Hallöchen,
Ich bin 22 Jahre und komme aus Greifswald und bin seit einiger Zeit nur noch fertig.
Ich arbeite in einem Call-Center (inbound) und werde dort tagtäglich verheizt. (Splittschichten und Arbeit am Wochenende inklusive)
Ich bin durch meinen Job komplett von Freunden und Familie isoliert und sollte ich mal frei haben, benutze ich die Tage lediglich dafür, dass ich rumsitze und Comedyserien gucke, um überhaupt mal über irgendwas lachen zu können oder dass ich lediglich in meinem Bett liege und versuche einen leeren Kopf zu bekommen.
Und irgendwie begann das alles schon früh...
Als kleines Kind versuchte ich Probleme nicht zu lösen, sondern gekonnt zu verdrängen.
Mal mit Videospielen, mal mit Trinken, bis vor einigen Jahren noch durch den Gebrauch einiger illegaler Substanzen, die allerdings im Nachhinein lediglich gezeigt haben, dass sich dann die Probleme nur immer weiter stapeln um einem dann entgültig den Rest zu geben.
Ich habe irgendwie permanente Angst vor der Zukunft.
Ich hatte Realschule, wusste nicht, was ich werden soll. Hab dann Abitur gemacht. Da hatte ich starke Selbstzweifel und dachte nie, dass ich das bekommen werde.
Dann habe ich das Abitur dennoch bekommen, zwar eher schlecht als Recht, aber ich hab es.
Danach wusste ich wieder nicht, was ich tun soll. Die Frage klärte sich RELATIV von selbst, da ich dann meinen Zivildienst in einem Altenpflegeheim geleistet habe. Zu der Zeit ging es mir ziemlich gut.
Ich hab relativ hart gearbeitet, kannte die Patienten mittlerweile und man hat sich mit Ihnen auch unterhalten und hatte auch mit den Kollegen ein wenig rumgescherzt.
Zivildienst war vorbei. Irgendwie war man froh, irgendwie traurig.
Was kam dann? Ich bin nach Berlin umgezogen, weil ich mein Dorf für leer und lieblos hielt.
Dann lebte ich in Berlin. Ich mag die Stadt nach wie vor zum hinfahren, Party machen usw.
Aber dort zu wohnen ist die Hölle. Man ist einer von Millionen. Niemand sieht dich als Mensch.
Ich habe dort in einer Fachschule für Sozialpädagogik meine Ausbildung als Erzieher begonnen. Machte mir großen Spaß, allerdings wohnte ich in einer WG, mit einer Dame, die großen Gefallen daran fand, andere Leute permanent zu diskreditieren, so, dass ich auch einmal, weil ich geistig komplett im Eimer war, im Krankenhaus gelandet bin.
Dann lebte ich alleine in einer Einraumwohnung. Dort saß ich dann nach der Ausbildung den Großteil der Tage alleine rum und war depressiv.
Irgendwann stieg mir alles zu Kopf und ich musste meiner Familie sagen, dass ich nicht mehr kann.
Dabei fühlte ich mich, wie so oft, absolut wertlos und idiotisch, weil ich mal wieder für alle Beteiligten nur Probleme verursachte.
Dann war ich wieder in Greifswald. Hier lebe ich jetzt immernoch, arbeite in dem verdammten Call-Center. Bin jeden Abend aufgebracht und depressiv und fühle mich immer dreckiger. Immer wenn jemand einen fragt, geht es einem gut, wenn man überhaupt gefragt wird. Man denkt sich manchmal bescheuerte Lügen aus, nur damit sich Freunde und Familie keine Sorgen um einen machen. (Weil diese eben alleine ausreichend Probleme haben.) Allerdings kommt immer irgendwann die Wahrheits ans Licht und ich fühl mich dann absolut dreckig und schuldig...
Ich liebe meine Familie vom ganzen Herzen und ich will, dass es Ihnen gut geht, aber in erster Linie fühl ich mich permanent so, als würde ich ihnen immer nur Probleme bereiten. Immer und immer wieder. Dadurch fühl ich mich unglaublich dreckig und demotiviert.
aber in erster Linie...wertlos.
Und keine Ahnung, was passiert, wenn es immer so weiter geht...
Ich bin 22 Jahre und komme aus Greifswald und bin seit einiger Zeit nur noch fertig.
Ich arbeite in einem Call-Center (inbound) und werde dort tagtäglich verheizt. (Splittschichten und Arbeit am Wochenende inklusive)
Ich bin durch meinen Job komplett von Freunden und Familie isoliert und sollte ich mal frei haben, benutze ich die Tage lediglich dafür, dass ich rumsitze und Comedyserien gucke, um überhaupt mal über irgendwas lachen zu können oder dass ich lediglich in meinem Bett liege und versuche einen leeren Kopf zu bekommen.
Und irgendwie begann das alles schon früh...
Als kleines Kind versuchte ich Probleme nicht zu lösen, sondern gekonnt zu verdrängen.
Mal mit Videospielen, mal mit Trinken, bis vor einigen Jahren noch durch den Gebrauch einiger illegaler Substanzen, die allerdings im Nachhinein lediglich gezeigt haben, dass sich dann die Probleme nur immer weiter stapeln um einem dann entgültig den Rest zu geben.
Ich habe irgendwie permanente Angst vor der Zukunft.
Ich hatte Realschule, wusste nicht, was ich werden soll. Hab dann Abitur gemacht. Da hatte ich starke Selbstzweifel und dachte nie, dass ich das bekommen werde.
Dann habe ich das Abitur dennoch bekommen, zwar eher schlecht als Recht, aber ich hab es.
Danach wusste ich wieder nicht, was ich tun soll. Die Frage klärte sich RELATIV von selbst, da ich dann meinen Zivildienst in einem Altenpflegeheim geleistet habe. Zu der Zeit ging es mir ziemlich gut.
Ich hab relativ hart gearbeitet, kannte die Patienten mittlerweile und man hat sich mit Ihnen auch unterhalten und hatte auch mit den Kollegen ein wenig rumgescherzt.
Zivildienst war vorbei. Irgendwie war man froh, irgendwie traurig.
Was kam dann? Ich bin nach Berlin umgezogen, weil ich mein Dorf für leer und lieblos hielt.
Dann lebte ich in Berlin. Ich mag die Stadt nach wie vor zum hinfahren, Party machen usw.
Aber dort zu wohnen ist die Hölle. Man ist einer von Millionen. Niemand sieht dich als Mensch.
Ich habe dort in einer Fachschule für Sozialpädagogik meine Ausbildung als Erzieher begonnen. Machte mir großen Spaß, allerdings wohnte ich in einer WG, mit einer Dame, die großen Gefallen daran fand, andere Leute permanent zu diskreditieren, so, dass ich auch einmal, weil ich geistig komplett im Eimer war, im Krankenhaus gelandet bin.
Dann lebte ich alleine in einer Einraumwohnung. Dort saß ich dann nach der Ausbildung den Großteil der Tage alleine rum und war depressiv.
Irgendwann stieg mir alles zu Kopf und ich musste meiner Familie sagen, dass ich nicht mehr kann.
Dabei fühlte ich mich, wie so oft, absolut wertlos und idiotisch, weil ich mal wieder für alle Beteiligten nur Probleme verursachte.
Dann war ich wieder in Greifswald. Hier lebe ich jetzt immernoch, arbeite in dem verdammten Call-Center. Bin jeden Abend aufgebracht und depressiv und fühle mich immer dreckiger. Immer wenn jemand einen fragt, geht es einem gut, wenn man überhaupt gefragt wird. Man denkt sich manchmal bescheuerte Lügen aus, nur damit sich Freunde und Familie keine Sorgen um einen machen. (Weil diese eben alleine ausreichend Probleme haben.) Allerdings kommt immer irgendwann die Wahrheits ans Licht und ich fühl mich dann absolut dreckig und schuldig...
Ich liebe meine Familie vom ganzen Herzen und ich will, dass es Ihnen gut geht, aber in erster Linie fühl ich mich permanent so, als würde ich ihnen immer nur Probleme bereiten. Immer und immer wieder. Dadurch fühl ich mich unglaublich dreckig und demotiviert.
aber in erster Linie...wertlos.
Und keine Ahnung, was passiert, wenn es immer so weiter geht...
20.12.2010 13:51 • • 20.12.2010 #1
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