Hallo Warthunder,
Ich habe mir grad alle deine Beiträge hier durchgelesen.
Das was du beschreibst mit dem flauen Gefühl ist Angst. Angst und Depression ist meist gekoppelt, sprich wenn du unter einer Angststörung leidest kannst du Depressionen bekommen und andersrum genauso.
Ich stecke auch grad im Umzug und mache mir zu viele Sorgen darüber, deshalb bin ich wieder labiler... meine Gedanken: Was ist, wenn ich mich in meiner neuen Wohnung nicht wohl fühle? Wie sind die Nachbarn? Schaffe ich den Umzug zeitlich, nervlich und körperlich? Was ist, wenn meine alte Wohnung nicht so abgenommen wird wie sie jetzt ist? Schaffe ich die ganzen Ummeldungen? Was ist, wenn ich was vergesse? Erhalte ich ausreichend Unterstützung? Etc... alles in meinem kleinen Kopf! Seit 3 Tagen bin ich körperlich schwer am schaffen von früh bis spät abends, bin mega kaputt und denke an alles (hab nix vergessen), sprich: Meine Sorgen entsprechen nicht der Realität, denn: Ich schaffe es, ich denke an alles und selbst wenn nicht, dann ist es denn wirklich sooooo schlimm? Was könnte denn im schlimmsten Fall passieren? Aber ja die Angst ist so übertrieben stark, dass ich für jedes Gegenargument noch Ausreden oder negative Gedanken finde... obwohl die Tatsachen was ganz anderes beweisen, nein ich glaube es trotzdem nicht. Mein kleiner Kopf mit den doofen Gedanken ist eben mächtiger als die Realität...
Nun ja, das sind natürlich alles erlernte Muster (meist von klein auf). Die zu verändern ist harte Arbeit und dauert seine Zeit.
Bei mir speziell ist die Diagnose: Generalisierte Angststörung. Das ist sehr breit gefächert: ANGST vor der Zukunft, Versagensangst, Prüfungsangst, Veränderungsangst, Angst vor Einsamkeit/Alleinsein, Bindungs-/Trennungsangst, Angst vor Ablehnung usw.
Bei mir spielen einige Bereiche zusammen... was auch bei den meisten der Fall ist.
Zudem können noch undefinierbare Ängste entstehen, sprich nur das Angstgefühl ist da, aber kein Auslöser. Ich hatte oft panische Ängste urplötzlich und wusste gar nicht wovor.
Vor einigen Jahren habe ich Sertralin (Zoloft) genommen, ca. 2 Jahre. Habe es selbst abgesetzt (ausschleichend) und auch Therapien beendet (nach ewig langer Zeit und immer wieder verschiedene Therapieformen ).
Mir ging es länger schon besser, nein sogar richtig gut und ich hatte echt keine Lust mehr auf Medikamente, Arztgänge, Therapien und überhaupt länger über alles nachzudenken... Ich war an dem Punkt: vergessen und hinter mir lassen. Ging viele Jahre gut. Bis letztes Jahr: Trennung, familiäre Sorgen, Mieterhöhung... Seit dem kämpfe ich wieder mit mir. Mit gewissen Unterschieden zu damals. Keine Medis! Therapie nur dann, wenn ich meine, es geht gar nicht mehr. Aber zuvor versuche ich selbst damit umzugehen ( was eigentlich ganz gut klappt). Es ist nicht mehr so oft und intensiv. Aber dennoch nicht weg. Klar, das wäre zu viel verlangt.
Ich bin und bleibe eben ein kleiner schisser .
Liebe Grüße
Gaulin
31.03.2019 21:03 •
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