K
Kiliane40
Hallo!
Ich bin diese Woche krank geschrieben und meistens ist es dann so, dass verdrängte Gedanken sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Im Alltag, wenn ich aufrecht gehalten werde durch Pflichten und funktionieren-müssen, bemerke ich im Vorbeigehen nur die ganzen Zeichen, die mein Körper sendet. Mal Schmerz, mal Angst, mal beides oder anderes. Dank Schmerzmittel lässt sich auch da noch viel verdrängen. Nachdem ich nun für meine Verhältnisse entspannt auf dem Sofa meinen Gedanken nachhängen kann, hadere ich wieder damit, dass ich nach meinem Klinikaufenthalt 2013 nichts geändert habe. Nicht mal die kleinsten Notwendigkeiten habe ich deligiert. Als ich damals nach Hause kam, hatte ich viel mehr selbst-Bewusstsein, Pläne, fühlte mich lebendig und hatte irgendwie auch die Erlaubnis, nicht mehr alles so machen zu müssen wie zuvor. Es stand für mich förmlich am Horizont, dass ich nochmal alles überdenken kann, mir andere Wege suchen und einfach ausprobieren.
Inzwischen ist alles wie gehabt, die Energie für Pläne ist im Alltag weg, es gibt keine Träume und nur immer die körperlichen Hinweise, dass doch nichts gut ist. Ich bin nicht gut in Gelassenheit, will am Besten gar nicht überlegen müssen. Was hat mir dann also die Klinik gebracht? Theoretisch war ich mal freigesprochen von allem. Aber das gilt halt nicht für das echte Leben.
Klar kann ich beschließen, nicht mehr fürs Müllrausbringen zuständig zu sein. Dann übernehme ich es trotzdem wieder und schon gehört die Aufgabe wieder mir. Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber schon da fängt es an. Wenn man aus Respekt sich selbst gegenüber diszipliniert bei anderen Mitlebenden in die Komfortzone eingreifen muss. Und das dann natürlich nicht durchhält und sich wieder selbst verrät.
Ich hatte mir auch vorgenommen, in die Arbeit - Ruf war als psychisch Kranke eh schon ruiniert - Aufgaben, die mich an den Rand der Stabilität bringen, obwohl sie gar nicht an meiner Person hängen müssen - nicht mehr zu übernehmen. Könnte mal kurz auflachen an dieser Stelle! Es wurde mehr und schlimmer als zuvor. Vor der Klinik wusste ich wenigstens nicht, dass ich nein sagen kann. Jetzt weiß ich es, schaffe das Nein aber nicht und mein Innerer Kritiker feiert eine Party im Dialog mit sich selbst.
Meine Psychologin hat irgendwann so fehement auf eine Veränderung gepocht, dass ich nicht mehr zu ihr bin. Man kann schon mal eine Zimmerpflanze auf den Schreibtisch in der Arbeit stellen um sich heimischer zu fühlen, aber den Schritt, Aufgaben los zu werden, die man mal ganz ordentlich erledigt hat (während kein Kollege den Kampf ums Durchhalten wahrnimmt) zu gehen, ist wieder eine andere Baustelle. Ich fühle auch eine Bringschuld. Als ob ich doch schon meine Auszeit gehabt hätte. Jetzt muss wieder gut sein.
Ich hätte gerne nochmal die Chance, etwas anders zu machen. Vielleicht wäre ich dann ich. Keine Ahnung, wie das ist. Darf ja nicht raus.
Kennt diese Starre jemand? Oder habt Ihr es geschafft was zu ändern und alles wurde besser?
Liebe Grüße
Ich bin diese Woche krank geschrieben und meistens ist es dann so, dass verdrängte Gedanken sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Im Alltag, wenn ich aufrecht gehalten werde durch Pflichten und funktionieren-müssen, bemerke ich im Vorbeigehen nur die ganzen Zeichen, die mein Körper sendet. Mal Schmerz, mal Angst, mal beides oder anderes. Dank Schmerzmittel lässt sich auch da noch viel verdrängen. Nachdem ich nun für meine Verhältnisse entspannt auf dem Sofa meinen Gedanken nachhängen kann, hadere ich wieder damit, dass ich nach meinem Klinikaufenthalt 2013 nichts geändert habe. Nicht mal die kleinsten Notwendigkeiten habe ich deligiert. Als ich damals nach Hause kam, hatte ich viel mehr selbst-Bewusstsein, Pläne, fühlte mich lebendig und hatte irgendwie auch die Erlaubnis, nicht mehr alles so machen zu müssen wie zuvor. Es stand für mich förmlich am Horizont, dass ich nochmal alles überdenken kann, mir andere Wege suchen und einfach ausprobieren.
Inzwischen ist alles wie gehabt, die Energie für Pläne ist im Alltag weg, es gibt keine Träume und nur immer die körperlichen Hinweise, dass doch nichts gut ist. Ich bin nicht gut in Gelassenheit, will am Besten gar nicht überlegen müssen. Was hat mir dann also die Klinik gebracht? Theoretisch war ich mal freigesprochen von allem. Aber das gilt halt nicht für das echte Leben.
Klar kann ich beschließen, nicht mehr fürs Müllrausbringen zuständig zu sein. Dann übernehme ich es trotzdem wieder und schon gehört die Aufgabe wieder mir. Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber schon da fängt es an. Wenn man aus Respekt sich selbst gegenüber diszipliniert bei anderen Mitlebenden in die Komfortzone eingreifen muss. Und das dann natürlich nicht durchhält und sich wieder selbst verrät.
Ich hatte mir auch vorgenommen, in die Arbeit - Ruf war als psychisch Kranke eh schon ruiniert - Aufgaben, die mich an den Rand der Stabilität bringen, obwohl sie gar nicht an meiner Person hängen müssen - nicht mehr zu übernehmen. Könnte mal kurz auflachen an dieser Stelle! Es wurde mehr und schlimmer als zuvor. Vor der Klinik wusste ich wenigstens nicht, dass ich nein sagen kann. Jetzt weiß ich es, schaffe das Nein aber nicht und mein Innerer Kritiker feiert eine Party im Dialog mit sich selbst.
Meine Psychologin hat irgendwann so fehement auf eine Veränderung gepocht, dass ich nicht mehr zu ihr bin. Man kann schon mal eine Zimmerpflanze auf den Schreibtisch in der Arbeit stellen um sich heimischer zu fühlen, aber den Schritt, Aufgaben los zu werden, die man mal ganz ordentlich erledigt hat (während kein Kollege den Kampf ums Durchhalten wahrnimmt) zu gehen, ist wieder eine andere Baustelle. Ich fühle auch eine Bringschuld. Als ob ich doch schon meine Auszeit gehabt hätte. Jetzt muss wieder gut sein.
Ich hätte gerne nochmal die Chance, etwas anders zu machen. Vielleicht wäre ich dann ich. Keine Ahnung, wie das ist. Darf ja nicht raus.
Kennt diese Starre jemand? Oder habt Ihr es geschafft was zu ändern und alles wurde besser?
Liebe Grüße
07.12.2017 16:42 • • 09.12.2017 #1
5 Antworten ↓