Seit dem Tod meines Vaters vor 4 Jahren habe ich mit gefühlt unendlich vielen psychischen Problemen zu kämpfen und aktuell frisst mich die Angst mal wieder komplett auf.
Ich mache schon seit längerer Zeit eine Therapie und habe auch schon das ein oder andere Medikament genommen. Aktuell nehme ich aber nur Bedarfsmedis.
Von den Zuständen habe ich einen sehr starken Wechsel. vor 2 Jahren war es wohl eine Panikstörung, aktuell habe ich wohl vor allem mit Zukunftsangst/Erwartungsangst zu kämpfen.
Vorletzte Woche war ich beruflich im Ausland unterwegs und hatte in einem Meeting, ohne das es mir vorher schlecht gegangen wäre, plötzlich eine Art Schwächeanfall (mit Schwindel, Kopfschmerzen, extrem aufgeblähter Bauch, Ohnmachtsgefühle ohne das es eingetreten ist, etc. - also eigentlich klassische vegetative Symptome). Dabei ist mir von der Mitte meines Körpers/Magengegend so eine Art Blitz durch den Körper gefahren und ich hatte das Gefühl gleich umzukippen. Sowas hatte ich an sich nicht das erste mal und bin damit eigentlich ganz gut damit umgegangen (hab mich nicht extrem reingesteigert). Ich musste das Meeting dann verlassen und bin 2 Stunden lang auf und ab gerannt, bis es wieder etwas besser ging.
Normalerweise hab ich so einen Anfall 1x dann brauche ich einige Zeit (meist so 1 Woche) um mich wieder zu regenerieren und dann hab ich mal wieder für eine Zeit lang Ruhe.
Diesmal ist es aber anders und ich verfalle mehr und mehr in Angst. Den seit diesen ersten Anfall vor 1,5 Wochen kommt diese Blitz/Schwächeanfall/Ohnmachtsgefühl fast jeden Tag (mal mehr mal weniger) und ich habe panische Angst, dass das jetzt ein Dauerzustand bleibt.
Meine größte Angst dreht sich immer darum, in einen Zustand zu verfallen, der es mir unmöglich macht an einem normalen Leben teilzunehmen (mit allen Höhen und Tiefen, Arbeit, Familie, etc.). Vergleichen würde ich das mit einem Burnout, also das irgendwann nichts mehr geht. Nur liegt es bei mir sicher nicht an der Arbeit (deshalb kann es auch kein Burnout im klassischen Sinn sein). Ich liebe meine Arbeit, arbeite nicht zu viel und ich mache das auch sehr gerne. Ich würde sogar sagen, meine Arbeit ist für mich extrem wichtig um auf andere Gedanken zu kommen. Außerdem gehen meine Zustände nicht mit Erschöpfung einher, sondern meist eher damit das ich extrem getrieben bin. Ich denke auch das ich innerlich einfach dauerhaft extrem angespannt bin und ich kann gefühlt nichts dagegen tun.
Ich bin zwar überhaupt kein Freund von Medis, nehme aktuell aber schon mal eine Xanor (Tavor) oder Valium. Doch selbst da habe ich das Gefühl, dass die zu wenig bis garnichts bringen. Ich fühle mich dem dann einfach immer extrem ausgeliefert bzw. hilflos. Ich habe auch schon mal eine Zeit Escitalopram genommen, nur ich denke nicht das es mir sonderlich viel gebracht hat, weshalb ich es nach Absprache nach einiger Zeit wieder abgesetzt habe.
Ich habe die letzten Jahre schon sehr viel an mir gearbeitet, mit folgenden Maßnahmen:
- viel Sport
- viel mit Freunden
- Psychotherapie
- Entspannungsübungen
- Meditation
- etc.
(Entspannungsübungen wie Progressive Muskelentspannung oder Meditation habe ich die letzte Zeit leider wieder eher aufgegeben bzw. schleifen lassen. Ich habe aber heute beschlossen, dass jetzt wieder konsequent in mein Leben einzuführen)
Was mir aber sicher noch fehlt (und das ist sicher auch ein wesentlich Grund für meine Zukunftsangst) ist das Gefühl der Geborgenheit zurückgewinnen, dass ich mit meiner Familie hatte, bevor mein Vater verstorben ist. Aber irgendwie krieg ich das nicht hin, obwohl ich mich mit meiner Familie super verstehe. Freundin lässt aktuell leider noch etwas auf sich warten, was mir denk ich auch extrem helfen würde, jedoch sind das alles Sachen, die ich nur zum Teil selbst beeinflussen kann. Es fühlt sich einfach an, als würde seit dem Tod meines Vaters etwas fehlen, dass ich nicht mehr ersetzen kann und ich weiß irgendwie noch immer nicht, wie ich dem entgegenwirken kann.
Es macht mich fertig, dass ich solche extremen Symptome jetzt so gut wie täglich (seit eben ca. 2 Wochen) und oftmals sogar mehrmals am Tag habe. Hört den das auch mal wieder auf? Ich bin einfach fertig...weiß nicht was ich machen soll und habe einfach so eine panische Angst, dass mein Leben und alles was ich mir aufgebaut habe, durch diese schei. Krankheit zusammenbricht wie ein Kartenhaus. Speziell auch deswegen, weil ich glaube ich würde nur noch viel mehr Probleme bekommen (verstärkte Depressionen, etc.), wenn ein normales Leben für mich außer Reichweite gerät.
Hat jemand ähnliche Probleme? Kann man mit meinen Problemen überhaupt in eine Art Burnout verfallen (ich überfordere mich ja nicht, nur die Symptome überfordern mich so dermaßen, dass ich das Gefühl habe irgendwann werde ich einfach zusammenbrechen und dann gibt es keinen Weg zurück mehr)? Bitte helft mir...ich habe immer wieder das Gefühl einfach nur allein mit meinem Problem zu sein. Viele Leute (Familie, Therapeut, etc.) wollen mir helfen (und das weiß ich auch sehr zu schätzen), aber ich habe immer das Gefühl es kann mir garnichts helfen... wie soll das nur weitergehen?
Liebe Grüße
21.10.2018 22:05 • • 30.10.2018 #1