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Kennt das Problem eigentlich noch jemand?
Man hat Urlaub oder (langes) Wochenende und die Symptome verschwinden nahezu vollständig. Kaum ist Urlaub oder Wochenende vorbei, da ist er: der sonntagsblues.
Ich kann mich da auf den Kopf stellen und Fliegen fangen, ich kriege das nicht richtig eingefangen.
Ich mag meinen Job nicht besonders, aber aufgrund meiner schwerbehinderung und der absoluten Jobsicherheit, den er mir bietet, ist er ein guter Kompromiss.
Klar liegt es auch ein Stück weit daran, dass man sich denkt „määäh, ich will kein Montag haben“.
Ich versuche die Sonntage so schön zu gestalten wie es geht, mir viel Gemütlichkeit, kuscheln, lesen…trotzdem find ich sie furchtbar anstrengend
Gerade nach längeren Urlauben ist es besonders schlimm. Ja klar, auf einer Seite logisch, jeder mag lieber Urlaub als Arbeit aber das meine ich nicht. Sonntags bricht echt so ne innere Endzeitstimmung aus und ich bin zu nix mehr zu gebrauchen.
In meiner Therapie habe ich schon raus gefunden, dass ich ein Problem habe mit „Dinge tun MÜSSEN“. Weil ich früher immer Zuviel „gemusst“ habe, kann ich da heute überhaupt nicht mehr drauf. Aber: Man muss ja nun mal arbeiten

Gehts noch jemandem so? Kriegt man das mit dem Sonntagsblues wieder in den Griff?
Der arme Sonntag tut mir schon furchtbar leid weil eigentlich ist er ja ganz nett, nur ich finde ihn furchtbar doof dabei hat der mir gar nix getan
Er triggert nur halt mich und meine Symptomatik, ohne dass er was dazu kann. Bloße Existenz reicht

08.10.2023 13:29 • 10.10.2023 x 2 #1


11 Antworten ↓


Ja, mir gehts genauso. Sonntags hab ich immer die schlechteste Laune in der ganzen Woche :/ der Sonntag ist auch gefühlt der kürzeste Tag... Sonntage sind für mich eher auszuhalten, wenn Montag die Arbeit / Uni später anfängt.

A


Immer wieder down am Sonntag / Sonntags-Blues

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@Aloevera mir geht’s Sonntag halt teilweise richtig dreckig. Und meine Laune ist total im Keller so aller Schwung vom Wochenende und gute Laune ist Geschichte

Hier ist ganz nett etwas dazu erklärt:
https://karrierebibel.de/sonntagsneurose/

@UlliOnline das passt leider überhaupt nicht. Ich sehe Wochenende nicht als Zeitverschwendung an und mir geht’s auch nicht Montag schlagartig besser, wenn ich wieder arbeiten kann
Eher im Gegenteil

Die meisten Menschen die im Arbeitsleben stehen, leben mental nicht jetzt sondern mindestens morgen. Es ist der Ausblick auf das Bald, der unseren Erlebensrahmen bildet.

Deshalb lieben viele Menschen den Freitag oder Samstag, weil sie an diesem Tag den Ausblick auf den freien Tag haben. Wenn dieser freie Tag dann da ist, geniessen sie ihn nicht sondern empfinden das mentale Gefälle, das der nun vorherrschende Ausblick auf die Pflicht (idR Montag) erzeugt, als unangenehm.

Urlaub ist sozusagen ein tagelanger Sonntag mit tagelangem Ausblick auf einen tagelangen Sonntag...und somit eine Ausnahmesituation. Bei Rückkehr und Wiedereinleben in den (Arbeits-)Alltag erlebt man das o. g. Gefälle entsprechend drastischer.

Zitat von WayOut:
@UlliOnline das passt leider überhaupt nicht. Ich sehe Wochenende nicht als Zeitverschwendung an und mir geht’s auch nicht Montag schlagartig besser, wenn ich wieder arbeiten kann Eher im Gegenteil

Die Bemerkung mit der Zeitverschwendung beruht ja auf einer Vermutung der Wissenschaftler.
Es ist keine Behauptung, dass es so ist.
An dem einen Satz solltest du dich nicht aufhängen.

Vielleicht gefällt dir dieser Link besser, bzw. dessen Verfasser
https://lexikon.stangl.eu/30136/sonntagsneurose

Man bereitet sich am Sonntag selber die schlechte Laune, weil die schönen freien Tage nun viel zu schnell wieder vorbei sind und man morgen, Montag halt, schon wieder zur Arbeit MUSS, zu der man keine Lust hat.
Ist in dem zweiten Link von mir erklärt.
So kann es AUCH sein.

@moo das ist eine sehr schöne und passende Zusammenfassung, darüber hab ich auch schon viel gelesen. Nur leider gelingt meinem Unterbewusstsein nicht, diesen Umstand zu ändern, so schön ich mir das Wochenende auch plane und insbesondere den Sonntag versuche, so schön es geht zu gestalten.

@UlliOnline Ich hatte heute tatsächlich einen Termin bei meinem Psychiater. Er erklärte mir, dass eine Sonntagsneurose eigentlich das genaue Gegenteil von mir ist. Unter sonntags- (oder Ferienneurose) leiden Menschen, die mir ihrer Freizeit nichts „anzufangen wissen„ bzw deren Lebensmittelpunkt die Arbeit ist und daher Angst vor der freien Zeit haben. Ich habe wohl das Gegenteil davon, nämlich Sunday scaries. Also Angst vor dem Alltag und nicht wie bei der sonntagsneurose die Angst vor Freizeit.

@WayOut verstehe ich nicht, aber egal.

Ich habe das Sonntag Problem auch. Spätestens ab mittags denke ich schon wieder an den blöden Job am Montag. Und kann den Tag nicht mehr genießen. Kann mich oft zu gar nichts aufraffen.
Die Erklärung mit dem müssen finde ich sehr spannend. Daran könnte es sehr gut liegen, denn alles was mit müssen zu tun hat, bereitet mir extrem Probleme.

@Karimma ich bin dann, sobald ein „Muss“ ins Spiel kommt entweder in einer Art Erstarrung oder in einer absoluten Abwehrhaltung (selbst bei Kleinigkeiten wie einkaufen wehrt sich an schlechten Tagen dann alles in mir so massiv, als hätte jemand zu mir gesagt „töte dein Haustier“).
Oder nur „ich MUSS Müll raus bringen“ wird in der Erstarrung schnell zu „jogg den Mount Everest hoch“.
Leider hilft das einreden von Dingen „Ich WILL den Müll raus bringen, damit es nicht stinkt“ Null

A


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Mira Weyer
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