- - - FAZIT - RÜCKBLICK - - -
An dieser Stelle wollte ich mein altes Thema nochmal heraus kramen und ein (hoffentlich) abschließendes Fazit ziehen.Mittlerweile sind zwei Jahre vergangen seit der schlimmen Phase und ich kann aktuell Gott sei dank vieles nicht mehr nachvollziehen, was ich damals gefühlt habe.
Es hat sich einiges verändert, und vieles getan. Ich wusste damals nicht wo es hingeht und wusste auch nicht, wie ich die aktuelle Aussichtslosigkeit ertragen sollte. Ich dachte ich bin unheilbar krank und therapieresistent. Ich hab zeitweise keinen Sinn mehr in Allem gesehen.
Heute kann ich sagen..ich hab immer noch keinen Plan wo es hingeht und das ist auch gut so. Ich bin ein spontaner Mensch und Planung liegt mir nicht, außerdem wär das Leben dermaßen langweilig, wenn man immer wüsste, was das Ziel ist.
In den zwei Jahren habe ich viele unglaubliche Menschen kennengelernt, die mich aus all der schei. raus gezogen haben. Sie haben mich an der richtigen Stelle vergessen lassen, was das dauernde Grübelproblem mir erzählen möchte. Ich kann es nicht Löschen, oder krampfhaft abstellen, aber ich habe gelernt, an der richtiges Stelle zu entscheiden, wie viel Raum ich den einzelnen Seiten (Schwarz und bunt) gebe und schleichend verändert sich alles.
Ich hab gelernt Schwäche zu akzeptieren an vielen Stellen und glück darüber zu sein, eben weil es da draußen auch so viele unperfekte Menschen gibt, die genauso verstrahlt sind, wie ich selbst. Ich habe gelernt endlich angekommen zu sein und so zu sein, wie ich bin. Auch wenn das ankommen oft auch nur eine Phase ist, weil sich alles stetig wandelt und verändert mit der Zeit und mittlerweile auch viele der tollen Menschen wieder andere Wege eingeschlagen haben. Oft macht mir die Ungewissheit immer noch Angst, was dann passiert, wenn sich Lebensumstände ändern, Menschen gehen und ich wieder gefühlt alleine bin, aber bis jetzt kam immer wieder Wundervolles nach und die Anpassung an die neue Situation gelingt.
Ich habe nach Jahren der verzweifelten Suche nach einem Tun, welches mich charakterisiert (ja ich war immer der Interessenlose Mensch, den die Familie genau dafür kritisiert hat) endlich eingesehen, dass ich viele Hobbies habe und genau das liebe, am meisten den Kontakt zu Menschen. Eine Leidenschaft hat begonnen.
Ich dachte die Therapie bringt nichts damals. Ich hab es so oft angezweifelt, was mir sehr leid tat, weil der Therapeut weltklasse ist. Mittlerweile weiß ich, dass die Guten Dinge Geduld erfordern und länger dauern, vielleicht auch nie enden. Lebenslange Arbeit eben, wie in allen anderen Bereichen auch.
Heute erklärt sich auch einiges über eine körperliche Ursache, die leider nicht heilbar ist, aber behandelbar und das Wissen hilft, dennoch passierte die größte Arbeit in mir selbst.
Mein Weg seit damals:
- die richtigen Menschen in mein Leben gelassen - Ohne euch hätte ich das niemals geschafft
- Offen sein für Neues (auch wenn man es noch so strikt abgelehnt hat anfangs)
- Dinge ziehen lassen, auch wenn es noch so wehtut
- Fokusverlagerung
- Selbstakzeptanz
- mehr Egoismus
- Keine Bergbesteigung mehr planen, sondern nur den nächsten kleinen Schritt
- verstehen, dass Angst dazu gehört
- und Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation
- es ist mir egal, was die Nachbarn denken
Alles in allem kann ich mittlerweile die Veränderung selbst nicht mehr leugnen. Ich will nichts verschreien und weiß auch nicht in welche Richtungen es noch geht, aber aktuell fühlt es sich richtig an und ich bin allein wahnsinnig dankbar für diesen Moment. Ich bin nicht normal und werde es auch nie sein. Gott sei dank!
Ich wollte das einfach mal schreiben, um es für mich schriftlich zu haben und vielleicht auch für die, denen ich hier damals mein Leid geklagt habe. Vielleicht bringt es irgendjemandem etwas, niemals die Hoffnung aufzugeben.
Vielleicht werde ich die Liste noch erweitern, muss jetzt nur leider los.
12.11.2017 17:06 •
x 5 #58