App im Playstore
Pfeil rechts
23

Wäre es nicht besser, dieses Haus jetzt zu verlassen? Ein Haus lässt sich besser verkaufen, wenn niemand darin wohnt und möglicherweise findet sich sogar ein Käufer, der es selbst entrümpelt. Habt ihr mal einen Makler dazu gefragt?

Das ist ja das Problem. Ich finde keine Mietwohnung. Ohne Job. Der Wohnungsmarkt ist sehr problematisch, was kleine, bezahlbare Wohnungen angeht - ich kann mir nicht mehr 1als 1-2 Zimmer leisten.

Ich habe auch kein Auto. Mal eben umziehen ist eh schwierig...und ein Umzug in Etappen ist mit einem Umzugsdienst nicht machbar. Und teuer.

Deswegen ist meine einzige Hoffnung dass es vielleicht doch noch für ein Mini-Apartement als Eigentumswohnung reicht. Aber das weiß ich eben erst, wenn das Haus verkauft ist. Denn ohne Verkauf kein Kauf. Und ob das klappt ist mehr als fraglich.

Alles wahnsinnig schwierig.

A


Rund um die Uhr Angst, Panik, Einsamkeit, Aussichtslosigkeit

x 3


Hallo,

Du hast wirklich einen schweren Packen zu tragen. Im Prinzip ist er dir schon vor deiner Geburt aufgeschnallt worden. Das ist ungerecht und irgendwie scheint es, als ob du nie wirklich eine Chance auf ein gutes Leben hattest.

Du schreibst sehr reflektiert und intelligent. Aber auch voller Misstrauen und Pessimismus. Was verständlich ist, wenn man deine Biographie liest, soweit du uns teilhaben lässt. Aber ich denke, du stehst an einem Scheideweg, an der Weggabelung deines Lebens. Und du hast nur zwei Möglichkeiten: Entweder bleibst du in all dem, was du kennst dir aber nicht gut tut, bist misstrauisch Hilfen und Ärzten gegenüber etc. . Oder du versuchst diese Situation als Chance deines Lebens zu sehen, all den Balast hinter dir zu lassen. Dieses Haus mit all seinen Erinnerungen. Allein beim Lesen habe ich das Gefühl man bekommt kaum Luft und es ist alles schwer.
Es gibt garantiert jemanden da draußen, der dir helfen kann. Der dieses dunkle Wollknäuel mit dir entüddelt und neu aufwickelt. Nicht alle Ärzte, Psychologen und Hilfsorganisationen sind schlecht. Vielleicht gibt es ja eine Caritas Beratungsstelle etc. in der Nähe, wo sich Sozialarbeiter o.ä. mit soetwas auskennen. Oder wirklich eine Klinik, Tagesklinik etc. Was auch immer.
In manchen Situationen ist es wirklich hilfreich, dass Menschen von aussen ganz sachlich und pragmatisch auf all die Probleme schauen. Das gelingt einem selbst einfach nicht, man steckt in einem emotionalen Tunnel und sieht die Auswege nicht. Es gibt immer mehr Lösungen, wie man selbst denkt und sieht.

Jetzt hast du die Chance, die alten Dogmen über Bord zu schmeißen und neue, deine eigenen, zu finden. Helfen lässt man sich nicht? Was für Käse. Du bist es wert, dass dir geholfen wird. Du bist es wert, dass Menschen dich positiv überraschen. Du bist es wert, dass du das nicht alleine schultern musst.

Jetzt hast du dir Chance ganz viel alten Ballast abzuwarten, deine Mutter mit ganz viele Liebe im Herzen zu behalten und neu anzufangen. Übernimm die Verantwortung für dich. Was deine Mama dir geraten hat, hast du immer in deiner Seele. Sie würde sich bestimmt freuen, wenn du etwas änderst. Und das heißt jetzt nicht, du sollst hier die mega Ideen haben, den Umzug und alles aus dem Ärmel schütteln. Fang ganz klein (und gleichzeitig für dich groß) an und sag jemanden: Ich brauche Hilfe. Bestehe darauf. Bring den Stein ins Rollen. Du schaffst das.

Hast du einen Führerschein? Ich glaube, ich würde an deiner Stelle ein preisgünstiges Wohnmobil kaufen oder einen Wohnwagen, dann hast du schon mal das Damoklesschwert der Obdachlosigkeit vom Hals. Einen Wohnwagen kannst du erstmal in den Garten stellen und wenn das Haus verkauft ist, auf einen Campingplatz ziehen lassen.

Das Haus wäre unbewohnt und du könntest schon mal Leute zum Besichtigen rein lassen. Vielleicht findet sich ja jemand, der das Haus so kauft. Nachbarn haben das Haus gekauft, da war es noch voll mit Sachen der verstorbenen Vorbesitzer. Sie haben das selbst entsorgt und dafür einen Nachlass bekommen.

Hallo dasomen

Das hört sich alles sehr schlimm an, und es tut mir leid für Dich, das Du so leidest. Hast Du denn dann schon eine neue Bleibe gefunden? Vielleicht hilft es Dir, wenn Du dich einer Selbsthilfegruppe anschließt. Dort sind Menschen, die dich, und Deine Sorgen kennen, und Dich verstehen.

Das Dich der Tod Deiner Eltern sehr getroffen hat, besonders der Deiner Mutter verstehe ich sehr gut. Denn ich habe auch in jungen Jahren einen sehr geliebten Menschen verloren.

@Luna70 Ich habe einen Führerschein, ja, aber bin seit 25 Jahren nicht mehr gefahren. Auch eine traurige Geschichte...

Der Garten ist zwar riesig, aber Hanglage und nicht von Kfz's zu befahren, deswegen leider auch kein Bauland, da keine Feuerwehrzufahrt.

Wir wollen jetzt wahrscheinlich alle Schränke ausräumen und dann zum Abbau der restlichen noch nicht entsorgten Möbel jemanden beauftragen, falls wir uns das leisten können.

Aber meine Schwester möchte das nicht veranlassen, bevor wir nicht jedes Teil einzeln in der Hand hatten und aussortiert haben (Persönliche Gegenstände, etc.) Und das kann noch Wochen dauern...

@zukunft-2021 Nein, das ist ja mein Problem, (eines von vielen) es ist weit und breit keine neue Wohnung in Sicht. Und mir fällt auch alles sehr schwer. Ich mache das ja mit meinen 43 Jahren zum ersten Mal.

Ich habe so viele Probleme, ich weiß keine Selbsthilfegruppe, die die alle vereinen und vielleicht Ansätze zur Lösung geben könnte...in Coronazeiten sind die ja sowieso alle sehr stark eingeschränkt...

@Sterneneule Vielen Dank für Deine lieben Worte. Ja, ich war schon immer sehr pessimistisch. Deswegen will ich mich auch gar nicht als fehlerfrei hinstellen. Im Gegenteil. Ich bin voll von Fehlern. Ich kann Menschen schwer vertrauen, ich bin durch die lange Einsamkeit vielleicht auch ein wenig schwierig...bin auch sehr sehr dünnhäutig geworden...manchmal habe ich das Gefühl, dass alle meine Nerven blank liegen und die geringsten Kleinigkeiten überfordern mich. Ein Brief, ein Gespräch, eine Bitte zu äußern, ein Telefonat zu führen,...ich kann das alles, aber es ist mir alles extrem unangenehm, jeder persönliche Kontakt strengt mich unglaublich an und geht mir sehr lange nach. Jeden Blick interpretiere ich, jede Geste, jedes Augenrollen...und am Ende bin ich froh wenn ich wieder zu Hause bin...aber dort bin ich eben auch nicht glücklich...schon lange nicht mehr...

Zitat von dasomen:
Alles wahnsinnig schwierig


Nicht wirklich.

Du kannst mal nach kleinen Eigentumswohnungen Ausschau halten und bis zum Tag X könntest du auch bei deiner Schwester unterkriechen.

Haus kann man schätzen lassen, und dann weisst du eher, was für dich rausspringt.

Dass du Angst hast, ist verständlich, aber mit der Sicherheit eines Erbes nicht ganz so schlimm, als ganz ohne finanzielle Möglichkeiten.

Zitat von dasomen:
Ich habe einen Führerschein, ja, aber bin seit 25 Jahren nicht mehr gefahren. Auch eine traurige Geschichte...

Der Garten ist zwar riesig, aber Hanglage und nicht von Kfz's zu befahren, deswegen leider auch kein Bauland, da keine Feuerwehrzufahrt.


Du könntest einige Fahrstunden nehmen und ausprobieren, wie es läuft. Dein Führerschein ist ja nicht verfallen, er ist noch gültig. Mit einem erfahrenen Fahrlehrer an der Seite wäre es sicher einen Versuch wert.

Zu der Sache mit der Wohnung bzw. dem Haus: realistisch betrachtet wird die ganze Abwicklung lange dauern, du brauchst auf jeden Fall eine Zwischenlösung. Auch wenn es gut läuft mit dem Verkauf. Diese Dinge dauern ja, man braucht einen Notartermin, der Käufer muss das Geld womöglich erst von seiner Bank freigegeben bekommen, das alles kann sich ziehen. Und wenn du das Geld auf dem Konto hast musst du erstmal eine Wohnung finden und auch dann dauert die Abwicklung mit Notar, Schlüsselübergabe usw.

Vielleicht könntest du ein WG-Zimmer finden für den Übergang. Könntest du denn eine Zeit lang bei deiner Schwester wohnen, wenn sich nichts anderes findet?

A


x 4






Mira Weyer
App im Playstore