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Hey,

ich bin mit meinem Partner zusammen nach Köln gezogen (vorher Bochum) , da er dort einen Job bekommen hat. ich bin mit, da ich überall einen Job kriege (ZFA). Nur jetzt ist es so, dass ich über den Umzug hinweg krank war und wenn ich krank bin, geht es mir psychisch wirklich sehr schlecht. Jetzt wo wir einen Monat hier wohnen klappt irgendwie gar nix. hab den neuen Job gekündigt, da er wirklich nicht gut war und traue mich fast nicht mehr raus. mit dem Fahrrad geht es. aber laufen verunsichert mich total, da ich nicht schnell genug nach Hause komme .

Mein Partner kommt nicht mehr damit zurecht, dass ich nicht funktioniere und wieso ich mitgekommen bin, wenn ich doch wusste dass es nicht klappen wird. Ich wusste es NICHT! Ich habe mich gefreut auf das Leben in Köln aber ich bin einfach stark überfordert mit den Menschenmengen. jede Straße, jede Bahn , alles ist voller Menschen! Ich kenne das nicht so voll und momentan ist meine Angst vor Panikattacken sehr stark und dadurch macht es das noch viel schlimmer, sodass ich mich nicht mal in die Bahnen traue. Ich vergrabe mich hier immer mehr in unsere Wohnung, wo ich mich nicht willkommen fühle, da ich nicht funktioniere. Mein Therapeut in Bochum hat auch gesagt, dass ich in Köln einen Platz suchen soll und das heißt, dass ich wieder bei 0 bin.

Ich bin richtig überfordert und verzweifelt. in einer neuen Stadt. gefühlt eingesperrt , weil überall Brücken und volle Züge sind was mir die Reise verhindert.

Was soll ich tun? Ich komme einfach nicht weg von diesem Druck zu funktionieren.

05.11.2024 14:27 • 06.11.2024 x 1 #1


9 Antworten ↓


Was verstehst Du denn unter Funktionieren genau? Wenn etwas ohne Funktion ist, ist natürlich die Frage, was es noch für einen Nutzen haben könnte. Auf Dinge bezogen kann ein defekter Anlasser in einer Werkstatt noch als Türstopper dienen und hat somit ohne eigene Funktion trotzdem eine gewisse Funktion. Da Du ja in der Lage bist hier etwas zu schreiben, bist Du ja nicht völlig funktionslos. Daher wäre vielleicht für Dich selbst mal zu klären was Du selbstständig selbstwirksam erreichen kannst. Wenn Du unter Bedingungen die nunmal gegeben sind, nicht „funktionieren“ im Sinne von am Leben teilnehmen und auch die eine oder andere Herausforderung bewältigen zu können, kannst, dann ist das natürlich auch problematisch für einen Partner oder Andere. Allerdings lassen sich äußere Bedingungen oft schlecht an die eigenen Bedürfnisse anpassen, was im Umkehrschluss schon bedeutet, sich selbst in irgendeiner Weise zu ändern. Ohne „Druck“ im Sinne von Beweggrund, würde einem dies natürlich nur schwer bewusst und dann gäbe es ja keinen Grund an sich arbeiten zu wollen. Die Gefahr für eine Partnerschaft sehe ich persönlich darin, dass der Partner einen irgendwann vielleicht als „Pflegefall“ sehen könnte und als belastend empfinden könnte. Denn die Pflege eines Angehörigen ist selbstverständlich belastend für den der pflegt. Wenn der zu Pflegende auch tatsächlich keinerlei „Funktion“ mehr hat, so aber meist noch die, dass dessen Anwesenheit einem unendlich viel bedeutet und man ihn liebt. Und wenn überhaupt, ist diese „Funktion“ dann ausschlaggebend. Die muss aber der Angehörige / Partner empfinden und kann dann entscheiden, wo seine Grenzen sind.

A


Neue Wohnung neues pech?

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@Seraphineas Umzug, neue Stadt, neue Arbeit ganz schön viel Veränderung auf einmal. Gib dir einfach etwas Zeit anzukommen, wenn du nicht arbeiten kannst dann ist das so. Setz dich nicht so unter Druck. Du bist da ja nicht gefangen du kannst jederzeit wieder zurück in die alte Stadt (dann aber wohl ohne deinen Freund welcher mir allgemein eher wenig emphatisch vorkommt). Ich würde machen was sich für dich richtig anfühlt

Habt ihr euch die Stadt vor dem Umzug nicht angeschaut? Wohnt ihr in der Innenstadt oder außerhalb?

Du brauchst eine Eingewöhnungszeit. Mit den öffentlichen Verkehrsmittel in einer Großstadt zu fahren ist natürlich schwieriger. Aber auch das kannst du mit Übung schaffen. Du solltest dir Zeit geben.

Zitat von Sonnenzauber:
Umzug, neue Stadt, neue Arbeit ganz schön viel Veränderung auf einmal.

Das denke ich auch. Und selbst, wenn Du die Veränderung optimistisch mit gutem Gefühl und Vorfreude angetreten bist: sowas macht immer Stress. Und auch positiver Stress will verarbeitet werden!

Gib dir Zeit dich einzugewöhnen und setz dich nicht so unter Druck und mach dir nicht soviel negative Gedanken.

Das wird schon. Fange langsam an, deine Umgebung zu erkunden und mach dir klar, dass das nicht das Ende der Welt ist

Hey du, ich wohne auch in Köln und Du hast Recht, es kann manchmal ganz schön voll sein. Wohnt Ihr in der Innenstadt? Wenn nein, dann bleib doch erstmal ein bisschen in deinem veedel, geh die kleineren Straßen ab. Überall gibt es kleine Cafés für einen Zwischenstopp. Richtig in die Innenstadt (Fußgängerzone) gehe ich zb auch sehr selten und schon gar nicht am Wochenende.

Und ansonsten kann ich mich den vorschreibern nur anschließen, lass dir Zeit nach dieser Umstellung. Das war sehr viel. Für Euch beide. Kein Wunder wenn die Nerven blank liegen.

Vielleicht kannst Du dich gerade auch auf die neue Wohnung konzentrieren, machts euch nett und gemütlich, dann hast Du einen guten Rückzugsort.

Toitoitoi für dich! Ich fühle mich in Köln inzwischen sehr wohl, am meisten gefällt mir die Freiheit in der Großstadt.

Und wenn mir alles zuviel ist, gehe ich entweder an den Rhein oder in den Zoo oder ins Bergische bzw. die Eifel...

Zitat von Zita:
Und wenn mir alles zuviel ist, gehe ich entweder an den Rhein oder in den Zoo oder ins Bergische bzw. die Eifel...

... oder ins Schokoladenmuseum!

Zitat von Seraphineas:
Wohnung, wo ich mich nicht willkommen fühle, da ich nicht funktioniere.


Die Bedeutung der Aussage erschließt sich mir nicht. Sich in einer neuen Wohnung nicht wohl fühlen, ja, aber der Grund? Klingt für mich seltsam.

Zitat von JniL:
Die Bedeutung der Aussage erschließt sich mir nicht. Sich in einer neuen Wohnung nicht wohl fühlen, ja, aber der Grund? Klingt für mich seltsam.

Ich hab das eher so verstanden, dass sie sich in der Wohnung vergräbt weil sie (draussen) nicht funktioniert.
Und nicht, dass sie sich in der Wohnung nicht willkommen fühlt weil sie nicht funktioniert.

Oder dass der Partner in der Wohnung nicht begeistert ist, weil sie nicht funktioniert?

Ich habe mit Großstadt auch sehr Probleme, leider stresst und deprimiert sie mich, obwohl ich die kulturelle Vielfalt sehr mag.

Es sind die Dichte, Häuser (hoch) und die vielen Menschen, so anonym.

@Seraphineas, vielleicht kannst du Nischen finden? Park, Fluss, Stadtwald, Zoo?

Und irgendwie über Interessen oder z B SHG einen Anschluss finden?
Das könnte das Gefühl ändern.

In neuer Umgebung muss ich auch immer laufen laufen laufen, alles verinnerlichen. Und fühle mich doch sehr lange entwurzelt, min. ein Jahr.
Aber da tickt jeder etwas anders.

Hey willkommen in Köln. Ich bin Kölnerin, kann mir aber gut vorstellen, dass das erstmal viel ist. Gibt es vielleicht nen Park bei dir? Ich geh auch manchmal an den Rhein ( da ist es häufiger ruhiger).. Bin aber auch gerne zu Hause zum abschalten. Lg

A


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Mira Weyer
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