@Angsthase3112
Ganz ehrlich? Ja, wir kennen das hier alle – aber irgendwann muss man auch mal aufhören, sich im Kreis zu drehen. Du machst gerade genau das, was fast jeder mit Angststörung am Anfang macht: ständig neue Erklärungen suchen, immer wieder dieselben Symptome durchkauen, hoffen, dass jemand „die eine“ Lösung hat.
Spoiler: Gibt’s nicht.
Das, was du da beschreibst – Kribbeln im Magen, Benommenheit, Ohnmachtsgefühl ohne Umkippen, plötzliches Wegsein im Sitzen, Panik auf dem Klo das ist klassisch Angst + Überfokus auf den Körper. Und du weißt das sogar. Du nimmst Medikamente, hast die Diagnose und kennst deine typischen Trigger. Trotzdem willst du jedes Mal wieder eine neue Ursache finden oder hören, dass das diesmal wirklich körperlich ist.
Und jetzt mal Klartext:
Wenn du nach dem Essen am Schreibtisch sitzt, dein Kreislauf runterfährt, dein Körper sich auf Verdauung einstellt, und du dann auch noch nervös wirst – ja klar fühlt sich das matschig an. Aber das ist keine Ohnmacht. Das ist dein Körper, der sagt:
„Ich hab Stress, ich bin voll mit Adrenalin, und du hörst nicht auf, mich zu scannen!“
Du schreibst, dass du „vermutlich nervös warst“ – aber das reicht schon, damit dein Körper reagiert. Das ist wie ein Dominoeffekt, der sich mit jedem Gedanken selbst bestätigt.
Was du statt endlosem Grübeln tun kannst:
• Radikale Akzeptanz. Nicht “vielleicht bin ich nervös“, sondern: “Ich habe eine Angststörung. Das ist das, was mein Körper tut. Punkt.”
• Nicht ständig Symptome scannen. Jeder Mensch hat mal Herzklopfen, Schwäche oder flimmernde Augen. Wer pausenlos darauf achtet, wird IMMER was finden.
• Bewegung Ablenkung statt Rückzug ins Bett. Du bist nicht „lebensmüde“, du bist überfordert und erschöpft vom Grübeln. Das ist ein Unterschied.
• Aufhören, auf Bestätigung zu hoffen. Der nächste, der sagt „das hab ich auch“, bringt dir wieder nur 2 Stunden Ruhe – und dann geht’s von vorne los.
Du brauchst keine neue Antwort. Du brauchst eine Entscheidung:
Will ich da raus – oder will ich weiter in der Endlosschleife leben?
Denn ja, man kann da raus. Aber das bedeutet eben auch:
Loslassen. Vertrauen. Nicht jedem Körpergefühl hinterhergoogeln.
Du kannst gerne weiter hier schreiben – aber sei ehrlich zu dir: Du weißt längst, dass es Angst ist.
Also hör auf, deinem Körper jede Woche eine neue Krankheit zu unterstellen. Das ist keine Heilung – das ist ein Hamsterrad.
Und PS: Wenn dein Puls nach der Arbeit 144 ist, weil du Panik schiebst, brauchst du kein Pulsoximeter. Du brauchst klare Grenzen im Kopf – und vielleicht ’ne Runde an der frischen Luft statt ’ne neue Theorie, was „es diesmal sein könnte“ oder irgendwelche Erfahrungsberichte die dich sowieso nicht weiter bringen.
Du packst das.
Gestern 18:05 •
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