Ich mache mir sehr große Sorgen um meine Zukunft.
Ich bin 19 Jahre alt und hatte in meiner Vergangenheit mit einer starken sozialen Phobie und mit etlichen Ängsten zu kämpfen, sodass mein schulischer und beruflicher Lebensweg nun alles andere als gut aussieht. Ich hatte mit 11 starke Ängste entwickelt sodass ich bis zu meinem 16 Lebensjahr überhaupt nicht in der Schule war. Mit 16 dann habe ich die 9 Klasse absolviert um meinen Hauptschulabschluss zu machen (mit über 100 Fehltagen). Damit war es mir nicht möglich, mich irgendwo zu bewerben.
Meine Ängste haben sich nicht gebessert und ich habe wieder ein Jahr mit der Schule ausgesetzt. Im Anschluss wollte ich auf einer Berufsschule meinen Realschulabschluss nachholen aber diese Schule hat alles schlimmer gemacht und ich habe es abgebrochen. Meine Eltern, das Jugendamt und ich haben uns dazu entschlossen, dass ich meinen Realschulabschluss auf einem Internat, welches für solche Probleme spezialisiert ist, zu absolvieren. Hat super geklappt. Meine Ängste sind zwar nicht viel weniger geworden aber ich habe es durchgezogen und diesen Sommer das Internat verlassen und meinen qualifizierten Realschulabschluss mit einem 2,0er Schnitt absolviert. Darauf bin ich sehr stolz, weil es niemand erwartet hat.4
Mit dem Halbjahreszeugnis habe ich mich dann im Januar 2020 bei etlichen Stellen für eine Ausbildung beworben (etwa bei 50-70 Betrieben). Von 10 Betrieben hatte ich dann damals eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, die ich auch wahrgenommen habe - trotzdem leider von allen eine Absage bekommen. Ich habe also nach einer Alternativlösung gesucht, um nicht ohne etwas dazustehen und habe mich dann auf dem Gymnasium versucht. 3 Monate durchgehalten, dann abgebrochen weil ich nicht mithalten konnte (schriftlich schon aber mündlich habe ich mich kein Wort getraut zu sagen und stand 5) also war klar für mich, dass es nichts wird. Im August habe ich angefangen, für das Ausbildungsjahr 2021 einen freien Platz zu finden. Hatte auch 3 Vorstellungsgespräche, von allen eine Absage bekommen. Ich gehe jetzt 45 Stunden in der Woche in einer Fabrik jobben, damit ich Beschäftigung habe.
Mein Lebenslauf ist einfach sehr schlecht und lässt einen denken, ich wäre nicht durchhaltefähig und ich kann nichts mehr an dem Vergangenen tun. In letzter Zeit denke ich oft an Selbstmord weil ich es auch nachvollziehen kann, dass kein Betrieb so jemanden wie mich einstellen wird. Ich esse nichts mehr und habe seit dem ich vom Internat weg bin, 15 Kg abgenommen und wiege nur noch 45 kg. Es schlägt mir sehr auf die Psyche, zu denken, dass ich nichts mehr mit meinem Leben machen kann. Ich habe das Gefühl, den Anforderungen, die das Leben stellt nicht gerecht zu werden. Ich habe Angst dass mein Leben vorbei ist und ich niemals die Chance habe etwas zu machen.
Ich weine sehr sehr oft und irgendwann zweifelt man extrem an sich selbst.
Danke, dass du dir meine Probleme durchgelesen hast.
Gibt es irgendeine andere Möglichkeit noch etwas aus seinem Leben zu machen?
04.01.2021 18:58 • • 14.01.2021 #1