiten waren, wie schon in der Schule die Hölle. Stellte ich eine Frage, wurde erst mal gelacht. Den Dozenten war das total egal. Ich war nur damit beschäftigt, die Tränen und die Panik unter Kontrolle zu halten. Nach der Mittagspause, wo man sich demonstrativ wegsetzte, als ich mich zu den Leuten setzen wurden, hielt ich es nicht mehr aus und fuhr nach Hause. Es gibt keine Anwesenheitspflicht in dem Sinne, aber es wird natürlich dringend empfohlen, die Veranstaltungen zu besuchen, da man sonst die Prüfungen nicht schafft.
Das ist nun ein Jahr her und ich bin seitdem nicht mehr dort gewesen. Hatte mir eigentlich vorgenommen, den Stoff zu Hause durchzuarbeiten, aber na ja. Faulheit, fehlende Disziplin und Panikattacken, sobald ich das Material nur sehe, hielten mich davon ab. Ich ging nicht zu Klausuren, erzählte meinen Eltern immer wildere Lügengeschichten über das Studium, warum ich keine Präsenzveranstaltungen habe (sie werden zu Recht langsam sehr misstrauisch) und versuchte alles zu verdrängen.
In letzter Zeit hab ich immer mehr Angst, wie es in Zukunft weitergehen soll. Zudem werden meine Eltern (wohne bei ihnen und sie zahlen das Studium) immer besorgter, fragen vermehrt nach, wollen bei der Hochschule anrufen,... Ich kann ihnen nicht die Wahrheit erzählen, sie haben null Verständnis mehr für mich in dieser Beziehung und auch Angst um meine Zukunft. Wenn mein Lügengeschichte auffliegt, dann kann ich mir gleich die Kugel geben...
Also hab ich nun gesagt, dass nun mit dem neuen Semester alles besser wird und Veranstaltungen regelmäßig stattfinden und ich am Samstag hingehe. Ging nicht anders. Mein Vater will mich sogar hinfahren, vermutlich um auf Nummer sicher zu gehen.
So, der Samstag rückt näher und ich kann nicht mehr. Mir fehlt ein Jahr, die Leute hassen mich, ich hab versagt und muss da dennoch hin. Ich hab keine Ahnung, was ich tun soll, wie ich die zeit übersehen soll, wie ich mich verhalten soll. Nachts schlafe ich kaum noch, hab ständige Panikattacken deswegen, mir ist ununterbrochen schlecht, ich schaffe das nicht. Wenn ich nur an die Leute denke, die mir dann begangene werden, muss ich mich zusammenreißen um nicht zu weinen. All diese Sprüche, die Blicke, ich kann das nicht. Gestern hab ich mich überwunden und in die Studien WA Gruppe geschrieben, dass ich ein Jahr wegen Krankheit ausgesetzt hab und nun wieder dabei sein werde. Die Reaktionen waren so fies. Das hat mir schon gereicht.
Ich weiß echt nicht, was ich machen soll.
16.11.2017 12:30 • • 19.11.2017 #1