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Hallo zusammen!

Menno... Ich komme aus meinem momentane Tief nicht raus. Es ist wie verhext. Während ich mir um mich ausnahmsweise mal keine GEdanken mache, habe ich Horrorvorstellungen in Bezug auf meinen Sohnemann. Ich kriege zur Zeit das Wort Leukämie nicht aus meinem Hirn raus. Und das nur wegen einiger blauer Flecken... Er hat sonst nix, spielt Tennis und Fußball, sieht gut aus, ist weder müde noch sonst was. Aber nein, mir fällt jeder noch so winzige Fleck auf und ich denke: Nein, nicht schon wieder. Das muss ein Indiz sein. Dafür neigen wir alle drei (also ich und die Jungs) sehr zu blauen Flecken, schon immer. Aber grade im Moment habe ich mich eben auf dieses Horrorszenario eingeschossen.
Bitte baut mich bisschen auf, ich brauche echt Zuspruch. Mir gehts sauschlecht... Sagt mir, dass blaue Flecken bei kleinen Jungs normal sind. *bettel* Vor allem, wenn sie an normalen Stellen wie Armen und Beinen auftreten.

Hilflose Grüße,
Wonnie

08.06.2008 20:09 • 14.06.2008 #1


14 Antworten ↓


Zitat von wonnie4u:
Es könnten ja die ersten Anzeichen sein...
Es gibt m.W. eine Art von Leukämie, bei der blaue Flecken die ersten Anzeichen sind und die i.d.R. recht spät erkannt wird. Diese Art ist aber bei Kindern gänzlich unbekannt und tritt normalerweise erst nach dem 40. Lebensjahr auf.

Ansonsten: Wenn Dein Sohn Fußball spielt, wie soll er da ohne blaue Flecken davonkommen? Und wenn er ernsthaft krank wäre, dann müssten sich auch Müdigkeit, Erschöpfung und Blässe zeigen - einfach ein (sehr) schlechter Allgemeinzustand.

Liebe Grüße
Christina

A


Stecke im Tief - help!

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Danke, Christina... Heute sehe ich etwas positiver in den Tag. Aber das ändert sich bei mir ja eh erst immer gegen Abend...

Bist du eigentlich Ärztin oder besonders ausgebildet im therapeutischen / medizinischen Bereich? Deine Antworten sind stets fundiert und sehr hilfreich.

Ich habe heute meine Schulkinder (habe ja auch eine erste Klasse) sozusagen besonders beobachtet und auf vielen Armen und Beinen blaue Flecken festgestellt. Das hat mich beruhigt. Aber, naja, klar, bisschen gaga ist das schon...

Ich meine aber, irgendwo (in so einem Käseblatt bei meiner Oma) mal was drüber gelesen zu haben, dass ein Kind, bei dem Leukämie festgestellt wurde, ebenfalls auffällige blaue Flecken hatte. Ob die nun den normalen blauen Flecken ähneln - keine Ahnung. Und dieses Kind bekam die auch überall und ohne große Berührung.

Manchmal wünschte ich, ich hätte nicht schon so viel gelesen in meinem Leben, dann wäre vieles einfacher...

Danke dir für deine Antwort!

Wonnie

Und aber auch verdammt hochgestochen und grosskotzig! sorry muddte halt raus!

Hä? Was meinst du denn, BWMichi? Christina? Wieso denn? Ich finde es mal prinzipiell gut, wenn jemand Sachverstand aufweist. Mir ist da bisher nichts Großkotziges aufgefallen. Ist ja ein bisschen schade, dass du das hier in meinen Tread setzt und Christina nicht selber sagst. Nur mal so als Beispiel...

Liebe Wonnie,

diese Angst vor Leukämie kenne ich aus eigener Erfahrung, denn damit hat sich meine Angststörung vor fast einem Jahr zum ersten Mal deutlich gezeigt. Da hatte ich selber ständig blaue Flecken, ohne mich erinnern zu können, irgendwo gegengestoßen zu sein. Immer nur an den Beinen und häufig mehrere gleichzeitig. Nach vielen, vielen Wochen bin ich endlich zum Arzt: topfittes Blutbild!

Die blauen Flecken, die mehr grüne sind, bekomme ich immer noch. Und je mehr ich unter Druck stehe, desto eher sind welche da. Ein Ergotherapeut hat mir erklärt, daß der Körper im wahrsten Sinne auf den psychischen Druck reagiert.

Blutergüsse können wohl 1.000 Gründe habe, Veranlagung wie von Dir auch schon erwähnt spielt bestimmt auch eine Rolle. Mein Vater bekommt jedenfalls auch bei jeder Gelegenheit blaue Flecken, richtige Bollermänner, und das Blutbild zeigt trotzdem keine Auffälligkeiten.

Wenn Du kannst, versuch Deine Aufmerksamkeit darauf zu lenken, daß es Deinem Sohn sonst gut geht, daß er keine Müdigkeit oder sonstige allgemeine Krankheitssymptome zeigt. Und daß es in seinem Alter durchaus normal ist, blaue Flecken zu haben. Du hast ja selbst schon mit Deinen Schulkindern verglichen - nun, vielleicht hilft der Gedanke, daß bestimmt nicht ganz viele Kinder aus einer Klasse Leukämie haben können und es erstmal keinen Grund gibt, warum das nicht auch für Deinen Sohn gelten könnte.

Ich hoffe, daß ich Dir ein bißchen helfen konnte, auch wenn ich für Dich im Moment noch ein unbeschriebenes Blatt bin...

Federchen

Danke, Federchen! Ich bin immer froh über aufbauende Worte!

Zitat von wonnie4u:
Bist du eigentlich Ärztin oder besonders ausgebildet im therapeutischen / medizinischen Bereich?
Nein, ich bin keine Ärztin... Aber meine eigene hypochondrische Phase hatte ich vor ca. 20 Jahren. Mir hat es sehr geholfen, mich mit den realistischen Möglichkeiten zu beschäftigen, die man im Falle einer Erkrankung hat, bzw. mit den realistischen Wahrscheinlichkeiten, eine bestimmte Erkrankung zu bekommen. Und irgendwann setzte sich bei mir dann die Erkenntnis durch, dass sich z.B. ein Herzinfarkt nicht durch leichte Stiche im Brustbereich bemerkbar macht, sondern dass zu den ernsthaften Erkrankungen eine ganz andere Stärke von Symptomen gehört. Aber bis dahin habe ich mich mit vielen Erkrankungen und ihren Symptomen beschäftigen müssen...

Zitat von wonnie4u:
Ich meine aber, irgendwo (in so einem Käseblatt bei meiner Oma) mal was drüber gelesen zu haben, dass ein Kind, bei dem Leukämie festgestellt wurde, ebenfalls auffällige blaue Flecken hatte. Ob die nun den normalen blauen Flecken ähneln - keine Ahnung. Und dieses Kind bekam die auch überall und ohne große Berührung.
Ja, blaue Flecken können bei Leukämie auftreten, sind also ein Symptom. Aber nicht das kennzeichnende Symptom und auch weder das erste noch das wichtigste. Die blauen Flecken (und verschiedene andere Blutungen) entstehen durch die Blutveränderung in Folge der Leukämie. Praktisch alle anderen Symptome von Leukämie sind viel dramatischer, so dass man im Ernstfall lange vor dem Auftreten leukämiebedingter Hämatome schon beim Arzt war...

Ich neige übrigens auch sehr zu blauen Flecken, was ich offensichtlich von meinen Eltern geerbt habe. Bei denen ist das richtig schlimm geworden, seit meine Mutter ein blutverdünnendes Medikament nimmt und mein Vater immer mal wieder Kortison nehmen muss. Die sehen aus, als würden sie sich täglich prügeln .

Liebe Grüße
Christina

Hm, vielleicht sollte ich so eine Auseinandersetzung auch mal wagen... Ich habe nur Schiss, dass ich dann noch mehr weiß und noch mehr auf diese krankhafte Art auslege. DAs wäre dann ein Schuss in den Ofen, gewissermaßen...

UNd wenn man liest, wie wenige Menschen einen Hirntumor überleben oder tragische Geschichten im Bekanntenkreis miterlebt, dann zieht einen das immer sehr schnell runter...

Wonnie

Hallo

Wie kenne ich diese Angst vor Krankheiten.

Gerade diese Leukämie-Phobie ist bei mir extrem.Vor Jahren verlor eine Freundin von mir ihre Tochter an dieser furchtbaren Erkrankung und seitdem beschäftige ich mich nur noch damit.Ich habe im Internet alles durch.Leukämieforen,medizinische Berichte....habe mir alles bildlich vorgestellt....ausgemalt.

Ich habe zwei erwachsene Söhne,aber .... jeder blaue Fleck,jeder grippaler Infekt,jede Mandelentzündung,einfach jedes Unwohlsein löst bei mir diese Angst aus.
Jede Blutabnahme,ob bei mir,oder den Kindern ist für mich Stress pur.Ich kann dann bis zum Ergebnis keine klaren Gedanken mehr fassen und bin rund um die Uhr nur mit meiner Angst beschäftigt.

Meine medizinischen Kenntnisse,die ich mir in all den Jahren der Angst angeeignet habe,helfen mir inzwischen nicht mehr weiter,sondern verunsichern mich nur um so mehr.
Ich kenne alle Blutwerte,kenne alle Symptome jeder schweren Erkrankung.Aber vieles kommt eben auch bei ganz harmlosen Befindlichkeitsstörungen vor und ich kann da nicht mehr unterscheiden,sondern bekomme sofort Panik.

LG
sonne

Hallo,

ich habe in letzter Zeit die Erfahrung gemacht, eben nicht soviel nachzulesen über Krankheiten...

Vielleicht ist auch das unsere Problem. Wir bekommen von allen SEiten erzählt, wer was hat und wie schlimm..Müssen es teilweise mit erleben, können es nicht richtig verarbeiten u.ä.

Mein Ex hat vor knapp einem Jahr die Diagnose gutartiger Gehirntumor bekommen. Ein gemeinsamer Freund von uns hat angefangen googeln und nachzulesen und ist selbst in eine Krise gestürzt...Ich habe mich geweigert die Links zu lesen, weil ich mich einfach nicht weiter damit beschäftigen wollte. Ich habe mich darauf konzentriert, zu schauen wie es meinem Ex geht. Ob er tatsächlich Schmerzen hat oder ob es einfach nur die Angst ist...(gott, hört sich das an)... Irgendwann nach einem dreiviertel Jahr hat er mich darum gebeten, ob ich im I-Net mal nachschauen kann wg. Kliniken und Therapiemöglichkeiten..Ab da musste ich mich ja mit dem Thema auseinandersetzen...Ich war froh, dass ich es bis dahin nicht gemacht habe...

Ihr versteht was ich meine ? Je mehr wir versuchen nachzulesen etc. desto mehr bekommen wir an Informationen...Ich lerne das gerade in der Therapie...Den Ball flachzuhalten...

Wonnie4u:
Bitte verstehe das jetzt nicht falsch...
Versuche dich auf das JETZT zu konzentrieren...Deinem Jungen geht es gut. PUnkt. Was morgen oder übermorgen kommt, kannst du eh nicht beeinflussen...also versuche dir bei Katastrophengedanken STOP zu sagen...Wenn eine Krankheit auftreten sollte, hast du dann noch genügend Zeit dich damit auseinanderzusetzen...Das hört sich alles so einfach an...Aber ich glaube genau so Dinge soll man üben.

Und übrigens: Du müsstest die Kniee meiner fast dreijährigen Tochter sehen...Die sind ein EINZIGER blauer Fleck



lg

@ Sonne: Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich mich medizinisch nicht sooo gut auskenne (meine Kenntnisse sind eher Fetzen, die ich irgendwo mal aufgeschnappt habe, sei es im Gespräch oder in so tollen Zeitungen aus Wartezimmern etc...), sind meine Gefühle wie deine. Blutabnahmen - ganz grässlich! Ich musste mal meine Hormonwerte checken lassen, wegen Problemen mit der Mens. Natürlich dachte ich da auch: Gleich sagt sie mir, dass ich Leukämie habe. Diese Warterei war einfach nur unbeschreiblich schlimm. Bei mir geht es ja schon los, wenn ich nur HÖRE, dass von irgendwem meiner Familie ein Blutbild gemacht werden soll. Ich interpretiere dann gleich Vermutungen der Ärzte hinein und denke mich durch bis zur Beerdigung... *seufz* Dann geht gar nix mehr, auch im Alltag. Und durch die Schule schleppe ich mich halt irgendwie... Habe als Kind auch miterlebt, wie der Cousin meiner damaligen besten Freundin mit 3 Jahren gestorben ist... Leider kenne ich wirklich viele solche schlimmen Schicksale...

@ Nicita: Ja, was du schreibst, das sage ich mir ja auch immer. Ich rede sogar laut mit mir und sage mir: Egal, was morgen ist, heute ist nichts passiert. Genieße doch dein Leben! Aber das ist halt echt an manchen Tagen nicht mehr nachvollziehbar bzw. da überlagern die angstvollen Gedanken einfach ALLES.

Wonnie

Hallo Nicita
Genau da muss ich wonnie4u recht geben:
Wir beide KÖNNEN da wohl den Ball nicht flachhalten!Genau das ist ja das Problem.Wie oft versucht man mir dann zu erklären,ich soll nicht das Schlimmste denken,soll abwarten,hätte ja noch genügend Zeit,mich dann zu sorgen,wenn es so wäre.

ICH KANN DAS NICHT!
Es überfällt mich.Meine Gedanken gehen alles durch,bis ins Detail.Und dann erdrückt mich diese Angst und ich kann an nichts anderes mehr denken.
Dabei hören sich deine Worte und Tipps soooo leicht an!

@wonnie 4u
Das,was wir durchmachen ist so belastend.Geht es dir auch so?Meine Kinder sind schon erwachsen,nun habe ich das Problem,dass ich sie gar nicht mehr beobachtenkann,keine Kontrolle mehr habe.Aber dadurch ist es nicht besser geworden.Jede Kleinigkeit ist für mich der Beginn einer furchtbaren Krankheit.Jedes Abwarten auf ein Blutbild versetzt mich in Panik.Tagelang kann ich dann an nichts anderes mehr denken.

Ich habe noch den Thread Die Angst,keine Angst zu haben eröffnet.Das kommt dann nämlich noch dazu.Ich habe Angst,sorglos zu sein.Angst,dass mich dann womöglich etwas unvorbereitet trifft.
Es ist einfach nur belastend.Vor allem,wenn ich daran denke,wie viele Tage ich schon in meinem Leben durch Angst verloren habe.

LG
sonne

@ Sonne: Ja, ich bin in ganz extremen Phasen wirklich erschöpft und habe mir schon manches Mal gedacht: Wenn du denn wirklich mal krank wärst und sterben würdest, dann hätte diese belastende Angst wenigstens ein Ende. Dann war es aber bisher so, dass mich grade dieser Gedanke, der ja klar macht, wie schlimm es mir geht, wieder ein Stück weit aufrichtet.
Auf jeden Fall kann ich alles, was du schreibst, total nachvollziehen und nachfühlen. Mir geht es wirklich auch so. Und wie du weiter oben geschrieben hast: So ein einfacher Schnupfen macht mich wahnsinnig. Wenn der mal länger als drei Tage dauert, bin ich mir wieder sicher, dass mit dem Immunsystem was nicht stimmt und dass eben Leukämie dahinter steckt. Wenn man Sohn beim Fußball zweimal hinfällt, denke ich: Er hat einen Hirntumor, der den Gleichgewichtssinn stört. Ich erinnere mich daran, als Ulli das allererstmal Nasenbluten hatte - einfach so, mitten in der Nacht. Ich war, glaube ich, blutleer. Ich habe die Blutung wohl irgendwie gestillt, aber die restliche Nacht und der Morgen danach - einfach nur schlimm. Er bekam dann immer wieder mal einfach aus heiterem Himmel Nasenbluten, aber laut KiA ist das unbedenklich, wenn es wieder aufhört. Es wurde nichtmal ein Bluttest gemacht, weil sonst alles in Ordnung war. Jetzt hatte er ganz lange kein Nasenbluten mehr, und ich will mir nicht ausmalen, wie es mir geht, wenn es mal wieder kommt. Oder bei meinem Kleinen, der es bisher noch nie hatte.
Wie alt sind deine Söhne jetzt?

Die Angst, keine Angst zu haben, kenne ich jetzt weniger.

Wonnie

Hallo Wonnie

Es ist einfach so,dass ich Angst habe,dass wenn ich mal gelassener an eine Sache rangehe und mich nicht sorge,dass es dann womöglich eintrifft.Bisher war das Schema ja immer gleich:Angst,schlimmste Gedanken....dann Entwarnung und kurze Erholung bis zum nächsten Mal.Ich kann diesen Zustand schlecht beschreiben,aber es ist wirklich so eine Art Angst,keine Angst zu haben.Irgendwie stecke ich da tief drin.Ich habe auch Angst davor glücklich und sorglos zu sein.Irgendwie kommt das alles aus der Kindheit.Dort bin ich wohl ständig enttäuscht worden,wenn ich mal Glück und Freude empfand.Jedenfalls hatte ich eine Mutter,die nie besorgt war,die mir wenig Liebe und Geborgenheit gab.Das muss sich bei mir geprägt haben.

Ja,und wie soll man sich keine Sorgen mehr machen?Kommen tut ja immer was.Du kennst das ja auch.Kaum ist eine Sorge weg,kommt die nächste.Nur,dass eben normale Menschen nicht ständig das Schlimmste raussehen.Wir scheinen da übersensibel zu sein.

Meine Söhne sind schon erwachsen.Da ist das Problem,dass man sich nicht mehr einmischen darf,eben keine Kontrolle mehr hat,wie bei kleinen Kindern.Die kann man beobachten,Fieber messen,zum Arzt bringen.Bei erwachsenen Kindern geht das nicht mehr.Mir fällt diese Passivität sehr schwer,denn Sorgen um sie mache ich mir weiterhin,wie eh und je,nur sagen darf ich nichts mehr.

Für eine ängstlich,überbesorgte Mutter ist das echt schlimm.Aber ich will ihnen ja auch nicht ständig mit meiner Angst belasten.

LG
sonne

A


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Mira Weyer
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