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Hallo zusammen...
Ich möchte ein mal keinen Namen nennen und möglichst anonym bleiben.

Ich habe glaube ich ein Problem das mich in letzter Zeit immer mehr und mehr fertig macht...

Ich weiß gar nicht so wirklich wo ich Anfangen soll...
Grundsätzlich war ich schon seit ich denken kann ein Mensch der sich sehr viele Gedanken und sehr viel Sorgen gemacht hat über die Zukunft.

Zu Schulzeiten wurde ich einige Jahre gemobbt... irgendwann schnitt ich mir die Arme deshalb auf... als meine Eltern dies bemerkten und ich schon kurz davor mir das Leben zu nehmen setzen sie alles daran mit zu helfen und ich konnte die Schule wechseln.

Eine Therapie habe ich damals dummerweise nicht gemacht... ich hatte es in der neuen Schule deutlich leichter... ich hatte Freunde und Anschluss gefunden...von da an hatte ich das Gefühl mich seelisch/psychisch wieder etwas zu erholen... direkt mit 15 konnte ich meine Ausbildung starten die ich mir durch ein Praktikum gesichert hatte... da ich dort viel Umgang mit Menschen hatte stieg mein Selbstbewusstsein und kam nach und nach endlich aus mir raus...

Mittlerweile bin ich fast 23... arbeite für eine staatliche Institution in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis... habe einen Mittelklassewagen...einige (wenn auch nicht viele) sehr gute Freunde und auch in der Arbeit bin ich bei den meisten Kollegen gut angesehen und beliebt.

Nach außen hin würde wohl jeder sagen mit mir ist alles in Ordnung... irgendwie verstecke ich meine Gefühle scheinbar...

Vor ca 2 Jahren hatte ich mich zu einem Straßenrennen provozieren lassen... das Ende des ganzen war ein 2 monatiges Fahrverbot... und das in der verlängerten Probezeit da ich vorher bereits ein mal wegen zu hoher Geschwindigkeit einen Punkt und Nachschulung bekommen hatte.

Wenn ich mich recht erinnere finden hier meine Ängste an sehr sehr deutlich zu wachsen...
Ich hatte extrem große Verlustängste das mir meine Fahrerlaubnis entzogen wird und ich zur MPU musste... die Monate bis ich den Brief der Führerscheinstelle hatte und wusste welche Konsequenzen außer dem Fahrverbot noch auf mich zu kommen waren die Hölle...

Ich konnte ohne Schlaftabletten nicht mehr schlafen... ich hatte keinen Appetit... ich hatte vorher sehr viel Sport getrieben... ich war in dieser Zeit nicht mehr dazu fähig...ich war wie gelähmt... mein Leben bestand nur aus Arbeiten...das nötigste zu Essen um nicht umzufallen....schlafen...und warte und hoffen das diese schlimme Zeit vorbei geht...

Als der Brief endlich da war... herrschte bei mir erst mal etwas Erleichterung...keine MPU... aber ein erneuter Verstoß bedeutet den Entzug in der Restprobezeit von einem Jahr....
Von nun an plagten mich täglich Ängste das ich irgendwo vielleicht geblitzt worden sein könnte oder zu wenig Abstand gehalten habe... oder doch zu schnell um die Kurve gefahren und jemand zeigt mich jetzt an...

Faktisch bin ich aber weder zu schnell gefahren... noch hatte ich zu wenig Abstand oder bin mit quietschenden Reifen um die Kurven gefahren...
Das wusste ich... aber dennoch hatte ich diese riesige Angst...

Vor allem vielleicht doch ein Tempolimit übersehen zu haben...

Nachdem meine Probezeit final abgelaufen war lies das ganze etwas nach... im Moment kommt diese Angst aber wieder sehr stark...
Ständig habe ich Angst etwas übersehen haben zu können...schaue trotz Tempomat immer wieder auf den Tacho...

Auch sonst ist mir aufgefallen das ich sehr unsicher geworden bin... ich verschließe mein Auto und drücke dennoch 5-6 mal hinterher immer noch auf den Zu Knopf der Fernbedienung...schaue zum Auto ob es wirklich zu ist und schaue ob ich auch wirklich den richtigen Knopf an der Fernbedienung gedrückt habe... das ist totaler Irrsinn...ich habe schon vor mir selbst Angst...

Diese Angst lähmt mich... ich gehe deshalb keinem Hobby mehr nach da ich alles als total sinnlos empfinde durch diese Angst...

Wie nennt sich das Problem das ich habe Konkret?
Was kann ich dagegen tun?
Geht das auch ohne Therapeut?

Vielen Dank euch im voraus!

06.04.2015 20:15 • 22.12.2016 #1


3 Antworten ↓


Hallo erstmals,herzlich willkommen.


Na, es schadet ja nichts, im Straßenverkehr aufzupassen.

Ich würde dich mal überlegen lassen, ob in dir das thema: Schuld, ( selber schuld, schuldig, Verschulden) etwas auslöst?

A


Ständig Verlustängste - was stimmt nicht mit mir?

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Ich habe das gleiche Problem. Ich hätte es bis vor einigen Jahren nie für möglich gehalten, dass ich einmal 16 Punkte kriegen würde. Allesamt wegen einer knapp über 25 km/h zu schnellen Fahrweise außerorts, nie innerorts. Ein Punkt war wegen schlichten Vergessens einer Umweltplakette in einer Umweltzone. In den Jahren davor war ich nur relativ selten geblitzt worden und bis auf eine Ausnahme nie über 25 km/h. Was war also geschehen? Ich war über Jahre hinweg frustriert und ließ meine Wut auf der Straße raus. Besonders dann, wenn ich noch schnell bei gelb über die Ampel kommen wollte. Ich wurde dann nicht wegen der roten Ampel geblitzt, sondern weil der Ampelblitzer auch zu schnelles Fahren blitzt. Einmal gab es auf der Autobahn ein festes Schild mit Tempo 100 und die elektronischen darüber mit Tempo 120. Das müsste eigentlich technisch und verkehrsrechtlich unmöglich sein, denn die wissen genau, dass die meisten nur auf die großen elektronischen Schilder achten, und dann kann völlig ungeniert abgezockt werden. Beweisen kann man später nicht mehr, was auf den elektronischen Schildern stand.

Ich musste dann ein Aufbauseminar machen. Wieso das nicht Abbauseminar heißt, konnte mir keiner erklären. Wenn ich bis Juli dieses Jahr keinen Punkt mehr kriege, was absehbar ist, verfallen alle Punkte.

Das mit deiner Angst vor Blitzern habe ich jetzt auch und es wird wohl nie mehr ganz verschwinden. Auch das mit den Verlustängsten, wie Türen und Fenster zu und Kontrollzwang, ob ich Schlüssel, Geldbörse und Smartphone noch bei mir habe. Das hat bei mir aber was mit anderen Problemen zu tun.

Ich möchte das Problem noch mal aufgreifen... es ist nach wie vor vorhanden...
Mittlerweile habe ich sogar Kamera im Auto und kontrollieren beinah nach jeder Fahrt aufgrund des Gefühls der Unsicherheit dass etwas passiert sein könnte die Fahrten ob ich nicht einen Fußgänger, Radfahrer, rote Ampel etc übersehen habe.

Das ganze ist mittlerweile sehr sehr belastend da ich teilweise in die Arbeit fahre und dort natürlich nicht sofort alles ansehen kann sondern erst Abends Zuhause - also sind die Gedanken immer bei der letzten Fahrt und was alles hätte passiert sein können.

Abends werden dann die Fahrten akribisch kontrolliert...erst dann fühle ich mich einigermaßen sicher... dieses nachkontrollieren geht jetzt schon fast 2 Jahre und es wird nicht besser...

Macht es vielleicht Sinn einfach von heute auf morgen damit aufzuhören die Fahrten zu kontrollieren und abwarten bis die Unsicherheit dass bei diesen Fahrten etwas passiert sein könnte auch ?
Nach einigen Monaten mache ich mir irgendwie automatisch keine Sorgen mehr um eine weiter zurückliegende Fahrt denn wenn etwas passiert wäre hätte sich die Polizei ja schon gemeldet...

Was meint ihr?





Mira Weyer
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